Max Fuchs
· 01.05.2020
Die XC-Weltmeisterschaft in Albstadt ist der weltweiten Corona-Pandemie zum Opfer gefallen. Am Donnerstag gab die UCI die Absage der Weltmeisterschaft in Albstadt per Pressemitteilung bekannt.
Die deutsche Mountainbike-Szene liegt in großer Trauer. Es ist offiziell: Die Cross Country-Weltmeisterschaft in Albstadt wird nicht stattfinden. Am Donnerstag brach die Nachricht wie ein Paukenschlag über den deutschen Mountainbike-Sport herein. Damit platzt ein Traum, auf den viele deutsche Profi-Biker schon so lange hingefiebert hatten.
Die aktuelle Situation und die Signale aus der Politik machen die angedachte Verschiebung der Weltmeisterschaft in Albstadt in den Herbst unmöglich. Das allgemeine Verbot für Großveranstaltungen bis Ende August sowie die Absage anderer Großveranstaltungen wie des Münchner Oktoberfests, der Berlin-Marathons und der Straßen-DM in Stuttgart geben keinen Grund zur Hoffnung. Auch aus der Politik gab es klare Signale, dass im Oktober auch international noch mit gravierenden Reisebeschränkungen zu rechnen sei. Die Mountainbike-Veranstaltung als Geister-WM ohne Zuschauer auszutragen, kommt aus finanziellen Gründen ebenfalls nicht in Frage.
Nachdem die MTB-Weltmeisterschaft 2020 in Albstadt aufgrund der Corona-Pandemie Ende März zunächst bis auf weiteres in den Herbst verschoben wurde, sieht die Stadt Albstadt nun gemeinsam mit der Union Cycliste Internationale (UCI) und dem Bund Deutscher Radfahrer (BDR) keine Chance mehr, die WM 2020 in Albstadt auszutragen. Eine Pressemitteilung der UCI sorgte am Donnerstag für Klarheit.
Auch wenn die Entscheidung auf Vernunft basiert und die aktuelle Lage keinen Raum für Alternativen bietet, ist die Absage der ersten deutschen Mountainbike-Weltmeisterschaft nach 25 Jahren ein schwerer Schlag für den gesamten deutschen Mountainbike-Sport. Dennoch bekennt sich Albstadt weiterhin zum Mountainbike-Sport und setzt jetzt schon alle Hebel in Bewegung, damit sich die Weltbesten auch in Zukunft im berühmten Bullentäle duellieren können. So sind Weltcups sind für 2021 und 2022 bereits wieder in der Planung.
Naja es war fast schon zu erwarten, allerdings haben natürlich alle auf eine Verschiebung gehofft und es macht mich fast schon wütend dass es dafür nicht einmal einen plausiblen Grund gibt. - Ronja Eibl
Auch wenn die nächste Weltmeisterschaft in Deutschland frühestens 2026 möglich ist, will Albstadt einen erneuten WM-Anlauf nicht ausschließen. Zwar ist damit die Hoffnung auf eine Heim-WM für Manuel Fumic, Elisabeth Brandau und Adelheid Morath trotzdem gestorben, junge Fahrer wie Ronja Eibel oder Maximilan Brandl könnten aber noch in ein paar Jahren als "Champion in Albstadt" für Furore sorgen.
Im Zusammenhang mit der aktuellen Pandemie (Covid-19), die mit dem neuartigen Coronavirus (SARS-CoV-2) in Verbindung gebracht wird, bedauern die Stadt Albstadt zusammen mit der Union Cycliste Internationale (UCI) und dem Bunde Deutscher Radfahrer (BDR), mitteilen zu müssen, dass die von Mercedes Benz präsentierten UCI-Mountainbike-Cross-Country-Weltmeisterschaften 2020, die vom 25. bis 28. Juni in Albstadt (Deutschland) stattfinden sollten, abgesagt werden. Albstadt als Organisator, UCI und BDR haben während des gesamten Prozesses zusammengearbeitet und zunächst eine Verschiebung der Veranstaltung angestrebt, bevor sie sich auf die schwierige Entscheidung einigten, die Meisterschaften abzusagen. Wir teilen die Enttäuschung der Cross-Country-Gemeinde und würdigen die Bemühungen aller Beteiligten unter diesen schwierigen Umständen. "Es ist äußerst bedauerlich, dass die Mountainbike-Weltmeisterschaften – auf die wir uns seit 2017 vorbereitet haben – nicht stattfinden kann. Aber die Gesundheit und die Sicherheit aller geht vor. Wir haben nach zahlreichen Gesprächen diese endgültige Entscheidung getroffen, weil sie uns – ob Organisator, Sportler oder Zuschauer – Klarheit und Sicherheit gibt," so Oberbürgermeister Klaus Konzelmann. "Albstadt ist und bleibt eine Mountainbike-Hochburg. Wir wollen diesen einzigartigen Sport auch zukünftig in Deutschland präsentieren und voranbringen." BDR-Präsident Rudolf Scharping kommentiert: "Es gab nach Bewertung der aktuellen Lage keine Alternative zur Absage der MTB-Weltmeisterschaft in Albstadt. Aus der Politik gab es klare Signale, dass auch im Oktober international noch mit gravierenden Reisebeschränkungen zu rechnen ist. Wir haben deshalb hier in Abstimmung mit der Stadt und der UCI die Notbremse gezogen, aber damit gleichzeitig auch die Weichen für die Zukunft des Radsports in dieser MTB-Hochburg gestellt." "25 Jahre nach der letzten MTB-Weltmeisterschaft in Kirchzarten eine solche Entscheidung treffen zu müssen, ist traurig, vor allem auch für unsere aktiven Mountainbiker, die sich seit zwei Jahren auf dieses Highlight gefreut haben", so BDR-Generalsekretär Martin Wolf. "Wir waren uns aber einig, dass wir damit dem MTB-Sport seine Heimat im "Bullentäle" retten können. Weltcups sind für 2021 und 2022 bereits wieder in der Planung und warum sollte es in ein paar Jahren nicht einen erneuten WM-Anlauf geben. Ronja Eibl als Lokalmatadorin jedenfalls ist jung genug, um auch dann noch als "Champion in Albstadt" für Furore zu sorgen."