Stefan Loibl
· 25.10.2021
Bei den Damen holen Sina Frei und Laura Stigger ungefährdet den Cape-Epic-Gesamtsieg. In der Herren-Konkurrenz siegt mit Sarrou/Beers das konstanteste Duo, weil viele Top-Teams straucheln.
Der südafrikanische Marathon-Meister Matt Beers und der Franzose Jordan Sarrou – Cross-Country-Weltmeister von 2020 – haben das Absa Cape Epic 2021 gewonnen. Damit ist der 27-jährige Beers der erste südafrikanische Gewinner bei den Herren seit dem verstorbenen Burry Stander, während Sarrou der erste französische Herren-Gesamtsieger überhaupt ist.
Die Video-Zusammenfassung der finalen Etappe beim Cape Epic 2021.
„Das ist einfach ein unglaubliches Gefühl“, sagte Beers, der bisher in der europäischen Marathon-Szene ein Unbekannter war. „Burry hat die Messlatte sehr hoch gelegt. Er war so ein toller Mountainbiker. Ich dachte ehrlich gesagt nicht, dass ich das jemals erreichen könnte. Ich muss Jordan danken. Er war die ganze Woche über so ein großartiger Partner, ein echter Superheld. Ich hätte nie gedacht, dass dies möglich ist. Als wir anfingen und den Prolog gewannen, fand ich das großartig, aber um das ganze durchzuhalten, kann ich dem Team einfach nicht genug danken, wir hatten ein großartiges Team.“
Sarrou war nach acht Tagen im gelben Trikot und zwei Tagessiegen fast sprachlos. „Das ist einfach unglaublich“, sagte er. „Ich habe keine Worte. Es war so eine tolle Woche mit Matt zu fahren. Wir hatten von Anfang an das Gelbe Trikot und haben es nie mehr abgegeben. Es fühlt sich großartig an, das Absa Cape Epic zu gewinnen.“
Der zweite Gesamtrang beim Cape Epic 2021 ging an das Bulls-Team mit Martin Frey und Simon Stiebjahn. „Wir haben auf ein Podest im Gesamtklassement gehofft, aber der zweite Gesamtrang und ein Etappensieg waren mehr als wir erwartet hatten“, sagte Stiebjahn. „Eigentlich fehlen mir gerade die Worte. Es war einfach eine tolle Woche.“ Für ihre Bulls-Teamkollegen Urs Huber und Simon Schneller steht am Ende nur ein achter Rang im Gesamtklassement zu Buche, obwohl die Rennwoche mit einem Tagessieg auf der ersten Etappe perfekt gestartet war. Dann wurde das deutsch-schweizerische Duo allerdings von einer Magenverstimmung von Simon Schneller ausgebremst, die ein Eingreifen um eine Top-Platzierung zunichte machte. Auch Marathon-Weltmeister Andreas Seewald (Canyon Northwave) schielte nach dem Sieg auf der dritten Etappe in Richtung Gesamtklassement. Doch auch sein Partner, der Tscheche Martin Stosek, kämpfte mit einer Magenverstimmung und musste das Cape Epic vor der vierten Etappe beenden. Seewald beendete das Rennen außerhalb der Wertung als Einzelfahrer, um bei seinem ersten Cape-Epic-Start Erfahrung zu sammeln. Denn der Lenggrieser kündigte an, dass er im kommenden Jahr zurückkommen werde.
Sina Frei aus der Schweiz und Laura Stigger aus Österreich (NinetyOne-songo-Specialized) haben beim Cape Epic 2021 ein perfektes Rennen hingelegt. Sie führten das Rennen von anfänglichen Prolog bis zum Ende an, gewannen jede einzelne Etappe und holten am Ende mit fast 41 Minuten Vorsprung den Gesamtsieg.
Frei, Silbermedaillen-Gewinner bei den Olympischen Spielen in Tokio 2021, freute sich über den Sieg. „Es ist unglaublich“, sagte sie. „Wir sind zum Absa Cape Epic gekommen, um zu fahren und gut abzuschneiden, aber ich hätte nie erwartet, dieses Rennen zu gewinnen. Wir waren die ganze Woche einfach ein gutes Team. Wir sind auf das Podium gestiegen und haben es nie wieder verlassen. Laura und ich sind gute Freunde und ich denke, das hat uns die ganze Woche über geholfen.“ Die 21-jährige Stigger fügte hinzu, dass der Sieg auf Teamwork zurückzuführen sei. „Unser Erfolg gehört dem gesamten Team. Jeder hat so hart für uns gearbeitet. Ich kann die Gefühle im Moment nicht wirklich beschreiben, es ist einfach so cool.“
Das NinetyOne-Songo-Spezialized-Team lieferte eine fehlerfreie Rennwoche ab und machte an den acht Tagen kaum eine Lenkbewegung oder einen Pedaltritt falsch. Frei/Stigger war das stärkste Duo in den Anstiegen und auch auf den Trails und Abfahrten waren die beiden der Konkurrenz stets ein paar Meter voraus. Die ganze Woche über waren Candice Lill und Mariske Strauss (Faces CST) die ersten Verfolgerinnen des Sieger-Duos, was ihnen den zweiten Gesamtrang bescherte. Robyn de Groot und Ariane Lüthi (Salusmed) belegten den dritten Gesamtrang in der Frauen-Klasse, wobei De Groot zugab, dass sie die ganze Woche über schwer gekämpft hatte. Für Adelheid Morath aus Freiburg reichte es mit ihrer südafrikanischen Teamkollegin Cherie Redecker zum fünften Gesamtrang.