Laurin Lehner
· 18.11.2023
Downhill-Supertalent Valentina Höll holte sich 2022 in ihrer zweiten Elite-Saison das Regenbogentrikot und den ersten österreichischen Downhill-Weltmeistertitel in der Elite-Kategorie überhaupt – nach den Junioren-WM-Titeln 2018 und 2019. Dazwischen lagen zwei der “unhappiest” Jahre in ihrem Leben, wie sie sagt. Zwei Jahre, in denen auf Bestzeiten Crashes folgten und Tumult auf Triumph. 2023 legt sie nach, wird erneut Weltmeisterin.
Die noch junge Vali Höll lernt die Schattenseiten des Profisportler-Lebens kennen: Leistungsdruck, verpatzte Chancen, Kopfkino. Doch sie findet ihren Rhythmus wieder und wird hier, im grellen Scheinwerferlicht des Worldcup-Zirkus, erwachsen. Heute behält sie selbst im Dauerstress vor Downhill-Rennen die Ruhe. Wie schafft sie das bloß? Das verrät uns Vali Höll hier.
Ich bin nicht abergläubisch, doch habe seit meinem ersten Rennen in Winterberg 2013 einen Glücksbringer. Einen Smiley-Aufkleber auf dem Helm oder auf dem Fahrrad. Er hat sich im Laufe der Jahre oft verändert, aber er bleibt.
Man muss die richtigen Leute um sich haben. Ich will mich hundertprozentig wohlfühlen, deshalb sind mir Vertrauenspersonen wichtig. Meine Vertrauensperson ist Gregg, er ist unser Teamphysio und auch ein bisschen Psychologe für mich.
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Ich bin ein Routine-Mensch, ich beginne mein Warm-Up immer pünktlich. Den Helm setze ich genau zehn Minuten vor dem Start auf, die Goggle eine Minute vorher. Das gibt mir Sicherheit, Struktur und Ruhe.
Musik ist sehr wichtig für mich, es gibt nur wenige Stunden am Tag, in denen ich keine Musik höre. Ich wechsle meine Playlist je nachdem, was ich gerade brauche. Von Happy Songs über Rock bis hin zu einer Italien-Playlist ist alles dabei. Es gibt kein bestimmtes Lied, das ich vor dem Race-Run höre.
Ich habe im Laufe der Jahre einige Atemübungen ausprobiert. Vor allem am Abend vor dem Rennen versuche ich mich beim Einschlafen zu beruhigen, wenn ich merke, dass ich nervös werde. Das Gleiche mache ich vor dem Start. Die Atem-Technik nennt sich Boxbreathing, sie besteht aus vier gleichen Atemphasen, die jeweils die gleiche Dauer haben.