Gitta Beimfohr
· 29.09.2025
Nach 49 Tagen und davon 47 Fahrtagen im Sattel erreichte Markus Weinberg am gestrigen Sonntag den Leuchtturm von Cabo de Sao Vicente, den westlichsten Punkt Europas. Exakt 7 Wochen brauchte er für die insgesamt fast 7000 Kilometer und rund 80.000 Höhenmeter. “Verrückt: Hier am Atlantik fühlt sich das Wetter gerade genauso an wie bei meinem Start an der Barentssee vor 49 Tagen!”
Tatsächlich hatten es die letzten 200 Kilometer noch mal in sich, denn ein Ex-Hurrikan über dem Atlantik sorgte für stürmischen Gegenwind aus Nordwest. Doch nun ist es geschafft. Natürlich gab es zur Feier des Tages noch eine “Letzte Bratwurst vor Amerika” am Cabo de Sao Vincente. Danach versicherte Markus, dass er die nächsten Tage sicher nicht radfahren wird. In den nächsten Wochen und Monaten wird er dagegen viel am Schreibtisch sitzen. Einen Film und ein Buch über die Tour hat sich der Filmemacher aus Sachsen vorgenommen. Denn sein großes Anliegen ist es, die Grundidee der Europäischen Union wieder in den Vordergrund zu heben und die lautet noch immer: Frieden durch Verbindung!
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Aktuelle Infos zu Markus Weinbergs Projekten zum European Connection Trail gibt’s unter european-connection-trail.com
Zwei Tage hat sich Markus Weinberg zum Auskurieren seines Corona-Infekts in Cordoba gegönnt, seit heute Morgen sitzt er wieder im Sattel. Noch nicht wirklich fit, wie er in einem ersten Clip auf Social Media berichtet. Aber so kurz vor dem Ziel, will er nach fast sieben Wochen nun auch ankommen. Wenn auch mit gedrosseltem Tempo. Um seine angeschlagene Gesundheit nicht weiter zu strapazieren, will er die letzten 500 Kilometer gemütlich angehen und mit maximal 120er Puls abrollen.
Der Dresdner hat seine Ruhetage im Bett aber genutzt und schon mal ein erstes Fazit zum längsten Biketrip seines Lebens gezogen:
Meine größte Überraschung
Bei meinen vielen People-of-Europe-Interviews hat mich überrascht, wie wenig der Krieg thematisiert wird oder die gemeinsame Währung – sondern Europa überwiegend für seine Reisefreiheit und freie Arbeitsplatzwahl wahrgenommen wird.
Das fiel mir leichter, als gedacht
Nach Monaten mit wenig Radfahren, war ich erstaunt, wie schnell ich mich wieder eingerollt hatte und die langen Strecken gut bewältigen konnte.
Hier hatte ich Probleme
Das zeitige Aufstehen – da ich die Tage immer umfänglich nutzen wollte, egal wie viele Kilometer ich zu fahren hatte. Letztlich bin ich meist in die Dunkelheit gekommen.
Die spannendste Begegnung
Viele! Oft waren es die Menschen, bei denen ich übernachten konnte, ich spontan eingeladen wurde – das waren die Momente, bei denen man dann richtig in den Austausch kam.
Was mir Sorgen macht
Das wurde gleich im ersten People-of-Europe-Interview an der russisch-norwegischen Grenze von einem Triathlon-Pärchen auf den Punkt gebracht: Dass man Europa und seine Vorzüge so wenig bemerkt und daher zu wenig schätzt. Ich möchte dazu beitragen, dass wir die Idee und Vision Europas wieder in den Vordergrund stellen und weniger die bürokratischen Elemente.
Wofür ich dankbar bin
Das ich unterwegs schon inspirieren durfte, ein Highlight war sicherlich die Einladung ins Europaparlament mit einer extra Pressekonferenz – das war etwas sehr Besonderes.
Mein Fazit: Das nehme ich von meiner Reise mit
Wie besonders das Reisen mit dem Fahrrad ist: Die Unmittelbarkeit von Landschaft und Bewegung – und eben auch der Begegnung, die so viel einfacher stattfindet. Wie vielfältig unser Kontinent ist, aber dennoch so viel Gemeinsames hat. Und dass man überall hilfsbereite Menschen trifft.
Weitere spannende Erkenntnisse hat Markus bereits in seinem Blog niedergeschrieben. Wer ihn auf seinen letzten Kilometern über die portugiesische Grenze bis zu Europas westlichstem Punkt an der Atlantikküste virtuell begleiten möchte - hier geht’s zum Live-Tracker
Das ist nun wirklich großes Pech: Nach 44 Etappen, 7250 Kilometern, 13 Ländern und sämtlichen Klimazonen, die Europa zu bieten hat, wird Markus Weinberg nun ausgerechnet im sommerlich heißen Spanien vom Coronavirus ausgebremst. Immerhin hat ihn ein starker Rückenwind gestern noch 160 Kilometer weit in die Provinzhauptstadt Cordoba gefegt. So kann er sich nun in einem richtigen Bett auskurieren und muss nicht irgendwo im staubigen Zelt schwitzen, so wie die Nacht davor.
Morgen am Donnerstag, so hofft er, reichen die Kräfte vielleicht schon wieder für eine Etappe mit halbem Tempo. Denn so viel ist klar: 550 Kilometer vor dem Ziel in Cabo de São Vicente wird natürlich nicht aufgegeben. Allerdings ist der Dresdner in den Weiten der spanischen Wüste deutlich schneller vorangekommen als gedacht. So schien das Erreichen der portugiesischen Ziellinie bereits am Samstag möglich. Nun aber wird es voraussichtlich doch Sonntag, bis er den Atlantik erreicht. Wir drücken Markus jedenfalls alle Daumen, dass das Virus schnell wieder von ihm ablässt. Gute Besserung!
Schnurgerade Gravelwege, weite Landschaften und weit und breit kein Zeichen von Zivilisation - im Prinzip erinnert Markus im spanischen Mittelgebirge alles an die weite Wildnis der skandinavischen Länder zu Beginn seiner European Connection Route. Nur jetzt eben bei völlig neuen Gerüchen und brütend sommerlichen Temperaturen. Richtig schwitzen hatte man den 41-jährigen Dresdner bisher wenig gesehen. Jetzt aber merkt man ihm an, dass die kurzen, aber heftigen Anstiege der aufgeheizten spanischen Mittelgebirge immer mehr an seinen Reserven nagen.
Auch die rumpeligen Wege kosten Körner und dazu der Staub, der immer wieder aus der Kehle gespült werden will. Doch wie in Skandinavien wird es auch hier mit der Verpflegung wieder deutlich schwieriger. Mit dem Wasser gilt es jetzt haushalten. Trotz der bis zu 37 Grad, die derzeit über dem spanischen Festland flimmern.
Tatsächlich freut sich Markus Weinberg nun auf den Moment des Ankommens. Die letzten sieben Etappen sind angebrochen. Am Sonntag, den 28. September will der Filmemacher an seinem selbstgesteckten Ziel im portugiesischen Cabo de Sao Vicente ankommen. Und bislang hat er seinen Zeitplan immer gut eingehalten.
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So langsam wird einem der Filmemacher aus Dresden doch unheimlich: 38 Tage sitzt er mittlerweile im Sattel. Seit seinem Start im norwegischen Küstenort Grense Jakobselv am 11. August hat er den Polarkreis überquert, peitschendem Regen im Rheintal getrotzt, sich Schweizer Pässe rauf und runter in die Beine gedrückt, die Hitze im Rhônetal weggeatmet und mit dem Erreichen von Andorra gestern auch schon den Pyrenäen-Hauptkamm erklommen. Nun hat Markus auch die spanische Grenze hinter sich gelassen und kurbelt damit durch EU-Land Nr. 13 auf seiner Liste.
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Es gab sogar eine Unwetterwarnung, aber der Termin war zu wichtig: Als sich Markus Weinberg am vergangenen Dienstag frühmorgens aus seinem AirBnB schälte, um seinen Termin in Straßburg zu erreichen, schüttete es aus allen Wolken. Aber es half ja nichts - und tatsächlich fuhr er halbwegs pünktlich ins Europaparlament ein. Er selbst schreibt dazu in seinem Blog:
Erstes Fazit im Parlament vorgetragen:
Die Meisten bemerken Europa bei seinen offenen Grenzen (Schengen) und die freie Wahl des Arbeitsplatzes in der EU. Verlieren wir das, oder schränken es ein, verliert Europa mehr nur als Vertrauen, seine wahrgenommene Substanz.
Eine weitere Vision meiner Tour: an die Idee Europas zu erinnern: durch Verknüpfung und Vernetzung Frieden schaffen. Eine schöne und zu wahrende Idee.
Darüber durfte ich mich im Anschluss auch mit dem Generalsekretär der EU für Kommunikation, Christian Mangold intensiv austauschen. Zeichnet er auch für die öffentliche Wahrnehmung der EU seit einem Jahr verantwortlich. Sehr spannend.
Danke ans Zuhören und das echte Interesse daran, was ein Radreisender Journalist und Filmemacher unterwegs an Stimmen eingefangen hat.
Es gibt viel zu tun in Europa… doch es lohnt sich (mein Fazit).
Nach diesem kurzen, aber intensiven Termin in “Europas Hauptstadt” kurbelten sich die nächsten 130 Kilometer am Rhein entlang und über die Schweizer Grenze bis nach Basel federleicht. Überraschenderweise bemerkte Markus auch hier keinen Grenzübertritt. Kein Schlagbaum, kein Grenzpolizist, der einen Ausweis sehen wollte, obwohl die Schweiz ja nicht zur EU gehört und für ihre Grenzkontrollen bekannt ist.
“An den Schweizer Radwegen gibt’s keine Grenzkontrollen”, lernte Markus, als er abends in Basel seinen Gastgeber Daniel Häni traf.
In der vergangenen Nacht hat Markus sein Zelt mit Blick auf den Genfersee aufgeschlagen und dürfte inzwischen hinterm Großen und dem kleinen St. Bernard schon auf italienischem Boden radeln (Aostatal). Jetzt aber auf deutlich kurvigeren Wegen, auf welchen sich ein Großteil der insgesamt veranschlagten 86.000 Höhenmeter ansammeln werden.
4 Länder auf 130 Kilometer Strecke: Am Wochenende passierte Markus Weinberg diverse europäische Grenzen ohne viel davon mitzubekommen, denn dank Schengener Abkommen existieren die Schlagbäume nicht mehr. Dafür entdeckt der Dresdner jede Menge Gedenktafeln und Monumente entlang der Grenzen zwischen Deutschland, Belgien, der Niederlande und Luxemburg. Sie sollen daran erinnern, dass es hier nicht immer so friedlich zugegangen ist. “Frieden durch Verbindung” lautet die Idee, die hier bereits 1985 vereinbart und im kleinen Grenzort Schengen (Luxemburg) unterzeichnet wurde. Inzwischen macht das “Schengener Abkommen” das Reisen in alle EU-Länder ohne Grenzkontrollen möglich.
“Die Reisefreiheit ist ein Punkt, den bisher fast alle meine Interview-Partner an Europa am meisten schätzen.”, erzählt Markus Weinberg auf einem seiner fast täglich geposteten Video-Clips.
Hoppla! Da kurbelt Markus Weinberg nichts ahnend einen schnurgeraden, deutschen Deichweg an einem kleinen Fluss entlang und stellt plötzlich fest: Ach, ich bin schon in Holland?! Irgendwo muss es dann wohl eine Grenzlinie gegeben haben, die er unbemerkt überrollt hat. Damit hat der Dresdner bereits EU-Land Nummer 6 von insgesamt 14 erreicht. Kurzer Besuch im Hennie-Kuiper-Museum, Eiskaffee - nur mit der Übernachtung im “Land der Radfahrer” (36 Prozent der Niederländer sind Radfahrer, ausgebautes Radwegenetz: 4500 Kilometer) wurde es überraschend schwierig. Das Hostel in Enschede wollte für Markus’ Bike keinen Unterstellplatz zur Verfügung stellen. Also musste in den Abendstunden noch ein Campingplatz gefunden und das Zelt schnell aufgestellt werden, bevor sich das herannahende Gewitter darüber ausschütten konnte.
Die Route am gestrigen Donnerstag führte Markus wieder ins deutsche Dinslaken zurück. Hier nimmt er heute Anlauf für Land Nummer 7: Belgien, dicht gefolgt von Land Nr. 8: Luxemburg, bevor er am Rhein entlang das französische Straßburg ins Visier nimmt. Dort will er am 9. September am Europaparlament vorfahren.
Nach ein paar entspannten Etappen durch Dänemark, um den Meet & Greet-Termin am 1. September in Hamburg einhalten zu können, muss Markus Weinberg nun richtig Gas geben, wenn er - wie ursprünglich geplant - am 9. September in “Europas Hauptstadt” Straßburg einrollen will. Dazwischen liegen nämlich nicht nur ca. 1000 Kilometer, sondern auch noch die drei Benelux-Länder Niederlande, Belgien und Luxemburg. Da wird es viel zu sehen und jede Menge Interview-Partner geben. Auch wird die Suche nach einem geeigneten (und erlaubten) Zeltplatz in nun deutlich dichter besiedeltem Gebiet immer schwieriger.
Markus Weinberg hat seine Route nun um einige Extraschlenker und 5 Länder erweitert, so will er nun auf einer Gesamtroute von 7800 Kilometern in sieben Wochen alle EU-Gründungsstaaten erfahren:
Gemütliche Shelter entlang der Radrouten, Tüten mit Gratis-Pflaumen beim Bauern zum Mitnehmen - Dänemark erschleicht sich gerade das Herz von Markus Weinberg. Der Cut nach zwei Wochen beeindruckender Wildnis in Norwegen, Finnland und Schweden war allerdings hart, erzählt der Dresdner, nachdem er mit der Fähre aufs dänische Festland und damit nach Zentral-Europa übergesetzt hatte. An Stadtverkehr und alltagsgestresste Menschen musste er sich erstmal wieder gewöhnen.
Doch dann die Überraschung: Dänemarks Radrouten führen wieder abseits des Verkehrs durch viel Grün. Und entlang dieser oft geraden Strecken warten in regelmäßigen Abständen Holz-Shelter, also offene Schutzhütten, in welchen man als Bikepacker bequem und wettergeschützt übernachten kann.
Das spart natürlich viel Zeit. Markus könnte hier gut Strecke machen, allerdings hat er für kommenden Montag (1.9.) einen fixen Termin im Globetrotter-Store in Hamburg angekündigt. Daher belässt er es derzeit bei einem Tagespensum von maximal 100 Kilometern, obwohl er eigentlich knapp 159 Kilometer am Tag schaffen müsste, wenn er innerhalb der geplanten sieben Wochen die portugiesische Küste erreichen will.
Aber er nimmt es gelassen und nutzt die entspanntere Zeit für seine Mission: “Positive Geschichten aus Europa” einsammeln. Wer Markus Weinberg live beim Meet & Greet in Hamburg erleben und/oder auf seinem anschließenden Weg Richtung Bremen ein Stück begleiten möchte: Montag, den 1. September, 16:30 Uhr bei Globetrotter in Hamburg.
Markus Weinberg hat den Süden Schwedens erreicht. Sprich: In 14 Tagen 2200 Kilometer abgespult. Trotz wechselhaftem Wetter, sehr frischen Nächten und leichten Erkältungssymptomen. Das entspricht einem durchschnittlichen Vorankommen von 157 Kilometern pro Tag. Damit liegt gut in seinem selbst gesteckten Zeitrahmen, denn wenn er nach sieben Wochen die portugiesische Küste erreichen will, muss er im Schnitt jeden Tag 159 Kilometer abspulen.
Und das neben seiner eigentlichen Mission, die natürlich auch weiterläuft. Getroffen hat er inzwischen nämlich eine Rumänin, die der Liebe wegen nach Schweden umgesiedelt ist und nun seit vier Jahren 100 Kilometer von der nächsten Bahnstation und vom nächsten Krankenhaus entfernt lebt. Interessant waren aber auch die Begegnungen mit einem schwer bewaffneten Bärenjäger und einem holländischen Pärchen, das zuhause alle Zelte abgebrochen hat und nun durch die Welt radeln will, so lange das Geld reicht.
Sobald Markus die Stadt Göteborg erreicht, wird er mit der Fähre nach Frederikshavn übersetzen. Willkommene 3,5 Stunden Erholungszeit, bevor es mit der Durchquerung des dänischen Königreichs und damit dem vierten EU-Gründungsstaat entlang der Route weitergeht. Knapp 370 Kilometer (also 2,5 Tage) sind es anschließend von Dänemarks Nordostküste bis zur deutschen Grenze bei Flensburg.
Und dann noch mal knapp 170 Kilometer bis nach Hamburg, wo sich Weinberg für Montag kommender Woche (1. September, 16 Uhr) in einer Globetrotter-Filiale angekündigt hat und einen Vortrag über seinen ersten Tour-Abschnitt halten wird (Globetrotter, Wiesendamm 1, Hamburg).
Das Wetter wird bis dorthin leider nur teilweise mitspielen. Ex-Hurrikan Erin hat den Atlantik überquert und trifft Mitte dieser Woche auf Europas Westküste. Das bedeutet für Dänemarks Flachland: milde Temperaturen, aber auch Einiges an Regen und ungebremsten Windböen aus Südost.
Vom nordöstlichsten Grenzpunkt Norwegens mit Russland bis an die portugiesische Atlantikküste: Dazwischen liegen insgesamt 14 Länder, 7800 Kilometer und grob überschlagene 86.000 Höhenmeter. Ein strammes Pensum, das sich der Dresdner Filmemacher und Ex-Radprofi Markus Weinberg für die kommenden sieben Wochen vorgenommen hat. Und abgestoßen hat er sich bereits: Seit dem 11. August kurbelt Weinberg vom kleinen Küstenort Grense Jakobselv über die einsamen Straßen der Nordlicht-Region Richtung Südwesten. Einmal quer durch den heimischen Kontinent.
Eine Tour, bei der es nicht nur ums “Ankommen” geht. Aus diesem Grund hat er seinen wochenlangen Bikepacking-Ride auch nicht, wie unter Gravelbikern sonst üblich, “European Divide-”, sondern “European Connection Trail” genannt. Weinberg möchte auf der längsten Tour seines Lebens erfahren, was Europa bewegt, trennt, aber vor allem verbindet.
Hoffnungsvolle Geschichten möchte er unterwegs einfangen: „Ich bin von der Vision getrieben, dass Europa positive, versöhnliche Geschichten braucht.” Die Bodenhaftung seines Bikes und das Schlafen hinter einer dünnen Zeltplane sollen ihm dabei helfen. „Ich möchte ein unmittelbares, ein authentisches Gefühl dafür bekommen, was Europa und seine Bewohner ausmacht, plagt und träumen lässt.“
Angelehnt an das amerikanische Vorbild der “Great Divide Mountain Bike Route”, die sich entlang der Wasserscheide 3000 Kilometer lang durch den nordamerikanischen Kontinent zieht, gibt es vom britischen Gravelbiker Andy Cox seit 2019 auch ein europäisches Pendant. Allerdings zieht sich diese Route bisher nur durch 9 Länder.
Über 1000 Kilometer durch Skandinavien hat der Dresdner inzwischen abgekurbelt. Damit liegt er ganz gut im Zeitplan, obwohl es auf den ersten Etappen noch nicht ganz rund lief, wie er in seinem Blog schreibt. So gab es noch einiges an Bike und Equipment zu justieren und das mit der Nahrungsbeschaffung hatte er sich auch leichter vorgestellt.
Doch am 17. August überquerte Markus den Arctic Circle in Schweden und durfte seine ersten 1000 Kilometer feiern. Von nun an, sollte er auch häufiger auf Zivilisation und damit regelmäßigeren Lebensmittel-Nachschub treffen. Das wird sein Vorankommen künftig deutlich erleichtern.
Doch seine andere Mission, Europäer zu treffen und sie nach ihren Lebensgeschichten zu fragen, läuft bereits auf vollen Touren. Hier ein Auszug aus seinem Blog:
Da war bereits Theo aus Kirkenes (Norwegen) mit seinem Sportgeschäft am Ende der Welt oder Fabian, der ein Bikepacking-Rennen ans Nordkap gefahren ist. Li Nolin, die mitten im Wald ein kleines Geschäft betreibt. Kari, der mit seiner Frau im Norden Finnlands auf 150 Kilometern die einzige Tankstelle mit einem kleinen Restaurant betreibt. Oder Jenny von den Samen, die einerseits ein ganz modernes Leben führt und anderseits die Traditionen bewahrt und Rentiere hält. Thomas, der Bikepacker aus Süddeutschland, der zum Nordkap unterwegs ist und Politik unterrichtet. Aber auch Mina, die im Norden Finnlands ihr eigenes Land mit dem Fahrrad erkundet.
Wer Markus Weinberg live auf seinem weiteren Weg verfolgen möchte, kann das hier tun:
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Markus Weinberg ist u. a. bekannt für seine Filmerfolge wie „Die Mission der Lifeline“, den Netflix-Film „Jonas Deichmann – Das Limit bin nur ich“ oder die TV-Serie „Wie klingt Heimat“.