BIKE: Eine Kletterroute runter fahren – bist du verrückt, Matt?
MATT BOLTON: Ein bisschen verrückt muss man da sein. Aber wenn man in Squamish wohnt und mountainbikt, dann gewöhnt man sich an Steilabfahrten. Vor Jahren bin ich schon mal eine kürzere Kletterroute runter gefahren, jetzt wollte ich etwas Höheres.
Der Felsen sieht hoch aus. Wie hoch?
Ich habe mir die Route „Burgers & Fries“ rausgesucht. 18 Meter hoch, Kletterei im Grat 5+. Die Felswand ist unter Kletterern sehr beliebt. Freunde bauten mir eine Holzrampe, die wir unten hinstellten, damit ich auch wieder lebend aus der Felswand rauskommen würde.
Wie schnell bist du geworden?
Ich schätze 40 km/h. Du willst so langsam wie möglich in die Felswand biegen, denn danach ist es freier Fall.
Was waren deine größten Bedenken?
Ich hab’ nix gesehen. Von oben konnte ich nicht einmal den Fuß der Wand sehen, auch nicht die Rampe – so steil ist der Fels. Ich musste mich abseilen und den Felsen markieren, wollte ich die Rampe treffen. Der Fels steckte voller Kletterhaken, Kanten und Risse gab es auch. Die Linie, auf der ich fahren konnte, war vielleicht einen halben Meter breit. Ich musste die Linie exakt treffen. Einmal reingerollt, gab es kein Zurück mehr – 'Do or Die' im Wortsinn. Ich habe schon viele fette Jumps gemacht, Train- und River-Gaps, doch der Stunt war mit Abstand das Krasseste, was ich bisher gewagt habe.
Wo hattest du mehr Puls, bei der Steilabfahrt oder als dich mal ein Grizzlybär gejagt hat?
Ha ha, ja das war eine andere Art von Angst. Ich war in den Chilcotin-Bergen unterwegs als ein Grizzly auf mich zurannte. Ich blieb stehen, tat spontan das Richtige: Machte mich groß, blieb cool. Der Bär stoppte einige Meter vor mir ab, schnaubte und schnüffelte, dann trolle er sich wieder. Glück gehabt, doch mir ist vor Angst das Herz in die Hose gerutscht.
Matt, bist du Bike-Profi?
Ich werde unterstützt von Transition-Bikes, OneUp Components, Ennef, doch leben kann ich vom Biken nicht. Ich arbeite für den District Squamish, kümmere mich um die Wasserversorgung. Übrigens: Ich will den Kletterern im Foto danken: YiPik Tang und Adam Lu!
Läuft bei ihr... die junge Österreicherin Laura Stigger (24) lehrte der Cross-Country-Elite im letzten Jahr das Fürchten mit Top-Ergebnissen. Ihr Sieg in Lake Placid und Platz 2 in Mont Saint Anne katapultierte Laura auf den zweiten Platz im Overall-Ranking. Über den Erfolgskurs der Specialized-Fahrerin entstand jetzt ein Kurzfilm unter dem Titel „Hoch hinaus“. Zu sehen auf Red Bull TV.
Gee Atherton hat sich in Grat-Fahrten verliebt. Eine gefährliche Liebe! Bei einer dieser Erstbefahrungen (The Ridge II) wäre der zweifache Downhill-Weltmeister aus UK fast gestorben. Für die sechste Auflage der Serie „Ridgeline“ suchte „G-Man“ im fernen Kasachstan nach der ultimativen Big-Mountain-Line. Gee dazu:
Keine Sorge. Meine ganze Bike-Karriere war ich so. Ich habe mich nicht geändert. Ich muss an meine Grenzen zu gehen. So bin ich nun mal. Natürlich hätte ich mich auch voll aufs Racing konzentrieren können. Doch mich interessierten schon immer Stunts, krasses Zeug zu bauen, Events wie die Hardline oder Rampage und verrückte Filmprojekte wie ‘The Ridge’. Die Elemente waren schon immer in meinem Leben. Ja, manchmal bringt das auch Verletzungen mit sich, doch so ist das nun mal.
Latsch, Finale, Gardasee... nee, lass mal, dachte sich Bike-Influencer Elias Schwärzler und suchte sich für seine neuste Mission „Paradise of Pirates“ eine etwas andere Bike-Location. Oman! Hier manualt Elias durch einen Wald aus Drachenblutbäumen. Den Namen verdanken die bizarren Bäume ihrem blutroten Harz, das getrocknet als Arznei verwendet wird.
Wir können nicht genug kriegen vom schönsten Gebirge der Welt, den Dolomiten. Wusstet ihr, dass die Dolomiten früher die bleichen Berge (monti pallidi) genannt wurden. Erst als der französische Geologe Déodat de Dolomieu (1750 – 1801) das vorherrschende Gestein analysierte und es zu seinen Ehren Dolomit getauft wurde, bekamen die bleichen Berge den Namen Dolomiten verpasst. Hier braust Bike-Profi Kilian Bron der Sonne entgegen.
Die Dolomiten sind für mich der perfekte Ort, um meine Grenzen auszuloten und mit Freunden auf Abenteuersuche zu gehen.
Ihr seht hier den Öschinensee. Er liegt oberhalb von Kandersteg eingebettet in Felswänden. Dank seiner Farbe und der spektakulären 3000er der Blüemlisalp wurde dieser Aussichts-Hügel, auf den die drei Bikerinnen stehen, DER Insta-Hotspot des Berner Oberlands. Die Frauen haben am Vortag, im Rahmen einer dreitägigen Gebietsdurchquerung von der Rotstockhütte kommend, die Bikes auf die Blüemlisalphütte rauf geschleppt und sind an diesem Tag weiter nach Kandersteg abgefahren. Mit dem Zug ging's zurück zum Startpunkt in Wengen. Fazit: Drei Tage in den Bergen wie sie schöner kaum sein können.
Der Typ ist „On Fire“, so wie sein Outfit vermuten lässt. Der 21jährige Kolumbianer konnte die letzte Citydownhill-Serie Red Bull Cerro Abajo gewinnen. Jetzt in Valpariso (2. März) führte Velez die Quali an mit einem riesigen Abstand. Auch im Finale fuhr Velez einen unglaublichen Abstand raus auf den Erstplatzierten Tomas Slavic. Dabei zeigte Velez beeindruckenden Style wie hier bei diesem Wallride. Doch dann schlug das Pech zu. Erst rutschte Velez weg, dann stürze er auch noch schwer über einen Sprung und hielt sich den Ellbogen. Wir sagen: gute Besserung, Juanfer! Den nächste Cerro Abajo gibt es Ende März in Mexiko – unbedingt im Livestream gucken!!!!
Bis dahin unser Interview mit Fischi lesen: Urban-Downhill Cerro Abajo 2025: Johannes Fischbach: „Wie der letzte Dreck!