Jan Timmermann
· 16.10.2025
Das brandneue Gravel Peaks Event führt Gravelbiker über einige der schönsten Strecken der Alpenregion - soviel sei schon mal verraten. Mit einer Traum-Route durch die österreichischen Alpen und zahlreichen Nebenevents mit der Gravel-Community dürfte das sechstägige Etappen-Event sich zum absoluten Must-Do für Gravelbiker mausern. Vom 11. bis 16. Mai 2026 bietet Gravel Peaks eine abwechslungsreiche Mischung aus Renn-Action und Genuss. Der Routenverlauf meidet hochalpines Gelände und soll für ambitionierte Gravelbiker genau die richtige Mischung aus Landschaft und Fahrspaß bieten. Wir konnten Strecken-Chef Marc Schneider, welcher über viele Jahre hinweg auch die legendäre BIKE-Transalp verantwortete, bereits einige Details über Gravel Peaks entlocken.
Die Region, in der wir Gravel Peaks zum ersten Mal umsetzen, ist das Salzburger Land. Die sechs Etappen in den Regionen Saalfelden Leogang, Hochkönig, Flachau und Lungau bieten alles, was wir uns für Gravel Peaks erträumt haben: epische Gravel-Tracks zu den Logenplätzen mit den Kinnlade-runter-Panoramen. - Marc Schneider, Strecken-Chef Gravel Peaks
Ich selbst habe mich bereits zum Gravel Peaks 2026 angemeldet. Strecken-Chef Marc Schneider ist ein absoluter Profi mit feinem Näschen für landschaftliche Highlights. Die Details, die er jetzt verraten hat, machen mir den Mund wässrig und steigern die Vorfreude auf kommenden Mai. - Jan Timmermann, BIKE-Redakteur
Wir werden mit Gravel Peaks den ersten Tag im sonnendurchfluteten Saalfeldener Becken bleiben und zwischen Leogang auf der einen und Maria Alm, dem Tor zur Region Hochkönig, auf der anderen Seite, die ersten Aussichtspunkte erklimmen. Hier bestimmen die schroffen Leoganger Steinberge im Westen und das gewaltige Steinerne Meer weiter im Osten die Landschaft. Wir werden diese Berge von Weitem betrachten dürfen, aber ihnen auch zum Greifen nahe kommen. Schon der Auftakt hat die ganze Gravel Peaks DNA.
Und es hört nicht auf. Das steinerne Meer geht im Osten einfach weiter und die Felsen türmen sich ohne Unterbrechung immer weiter auf, bis sie auf 2941 Metern Höhe am Gipfel des Hochkönigs den Himmel kratzen. Es gibt höhere Berge in Österreich, aber viele Dreitausender stehen im Schatten anderer Riesen. Dieser hier nicht. Der Hochkönig steht alleine und zeigt uns immer stolz seine Krone. Und es gibt wenige Panoramawege zwischen Maria Alm, Dienten und Mühlbach, wo man nicht von diesem alles überragenden Klotz in den Bann gezogen wird. Erst, wenn die Strecke in Bischofshofen die Region Hochkönig hinter sich lässt, werden wir diese Blicke nur noch in der Erinnerung haben – oder gespeichert auf dem Speicherchip des Mobiltelefons.
Aber dann betritt bald eine weitere Bergmajestät die Bühne unseres Gravel Peaks Events: Der Dachstein! Vom Sattelbauer, dem urigen Bergbauernhof mit Instagram-Plus-Sonnenterrasse über Flachau, ist der Blick hinüber zu seinem zackigen Gipfelkamm außergewöhnlich. Auch das ist einer dieser erstklassigen Logenplätze von Gravel Peaks 2026. Und wenn die Strecke weiterführt, von Flachau über Altenmarkt in Richtung Obertauern, weist uns der Dachstein weiter den Weg. Auch der östliche Pongau, die Region rund um Flachau bis zur Grenze zur Steiermark, bietet wieder Fotospots zuhauf und lässige Graveltracks, die dahin führen. Erst wenn die Strecke nach Süden schwenkt und wir den wilden Pass von Obertauern in den Lungau erklimmen, verabschiedet sich der Dachstein langsam im Rücken. Es geht jetzt mitten hindurch, durch in die Radstädter Tauern, weiter nach Süden.
Bald ist dann der Lungau erreicht. Die Landschaft ändert sich, zeigt etwas sanftere Züge, fast lieblich, aber das Klischee sollte man nicht überstrapazieren, da einem auch hier die Anstiege nicht geschenkt werden. Dennoch: Die Gipfel ragen zwar noch weit über 2000 Meter in den Himmel, aber sie tun das hier zurückhaltend, greifen nicht so schroff nach den Wolken und lassen der Sonne Platz, die weiten, grünen Talkessel und ihre Flanken zu verwöhnen. Diese Weite weiß zu verzaubern, besonders wenn man hinauf kurbelt aus dem Wald heraus zu den Panoramaplätzen über diesem „Auenland“.
Die Kilometer an Schotterwegen, Forstwegen Almwegen, die hier mit dem Gravelbike richtig Spaß machen sind schier unerschöpflich. Es wären wohl sechs Tage alleine im Lungau möglich. Wir werden bei Weitem nicht alle erkunden können. Auch, wenn wir nach der Ankunft in der Gegend einen Tag länger hier bleiben und noch eine Runde zwischen Mauterndorf, Tamsweg und St. Michael drehen dürfen. Die zeigt aber bereits alles, was diese Urlaubsregion kann, es ist mehr als ein Vorgeschmack, die Runde legt den ersten Baustein in der unzweifelhaften Beweisführung, dass der Lungau ein gewaltiges Gravel Revier ist. Und den würdigen Abschluss einer Logenroute bildet, die den Augen ebenso viel bietet, wie sie von den Beinen fordert. Wer den Bergen nahe sein will, muss klettern. Aber auf dieser Route lohnt sich jede Watt-intensive Kurbelumdrehung. Versprochen!