Stefan Frey
· 21.06.2024
Wir zeigen hier die Einstellung der Cleats anhand des Shimano SPD-Systems, weil dies nach wie vor das am meisten genutzte Klicksystem bei Mountainbike-Pedalen ist. Die meisten Schritte können aber exakt so auch auf Systeme von Crankbrothers, Time, Look und anderen übertragen werden. Kleine Ausnahme: Bei der seitlichen Ausrichtung und im Winkel sind manche Cleats anderer Hersteller etwas eingeschränkt.
Damit das Cleat an der ergonomisch richtigen Stelle sitzt, ertastet man zuerst die Grundgelenke von großem und kleinem Zeh ohne Schuh. Es geht leichter, wenn man die Zehen dabei etwas anzieht. Warum wir auch das Grundgelenk des kleinen Zehs ertasten? Weil das Cleat deutlich zu weit vorne sitzt, wenn es nur nach dem Großzehengrundgelenk ausgerichtet wird. Das Gelenk des kleinen Zehs liegt anatomisch gesehen weiter hinten. Nur wenn man beide Gelenke als Ausgangsbasis nimmt, sitzt das Cleat, wo es hinsoll: mittig unter den Zehengrundgelenken.
Dann schlüpft man in den Schuh, erfühlt die beiden Grundzehengelenke und markiert die entsprechenden Stellen mit einem Marker auf einem Stück Tape, das man zuvor am Schuh angebracht hat. Man kann die Position natürlich auch mit einem wasserlöslichen Stift markieren. Wer aber auf Nummer sicher gehen möchte und keinen unschönen Marker-Flecken auf den Schuhen will, nimmt lieber etwas Klebeband. Am besten das Tape bis ganz runter zum Profil ziehen.
Für optimale Kraftübertragung sollte das Cleat mittig unter den Zehengrundgelenken stehen. Dazu verbindet man die beiden Markierungen mit einem Lineal und verschiebt das lose montierte Cleat so in den Langlöchern, dass es mittig unter dem Lineal liegt.
Klickpedale oder doch lieber Flat-Pedals? Sie wissen nicht, welches System für Sie das richtige ist? Unser Artikel hilft Ihnen bei der Entscheidung zum richtigen Pedalsystem
Um Schmerzen beim Pedalieren zu verhindern, sollte das Knie senkrecht über dem Pedal oder den Zehen stehen. Am besten lässt sich die richtige Position überprüfen, indem eine zweite Person von vorne mit einem Lot über die gedachte Linie vom Knie zu den Zehen peilt. Steht das Knie zu weit außen, werden die Cleats weiter nach innen in der Aufnahme versetzt und anders herum.
Auch die Cleats von Crankbrothers bieten die Option die Position seitlich zu variieren. Time-Cleats dagegen lassen sich nicht seitlich versetzen.
Die Fußstellung auf dem Pedal sollte dem natürlichen Stand entsprechen. Das heißt: Zeigen die Fersen im Stand eher nach innen, dreht man die Cleats mit dem Pfeil leicht nach innen und anders herum. Die Fußstellung lässt sich leicht ermitteln, indem man auf der Stelle springt und anschließend die Stellung der Füße überprüft. Auch hier sind Shimano- und Crankbrothers-Cleats von Vorteil. Bei Time-Cleats ist die Einstellunge des Winkels ebenfalls nur sehr begrenzt möglich.
Fühlt sich die Cleat-Position noch nicht richtig an, kann man mit der Längsausrichtung experimentieren. Hier ist natürlich ein Schuh mit möglichst langem Pedalkanal von Vorteil. Bei manchen Bike-Schuhe lassen sich die Cleats nur um wenige Zentimeter versetzen. Enduro-Biker setzen die Cleats übrigens für mehr Kontrolle gerne etwas nach hinten – das entlastet die Waden und sorgt für einen deutlich sichereren Stand im technischen Gelände. Racer positionieren die Cleats weiter Richtung Ballen, um effektiver treten zu können.
Sobald die ideale Position feststeht, zieht man die Cleats mit circa 4 bis 5 Newtonmeter Drehmoment fest. Ein Tropfen Schraubensicherung verhindert, dass sich die Cleats während der Fahrt lösen.
Wer häufig Cleats, Schuhe oder Pedale wechselt, kann sich auch eine Einstellhilfe für die Cleats anschaffen. Ergon hat hier schon seit langem mit dem TP1 Pedal Cleat Tool ein cleveres System im Programm. Im Mountainbike-Bereich gibt es die Kunststoffplatte mit Rasterung und Aussparung für die Cleats für Shimano SPD und Crankbrothers Cleats. Mit der Ergon TP1 Pedal Cleat Box lassen sich die Cleats in wenigen Schritten absolut exakt und einfach ausrichten. Preis 29,95 Euro >> hier erhältlich.