Kindersitze für MountainbikesEltern-Kind-Glück oder No-Go? – Pro & Contra

FREERIDE Magazin

 · 31.01.2023

Kindersitze für Mountainbikes: Eltern-Kind-Glück oder No-Go? – Pro & ContraFoto: Hersteller

Spezielle Kindersitze für Mountainbikes begeistern den Nachwuchs fürs Biken und stillen den Bewegungsdrang junger Eltern. Doch was passiert im Sturzfall, und schätzen Eltern das Risiko immer richtig ein? Pro & Contra.

Auf speziellen Kindersitzen für Mountainbikes können junge Eltern ihre Kinder vor sich auf dem Oberrohr spazieren fahren. Das begeistert den Nachwuchs fürs Biken und stillt gleichzeitig den Bewegungsdrang der Eltern.

Doch die exponierte Position des Kindes birgt Risiken. Was passiert im Sturzfall, und schätzen Eltern das Risiko immer richtig ein? Wir haben zwei MTB-Experten nach ihrer Meinung befragt:

PRO

„Ich finde solche Kindersitze fürs Mountainbike einen echten Glücksfall. Denn es ermöglicht meiner Frau und mir, mit unserem Sohn die Natur zu erkunden. Diese Möglichkeit macht den Familienalltag um einiges leichter. Mit zwei Jahren setzte ich meinen Sohn das erste Mal in den Kindersitz. Natürlich nur auf ganz kurzen Strecken. Mittlerweile ist mein Sohn vier Jahre alt, und wir fahren mit ihm Touren auf Forststraßen. Mir ist klar: Stürzen ist keine Option! Der Schwerpunkt ist komplett anders, und man muss wissen, was man tut. Ich gehe das Risiko nur ein, weil ich volles Vertrauen in meine Fähigkeiten habe. Für alle, die das nicht haben: Finger weg! Von Trail-Fahrten rate ich sowieso ab.“
Andi Wittmann, Ex-Slopstyle-Profi und VaterFoto: Andreas Jacob
Andi Wittmann, Ex-Slopstyle-Profi und Vater

CONTRA

„Ich sehe Kindersitze und gefederte Kinderhänger kritisch. Immer wieder beobachte ich Väter, die mit ihrem angeschnallten Kind auf dem Oberrohr teils anspruchsvolle Trails fahren. Ich glaube, viele unterschätzen die Gefahren. Manche Kindersitze sind für Kinder ab zwei Jahre freigegeben. Ein durchschnittlicher Mann wiegt um die 80 Kilo. Ich will mir nicht ausmalen, was selbst bei einem unspektakulären Sturz mit wenig Tempo passieren kann, z. B. auf dem Pumptrack. Dazu muss es nicht mal eigenes Verschulden sein, auch ein Defekt am Bike kann einen Sturz auslösen. Selbst bei uns im Bikepark sah ich schon übermütige Väter samt Kind auf dem Oberrohr die Parkstrecke runterfahren. Kindgerechter Urlaub geht anders.“
Christian Zangerl, Park-Manager Serfaus-Fiss-Ladis | isFoto: Privatfoto
Christian Zangerl, Park-Manager Serfaus-Fiss-Ladis | is

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