Stefan Frey
· 31.10.2024
Rekordwinter, wie es 1962/63 einen gab, sind längst passé. Damals lag die Wintermitteltemperatur bei eisigen minus 5,48 Grad Celsius. Doch dank Klimawandel und Erderwärmung, ja, es gibt sie wirklich, hatten wir seit zwölf Jahren keinen Winter mehr, in dem die Temperaturen im Schnitt unter Null Grad lagen. Was Wintersportler zunehmend frustriert, weil die Schneedecke in den Bergen immer dünner oder eben künstlicher wird, spielt uns Bikern in die Karten.
Viele Trails hierzulande sind inzwischen nahezu das ganze Jahr schneefrei, Bikeparks bleiben oft bis über den Herbst hinaus geöffnet. An manchen Tagen lässt die Wintersonne das Quecksilber sogar weit über die zehn Grad steigen und verpasst uns die bitter nötige Vitamin-D-Dusche. Denn trotz steigender Temperaturen bleiben die Wintertage kurz. Schattige Flecken legen den ganzen Tag über ihren Raureif nicht ab und auch die Niederschläge nehmen im Schnitt zu. Bike-Spaß im Winter bleibt also bis auf Weiteres eine Frage der richtigen Ausrüstung, und die finden Sie auf den folgenden Seiten. Wir haben aktuelle Winterschuhe und Handschuhe getestet und geben wertvolle Tipps zur Wahl der passenden Klamotten. Zudem bringen wir mit unserer Lampen-Kaufberatung Licht auf die dunklen Trails. Damit gibt es wirklich keine Ausreden mehr, auch wenn die Temperatur gegen alle Erwartung doch unter den Gefrierpunkt wandern sollte.
Zwischen Herbst und Frühling sind sie die Versicherung für warme und trockene Zehen. Sechs wetterfeste Paar Schuhe für Klick- und Flat-Pedale im Vergleich. In diesem Artikel zeigen wir der Übersichtlichkeit halber nur ein kurzes Fazit zu den jeweiligen Modellen. Den ausführlichen Test mit allen wichtigen Fakten und Praxiseindrücken gibt es jeweils in einem Extra-Artikel. Einfach dem Link folgen.
Wuchtig, schwer und robust wie ein Wikingerschild kommt der 45Nrth Ragnarök daher. Die beiden Laschen des Boa-Verschlusses bringen ordentlich Zug auf die Füße, die Sohle ist sehr steif, so tritt man flott durch die Winterlandschaft. Das breite Profil erzeugt Grip und einen sicheren Stand auf dem Pedal wie im Gelände. Ultimativ warm sind die 45Nrth MTB-Winterschuhe aber nicht, zudem drang bei starkem Regen Wasser an den Nähten ein. Durch die robuste Konstruktion flext der Schuh kaum beim Treten oder Laufen – er ist daher kein Komfortwunder.
Warm, griffig, wasserdicht – Gaerne liefert mit dem G.Ice-Storm absolut empfehlenswerte MTB-Winterschuhe made in Italy. Das Obermaterial ist geschmeidig und flexibel, lässt sich per Boa-Drehrad und Klett ideal an den Fuß anpassen und sorgt so für hohen Fahrkomfort. Dank weit öffnendem Einstieg schlüpft man geschmeidig in den Schuh. Die Vibram-Sohle vereint gute Kraftübertragung mit hohem Grip beim Laufen. Alles perfekt also? Fast: der Schaft könnte etwas höher ausfallen. Zudem dürfte die sehr schmale Passform bei weitem nicht zu allen Füßen passen.
Giro denkt mit dem Blaze Winterschuhe völlig neu und verquickt einen "normalen" Race-Schuh mit einer Art wasserdichtem Überzug. Für die nötige Wärme sorgen Primaloft-Futter und eine isolierte Einlegesohle. Der Tragekomfort ist für einen Winterschuh phänomenal. Die Außenhaut blockt Schmutz und Wasser zuverlässig ab – bei Dauerregen schlägt der Giro dann aber doch Leck. Unter dem arg flexiblen Obermaterial leider die Kraftübertragung, beim Gehen stört das wenig griffige Profil.
Ähnlich wie der Giro baut auch der Shimano auf einem klassischen Race-Schuh auf. Für Wetterschutz sorgt hier eine großflächige Klettabdeckung, die zudem den Einstieg enorm erleichtert. Die Passform ist Shimano-typisch sehr gelungen und bequem. Die MW7 MTB-Winterschuhe bringen die Kraft gut aufs Pedal und bieten trotz hohem Neopren-Schaft viel Flex beim Treten – top Trainingspartner für nasskaltes Wetter also, zumal sie Regen zuverlässig abwehren. Nur eine Nahtkreuzung hielt nicht dauerhaft dicht. Die Sohle ist schmal und kipplig und nicht zum Laufen gemacht.
Unter den zahlreichen Winterschuhen der Italiener findet sich mit dem Multicross endlich auch ein Flat-Pedal-Modell. Passform, Verarbeitung und Konstruktion sind hervorragend. Der hohe Neopren-Schaft hält absolut dicht, die Vibram-Sohle bringt ordentlich Kraft und Grip aufs Pedal. Beim Einstieg in den engen Schaft helfen zwei Ösen, der Drehverschluss ist aber fummlig – gerade mit dicken Handschuhen. Das gibt Abzüge beim Handling. Auf rutschigen Wurzeln oder Fels findet die profillose Sohle der MTB-Winterschuhe nur wenig Halt.
Rundum verstärkt und mit Cordura-Gewebe gefertigt darf es mit dem Vaude gerne auch in grobes Gelände gehen. Dank Waffelstruktur greift das Profil der MTB-Winterschuhe auch am Boden gut. Der Grip am Pedal ist dafür nur mittelmäßig, genauso wie die Kraftübertragung. Warm mit Primaloft gefüttert und mit Sympatex-Membran ausstaffiert trotzt er mühelos Wind und Wetter – nur bei sehr starkem Regen drang Wasser an den Zehen ein. Die Passform ist recht weit, der Schuh wegen des störrischen Materials nicht optimal anpassbar. Vorher anprobieren ist hier Pflicht!
Wir haben fünf Paar Handschuhe, die nicht nur warm und trocken halten, sondern auch die Bedienung von Smartphone und GPS-Geräten ermöglichen, getestet.
Bei touchscreen-kompatiblen Langfingerhandschuhen gibt es mittlerweile eine große Auswahl. Unsere fünf Testkandidaten kosten zwischen 40 Euro und 80 Euro. Am günstigsten ist das Modell von Canyon, der Hestra kostet im Handel doppelt so viel. Bei den meisten Modellen dominiert das Lagenprinzip aus Futter, dampfdurchlässiger Membran und wasserabweisender Außenhaut, um die Hände vor Fahrtwind und Regen zu schützen. Große Unterschiede gibt es bei der Touch-Funktion. Nicht alle der speziell ausgerüsteten Fingerspitzen kommen mit allen Displayoberflächen gleich gut klar.
Gesamtnote (100 %): 2,5
Fällt normal aus, bietet Raum für kräftige Finger; leicht, flexibel, mittelwarm; lässt sich leicht an- und ausziehen, Touchzone nur am Mittelfinger mit sensibler Funktion, lediglich einhändiges Aufziehen geht nicht.
Gesamtnote (100%): 1,4
Fällt normal bis schmal aus, für schlanke und lange Finger, schön langer Bund; Roubaix-Futter wärmt gut, Top-Wetterschutz; Tippen und Wischen funktionierten sehr gut, beim Scrollen brauchte es manchmal zwei Anläufe.
Gesamtnote (100%): 1,2 (Tipp: Preis/Leistung)
Bestes Preis-Leistungs-Verhältnis; fällt normal aus, kurzer, etwas enger Bund; sehr guter Wetterschutz; zuverlässige Touchfunktion dank gut leitender Daumen- und Zeigefingerspitzen; viel Ausstattung inklusive Frottee-Daumen.
Gesamtnote (100%): 1,1 (Testsieger)
Fällt normal bis groß aus; robuste Struktur, gut gepolsterte Innenhand; einstellbare Bundweite; sehr gute Touch-Eigenschaften mit jeweils drei Fingern links und rechts; Top-Wetterschutz; teuerstes Modell im Test.
Gesamtnote (100%): 1,6
Fällt normal aus; durch flächiges Innenhandpolster relativ steif; sehr guter Wetterschutz; Tippen und Scrollen funktionierten super, Wischen aufgrund der etwas steifen Touchflächen weniger gut.
Frieren, schwitzen, frieren – die richtige Bekleidung im Winter zu finden ist eine Herausforderung und in manchen Fällen ist weniger tatsächlich mehr. Wir zeigen die unterschiedlichen Jacken- und Hosen-Typen und welche Ausstattung für wen am besten geeignet ist.
Wer Winterlandschaft und kristallklare Luft nur auf Sparflamme genießt, kühlt schneller aus. Auf entspannten Touren bieten sich daher Isolations-Jacken als äußere Schicht bestens an. Primaloft- oder Polartec Alpha-Fasern halten die Wärme zuverlässig am Körper, die darüber liegende Außenhaut blockt den kalten Wind – dafür sammelt sich innen aber auch mehr Schweiß. Gefütterte Softshell-Stoffe sind in der Regel robuster und etwas dampfdurchlässiger. Für längere Anstiege empfehlen wir Lüftungsmöglichkeiten unter den Armen oder über Taschen an der Seite. Eine Kapuze wärmt den Kopf bei der Gipfelrast. Im Idealfall ist zumindest der untere Rücken wasserabweisend und überlappt mit der Hose. Die darf gerne auch an den Oberschenkeln mit Kunstfasern gefüllt sein. Ein durchgängiges Futter wird aber schnell zu warm, auch weil durch die weitere Passform schon die Luft allein als Isolator wirkt. Wichtiger ist ein wasserdichter Besatz am Gesäß, der Schmodder abblitzen lässt. Waden und Oberschenkel sollten ebenfalls wasserabweisend ausgerüstet sein. Als Material hat sich hier robustes Softshell eher bewährt als das leichtere Primaloft oder Polartec.
Schweiß kann nur vom Körper weg transportiert werden, wenn die einzelnen Schichten eng übereinanderliegen. Schlabberklamotten mit dickem Futter können Racer daher beim winterlichen Training nicht gebrauchen, zumal die arbeitende Muskulatur selbst schon ordentlich einheizt. Bei der Jacke ist daher klassisches Softshell die perfekte Wahl, weil es Schweiß gut abdampfen lässt. Wer leichter friert, setzt auf ein Modell mit Waffelflies an der Innenseite. Eng anliegende Ärmelbündchen und ein hochgeschlossener Kragen verhindern Zugluft und damit ein Auskühlen auf schnellen Abfahrten. Angenehm ist, wenn der untere Rücken Spritzwasser-geschützt ist und die Rückseite der Arme oder die Flanken aus luftdurchlässigem Stoff genäht sind. Auch an den Beinen ist Softshell die ideale Wahl. Eine gute Winterhose sollte mindestens von den Oberschenkeln bis über die Knie winddicht sein, sonst wird es schnell zapfig. Ideal sind wasserabweisende Besätze an den Waden und am Gesäß. Saugt sich das Material erst mal mit der kalten Brühe vom Boden voll, ist der Spaß schnell vorbei. Ein warmer Frottee-Besatz am unteren Rücken verhindert Zug und Verspannungen. Eine kurze Regenhose ist die perfekte Ergänzung für die ganz miesen Tage.
Die Extremitäten leiden am meisten unter der Kälte. Sie gilt es im Winter besonders zu schützen. Bewährtes und Durchdachtes für drunter.
Einen Großteil der Körperwärme verliert man über den Kopf – ein Mythos, der sich hartnäckig hält. Ohne Mütze sollte man im Winter natürlich trotzdem nicht aufs Bike steigen. Die winddichte Cycling Cap von GripGrab sitzt perfekt unter dem Helm. An besonders kalten Tagen lassen sich zusätzlich Ohr- und Nackenwärmer ausklappen. Preis 45 Euro >> bei Amazon erhältlich.
Ein guter Baselayer ist die beste Grundlage fürs Biken im Winter. Er sollte eng anliegen, um Schweiß transportieren zu können, und gleichzeitig den Körper vor Auskühlung schützen. Beides schafft das österreichische Öko-Label mit einer Kombi aus wärmenden Merino- und dehnbaren Tencel-Fasern – nachhaltig zertifiziert und in Europa produziert. Preis: 99,90 Euro >> bei Bergzeit erhältlich.
Das Doppellagen-Prinzip bei Socken ist eher Wanderern ein Begriff und soll eigentlich Blasen verhindern. Auf dem Rad spendet die zweilagige, wadenhohe Konstruktion dagegen besonders viel Wärme. Der Zehenbereich ist zusätzlich mit Frottee gepolstert, flauschweich und super bequem. Größen 37,5–49; Preis 29,95 Euro >> bei Bergzeit erhältlich.
Das große Frieren fängt meist an den Füßen an. Weil die Zehen in den Bikeschuhen nur wenig bewegt werden, zirkuliert hier auch nur wenig Blut und schon geht die Temperatur in den Keller. Die Sunbed Fire-Einlegesohle gibt mit ihren Hohlfasern aus Filzmaterial den Einheizer. Insgesamt fünf Schichten sorgen hier für eine besonders hohe Dämmwirkung.Größen 23/24–47/48; Preis 24,60 Euro >> bei Amazon reduzieret erhältlich.
Schal, Mütze, Stirnband, Balaclava – es gibt kaum ein Kleidungsstück, das vielfältiger wärmt als ein Schlauchtuch. Deshalb ist das Buff-Tuch auch der Evergreen in unserer Klamotten-Hitliste für den Winter. Die Merino Lightweight-Tücher tragen auch unter dem Helm nicht zu dick auf und passen in jede Tasche. Preis 29,95 Euro >> bei Bergzeit erhältlich.
Unter Kälte, Matsch und Schnee leiden Mensch und Material. Wie man seinen Körper vor dem Kollaps schützt und das Rad am Rollen hält, erklären wir hier.
Wild draufloskurbeln, damit der Körper auf Betriebstemperatur kommt? Keine gute Idee. Muskeln, Sehnen und Atemwege müssen sich im Winter langsam an die Kälte gewöhnen, damit es nicht zu Zerrungen oder Reizhusten kommt. Besser man wärmt die Muskeln mit ein paar Kraft- oder Dehnübungen vor der Tour auf. Ein warmer Tee entspannt die Bronchien. Auch durch die Nase zu atmen kann helfen. So kann sich die Luft auf dem längeren Weg zur Lunge besser erwärmen.
Solange der menschliche Motor auf Hochtouren läuft, ist Schweiß auch bei Kälte kein allzu großes Problem. In längeren Pausen oder Abfahrten kühlt der Körper in nass geschwitzten Klamotten aber rasch aus. Eine gute Basis ist daher eine Funktionsunterwäsche, welche die Feuchtigkeit vom Körper wegtransportiert. Das wirksamste Mittel gegen Auskühlung ist aber noch immer ein trockenes Wechselshirt und eine windabweisende Schicht darüber. Wer keine Klamotten zum Wechseln dabei hat, sollte auf lange Pausen oder schweißtreibende Anstiege besser verzichten.
Bei Kälte ziehen sich die Blutgefäße zusammen, Muskeln verspannen sich schneller. Zudem ist gerade der untere Rücken häufig starkem Zug und nasskalten Schlammspritzern ausgesetzt. Da sind Rückenschmerzen beinahe vorprogrammiert. Eine Hipbag schützt exakt den sensiblen unteren Rücken und reicht vom Volumen für kurze Ausfahrten völlig aus. Eine Hose mit wasserdichter Rückseite verhindert zudem das Durchsickern von Spritzwasser. Achtung bei Trinkrucksäcken: Das Wasser belastet zusätzlich mit Gewicht und kühlt den Rücken aus.
Niedrige Temperaturen schaden zwar den modernen Akkus von E-Bikes oder Elektro-Antrieben nicht, allerdings können sich diese bei Kälte schneller entladen. Daher das Bike besser nachts im Schuppen lagern oder falls möglich die Akkus mit ins Haus nehmen. Vor dem Aufladen sollte sich der Akku etwas aufwärmen können. Ähnliches gilt beim Tour-Start: Eine höhere Unterstützungsstufe hilft bei der Selbsterwärmung des Akkus, was sich positiv auf die Kapazität auswirkt. Wird das E-Bike im Winter dauerhaft geparkt, sollte der Ladestand zwischen 20 und 80 Prozent liegen.
Dreck fördert den Verschleiß, ein noch größeres Problem stellt im Winter allerdings Streusalz dar, das man auf dem Heimweg nach der Tour aufsammelt. Daher sollten nach jeder Ausfahrt Antrieb, Lager, Federelemente und Teleskopstütze gründlich gesäubert werden. Feine Schmutzpartikel arbeiten sich sonst immer tiefer in Dichtungen, Schaltzüge und Lager ein, der Antrieb setzt schon nach wenigen Tagen ersten Flugrost an. Legt man sofort nach der Tour Hand an, reichen der sanfte Strahl des Gartenschlauchs und eine weiche Bürste, mit der man gröbere Verschmutzungen von den Anbauteilen entfernt. Anschließend alles mit einem Tuch abtrocknen und die Kette mit zäh fließendem Öl (z. B. Dr. Wack F100 eBike-Öl oder Muc-Off e-Bike Wet Lube) nachschmieren.
Auch wenn sich das Trikot trocken anfühlt, verlieren wir bei Kälte viel Flüssigkeit. Der Körper muss die Luft erwärmen und befeuchten. So verdampft Flüssigkeit auch beim Ausatmen. Zudem setzt die trockenere Luft den Schleimhäuten zu und macht sie anfälliger für Viren und Bakterien. Daher: regelmäßig ans Trinken denken.
Softshell- oder Isolationsklamotten sind nur selten wasserdicht. Wer regelmäßig nachimprägniert – z. B. mit Ballistol Biker-Wet-Protect Spray –, erhöht den Schutz bei winterlichem Graupel oder bei Pfützendurchfahrten und bleibt so länger trocken.
Lampen mit integriertem Fernlicht ermöglichen das Beste aus zwei Welten: StVZO-konformes Pendeln UND Nightrides auf echten Trails.
Licht ist Pflicht auf deutschen Straßen. Doch wer vom Radweg auch in den Trail abbiegen möchte, braucht mehr Licht, als gewöhnliche StVZO-Lampen hergeben. Die müssen nämlich so ausgerichtet sein, dass sie den Gegenverkehr nicht blenden. Im Umkehrschluss bedeutet das: Alles, was über Lenkerhöhe liegt, bleibt im Wald für Biker unsichtbar. Die Lösung: Strahler mit Fernlicht. Sie werfen ihren Lichtkegel bis weit oberhalb der blendfreien Hell-Dunkel-Grenze, damit der Spaß nicht am nächsten Ast ein jähes Ende nimmt. Lupine und Supernova haben zwei Lampen im Programm, die einen wahren Lichttunnel ins Gelände schneiden und sowohl mit separatem Akku als auch mit Anbindung an den E-Bike-Akku zu haben sind.
Die M99 Pro 2 ist eine der hellsten StVZO-zugelassenen Lampen überhaupt. Mit bis zu 3000 Lumen im Fernlichtmodus brennt sie eine wahre Lichtschneise ins Dunkel. Ihr Kegel öffnet weit nach oben und ermöglicht damit auch Nightrides im Gelände. Die 99 einzeln berechneten Spiegelflächen im Inneren des Alu-Gehäuses ermöglichen dabei eine ideale Ausleuchtung. Ihr intelligenter Tagfahrmodus wechselt automatisch zum Abblendlicht, in dem noch immer 500 Lumen ausgestrahlt werden. Alternativ zur E-Bike-Version gibt es die Lampe auch mit separatem 54-Wh-Akku, dann als B54 Max (899 Euro >> hier erhältlich*).
Lupine kitzelt bei nur 100 Gramm Gewicht satte 2100 Lumen aus der kompakten SL Minimax. Auch ihr Fernlicht reicht locker für Fahrten über stock- dunkle Trails. Der integrierte Helligkeitssensor aktiviert automatisch das Fern- oder Abblendlicht, welches maximal 900 Lumen liefert. Über die mitgelieferte Fernbedienung lässt sich die Minimax auch selbst vom Lenker aus steuern. Es gibt Anschluss-Kits für nahezu alle E-Bike-Motoren, aber auch eine akkubetriebene Version hat Lupine im Angebot. Mit dem Kürzel AF macht die SL Minimax (ab 530 Euro >> hier erhältlich) mit bis zu 70-Wh-Akku die Nacht an unmotorisierten Bikes zum Tag.
Zum Pendeln oder für die Fahrt in die Stadt reichen Lampen, die Biker für den Verkehr sichtbar machen. Schon für um die 100 Euro gibt es hochwertige und kraftvolle Scheinwerfer.
Akku-Laufzeit und Ausleuchtung sind die Stärken der Lezyne mit schickem Alu-Gehäuse. Im Blast-Modus werfen die vier LEDs insgesamt 600 Lumen auf die Straße. Mit dem optionalen Infinite Light Power Pack+ lässt sich die Laufzeit noch mal mehr als verdoppeln.
Die LS 480 lässt sich mit wenigen Handgriffen auf oder unter dem Lenker montieren und passt auch an Garmin- oder GoPro-Halterungen. Zusammen mit dem Vector-Rücklicht, das über eine Bremslichtfunktion verfügt, bildet sie das perfekte Pendel-Pärchen.
Optisch überzeugt die Knog mit elegantem und robustem Alu-Gehäuse, in der Praxis vor allem die breite Ausleuchtung. Ihre 700 Lumen leuchten auch die Abkürzungen über Forst- und Waldwege ausreichend hell aus.
Der Kopf steuert die Bewegung – das ist nach wie vor der Grund, aus dem eine Lampe am Helm unverzichtbar ist, wenn man sich im winterlichen Dunkel durch verwinkelte Trails schlängelt. In engen Kehren wandert der Blick ansonsten in die stockdunkle Nacht voraus, bevor der Lenker samt Lampe die Erleuchtung bringt. Auch wenn Nightrides an sich nicht verboten sind, sollte man sensible Gebiete nach Möglichkeit meiden und den Wald beispielsweise zur Dämmerung verlassen, damit Wildtiere nicht bei der Nahrungssuche gestört werden. In Stadtnähe sind Nachtfahrten dagegen weniger ein Problem, weil sich die Tiere hier an die Begegnungen mit Menschen besser angepasst haben und weniger gestresst reagieren.
Nach wie vor die Instanz in Sachen Helmlampen. Die Piko ist klein, leicht und enorm kraftvoll. 2100 Lumen feuert der Winzling inzwischen aus seinem 60 Gramm leichten Alu-Gehäuse. Wer mit kleinem 3,5-Ah-Akku fährt, kann sogar beides bequem am Helm fixieren. Gesteuert wird die Piko per Bluetooth-Fernbedienung. Ausleuchtung und Helligkeit sind bei dieser Größe unerreicht.
Einen echten Preis-Leistungs-Tipp findet man beim Fahrradgiganten Cube. Die HPA 2000 der Eigenmarke Acid leistet bei ebenfalls leichten 80 Gramm satte 2000 Lumen. Leuchtkraft und Lichtverteilung sind absolut ausreichend. Die durchdachte GoPro-Halterung, Funkfernbedienung und ansprechende Verarbeitung überzeugen.
>> Noch mehr Tipps zu multifunktionalen Lampen gibt es in diesem Artikel: Test Stirnlampen für Multisport: Massig Lichtpower fürs Biken, Laufen, Trailrunning...