Mit dem Veolo Cargo präsentiert der in Leipzig ansässige Hersteller Veolo einen vielseitig einsetzbaren Fahrradanhänger. Das Modell wurde für unterschiedliche Transportaufgaben konzipiert und eignet sich sowohl für den Einsatz in der Stadt als auch im Gelände.
Der Anhänger verfügt über einen robusten und hochwertigen Rahmen aus Aluminium Al6061, der in einem aufwendigen Verfahren hergestellt wird. Dazu wird das Material zunächst ausgeglüht, anschließend gebogen und schließlich mit einem 5-Achs-Laser bearbeitet. Diese Konstruktion soll laut Veolo für eine hohe Stabilität bei gleichzeitig geringem Gewicht sorgen. Der Veolo Cargo bringt ein Eigengewicht von 9 Kilogramm auf die Waage und kann mit bis zu 80 Kilogramm beladen werden.
Ein zentrales Konstruktionsmerkmal des Veolo Cargo ist die Einzelradaufhängung. Diese besteht aus CNC-gefrästen und eloxierten Schwingen aus Aluminium Al6061. Die Elastomer-Federung arbeitet progressiv und bietet einen maximalen Federweg von 45 Millimetern. Dadurch soll der Anhänger auch bei hoher Beladung ein agiles Fahrverhalten aufweisen. In der Standardausführung ist ein mittelhartes Elastomer verbaut, das für Lasten bis 50 Kilogramm ausgelegt ist.
Für schwerere Beladungen lasse sich dieses einfach gegen härtere Elastomere austauschen. Die Laufräder sind mit Schwalbe BigApple Raceguard Reifen in der Dimension ERTO 50-406 bestückt. Diese sollen für gute Traktion und Pannensicherheit sorgen.
Die Ladefläche des Veolo Cargo besteht aus einer dreiteiligen Aluminiumwanne, die pulverbeschichtet und mit einer rutschfesten Gummibeschichtung versehen ist. Die Verbindung zum Rahmen erfolgt über zwölf gummigepufferte Frästeile. Für passive Sicherheit im Straßenverkehr sind vorne und hinten Reflektoren angebracht. Die Deichsel lässt sich bei Bedarf abnehmen, so kann der Anhänger platzsparend verstaut werden.
Zur einfachen Montage an verschiedenen Fahrradtypen ist der Veolo Cargo mit einer Kupplung kompatibel zum Thule-System ausgestattet. In der Standardausführung passt die Deichsel an Fahrräder mit 26 bis 28 Zoll großen Laufrädern. Optional ist aber auch eine kompakte Version für 20 bis 24 Zoll große Räder sowie eine drehbare Variante erhältlich.
Oberstes Ziel bei der Entwicklung war der vielseitige Einsatz für alle möglichen Transportaufgaben. Neben dem Einsatz als klassischer Lastenanhänger im Alltag ist der Veolo auch für Outdoor-Aktivitäten wie Camping oder Wassersport konzipiert. Dazu gibt es natürlich auch das passende Zubehör.
Ein Packbeutel aus wasserdichtem Material ermöglicht den Transport von Ausrüstung. Spezielle Packbügel erlauben die Befestigung von sperrigen Gegenständen wie beispielsweise Surfbretter. Für die sichere Fixierung der Ladung bieten die Leipziger Spanngurte an. Eine Wandhalterung ermöglicht die platzsparende Aufbewahrung des zerlegten Anhängers.
Veolo legt nach eigenen Angaben Wert auf eine nachhaltige Produktion. Rund 75 Prozent aller Komponenten stammen aus Deutschland, darunter die nahtlosen Aluminiumrohre aus dem Bayerischen Wald. Insgesamt wird der Veolo Cargo aus über 130 Einzelteilen zusammengesetzt. Die Montage erfolgt in Handarbeit in der Werkstatt in Leipzig.
Wir konnten den Veolo Cargo in den letzten Monaten ausgiebig testen und wollten vor allem wissen, wie sich der schicke Lastenanhänger im Alltag schlägt. Zusätzlich zum Standard-Lieferumfang hatten wir auch Packbügel, Packsack und ein Spanngurt-Set geordert. Damit beläuft sich der Preis des Cargo auf doch recht üppige 1168 Euro. Dafür lässt der Cargo in Sachen Qualität aber auch keine Wünsche offen. Die Materialen sind durchaus hochwertig gewählt, die Verarbeitung tadellos.
Auch der Aufbau ist schnell erledigt und an sich selbsterklärend. Kupplung anschrauben, Bügel per Flügelmutter befestigen und den Packbeutel mit Klettstreifen fixieren. Schon kann es losgehen. Besonders praktisch: Die Laufräder lassen sich einfach per Daumendruck abnehmen und zur Lagerung in der Wanne verstauen. Die Montage am Fahrrad haben wir als Familie mit zwei Kindern noch mit geschlossenen Augen drauf. Veolo bedient sich hier einem System analog zur bekannten Thule-Kupplung.
Los geht’s: Die erste Probefahrt führt zum Getränkemarkt um die Ecke. Wasser, Limo, Cola, Bier - der Packsack wird prall gefüllt. In die Praktischen Staufächer innen passen noch zwei Flaschen Rotwein. Die Gurtbänder fixieren die Ladung sicher und rasten über die praktischen Magnetverschlüsse von Fidlock quasi automatisch ein, der Packsack lässt sich entweder per Reißverschluss oder per Rollverschluss wasserfest verschließen. Bei der Anfahrt ächzen die Beine: lange keinen Hänger mehr gezogen. Doch sobald man etwas Fahrt aufgenommen hat, läuft der Veolo geschmeidig hinterher.
Die Elastomere leisten gute Arbeit, selbst auf dem Schotterweg nach Hause verhält sich die Ladung auffällig unauffällig. Nur an das leichte Nachschieben des Hängers bei Unebenheiten oder starken Antritten muss man sich etwas gewöhnen. Und: an das leise Klappern des Sicherungssplints in der Kupplung, der in unserer Testversion lediglich mit einem kleinen O-Ring als Klapperschutz versehen war. Diesen Punkt hat Veolo aber bereits überarbeitet, sodass die aktualisierte Version deutlich ruhiger sein soll.
Clever: Durch den leichten Sturz an den Reifen und den tiefen Schwerpunkt hält der Veolo auch in schnellen Kurven sicher die Spur und liegt äußerst stabil auf der Strecke.
In den folgenden Wochen haben wir den Veolo noch auf so manche Runde mitgenommen. Ins Schwimmbad mit den Kids, zum Großeinkauf für die ganze Woche, zum Klettern mit Freunden und auf einen kurzen Camping-Trip in den Garten der Großeltern. Das Auto? Darauf konnten wir mit dem Veolo Cargo locker verzichten. Zelt, Isomatten, Schlafsäcke, Kocher, Campinggeschirr - die 220 Liter fassende Packtasche verschlang dabei die Ladung wie ein schwarzes Loch.
Der stärkste Trumpf des Veolo ist aus unserer Sicht seine Flexibilität. Die optionale Tasche sowie die Packbügel machen den Lastenanhänger sehr vielseitig einsetzbar. In Verbindung mit einem E-Bike sind auch schwere Lasten auf langen Strecken kein Problem. Vorteile sehen wir auch gegenüber den gerade angesagten Lastenrädern. Mit dem Veolo Cargo spart man sich die Anschaffung eines zusätzlichen Bikes und nutzt einfach das bestehende Fahrrad. Das geringe Eigengewicht und die hohe Zuladung sprechen ebenfalls für den Veolo. Zudem waren wir erstaunt, wie geschmeidig und stabil der Lastenanhänger hinter dem Bike herläuft.
+ geringes Gewicht
+ hohe Zuladung und Flexibilität
+ cleveres Zubehör
+ stabiles Fahrverhalten
+ hochwertige Materialien
- hoher Preis
- klappernder Kupplung-Splint (wird zukünftig durch eine verbesserte Version ersetzt)
- wenig Zubehör im Lieferumfang