Henri Lesewitz
· 25.12.2017
Jahrzehnte lang waren Titanrahmen mausgrau, doch nun kommt Farbe ins Spiel. Nach Firefly und Moots anodisiert auch Pilot Cycles Schriftzüge und Logos. Doch wie kommt eigentlich die Farbe ins Titan?
Beim Wort Titan geraten Freunde zeitloser, strapazierfähiger Mountainbikes in Wallung. Das Material ist ein Symonym für Funktionalität und Langlebigkeit. Es ist zwar nicht so leicht wie Carbon, aber leicht genug für sportliche Marathon-Bikes und dazu noch korrosionsbeständig, zugfest sowie äußerst kratzfest. Ein Material, dem weder Steinbeschuss, noch übelste Rüttelpisten was anhaben kann. Lack ist nicht nötig. Doch genau darum sehen Bilder von Titanbikes auch meist aus wie Schwarz/Weiß-Fotografien. Manche nennen diesen Look „edel“, andere finden das Einheitsgrau eher „trist“. Wer Wert auf farbenfrohe Optik legt, der musste seinen Titanrahmen bisher mit bunten Teilen aufpeppen.
Es war eine kleine Sensation, als die damals gerade neu gegründete US-Schmiede Firefly vor etwa vier Jahren eine neuartige Farboption präsentierte: Schriftzüge und Dekore, die mit Hilfe eines elektro-chemischen Prozesses direkt auf das Material gebracht werden. Matt schimmernd oder kräftig strahlend. In Grün, Blau, Lila, Braun, Gold. Oder auch kunterbunt gemixt in Regenbogenoptik. Nicht aufgesprüht, sondern fest ins Titan „gebrannt“. Ähnlich der Exloxialschicht bei Aluteilen. Anodisierung nennt sich das Verfahren (Eloxieren ist der spezielle Begriff für die Behandlung von Aluminium). Die anodisierten Schriftzüge waren so etwas wie das Markenzeichen von Firefly. Nun bieten auch andere Titan-Schmieden diese Option an. Moots zum Beispiel. Und neuerdings auch die Holländer von Pilot Cycles. 150 Euro kostet bei ihnen das Anodisieren der Schriftzüge. Auch Sonderwünsche sind möglich. Doch wie funktioniert das eigentlich? Wie kommt die Farbe ins Titan? Pilot hat uns einen exklusiven Blick in die Finish-Abteilung gestattet.