Dämpferpumpen fürs FahrradDie SKS USP im Test

Stefan Frey

 · 25.12.2023

Ein Pfund von einer Pumpe: Die SKS USP ist ein reines Shop-Tool - Made in Germany
Foto: Stefan Frey
Das moderne Luftfahrwerk am MTB erfordert eine präzise Abstimmung, die ohne eine Dämpferpumpe nicht möglich ist. Aber welche Pumpe misst wirklich genau? Und sind digitale Pumpen besser als analoge? In unserem Test haben wir 13 aktuelle Dämpferpumpen getestet und stellen sie hier nacheinander vor. Heute: die SKS USP.

SKS USP - Ausstattung

Mit der SKS hält man ein ordentliches Pfund Pumpe in der Hand: die USP misst mit aufgeschraubtem Schlauch einen halben Meter und wiegt 367 Gramm. Also kein Werkzeug für die Tour, sondern ein reines Shop-Tool für Arbeiten in der Werkstatt. Die robuste Metall-Dämpferpumpe ist Made in Germany und verfügt über ein großes Manometer. Ungewöhnlich: die psi-Anzeige liegt hier innen an der Skala – bei den restlichen Dämpferpumpen ist die Anzeige umgedreht.

Ganz schön viel Pumpe!! Die SKS USP ist lang und schwer und wirklich nur etwas für die WerkstattFoto: Stefan FreyGanz schön viel Pumpe!! Die SKS USP ist lang und schwer und wirklich nur etwas für die Werkstatt

Unterhalb des Ventils ist das ebenfalls aus Metall gefertigte Rädchen für den Druckablass platziert. Der Stahlflexschlauch soll für lange Haltbarkeit sorgen, der lange Ventilkopf mit Entkopplung/Druckverlustschutz passt auf die meisten Ventile. Für bequemes Pumpen verfügt die USP über einen Klappgriff. Auf dem Zylinder ist für eine bessere Übersicht eine zusätzliche Skala für den Vergleich von bar zu psi aufgedruckt. Alleinstellungsmerkmal: die SKS ist Made in Germany.

Den ebenfalls in Deutschland gefertigten Pumpenklassiker - SKS Rennkompressor - gibt es jetzt in einer modernisierten Version. Hier finden Sie alle Details zum neu aufgelegten Klassiker.

Handling

Den hochwertigen ersten Eindruck kann die USP Dämpferpumpe in der Praxis nicht bestätigen: von dem riesigen Kolben hätte wir uns deutlich mehr Hub erwartet. Zudem verlangt die SKS nach sehr hohen Handkräften, wenn der Druck über 150 psi steigt. Da hilft auch der etwas wacklige Klappgriff nur wenig. Dazu kommt der kurze, unflexible Stahlflexschlauch, der das Pumpen erschwert.

Robust aber unpraktisch: Der Stahlflexschlauch ist zu kurz und zu unflexibelFoto: Stefan FreyRobust aber unpraktisch: Der Stahlflexschlauch ist zu kurz und zu unflexibel

Auch das Ablassrädchen lässt sich nur schwer dosieren. Weil die Luftdruckangaben für Dämpfer und Gabel in der Regel in psi angegeben werden, ist die Platzierung der psi-Skala wenig hilfreich. Für die Lagerung wäre eine Halterung für den Schlauch wünschenswert.

Großes Manometer - leider mit innenliegender psi-Skala. Mit dem Klappgriff lässt es sich angenehm pumpen. Die Kuststoffverkleidung über der Kolbenstange wirkt wenig wertig. Der Ventilkopf verfügt über eine EntkopplungFoto: Stefan FreyGroßes Manometer - leider mit innenliegender psi-Skala. Mit dem Klappgriff lässt es sich angenehm pumpen. Die Kuststoffverkleidung über der Kolbenstange wirkt wenig wertig. Der Ventilkopf verfügt über eine Entkopplung

Messgenauigkeit

Bei der von uns getesteten Dämpferpumpe liegen bei den Messerwerten leicht daneben – zwischen 3 und 6 psi. Die Skala ist zudem etwas schwer ablesbar. Vergisst man vor dem Abschrauben den Ventilkopf zu entkoppeln, entweicht die Luft wieder aus der Kammer.

SKS USP – Details und Preis

  • Gewicht 367 g
  • Anzeige analog / 49 mm Durchmesser
  • Druckbereich 320 psi max.
  • Länge Pumpe / Schlauch 345 mm / 105 mm
  • Ausstattung Druckablassventil; 360° drehbarer Schlauch; langer Ventilkopf für leichtes An-/Abschrauben bei versenkten Ventilen; Aluminium-Pumpenkörper; Kunststoff-Griff
  • Preis 59,95 Euro >> hier erhältlich

Bewertung im Überblick

Abweichung¹ 80 psi / psi pro Hub 74 psi / 1,07 psi

Von der USP hätten wir uns was die Messgenauigkeit angeht mehr erwartetFoto: Stefan FreyVon der USP hätten wir uns was die Messgenauigkeit angeht mehr erwartet

Fazit: SKS USP

Mit der SKS hält man ein ordentliches Pfund – made in Germany – in der Hand. Die USP ist groß, schwer und ein reines Shop-Tool. Leider passt die Leistung nicht ganz zur Optik. Trotz ihrer Größe ist ihr Volumen eher klein, die Handkräfte sind trotz des praktischen Handgriffs recht hoch. Der robuste Stahlflexschlauch ist viel zu kurz, ungeschickt platziert und nicht drehbar. Zudem gibt es keine Verstaumöglichkeit an der Pumpe, wodurch sie viel Platz benötigt. Das große Mano­meter ist schlecht ablesbar und misst nicht besonders präzise, das Ablassrädchen lässt sich schwer dosieren.

In unserem großen Vergleich haben wir insgesamt 13 Dämpferpumpen getestet. Hier geht es zum Test der Lezyne Digital Shock Drive.

¹ BIKE-Messwerte; ²BIKE-Note: Die BIKE-Bewertung orientiert sich am Schulnotensystem mit den Bewertungsstufen 1 bis 5

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