EMTB Redaktion
· 04.08.2022
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Das eingesaute E-Bike ins frisch geputzte Auto packen? Das tut weh. Die Lösung: mobile Hochdruckreiniger. Sechs kompakte Akku-Hochdruckreiniger für die Bike-Pflege im Test. Außerdem verraten wir wichtige Tipps für den Einsatz von Hochdruckreinigern am Bike.
Zunächst unser Test der sechs Akku-Hochdruckreiniger. Weiter unten gibt unser Leiter des EMTB/BIKE-Testlabors, Christoph Allwang, Tipps, wie Sie Ihr (E-)Bike mit einem harten Wasserstrahl reinigen können, ohne Lager und Elektronik zu gefährden!
Preis: 241,95 Euro - hier erhältlich*
Dank riesigem 20-Liter-Tank lassen sich drei stark verschmutzte Bikes mit 10 bar Druck säubern. Mit 12 Volt betrieben verlängert sich die Nutzungsdauer enorm. Die Pumpe lässt sich abnehmen und zieht aus nahezu jeder Quelle Wasser. Der Akku ist zugleich LED-Leuchte und Powerbank. Die kompakte und per Dreh verstellbare Düse erreicht auch verwinkelte Stellen, die Aufsatzbürste ist aber unpraktisch und verspritzt viel Wasser. Pumpenverschluss und Transportgriff sind schwach dimensioniert, Vorsicht bei der Handhabung. Die kleinen Rollen laufen schlecht auf losem Untergrund.
PLUS - Akku-Laufzeit; Zubehör; Wasservorrat; 12-Volt-Stromanschluss; Akku-Taschenlampe / Power Bank; extrem autarkes Gerät
MINUS - Pumpenverschluss; Akku-Anzeige und Schalter kaum sichtbar platziert; Rollen zu klein
Preis: 299,99 Euro - hier erhältlich*
Obwohl der Bosch Fontus der wuchtigste Hochdruckreiniger im Test ist, lässt er sich auch voll betankt gut rangieren. Seine 15 Liter schaffen maximal drei (E-)Bikes, der Akku reicht selbst unter Volllast für etwa vier Füllungen. Die kann man sich dank Filter auch bequem aus dem Teich holen. Drei Druckstufen und vier Sprühmodi eliminieren jegliche Art von Verschmutzung. Die Düse liegt gut in der Hand und lässt sich leicht verstellen. Zur Vorreinigung gibt es einen brauchbaren Bürstenaufsatz. Alle Teile lassen sich im praktischen Staufach unterbringen. Akku-Anzeige und Druckverstellung sind am Bosch-Dampfstrahler gut platziert.
PLUS - Druck- und Akku-Anzeige; Handhabung; Düseneinstellung; Staufach; Wasservorrat und -druck; Transportrollen; Akku mit anderen Geräten kompatibel
MINUS - Unflexibler Schlauch; großes Staumaß; teuer
Preis: 174,99 Euro - hier erhältlich*
Der Gloria Multijet Hochdruckreiniger ähnelt in der Handhabung einem Akku-Schrauber. Das Gerät liegt etwas schwer, aber gut in der Hand. Akku-Anzeige und Druckverstellung hat man gut im Blick. Die Lanze erschwert das Handling, ohne die Verlängerung reinigt der Multijet präziser. Leider ist nur einer der vier Sprühmodi wirklich brauchbar. Grober Schmutz wird dafür schon auf Druckstufe zwei ordentlich abgeräumt. Der Gloria-Dampfstrahler arbeitet extrem autark und saugt Wasser aus jeder Quelle, mit dem integrierten Aufsatz auch aus einer PET-Flasche. Besonders praktisch ist der optional erhältliche 10-Liter-Kanister.
PLUS - kompaktes Gerät; sehr autark nutzbar; hochwertig verarbeitet; Akku-Anzeige; drei Druckstufen; guter Maximaldruck
MINUS - Akku-Laufzeit; nicht alle Sprühmodi brauchbar
Preis: 299 Euro - hier erhältlich*
Der Greenworks-Hochdruckreiniger macht ordentlich Druck und pustet selbst harte Verkrustungen mit nahezu 70 bar vom Rahmen. Auf die Lager sollte man mit diesem Gerät allerdings nicht zielen. Mit der leichten Lanze und dem kompakten Griff trifft man zuverlässig die richtige Stelle. Der 20-Liter-Eimer lässt sich zum Befüllen abnehmen und dient als Transportbehälter für die Pumpeinheit. Leider ist man auf eine Wasserquelle vor Ort angewiesen oder auf den Gartenschlauch. Der mobile GDC40-Druckreiniger pumpt lautstark, aber wassersparend, der Akku ist dafür bereits nach acht Minuten am Ende. Das Schlauchgewinde verkantet leicht.
PLUS - viel Druck; löst starke Verschmutzungen; großes Wasserreservoir; Eimer abnehmbar
MINUS - Akku-Laufzeit; Lautstärke; kein integrierter Wassertank; teuer
Preis: 174,99 Euro - hier erhältlich*
Kärcher liefert ein Handgerät in gewohnt hochwertiger Qualität. Lanze und Düsen rasten satt ein, der Akku besitzt eine digitale Anzeige mit Restlaufzeit. Ohne Gartenschlauch ist das Gerät aber nutzlos. Mobil wird der KHB 6 erst mit dem optionalen Saugschlauch, mit dem Wasser aus diversen Quellen gezogen werden kann. Für die Bike-Reinigung ist nur eine der beiden Düsen geeignet, der Druck reicht dafür auch für grobe Verschmutzungen. Kleine Hände dürften sich mit dem klobigen Body etwas schwertun. Eher ein Gerät für den Gartengebrauch statt für die Reinigung unterwegs.
PLUS - kompaktes Gerät; hochwertig verarbeitet; zuverlässige Akku-Anzeige
MINUS - Akku-Laufzeit; wenig Zubehör; ohne optionalen Saugschlauch nicht mobil; keine Druckregelung; wenig brauchbare Düsenmodi
Preis: 189,99 Euro - hier erhältlich*
Der Kärcher-Hochdruckreiniger ist das perfekte Gerät für die schnelle Dusche nach der Bike-Tour. Hartnäckigen Schmutz bringt man mit der sanften Düse und dem kleinen Tankvolumen zwar nicht weg, frischer Matsch wird aber gut und zielsicher gelöst. Der Spiralschlauch ist etwas sperrig, doch man kann mit der kompakten Box einfach ums Bike herumgehen. Praktisch: Zwei Staufächer beherbergen beim Kärcher-Gerät Schlauch und Düse sowie einen gut nutzbaren Bürstenaufsatz, Reinigungsmittel und ein Mikrofasertuch. Der Kärcher-Dampfstrahler OC3 ist kompakt, durchdacht und leicht in der Handhabung. Der Akku reicht für etwa sieben Tankfüllungen.
PLUS - kompaktes Gerät; einfache Bedienung; praktische Staufächer; Zubehör; Akku-Anzeige
MINUS - kleiner Wassertank; nur eine Druckstufe; Düse nicht verstellbar
Interview mit Christoph Allwang, Leiter des EMTB/BIKE-Testlabors
Hand aufs Herz, nimmst Du beim Privat-Bike Schlauch und Schwamm?
Christoph: Außer bei sehr leichter Verschmutzung nehme ich fast immer den Hochdruckreiniger. Ich achte aber darauf, den Druck möglichst gering einzustellen und die kritischen Stellen rund um sensible Lager auszusparen.
Die mobilen Hochdruckreiniger im Test liefern Drücke von 5 bis 70 bar. Ab welchem Sprühdruck wird es problematisch?
Das hängt auch sehr von der Art des Sprühstrahls und dem Sprühabstand ab. Ich reinige mein Bike mit Drücken zwischen 40 und 70 bar. Mit über 50 bar gehe ich aber nur auf stark verschmutzte Reifen oder Verkrustungen am Rahmen. Wenn ich direkt auf ein Lager sprühe, können auch 8 bar schon zu viel sein.
Vier der Hochdruckreiniger-Testkandidaten kommen mit Wassertank. Wie viel Wasser braucht man, um ein Bike sauber zu strahlen?
Je nach Gerät ist das unterschiedlich. Mit den 20-Liter-Tanks von Aqua2Go und Greenworks kriegt man locker drei (E-)Bikes sauber. Die 15 Liter des Bosch reichen für etwa zwei Bikes, während die vier Liter des Kärcher-Hochdruckreinigers OC3 + Bike schon nach knapp drei Minuten leegesaugt waren – mehr als ein Fahrrad schafft man damit nicht.
Bei welchen Teilen am E-Bike ist besondere Vorsicht geboten?
Bei den E-Bike-spezifischen Komponenten, wie Motor, Akku, Getriebe, Display, aber auch bei Hinterbaulagern, Gabel- und Dämpferdichtungen.
Wie schützt man die elektronischen Bauteile am E-Bike am besten?
Wenn möglich, den Akku herausnehmen, um einen Kurzschluss zu vermeiden. Alle E-Bike-Bauteile am besten nur händisch, ohne Hochdruckreiniger säubern. Wenn es sich doch nicht vermeiden lässt, anschließend mit Druckluft trockenblasen oder gründlich trockenwischen.