Stefan Frey
· 24.10.2018
Wir gehen dem Mythos auf die Spur, ob Öl auf MTB-Scheibenbremsen die Beläge und die Bremsscheibe wirklich unbrauchbar macht. Experte Florian Ohnesorg hat die Lösung.
Gerade, wenn es schnell gehen muss, passieren oft die dümmsten Fehler. Noch kurz vor der Tour etwas Öl auf die Kette und los. Doch ehe man sich versieht, geht der gut gemeinte Sprühstoß nicht auf den Antriebsstrang, sondern nebelt die komplette Bremsscheibe auf der gegenüberliegenden Seite ein. Wer den Fauxpas frühzeitig bemerkt, kann noch das Schlimmste verhindern und die Scheibe sorgfältig mit Isopropyl-Alkohol reinigen, bevor der Ölschmodder die Bremsbeläge durchtränkt. Auch mit fettigen Fingern auf die Bremsscheibe zu fassen, erzielt den gleichen unerwünschten Effekt. Kommen die Beläge erst mal mit Öl oder Fett in Kontakt und saugen sich voll, geht die Bremswirkung gegen Null. Gerade, wenn es drauf ankommt, kann der erste Moment ohne Bremse extrem kritisch werden.
Sind die Beläge erst mal richtig verunreinigt, ist ein Austausch der Bremsbeläge und die Reinigung der Bremsscheibe unumgänglich. Was aber tun, wenn gerade keine Ersatzbeläge zur Hand sind und die Fahrt unbedingt weitergehen muss? BIKE-Schrauberexperte Florian Ohnesorg hat für uns den Test gemacht und die gängigen Tipps aus dem Netz überprüft. Welche Schrauberempfehlung wie abschneidet, erfahren Sie auf der nächsten Seite.
TIPP: Um die Gefahr von verölten Belägen oder Bremsscheiben zu minimieren, empfiehlt Florian ein Kettenöl aus der Dosierflasche. „Bei einem Spray gehen schnell 75 Prozent daneben. Wer dennoch ein Spray verwenden will, sollte nur auf die Kette unterhalb der Kettenstreben in Fahrtrichtung sprühen", rät Florian.
Unser Schrauber-Experte Florian Ohnesorg: Der Zweirad-Mechatroniker war bereits Schrauber-Europameister und besitzt einen Bikeshop in Ingenried bei Schongau. Es gibt kaum ein Bike-Problem, das er nicht lösen kann. Bereits am Geruch des Gabelöls kann Florian auf die Kilometerleistung des Bikes schließen.
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