Jens Klötzer
, Stephan Ottmar
· 21.02.2010
Eine verrottete Kette hat Ihr Bike nicht verdient, schließlich soll sie Muskelkraft in Vortrieb umsetzen. Wir haben im großen Schmiermittel-Test mehr als 50 Produkte im eigenen Labor untersucht.
Letztens hat mich meine Faulheit wieder besiegt, ich habe mein Bike nicht geputzt, nicht mal die Kette geschmiert, obwohl sie es verdient hatte. Auf der nächsten Tour habe ich dafür bezahlt. Die ganze Fahrt hat mir meine Kette Knarzgeräusche ins Ohr geächzt. Ich konnte den Verschleiß hören. Kette schmieren gehört eben zum Biken wie das Helmaufsetzen. Stellt sich nur die Frage, womit? Die Vielfalt der angebotenen Produkte ist enorm.
Wir sind der Sache auf den Grund gegangen und haben über 50 Schmierstoffe von 20 Herstellern in unserem Labor zusammengetragen und sie einem ausführlichen Test unterzogen. Öle, Fette und Wachse, Teflon, Keramik und neue Nano-Teilchen versprechen uns die Rundum-sorglos-Pflege. Unser Test zeigt, wie sie im Vergleich zu den alternativen Mitteln wie Ballistol, Motorenöl, Nähmaschinenöl und Kettensägenöl abschneiden.
Wichtigstes Kriterium des Schmierstoffes an einer Bike-Kette ist die Schmierfähigkeit, sie soll den Verschleiß der aneinanderreibenden Teile möglichst klein halten. Dabei gilt: je größer der Druck auf den einzelnen Kettengliedern, desto schwieriger wird die Aufgabe für den Schmierstoff.
Ob Öl, Fett oder Wachs – die Art des Schmiermittels gibt keine Auskunft darüber, ob die Kette damit gut gepflegt wird. Die Trennlinie verläuft eher zwischen den verschiedenen Herstellern. Gute Mittel kommen von Dynamic, enttäuscht haben die Produkte von Pedro’s. Haushaltsöl zu verwenden ist besser, als gar nicht zu schmieren, die Spezialprodukte sind aber deutlich überlegen.
Die Ergebnisse des Schmiermittel-Tests finden Sie unten als PDF-Download.