Stefan Loibl
· 19.02.2013
Carbon wird mittlerweile in fast allen Teilen am Fahrrad eingesetzt. Unkalkulierbares Risiko oder Wunder-Material? Unser Carbon-Report räumt mit Mythen auf und gibt Tipps zu Pflege und Reparatur.
Leicht, steif, aber im Umgang bockig wie ein Esel. Carbon dominiert die Bike-Branche nun seit mehr als einem Jahrzehnt. Anfangs nur zögerlich im Rahmenbau eingesetzt, kann man sich heute problemlos ein komplettes Bike aus der schwarzen Kohlefaser aufbauen – von den Schrauben bis zum Laufrad. Noch weiter treibt es das Rennrad-Lager: Hier zählt der Hightech-Werkstoff bis in niedrige Preisklassen zur ersten Wahl. So weit ist es bei robusten Mountainbikes noch nicht gekommen. Außer im Rennsport: Kein Worldcup-Profi würde heutzutage mit einem Race-Bike aus Alu antreten. Diesem Vorbild folgt die Masse der Hobbyracer, und auch immer mehr Touren-Fahrer setzen ihre Bikes mit Rahmen und Anbauteilen aus Carbon auf Diät. Kurzum: Fast jeder Biker fährt Kohlefaser-Bauteile an seinem Sportgerät spazieren. Doch nur ein Bruchteil der Nutzer weiß genau, wie man das Material richtig behandelt, was es leisten kann, und was man damit lieber sein lassen sollte. Unser Carbon-Report gibt Tipps zum Umgang und räumt mit Mythen auf.
Damit aus Kohlefaser-Matten Rahmenrohre werden, stehen den Herstellern drei Fertigungsmethoden zur Verfügung: das Tube-to-Tube-Verfahren, die Muffen-Bauweise und das gängigste, das Monocoque-Verfahren. Bei letzterer Methode werden die in Harz getränkten Kohlefaser-Matten in penibler Handarbeit in Formen gelegt und im Backofen ausgehärtet. Damit sich keine Lufteinschlüsse bilden und die Rohre möglichst glatt und stabil herauskommen, drücken mit Druckluft aufgeblasene Schläuche innen gegen die Fasermatten. Die Schläuche werden in der Regel nach dem Backen entfernt. Da bei der Herstellung von Carbon-Rahmen so viel Handarbeit nötig ist, wird mittlerweile fast alles in China und Taiwan produziert.Ergänzend finden Sie hier nochmal alle Adressen, bei denen Sie defekte Carbonrahmen prüfen und reparieren lassen können:
Reparaturen an einlaminierten Gewinden, Lagern oder Flaschenhalterösen (keine Rahmen-Rohre oder großen Risse):
Prüf- und Kontrollinstitute:
* Listen ohne Anspruch auf Vollständigkeit; Sortierung jeweils alphabetisch
Den ausführlichen Carbon-Report mit allen Praxistipps, Interviews und Hintergründen finden Sie in BIKE 2/2013. Sie können die Ausgabe in der BIKE-App (iTunes und Google Play) lesen oder die Ausgabe im DK-Shop nachbestellen: