E-Bike Beleuchtung6 Scheinwerfer mit StVZO-Zulassung im Test

Max Fuchs

 · 12.01.2022

E-Bike Beleuchtung: 6 Scheinwerfer mit StVZO-Zulassung im TestFoto: Markus Greber
E-Bike Beleuchtung: 6 Scheinwerfer fürs E-MTB mit StVZO-Zulassung im Test

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Kurze Tage, lange Nächte – da endet die E-MTB-Hausrunde oft im Dunkeln. Mit dieser E-Bike Beleuchtung mit StVZO-Zulassung aus unserem Test kommst Du sicher ans Ziel.

Schon mal bei Totenstille im Theater gepupst? Im Restaurant die Suppe gegabelt, oder gar heimlich ins Schwimmbad gepullert? Ganz bestimmt – wo doch sogar die Bibel predigt, dass die verbotene Frucht am Besten schmeckt … Aber so verlockend es auch sein mag, aus der Reihe zu tanzen, gegen Normen aufzubegehren oder gar Regeln zu brechen: Bei der Sicherheit im Straßenverkehr sollte man Vernunft walten lassen. Denn gerade jetzt, wo die Tage kürzer und die Nächte länger werden, endet so manche Feierabendrunde im Dunkeln. Eine Lampe, die den Vorschriften der Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung (StVZO) entspricht, ist da nicht nur vorgeschrieben, sondern auch sinnvoll: Die Prüfung garantiert eine Mindestausleuchtung und ein Leuchtfeld, das bei entsprechender Montage auch den Gegenverkehr nicht in den Blindflug schickt.

StVZO-Check von E-Bike Beleuchtung

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Foto: Markus Greber

Einfach die Lampe an den E-Bike-Lenker zu schrauben, reicht nicht aus. Um sich nachts mit dem E-MTB regelkonform im Straßenverkehr zu bewegen, gibt es ein paar Dinge mehr zu beachten. Zuerst muss die genutzte Lampe der Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung (StVZO) entsprechen. Sie braucht also das deutsche Prüfzeichen - die K-Nummer. Eine Helmlampe ist keine zugelassene (E-)Bike-Beleuchtung. Wer ohne oder mit einer nicht zugelassenen Lampe unterwegs ist, muss bei einer Kontrolle bis zu 35 Euro blechen. Noch schlimmer ist aber, dass man bei einem Unfall zumindest eine Teilschuld trägt. Laut StVZO muss das Vorderlicht so angebracht sein, dass es entgegenkommende Verkehrsteilnehmer nicht blendet. Seit 2017 sind auch Lampen mit Fernlichtfunktion erlaubt – unter einer Bedingung: Das An- und Abschalten des Fernlichts erfolgt bei Gegenverkehr entweder automatisch oder lässt sich über einen Schalter am Lenker kontrollieren. Die verkehrssichere Beleuchtung ist erst dann komplett, wenn auch ein Rücklicht am Bike brennt. Beide Leuchtvorrichtungen dürfen nicht blinken und müssen zwischen einer Höhe von 40 und 120 Zentimetern über dem Boden angebracht sein. Seitliche Reflektoren sind weiterhin Pflicht.

6 E-Bike Scheinwerfer im Vergleich

Sechs E-Bike-Lenkerlampen mit dem entsprechenden Prüfzeichen haben wir in Labor und Praxis getestet. Alle werden direkt am Lichtausgang des Motors angeschlossen und ziehen damit die nötige Energie aus dem Haupt-Akku. Die Montage ist deshalb zwar aufwändig, aber dafür sind die Strahler immer dabei und maximal zuverlässig. Doch wie viel Licht braucht man eigentlich auf Radwegen oder im Straßenverkehr? Kommt es eher auf die Helligkeit oder auf die optimale Verteilung des Lichts an? Um das zu klären, haben wir Lampen von 97 bis 350 Euro zum Test geordert. Schon bei der Helligkeit ist die Streuung groß: Im Abblend-Modus bewegt sie sich zwischen 270 (Cube) und 416 Lumen (Supernova), die Lupine SLX markiert mit 691 Lumen einen einsamen Spitzenwert. Dazu kommt ein neues Feature: Seit 2017 erlaubt das Kraftfahrtbundesamt ein zusätzliches Fernlicht – natürlich unter der Voraussetzung, dass andere Verkehrsteilnehmer nicht geblendet werden. Das Umschalten der beiden Leuchtstufen muss deshalb automatisch oder über ein Bedienelement am Lenker, wie etwa beim Motorrad, erfolgen. Ein Vorteil des Abblendlichts: Bremst man, senkt sich bei E-Mountainbikes die Federgabel und somit auch der Lichtkegel. Besonders bergab verkürzt das die Leuchtweite enorm. Ein Fernlicht strahlt mehr in die Höhe und in die Breite, was den Verlust kompensiert. Auch Schilder, Äste und Kurven erkennt man damit grundsätzlich besser. Die teureren Modelle von Busch & Müller, Lupine, Supernova und Lezyne verfügen über eine solche Fernlichtfunktion – teilweise mit immenser Leuchtkraft: Die Supernova M99 Mini produziert im Fernlicht-Modus satte 1244 Lumen, Lupine liegt knapp dahinter. Schlusslicht und gleichzeitig die günstigste Lampe dieser Kategorie ist die Lezyne mit 691 Lumen.

  Wer im Dunkeln nach Hause fährt, gefährdet sich und seine Mitmenschen. Ausreden wie „Akku leer“ oder „Licht vergessen“ ziehen bei den von uns getesteten E-MTB-Lampen nicht mehr. Sie sind überall dabei, und der Strom geht  so schnell auch nicht mehr aus.Foto: Markus Greber
Wer im Dunkeln nach Hause fährt, gefährdet sich und seine Mitmenschen. Ausreden wie „Akku leer“ oder „Licht vergessen“ ziehen bei den von uns getesteten E-MTB-Lampen nicht mehr. Sie sind überall dabei, und der Strom geht so schnell auch nicht mehr aus.

Auch bei E-Bike Beleuchtung ist die Ausleuchtung entscheidend

In der Praxis relativieren sich die Messwerte schnell: Nicht die reine Lichtmenge, sondern die sinnvolle Ausleuchtung definiert die wahre Qualität einer Lampe. So strahlt beispielsweise der Lichtkegel von Lezyne in beiden Leuchtstufen sehr gut in die Ferne, doch die Bereiche links und rechts des Weges sind eher unterbeleuchtet. So wird die enge Kurvenfahrt schnell zum Blindflug. Auch unangenehm fürs Auge: Das Leuchtbild ist extrem inhomogen. In dieser Hinsicht leisten dagegen die Modelle von Lupine und Supernova hervorragende Arbeit. Sie zeichnen sich durch ein sehr gleichmäßiges und breites Leuchtbild aus, das auch die Bereiche abseits der Wege gut ausleuchtet. Insbesondere Lupine sticht beim Abblendlicht aus der Masse des Testfelds hervor.

Fernlicht-Modus bei E-Bike-Lampen

Schaltet man hingegen bei der Supernova das Fernlicht zu, bekommt der Begriff „Erleuchtung“ eine ganz neue Bedeutung. Als riesiges Lichtschwert spaltet der Strahl das Dunkel der Nacht. Der extreme Öffnungswinkel beleuchtet sogar die Baumkronen. Dieser Aha-Effekt bleibt bei den anderen Fernlicht-Modellen aus. Insgesamt ähnlich verhielten sich die beiden Kandidaten ohne Fernlicht. Optisch gleichen sich die Scheinwerfer von Cube und Litemove wie ein Ei dem anderen. Auch im Praxistest scheint die beiden nicht viel mehr als der Schriftzug zu trennen. Ihre Ausleuchtung ist homogen, die Grenze zwischen hell und dunkel dagegen sehr hart. Ihre Helligkeit ist nicht überwältigend, reicht für den Alltagsgebrauch aber vollkommen aus. Die preiswerten Modelle beweisen damit, dass superhelle, aber schlecht gebändigte Lumen-Monster ohne Prüfzeichen auf Radwegen und Straßen deplatziert sind. Wer die Sau rauslassen will, darf gerne unter tönender Entlüftung die Stille vor einer Theateraufführung zerreißen. Doch mit 6000 Lumen über den Radweg zu brettern und dabei den Gegenverkehr zu blenden, ist überflüssig – und definitiv nicht die feine Art.

Diese 6 E-Bike Scheinwerfer haben wir getestet:

Busch & Müller IQ-XM
Foto: Georg Grieshaber

So testet EMTB die E-Bike Beleuchtung

Die E-Bike Beleuchtung im Labortest zur Bestimmung der Lumen.Foto: Max Fuchs
Die E-Bike Beleuchtung im Labortest zur Bestimmung der Lumen.

Den Bewertungen liegen aufwändige Labortests und Fahreindrücke aus der Praxis zu Grunde. Im Lichtlabor der Firma Supernova ermittelte EMTB mit einer Ulbricht-Kugel die exakte Lichtmenge der Lampen (Lumen). Zusätzlich haben wir die Beleuchtungsstärke (Lux) und die genaue Lichtverteilung bei einer Goniometer-Messung aufgenommen. Daraus lässt sich ein objektives Urteil über die Leuchtleistungen aller Lampen bilden. Alle Probanden sind für eine Spannung von 12 Volt ausgelegt, die man auch an allen modernen Bosch-Motoren abgreifen kann. Die Messungen wurden hingegen bei 13,5 Volt Nennspannung durch-geführt. Das ist die übliche Messspannung für Zulassungsprüfungen nach der StVZO.

E-Bike Beleuchtung - Lexikon

Lumen

Der Lichtstrom in Lumen gibt die gesamte Strahlungsleistung einer Lichtquelle pro Zeiteinheit an. Eine Aussage über die Lichtverteilung fehlt jedoch. In Sachen Bike-Beleuchtung heißt das: Eine unangenehme Spot-Beleuchtung mit dunklen Randbereichen kann sich auch hinter einer hohen Lumenzahl verstecken.

Lux

In Lux wird die Beleuchtungsstärke auf einem bestimmten Punkt einer Fläche angegeben. Ein Laserpointer liefert beispielsweise enorme Lux-Werte, ist aber als Bike-Beleuchtung unbrauchbar. Um die genaue Lichtverteilung der Lampen zu ermitteln, haben wir Lux-Werte von der Mitte bis zum Rand des Leuchtkegels gemessen.

IP- und IK-Schutzklasse

Am E-MTB sind Lampen oft Nässe, Staub und Stößen ausgesetzt. Die IP68 beispielsweise gibt an, dass die Lampe gegen Staub und Wasser (dauerhaftes Abtauchen) geschützt ist. Je niedriger die erste Zahl, desto geringer ist der Staubschutz. Je niedriger die zweite Ziffer, desto geringer ist der Schutz gegen Wasser. Die IK-Norm gibt Aufschluss über die Stoßfestigkeit einer Lampe (max. IK10).

K-Nummer

Wenn eine Lampe der StVZO entspricht, hat sie das deutsche Prüfzeichen mit einer Wellenlinie und dem Großbuchstaben K sowie einer Nummer (K-…) am Gehäuse.

E-Bike Scheinwerfer mit Fernlicht im Test

Busch & Müller IQ-XM - 199 Euro

Fernlicht: Lumen gemessen: 770

Abblendlicht: Lumen gemessen: 308

Bewertung:

Effizienz* 6 von 10

Fernlicht 7 von 10

Abblendlicht 7 von 10

Handhabung 6 von 10

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Foto: Max Fuchs

Die Busch & Müller bildet im Abblend-Modus einen langen, breiten Lichtkegel mit Spot-Beleuchtung in der Ferne. Hier hat die Lampe die stärkste Strahlkraft. Die Meter vor dem Vorderrad und links und rechts des Weges bekommen nur gedimmt Licht ab. Mit dem Zuschalten des Fernlichts blickt der Fahrer deutlich weiter in die Ferne. Die seitliche Ausleuchtung leidet darunter. Enge Kurven leuchtet die IQ-XM zuverlässig aus – wenn auch nicht mit überragender Helligkeit. Gemessen am Preis ist die Verarbeitung eher bescheiden.

Lezyne ebike power hb StVZO - 150 Euro

Fernlicht: Lumen gemessen: 691

Abblendlicht: Lumen gemessen: 336

Bewertung:

Effizienz* 7 von 10

Fernlicht 6 von 10

Abblendlicht 7 von 10

Handhabung 6 von 10

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Foto: Max Fuchs

Die dicke Lezyne wirkt am E-MTB-Lenker wie die Lichtleiste auf dem Dach eines Rallye-Trucks. Sie leuchtet hell und weit. Fern- und Abblendlicht unterscheiden sich in ihrer Leuchtkraft kaum. Die Lichtbilder beider Helligkeitsstufen bestehen aus zwei Feldern, die ein klarer Dunkelstreifen trennt. Der schmale Lichtkegel bündelt fast die gesamte Lichtleistung auf einen schmalen, sehr hellen Streifen. Die Breiten abseits des Streifen saufen ab. Hier wird die Kurvenfahrt wortwörtlich zum Blindflug. Ansonsten überzeugt die solide Verarbeitung.

Lupine SL X - 350 Euro

Fernlicht: Lumen gemessen: 1230

Abblendlicht: Lumen gemessen: 691

Bewertung:

Effizienz*9 von 10

Fernlicht 9 von 10

Abblendlicht 9 von 10

Handhabung 7 von 10

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Foto: Max Fuchs

Mit 275 Lumen Vorsprung überstrahlt die Lupine SL X im Abblend-Modus den Großteil des Testfelds um Längen. Nur die Supernova kann hier mithalten. Ausgezeichnete Reichweite, gleichmäßige Lichtverteilung, gute Ausleuchtung auch in den Randbereichen direkt vor dem Vorderrad. Wer das Maximum herauskitzeln will, schaltet das Fernlicht zu. So leuchtet die Lupine noch besser in die Ferne, der Öffnungswinkel nach oben fällt aber nur mittelmäßig aus. Enge Kurven hingegen erstrahlen in beiden Beleuchtungsstufen in hellem Glanz. Zusätzlich gibt es ein Tagfahrlicht.

Supernova M99 Mini Pro - 291 Euro

Fernlicht: Lumen gemessen: 1244

Abblendlicht: Lumen gemessen: 416

Bewertung:

Effizienz* 10 von 10

Fernlicht 10 von 10

Abblendlicht 9 von 10

Handhabung 7 von 10

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Foto: Max Fuchs

In Sachen Fernlicht macht dem Supernova-Scheinwerfer M99 Mini Pro so schnell keiner was vor. Der Öffnungswinkel fällt nach oben fast doppelt so hoch aus wie bei den Mitstreitern – trotz eintauchender Federgabel hat man alles im Blick. Die Leuchtbilder von Abblendlicht und Fernlicht sind sehr ähnlich. Beide verfügen über ein sehr helles, homogenes Zentrum. Bei der Leuchtkraft unterscheiden sich die Modi aber deutlich. Die Randbereiche sind angenehm hell. Bei der Ausleuchtung in Kurven liegen die Freiburger mit Lupine auf einem Niveau. Sehr angenehmes Abblendlicht.

E-Bike Scheinwerfer ohne Fernlicht im Test

Cube Pro-E 110 - 97 Euro

Fernlicht: Kein Fernlicht

Abblendlicht: Lumen gemessen: 270

Bewertung:

Effizienz* 7 von 10

Abblendlicht 6 von 10

Handhabung 8 von 10

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Foto: Max Fuchs

Die kompakte und leichte Cube geht im direkten Leuchtvergleich mit der teureren Konkurrenz mit Fernlicht naturgemäß etwas unter. Sie liefert das schwächste Abblendlicht im Test. Für den Gebrauch im Straßenverkehr reicht sie jedoch allemal. Hohe Geschwindigkeiten sind bei der mäßigen Ausleuchtung aber nicht drin. Die Lichtverteilung konzentriert sich sehr auf das Zentrum. Am Rand des Lichtkegels fällt die Helligkeit abrupt ab. Bereiche abseits des Weges bekommen nur spärlich Licht ab, was die rasante Kurvenfahrt beeinträchtigt.

Litemove SE-150 - 110 Euro

Fernlicht: Kein Fernlicht

Abblendlicht: Lumen gemessen: 388

Bewertung:

Effizienz*6 von 10

Abblendlicht 7 von 10

Handhabung 8 von 10

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Foto: Max Fuchs

Als zweite Lampe ohne Fernlicht im Testfeld liefert sich die Litemove ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit Cube. Auch wenn sie sich optisch kaum unterscheiden, nach mehrfachen Praxistests haben sich die Laborwerte bestätigt: Schaut man genau hin, ist die Litemove minimal heller. Dabei wirkt sich die höhere Lumen-Zahl besonders im vorderen Teil des Lichtkegels aus. Hier produziert der Mini-Strahler ein sehr helles Licht, das in die Weite konstant dunkler wird. Bei der Ausleuchtung sind die beiden Kontrahenten gleichauf.


*Das Urteil gibt den subjektiven Eindruck der Tester und die Ergebnisse der Labortests wieder. Das EMTB-Urteil ist preisunabhängig. So setzt sich die Bewertung der einzelnen Testanforderung zusammen: Effizienz: Lumen / Watt von Abblendlicht (50 %) und Lumen / Watt von Fernlicht (50 %), Fernlicht: Lux, Lumen, Öffnungswinkel (50 %), Fahreindruck (50 %), Abblendlicht: Lumen, Lux (50 %) , Fahreindruck (50 %), Handhabung: Praxiseindruck


Workshop E-Bike Beleuchtung am Akku anschließen

Der Strom kommt aus der Steckdose. Doch bevor ihn der Scheinwerfer in Lux und Lumen verwandelt, muss er durch den E-Bike-Akku. Das Anschließen ist nicht trivial, eventuell muss die Werkstatt helfen. Doch diese vier Check-Punkte bringen den Strahler garantiert zum Leuchten.

Checken

Vor dem Kauf einer E-Bike-Beleuchtung gibt es zwei grundlegende Dinge zu klären: Wie viel Spannung liegt am Lichtport meines E-Bike-Motors an? Und für welche Spannung ist meine Lampe ausgelegt? Im schlimmsten Fall zerstört die falsche Kombination den Scheinwerfer. Sprich: Greift man zu einer Lampe, die nur für 6 Volt Spannung ausgelegt ist und stöpselt sie an einen Motor, an dessen Lichtport 12 Volt anliegen, leuchtet die Lampe nicht oder wird beschädigt. Viele Hersteller bieten deshalb ihre Lampen für 6 oder 12 Volt an. Manche Modelle verfügen auch über eine automatische Leistungsanpassung an die Anschlussspannung des Motors. Das bedeutet, dass die Scheinwerfer an einem 12-Volt-Anschluss genauso funktionieren wie an einem 6-Volt-Anschluss.

Anschließen

Die Kontakte für das Verbindungskabel der E-Bike-Lampe liegen direkt am Motor. Um sie zu erreichen, muss man die Motorabdeckung entfernen. Will man von dort aus die Kabel durch den Rahmen verlegen, muss bei Bosch und Shimano der Motor ausgehängt werden. Bei Brose genügt es, die seitliche Abdeckung abzunehmen, um das Kabel durch den Rahmen zum Kontaktstecker zu führen. Beim Anschließen am Shimano-Motor müssen möglicherweise vorher die Kontakte mit einer Abisolierzange freigelegt werden. Beim Anklemmen bitte auf die korrekte Polung achten: Rot an Plus, Schwarz an Minus. Bei Bosch und Brose geht das einfacher. Hier steckt man nur das passende Anschlusskabel ein.

Montieren

Eine Lampe mit K-Nummer gilt erst als StVZO-konform, wenn sie auch vorschriftsgemäß am Lenker klemmt. Prüfzeichen hin oder her – im falschen Winkel blendet auch eine eigentlich verkehrssichere Beleuchtung. Ab welcher Neigung die Lampe blendet, hängt vom Modell ab. Darum ist jeder Hersteller verpflichtet, der Betriebsanleitung eine Anleitung zur blendfreien Montage beizulegen. Die StVZO regelt das Problem jedoch pragmatisch: Dem Gesetz nach ist eine Lampe dann richtig angebracht, wenn sie den Gegenverkehr nicht blendet. Diese schwammige Regelung hilft bei der Montage aber nur wenig. Daher unser Tipp: Das Abblendlicht sollte so eingestellt sein, dass der obere Lichtrand nach zwei Metern Leuchtweite in den Hüftbereich zielt.

Foto: Markus Greber

Aktivieren

Die Lampe an den Motor anschließen und los? Zu schön, um wahr zu sein. Zwar verfügt jeder Motor über einen Lichtanschluss, doch dieser muss je nach Hersteller-Setup erst noch vom Händler freigeschaltet werden. Das ist beispielsweise bei Bosch-Motoren der Fall. Auch bei Shimano-Antrieben entscheidet der Bike-Hersteller schon ab Werk, ob der Lichtport für den Endverbraucher aktiviert ist. Bei Yamaha ist der Anschluss serienmäßig freigeschaltet. Tipp: Bei jedem E-Bike-Antrieb, wo das möglich ist, beim nächsten Werkstattbesuch vorsorglich den Lichtkanal freischalten lassen. Wenn an Ihrem E-MTB bereits eine Lampe klemmt, ist der Anschluss bereits freigeschaltet – vorausgesetzt, die Lampe speist den Strom aus dem Haupt-Akku.