Stefan Frey
· 21.12.2017
Oft reicht ein Bike-Tag in Schlamm und Regen, und die Beläge sind bis auf die Trägerplatte heruntergeraspelt. Wir zeigen Ihnen, wie Sie verschlissene MTB-Bremsbeläge in wenigen Schritten wechseln.
1. Sicherungsschraube: Inzwischen werden Bremsbeläge an MTB-Scheibenbremsen in der Regel durch eine Inbusschraube gesichert und in Position gehalten. An älteren Mountainbike-Bremsen kommen häufig einfache Sicherungssplinte zum Einsatz, die mit einer Zange aufgebogen werden.
2. Bremsbeläge: Je nach Kolbenzahl (2 oder 4) variiert die Größe der Beläge, auch die Form ist herstellerspezifisch. Selten kommen bei Vierkolben-Bremsen auch vier Einzelbeläge zum Einsatz. Shimano-Bremsbeläge sind laufrichtungsgebunden. Die Belagsschicht wird in der Regel entweder auf einer Alu- oder Stahlträgerplatte aufgebracht.
3. Belagfeder: Eine kleine Feder drückt die beiden Beläge im Bremssattel auseinander und sorgt dafür, dass die Beläge nicht an der Bremsscheibe schleifen. Mit neuen Belägen sollte auch gleichzeitig die Belagfeder ersetzt werden.
4. Sicherungssplint: Der kleine Sicherungsring soll dafür sorgen, dass sich die Sicherungsschraube nicht während der Fahrt lösen kann. Das unscheinbare Bauteil erfüllt somit eine wichtige Funktion.
5. Bremssattel: An modernen MTB-Scheibenbremsen lassen sich die Beläge einfach nach oben entnehmen. Der fummelige Belagwechsel zur Unterseite gehört somit fast vollständig der Vergangenheit an.
Bremsbelag ist nicht gleich Bremsbelag. Je nach Material können sich Bremskraft, Standfestigkeit oder Verschleißverhalten deutlich voneinander unterscheiden. Ob ein Belag verschlissen ist, zeigt ein Blick von oben in den Bremssattel. Bremsen Sie den Belag niemals bis auf die Trägerplatte runter!
Organische Bremsbeläge
Faserstoffe aus der organischen Chemie ersetzten einst das krebserregende Asbest, daher der Name. Die Beläge sind meist leise und scheibenfreundlich. Typisch: der beißende Geruch beim Ausgasen des Harzes. Sie neigen bei hohen Temperaturen zum Fading.
Sintermetallbeläge
Der unter Druck und Temperaturen nahe der Schmelzgrenze "gebackene" Metall-Pulver-Mix ist extrem hitzebeständig und gilt als Fading-resistent, kann aber in heißem Zustand recht laut werden. Achtung: Sintermetallbeläge leiten viel Hitze in den Bremssattel ein.
Bremsbeläge mit Kühlrippen
Shimano war hier mit seinen Ice-Tech-Belägen Vorreiter. Mittlerweile bieten auch einige Drittanbieter Ersatzbeläge mit Kühlrippen an. Sie sollen für eine bessere Wärmeabfuhr sorgen und so vor allem die hitzeempfindlichen Bremsscheiben schützen.
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