Wenn normaltrainierte Radfahrer bergauf in die Pedale treten, heizt sich der Körper mit etwa 800 Watt ein. Um einen Hitzekollaps zu vermeiden, läuft die körpereigene Kühlanlage auf Hochtouren. Wer bei hoher Sonnenstrahlung und Hitze angepasst agiert, muss aber auch dann nicht aufs Radfahren verzichten. Verlegen Sie im Sommer schweißtreibendes Kurbeln in die Morgen- oder Abendstunden. Die frischere Luft unterstützt den Körper bei der Kühlarbeit, das Atmen fällt leichter, die Strahlungsintensität der Sonne und die Ozonbelastung sind geringer.
Wer dennoch zur Mittagszeit unterwegs sein möchte, muss es ein bisschen langsamer angehen lassen. Behalten Sie Ihren Puls im Auge, um sich nicht zu hoch zu belasten. Im Gegensatz zum Baumwollshirt transportieren Funktionswäsche-Kunstfasern den Schweiß rasch vom Körper weg, Haut und Kleidung bleiben weitgehend trocken. Wer viel schwitzt muss viel und richtig trinken. Wasser reguliert die Körpertemperatur und spült Giftstoffe aus dem Körper.
Meiden Sie während der Radtour Alkohol. Er wirkt entwässernd und verzögernd auf die Regeneration. Trinken Sie mindestens 750 Milliliter pro Stunde, auch wenn sich kein Durstgefühl einstellt. Der Schutzmantel der Erde gegen gefährliche UV-Strahlung aus dem All wird immer löchriger. Der Mensch muss also mit wirkungsvollen Sonnenschutzmitteln nachhelfen, wenn er sich in der Sonne aufhalten will.
>> Wichtig ist, sich nicht erst einzucremen, wenn man sich der Sonne aussetzt, sondern mindestens 20 Minuten vorher. Bei sommerlichem Hochdruckwetter bildet sich vor allem aus Schadstoffen wie Stickoxiden und Kohlenwasserstoffen (mehr dazu, unten im Artikel) in Bodennähe verstärkt Ozon.
Bei körperlicher Belastung und erhöhter Ozonkonzentration in der Luft kann es zur Zunahme des Atemwiderstands, Reizungen, Husten, Kopfschmerzen und Schmerzen beim tiefen Einatmen, Tränenreiz und Einschränkung der körperlichen Leistungsfähigkeit kommen. Wer überempfindlich auf Ozon reagiert, kann Beschwerden nur dadurch vermeiden, dass er bei hohen Werten auf körperliche Belastungen verzichtet. Aktuelle Ozonwerte gibt’s im Internet: www.umweltbundesamt.de
>> Legen Sie Radtouren bei Hitze in die Morgen- und Abendstunden, vermeiden Sie Sport in der Mittagszeit
>> Vermeiden Sie körperliche Belastungen bei Ozonkonzentrationen über 360 Mikrogramm
>> Antioxidative Schutzstoffkombinationen aus der Apotheke (Betakarotin, Vitamine E und C, Selen) helfen gegen Reizungen bei hohen Ozonkonzentrationen
>> Trinken Sie mehr als sonst, mindestens 750 Milliliter pro Stunde
>> Ziehen Sie Ihr T-Shirt bei Hitze nicht aus, ein Sonnenbrand schränkt die Wärmeregulation ein
Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist sehr wichtig. Gut geeignet ist Mineralwasser oder eine Mischung aus Mineralwasser mit Fruchtsäften. Gegen den Mineralstoff-Verlust durch Schwitzen helfen auch spezielle Präparate aus der Apotheke. Sie gleichen den Mangel an Kalium, Magnesium und anderen Spurenelementen gezielt aus. Beginnen Sie schon vor der Ausfahrt damit, ausreichend aber nicht zu viel zu trinken. Unterwegs sind etwa alle 15 Minuten 150 bis 200 Milliliter sinnvoll.
Kohlenmonoxid bindet sich an den Sauerstofftransportträger Hämoglobin im Blut. Bereits Radfahren im Stadtzentrum oder entlang dicht befahrener Autostraßen führt zu einer Verminderung der Sauerstofftransportkapazität im Blut.
Industrieabgase enthalten Schwefelverbindungen, von denen SO2 und SO4 besonders wirksam sind. Das Einatmen kann zu einer deutlichen Verengung und Entzündung der Atemwege führen. Bei Smog-Wetterlage kommt der Schwefelgasgehalt in der Luft besonders zur Wirkung.
Blässe und Gleichgewichtstörungen
Starker Flüssigkeitsverlust
Flachlagerung im Schatten, Hochlagerung der Beine, Kühlung, Trinken
Starker Schweißverlust, Kopfschmerz, Müdigkeit, Desorientierung, starker Leistungsabfall, hohe Herzfrequenz
Starke Dehydrierung und Anstieg der Körperkerntemperatur über 40°
Flachlagerung, Abkühlung jeder Art, ärztliche Hilfe, Infusion von Kochsalzlösungen mit Glucose
Motorikstörungen, Desorientierung, warme trockene Haut, starker Leistungsabfall, Zusammenbruch mit Bewusstlosigkeit
Starke Dehydrierung, Körperkerntemperatur über 41°C. Störung der Übersicht und Motorik durch Unterzuckerung
Flachlagerung und drastische Abkühlmaßnahmen (Wasser, Eis, feuchte Tücher). Ärztliche Hilfe, Infusion