Shokz Opendots One im TestMini-Kopfhörer mit Open-Ear-Technologie

Jan Timmermann

 · 27.11.2025

Die Shokz Opendots One Kopfhörer werden ans Ohr geklemmt und lassen den Gehörgang frei. Wir haben die Bluetooth-Kopfhörer beim Biken getestet.
Foto: Jan Timmermann
Mit sogenannten Open-Ear-Kopfhörern bleiben beim Biken die Ohren frei - super, um für Verkehr und andere Geräusche erreichbar zu bleiben. Die neuen Shokz Opendots One wollen eine besonders kompakte Lösung für Sport und Alltag sein. Wir haben die Kopfhörer auf dem Mountainbike-Trail getestet.

Obwohl die neuen Shokz Opendots One in der Hand winzig klein erscheinen, sind sie doch vollgepackt mit Technologie. Die allerersten Clip-On-Kopfhörer der Marke nutzen das Open-Ear-Konzept, bei welchem der Gehörgang trotz Musikübertragung für Außengeräusche offen bleibt. Zudem kombiniert Shokz die firmeneigene Bassphere-Technologie mit dem eigenen OpenBass 2.0-Algorithmus, während die DirectPitch-Technologie für Privatsphäre sorgen soll - klar soweit?

Die nur 6,5 Gramm leichten Shokz Opendots One aus Titanlegierung versprechen bis zu 40 Stunden Akkulaufzeit und verfügen über vier Mikrofone mit KI-Geräuschunterdrückung. Wir konnten die kleinen Technik-Wunder bereits ans Ohr schnallen und damit für einen ersten Test eine Bike-Runde drehen.

Praktisch: Die kleinen Kopfhörer kommen in einem Lade-Etui, welches die Geräte überall aufladen kann.Foto: Jan TimmermannPraktisch: Die kleinen Kopfhörer kommen in einem Lade-Etui, welches die Geräte überall aufladen kann.

Shokz Opendots One im Detail

  • Preis: 199 Euro >> hier erhältlich
  • Gewicht: 6,5 Gramm / Kopfhörer
  • Wiedergabezeit: 10 h (Musik) / 6 h (Telefonie) / bis zu 40 h (mit Lade-Etui)
  • Anzahl Mikrofone: 4
  • Lautsprechergröße: 2 x 11,8 mm
  • Frequenzgang: 100-20.000 Hz
  • ​Lautsprecherempfindlichkeit: 97,5 dB
  • Wasserbeständigkeit: zertifiziert nach IP54
  • Besonderheiten: Open-Ear-Konzept, JointArc-Titanbügel, DirectPitch-Technologie, Bassphere-Technologie, OpenBass 2.0-Algorithmus, Dolby-Audio, KI-Geräuschunterdrückung
Mit 6,5 Gramm pro Kopfhörer sind die Shokz Opendots One wunderbar leicht, stecken aber trotzdem voller technologischer Raffinesse.Foto: Jan TimmermannMit 6,5 Gramm pro Kopfhörer sind die Shokz Opendots One wunderbar leicht, stecken aber trotzdem voller technologischer Raffinesse.

Sitz und Kompatibilität

​Anders als andere Kopfhörer sitzen die Shokz Opendots One weder im Ohr, noch halten sie sich mittels eines extra Bühels daran fest. Stattdessen werden die Bluetooth-Kopfhörer an die Ohrmuschel “geklemmt”. Dieses Clip-On-System soll laut Hersteller mit allen Brillen und Helmen kompatibel sein.

Tatsächlich hatten wir im Test keine Platzprobleme am Ohr und Biker müssen (außer mit Fullface-Helmen) keine Kompatibiltätseinschränkungen fürchten. Die Titanlegierung des als Haltevorrichtung fungierenden “JointArc” bestand lau Shokz in hausinternen Prüfungen 5000 Biege- und Verdrehtests ohne Schäden.

Hautfreundliches Silikon umhüllt die Kontaktpunkte und erhöht die Reibung für zusätzlichen Halt. Zwar fühlt es sich die ersten Minuten etwas gewöhnungsbedürftig an, die Kopfhörer am Ohr klemmen zu haben, schon bald sind die superleichten Teile aber vergessen.

Auch bei stundenlangem Tragen traten im Test keine Probleme mit dem Komfort auf. Etwas mehr Sicherheitsgefühl verleihen spezielle Sportkopfhörer mit umlaufendem Bügel, selbst in rumpeligen Trail-Sektionen saßen die Shokz Kopfhörer jedoch zuverlässig am Ohr.

Obwohl es nicht so aussieht, lassen die Shokz Kopfhörer einen großen Teil des Ohres für Außengeräusche frei. Mit der Verwendung von Bike-Helmen hatten wir im Test keine Probleme.Foto: Jan TimmermannObwohl es nicht so aussieht, lassen die Shokz Kopfhörer einen großen Teil des Ohres für Außengeräusche frei. Mit der Verwendung von Bike-Helmen hatten wir im Test keine Probleme.

Sound

​Die akustische Leistung der Shokz Opendots One Open-Ear-Kopfhörer basiert auf zwei 11,8-mm-Lautsprechern, die laut Hersteller zusammen einem 16-mm-Treiber entsprechen sollen. Besonders viel Entwicklungsaufwand hat Shokz in den Bass gesteckt, welcher sich im Test trotz kleiner Bauform überraschend satt zeigte.

Vier voreingestellte EQ-Modi (Privat, Stimme, Standard, Bass) und zwei benutzerdefinierte Einstellungen ermöglichen eine individuelle Klanganpassung, wobei sich die meisten Nutzer mit dem Werkssetup zufrieden geben dürften. Über die Shokz-App lässt sich außerdem Dolby Audio aktivieren, welches im Test vor allem das räumliche Hörerlebnis bei Videos nochmals verbesserte.

Mit einem Frequenzgang von 100 bis 20.000 Herz decken die Shokz Open Dots das gesamte hörbare Spektrum ab, während die Lautsprecherempfindlichkeit von 97,5 Dezibel für ausreichende Lautstärke sorgt. Die DirectPitch-Technologie nutzt umgekehrte Schallwellen zur Optimierung von Abstand und Winkel zwischen Schallquelle und Ohr.

Insgesamt waren wir mit der Soundqualität der Open-Ear-Kopfhörer zufrieden, die größte Konkurrenz kommt jedoch aus eigenem Hause: Die ebenfalls getesteten Shokz Openrun Pro 2 Knochenschall-Kopfhörer bilden in der Praxis Klang-Nuancen nochmals etwas besser ab.

Beim Sound brauchen sich die kleinen Open-Ear-Kopfhörer nicht zu verstecken. Nur die Ausrichtung am Ohr passt nicht immer auf Anhieb.Foto: Jan TimmermannBeim Sound brauchen sich die kleinen Open-Ear-Kopfhörer nicht zu verstecken. Nur die Ausrichtung am Ohr passt nicht immer auf Anhieb.

Telefonie und Verbindung

​Vier strategisch positionierte Mikrofone arbeiten in den Shokz Opendots One mit KI-Algorithmus zur Geräuschunterdrückung während Telefonaten. Laut Shokz analysiert das System die Umgebung in Echtzeit und filtert Störgeräusche heraus, während die Stimme präzise erfasst wird. Die Mikrofonempfindlichkeit von -38 dB soll die Übertragung auch in lauten Umgebungen ermöglichen.

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Im Test funktionierte das erstaunlich gut und sogar während des langsamen Radfahrens. Im Vergleich zu den Shokz Openrun Pro 2 Knochenschall-Kopfhörern zeigten sich die Opendots One beim Telefonieren weniger anfällig für störenden Fahrtwind. Gespräche sind so auch auf dem Weg zur Arbeit oder zum Trail möglich.

Bei Bedarf ermöglicht die Multi-Point-Pairing-Technologie eine gleichzeitige Verbindung mit zwei Geräten und das nahtloses Wechseln zwischen beiden. Bluetooth 5.4 sorgt für eine im Test stets stabile Verbindung mit bis zu zehn Metern Reichweite.

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Telefonie und Verbindung stellten die Shokz Opendots One im Test nicht vor Probleme.Foto: Jan TimmermannTelefonie und Verbindung stellten die Shokz Opendots One im Test nicht vor Probleme.

Handling und Software

​Sobald die Shokz Opendost One ins Ohr gesetzt werden, springen die Open-Ear-Kopfhörer automatisch an. Die perfekte Positionierung am Ohr klappt meistens aber nicht immer beim ersten Versuch. So mussten wir sie wiederholt nach einigen Metern auf dem Bike neu anstecken, um links und rechts den gleichen Sitz und die gleiche Soundqualität zu erreichen. Hier liegt einer der größten Nachteile gegenüber Kopfhörern, die klassisch ins Ohr gesteckt oder mit einem größeren Bügel fixiert werden.

Die Funk-Kopfhörer verfügen über eine Touch-Funktion, um beispielsweise Lautstärke und Start, beziehungsweise Stopp der Musik zu steuern. Die Belegung lässt sich in der Shokz App individualisieren. Im Test funktionierte diese Touch-Steuerung ohne Handschuhe meistens aber auch nicht immer gut. Mit Handschuhen jedoch ist die Funktion kaum nutzbar. Auch hier ist die Tasten-Steuerung der Shokz Openrun Pro 2 im Vorteil. Cool: Eine Suchfunktion in der App hilft beim Auffinden verlegter Kopfhörer.

Mit der Touch-Funktion der Bluetooth-Kopfhörer waren wir im Test nicht zufrieden. Mit Handschuhen lässt sich das praktische Feature leider nicht nutzen.Foto: Jan TimmermannMit der Touch-Funktion der Bluetooth-Kopfhörer waren wir im Test nicht zufrieden. Mit Handschuhen lässt sich das praktische Feature leider nicht nutzen.

Schutz und Akku

​Das 39 Gramm leichte Etui der Shokz Opendots One unterstützt kabelloses Laden und benötigt laut Hersteller 240 Minuten für die vollständige Aufladung der Kopfhörer. Praktisch: Die dynamische Ohrerkennungstechnologie identifiziert automatisch, welcher Kopfhörer sich in welchem Ohr befindet. Dadurch sind linker und rechter Kopfhörer austauschbar und können beliebig im Ladeetui platziert werden.

Die Herstellerangabe von zehn Stunden Musikwiedergabe pro Ladung konnte unser Test verifizieren. Eine ins Etui integrierte Ladefunktion soll dies auf 40 Stunden Gesamtlaufzeit verlängern und macht das leichte, kleine System zu einer idealen Backup-Lösung für Bikepacking-Trips abseits der nächsten Steckdose.

Bei Telefonaten reduziert sich die Laufzeit deutlich. Die Standby-Zeit beträgt laut Shokz bis zu 270 Tage. Mit Bluetooth-Kopplung fiel diese im Test jedoch deutlich kürzer aus. Wer das Aufladen vergisst, hat nach etwa einem Tag keinen Saft mehr.

Gut, dass eine Schnellladung von zehn Minuten bereits genug Energie für knapp zwei Stunden Wiedergabezeit liefert. Die Wasserbeständigkeit nach IP54 schützt vor Schweiß und Spritzwasser während des Sports. Das Ladeetui ist allerdings nicht wasserdicht und sollte trocken gehalten werden.

Die Shokz Opendots One Kopfhörer lassen sich dank artgerechter Schutzstandrads guten Gewissens beim Mountainbiken tragen.Foto: Jan TimmermannDie Shokz Opendots One Kopfhörer lassen sich dank artgerechter Schutzstandrads guten Gewissens beim Mountainbiken tragen.

Fazit

Die Shokz Opendots One packen eine beeindruckende technologische Leistung in ein kleines, leichtes Paket. Soundwiedergabe und Telefonie überzeugen auf ganzer Linie. Sitz und Komfort beim Biken sind gut aber nicht ganz auf einer Höhe mit speziellen Sportkopfhörern. Für Radfahrer ist die schlechte Touch-Steuerung mit Handschuhen ein Wermutstropfen. - Jan Timmermann, BIKE-Redakteur

Pro

  • guter Sound bei kleiner Größe
  • leistungsstarkes Lade-Etui und geringes Systemgewicht top für lange Fahrten
  • nutzerfreundliches Handling
  • Ohren bleiben frei für Umweltgeräusche

Contra

  • Touch-Steuerung nicht kompatibel mit Handschuhen
  • Sitz fühlt sich im Trail nicht ganz so sicher an, wie mit Bügel
BIKE-Redakteur Jan TimmermannFoto: Georg GrieshaberBIKE-Redakteur Jan Timmermann

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