Anstatt eine komplette Winterausrüstung für verschiedene Temperaturen zu kaufen, das Rad mit anderen Reifen zu bestücken - manche stecken sogar eine “Winter-Schaltung” dran, damit dei gute nicht so durch Schmutz und Salz in Mitleidenschaft gezogen wird - benötigt man beim Rollentraining einen Smart Trainer, eine Trainings-App (z. B. auf dem Handy oder Laptop), eine Matte und ein Handtuch. Je nach dem, wo das Training in der Wohnung stattfindet, ist ein Ventilator ganz angenehm. Steht das Indoor-Cycle auf dem Balkon oder im kühlen Keller fällt auch die Windmaschine weg.
Im Vergleich dazu würde die Ausrüstung für das Radfahren im Winter allein für die Bekleidung etwa 650 Euro kosten (Winterschuhe: 260 Euro, Winterhose: 190 Euro, Baselayer: 90 Euro, Winterhandschuhe: 80 Euro, Mütze: 20 Euro und Buff: 10 Euro), ohne die zusätzlichen Kosten für den erhöhten Verschleiß und/oder den Umbau des Rads einzubeziehen. Einen Smart Trainer, wie den Wahoo Kickr Core, gibt es für 599,99 Euro inklusive einem Jahresabo Zwift und vorinstallierter Kassette.
Haushaltstipp 2000: Man muss auch weniger Wäsche waschen! Für das Rollentraining reichen Socken, Radhose, Baselayer und ggf. ein Sport-BH reichen für eine Indoor-Einheit. Auch die Pflege des Rades fällt weg: Putzmittel, Wasser und Zeit gespart!
Mit Zwift und anderen interaktiven Plattformen wird das Indoor-Training zum spannenden Erlebnis. Stelle deinen eigenen Avatar zusammen, entdecke neue virtuelle Routen und Welten oder nimm an Workouts und Trainingsplänen teil - sogar virtuelle Rennen sind möglich. So wird das Training zuhause nie langweilig!
Ein Smart Trainer ermöglicht ein äußerst effektives Training. Während in der Stadt das Training oft vom Stop-and-Go der Ampeln unterbrochen wird, gibt es das auf dem Rollentrainer nicht. Ein kurzes Warm-Up und dann kann das Training direkt und exakt nach Plan beginnen. Mit längeren Intervallen wird es immer schwieriger, eine geeignete Strecke im Freien zu finden. 3 Mal 20 Minuten mit 10 Minuten Pause zwischen den Intervallen? Draußen oft eine Herausforderung. Und selbst wenn man eine perfekte Strecke gefunden hat, muss man auf den Verkehr achten. Plötzlich wird man ausgebremst und kann das geplante Intervall nicht wie gewünscht fahren. Auf dem Smart Trainer hingegen können Watt, Trittfrequenz und Herzfrequenz verfolgt und kontrolliert werden. So wird das Training erst richtig effektiv.
Beim Thema Sicherheit spielt das Indoor-Radtrainings eine weitere Stärke aus. Ampeln und Baustellen bremsen nicht nur dein Training, bei Fahrten auf der Straße spielt Verkehr auch eine Rolle bei der Sicherheit. Gleiches gilt für die Straßenbedingungen: vereiste Wege, zu tiefer Schnee oder durch Laub verstopfte Radwege stellen beim Indoor-Cycling kein Hindernis dar. Beim Training im Innenbereich gibt es kaum Gefahren. Außerdem benötigt man kein Licht, wenn man am Abend trainiert.
Je nach dem, wie viel “outdoor” man ist, kann mieses Wetter ein gutes Argument gegen regelmäßiges Training sein. Auch 3 Wochen hintereinander. Verlierer sind dabei die Fitness und das eigene Ego, die vom schlechten Gewissen malträtiert werden. Egal ob es regnet, stürmt oder schneit, mit Indoor-Radtraining kann man das ganze Jahr über kontinuierlich trainieren.
Frühaufsteher? Nachteule? Durch das Indoor-Cycling kannst du im Prinzip zu jeder Tages- und Nachtzeit an deiner Form feilen. Kurze Einheit vor der Arbeit, eine lange nach der Arbeit, vielleicht auch eine zwischen zwei Meetings - die Uhrzeit spielt bei den Trainingseinheit keine Rolle mehr.
Es ist erstaunlich, wie Indoor-Trainingsplattformen Menschen aus der ganzen Welt zusammenbringen können. Mit Chatfunktionen bei Zwift und Gruppenanrufen oder Videocalls über externe Apps wird das gemeinsame Fahren noch interaktiver und unterhaltsamer. Die Möglichkeit, globalen Radfahr-Communities beizutreten und neue Freundschaften zu schließen, macht das Indoor-Training zu einer einzigartigen Erfahrung, die die einsame Feierabendrunde nicht bieten kann - vorausgesetzt man möchte das.
Alle genannten Vorteile haben im Prinzip auch eine negative Kehrseite: Indoor-Training findet in der Wohnung statt - oder höchstens auf dem Balkon/der Terrasse. Es fehlt logischer Weise der wirkliche Kontakt zur Natur, die Herausforderung, dem Wetter zu trotzen und völlig durchgefroren aber stolz nach Hause zu kommen. Auch bieten Smarttrainer nur eine beschränkte Bewegungsfreiheit auf dem Rad: das motorische Training (Gleichgewicht, Reaktion, Koordination) ist nicht dasselbe wie auf einem rollenden Rad. Und so fehlt auch das Naturerlebnis, wenn man durch frischen Schnee fährt, die Blätter aufwirbeln oder die Wintersonne tief über den Wald scheint. Und nicht zuletzt: Was bisher keine Indoor-Trainingsplattform der Welt kann, das ist, dich tatsächlich von A nach B zu bringen. Pendeln per Rad, Bikepacken, Freunde oder Familie zu besuchen fahren, das können Zwift und Co. eben auch nicht.
Mehr zum Thema Indoor-Cycling findest du hier: