Stefan Loibl
· 08.10.2013
Pulsbereiche während des Trainings sind nur die halbe Wahrheit. Wer zusätzlich die Herzratenvariabilität aufzeichnet, kann Übertraining und Stress früher entlarven.
Sie keuchen beim Training den Berg hoch, eilen danach ins nächste Meeting im Büro, und abends müssen Sie die Kinder zum Fußballtraining fahren. Nach der stressigen Zeit wundern Sie sich, warum sich Ihre Leistung am Berg nicht verbessert? Trotz des regelmäßigen Trainings. Trotz der "normalen" Pulswerte. Die Antwort: Ihr Puls lügt. Der Alltags-Stress setzt Ihnen mehr zu als Sie sich zugestehen. Die Trainingsreize haben Ihrem Körper mehr geschadet als genützt. Hier kommt die Herzratenvariabilität – kurz HRV – ins Spiel. Dieser relativ junge Parameter der Sportwissenschaft beschreibt die Dauer von Herzschlag zu Herzschlag. Die Messwerte bewegen sich im Millisekunden-Bereich, was präzise Messgeräte mit EKG-genauen Brustgurten voraussetzt. Am einfachsten lässt sich die HRV mit modernen Pulsuhren von Polar oder Suunto messen. Profis benutzen Langzeit-EKG-Geräte, die mehr als 24 Stunden Daten aufzeichnen.
Nicht nur intensive Belastungen wie harte Trainingseinheiten beeinflussen die HRV. Stress, Atmung, Schlaf und autonomes Nervensystem wirken ebenso auf die HRV ein. Sind wir entspannt, ist die Variabilität des Herzens größer. Mit zunehmender Belastung nimmt sie ab. Je mehr wir uns anstrengen, desto gleichmäßiger schlägt das Herz. Deshalb haben Trainierte eine höhere HRV als Untrainierte.
DIE BESTEN MESSMETHODEN