Einmal ist immer das erste Mal: Auf einer Radtour mit Freunden in Südtirol leiht sich Conny zum ersten Mal ein E-Bike. Sie ist so begeistert, dass sie sich im Anschluss genau dieses Rad – ein Cube Reaction – gebraucht kauft, um damit auch zu Hause auf Entdeckungstour zu gehen. „Früher hab ich auch immer gedacht, E-Bikes seien was für alte Leute“, erzählt sie. „Doch nach der Probefahrt habe ich komplett umgedacht. Denn erstens schafft man mit einem E-Bike weitere Strecken als mit einem normalen Fahrrad und bekommt so natürlich auch mehr zu sehen. Und zweitens geht einem nicht so schnell die Puste aus, wenn es mal hügelig wird.“
Berge und Hügel gab es in Südtirol natürlich einige. Zu Hause haben sie die Hügel dagegen meist davon abgehalten, mit dem Fahrrad zu fahren. „Ich gehörte da eher zur faulen Sorte“, lacht sie. Anders mit dem E-Bike: Hier liebt sie die Schnelligkeit und berichtet, dass sie selbst Serpentinen bis ganz nach oben geschafft hat. „Mit einem normalen Rad hätten wir das nie im Leben gemacht, da wäre uns sicher die Luft ausgegangen“, erzählt die 50-Jährige, die in der Nähe von Augsburg wohnt.
Erst kurz vor Weihnachten wurde ihr neues Rad geliefert – und schon hat sie damit ein großes Ziel vor Augen: eine Tour über 100 Kilometer, von Bad Tölz in Oberbayern nach Innsbruck in Österreich – und MYBIKE begleitet sie dabei im Rahmen der MYBIKE Challenge 100, für die im Frühjahr geeignete Bewerber gesucht wurden. Weil insbesondere für längere Touren wie die von Conny ein perfekt auf die eigenen Bedürfnisse und den eigenen Körper abgestimmtes Bike genau so wichtig ist wie genügend Luft im Reifen oder Saft im Akku, ging es für Conny zunächst zum professionellen Bike-Fitting in die bayerische Landeshauptstadt München. Unter den Argusaugen von „Fitting-Papst“ Dr. Kim Tofaute wurde ihr Cube Reaction auseinandergeschraubt und Stück für Stück fit gemacht für große Herausforderungen.
„Wir wollen heute schauen, dass wir das Rad richtig gut einstellen, ergonomisch tunen, zum Beispiel mit einem besseren Sattel, besseren Griffen und Pedalen. Und wir haben natürlich auch noch viele andere Sachen mitgebracht“, begrüßt Dr. Kim Tofaute seine Besucherin. Und wie beim echten Doc gibt es zunächst auch in der Praxis des bekannten Ergonomie-Experten eine ordentliche Anamnese: „Hast du irgendwo Beschwerden?“, fragt Dagny Hilpert aus Tofautes Team, wie der Doc ebenfalls persönlich von Koblenz aus extra nach München gekommen.
„Verspannungen“, antwortet Conny, „beim längeren Fahren insbesondere im Schulter- und Nackenbereich. Und manchmal habe ich Schmerzen im unteren Rücken – vor allem beim Aufstehen nach dem langen Sitzen bei der Arbeit.“ Gesundheit und Fitness seien ihr deshalb besonders wichtig. Und Radfahren als Ausgleich zum Alltag. „Diese Angaben helfen dabei, besser einzuschätzen, wie sich ein Radfahrer in Zukunft bewegen will“, erklärt Lothar Schiffner von Ergon, das entsprechende ergonomische Tauschkomponenten beisteuerte. „Bei sportlicheren Zielen empfehlen wir andere Produkte als bei einer eher gemütlichen Fahrweise.“
Der Schlüssel für eine professionelle ergonomische Analyse ist aber zunächst das genaue Vermessen von Connys Anatomie sowie vieler anderer biomechanischer Werte. Connys Gesäßknochenabstand wird digital gemessen, indem sie sich auf eine Art quadratischen Hocker setzt, auf dem druckempfindliche Sensoren angebracht sind. „So wissen wir, welche Sattelbreite optimal ist“, erklärt Dr. Kim Tofaute und empfiehlt einen „ST Core“-Sattel in M/L in einer speziellen Form für die weibliche Anatomie und mit einer vollflächigen Dämpfung, die Conny bei ihren Rückenproblemen helfen soll. Dann wird ihre innere Beinlänge gemessen, genauso wie ihre Armlänge, die Schulterbreite, Oberschenkel- und Gesäßumfang sowie die genaue Größe ihrer Hand.
Conny fährt in normalen Sportschuhen. Dr. Kim Tofaute empfiehlt dafür Einlagen mit einer Versteifung auf der Unterseite, die dafür sorgen soll, dass die Kraft optimal übertragen wird und vor „eingeschlafenen Füßen“ schützt. Danach wird das Cube in einen Rollentrainer eingespannt, und während Conny „trocken“ pedaliert, wird die Sattelhöhe wie auf einem Prüfstand eingestellt.
Tofaute beobachtet jede Bewegung genau. Er empfiehlt auch andere Griffe und Pedale. „Die Standardgriffe sorgen nicht für besonders gute Ergonomie, gerade wenn man länger fährt und müde wird und das Handgelenk dann naturgemäß abknickt.“ Das soll der flächige „GS1 Evo“-Griff verhindern, der das Handgelenk stabilisiert. „Und man sollte auch ein spezielles ergonomisches Pedal benutzen. Die Form ist an die der Schuhe angepasst, die Trittfläche ist maximiert, sodass keine unnötigen Druckpunkte entstehen und die Druckverteilung optimal ist. Außerdem wird der Fuß durch den Innenstop automatisch richtig positioniert. Die schrauben wir jetzt an das Rad, und dann kann Conny richtig Gas geben!“
Die Grundeinstellungen wie die Sattelhöhe nimmt Kim Tofaute mit einer von ihm selbst entwickelten Fitting Box vor, die es auch im Handel zu kaufen gibt. „Die entsprechenden Werte haben wir aus dem mitgelieferten Handbuch entnommen“, erklärt der Doc. Es folgt dann aber eine professionelle Überprüfung mit Markerpunkten, die an definierten Stellen von Connys Körper befestigt werden und eine Computeranalyse ihrer Bewegungsabläufe mithilfe einer Kamera möglich machen. Rumpf, Ober- und Unterschenkel werden zu sich bewegenden Linien reduziert. „Dadurch kann ich ein dynamisches Bike-Fitting durchführen, das viel exakter ist“, erläutert Dr. Kim Tofaute.
Seit dem Frühjahr trainiert Conny nun mit ihrem perfekten Bike für ihre Challenge. Unterstützt wird sie dabei von MYBIKE-Redakteur Timo. „Unter der Woche schaffe ich das leider nicht ganz so regelmäßig, aber am Wochenende fahre ich mit meinem Mann oder meiner Freundin mindestens 25 Kilometer – gestern sogar 56 Kilometer“, erzählt sie stolz. „Timo hat gesagt: maximal 60 Kilometer – mehr müsse ich gar nicht schaffen im Training“ lacht sie. „Stimmt“, so Connys Coach. „Durch regelmäßiges Training mit steigenden Umfängen passt sich der Körper an die Belastung an. An das Ziel muss man nicht komplett herankommen, am Tag X sorgen Adrenalin und Ehrgeiz schon für den Rest. Würde sie die 100 schon vorher bewältigen, wäre bei ihr am Tag der Challenge vielleicht schon sprichwörtlich die Luft raus.“
„Zunächst hatte ich schon Angst, dass mir der Sitzknochen und der Nacken schnell wehtun“, erzählt Conny. „Aber der neue Sattel ist super. Anfangs hatte ich ein paar Probleme mit dem Steißbein, aber das hat sich dann gegeben. Und die ergonomischen Griffe helfen dabei, dass meine Hände nicht abknicken.“ Jetzt habe sie nur noch Angst, dass der Akku nicht hält, sagt sie. Aber ergonomisch ist ihr Rad auf jeden Fall optimal eingestellt!
Kernelement einer ergonomisch richtigen Fahrposition ist natürlich das Rad selbst. Nur ein gut zu Körperbau und Einsatzzweck passendes Bike kann man mittels Bike-Fitting perfekt individualisieren. Stellschrauben für die jeweils perfekte Sitzposition sind dann:
Eine computergestützte Videoanalyse und persönliche Beratung vom Experten sind natürlich schon Luxusklasse, wenngleich auch lohnenswert, wie man an Conny sehen kann. Wer sich das nicht leisten möchte, kann die Basics der Ergonomie an seinem Rad auch zu Hause selbst „fitten“. Dr. Tofaute und die Kollegen von Ergon haben alles dazu Nötige in eine käufliche Box gepackt, inkl. einer für jeden nachvollziehbaren Anleitung und Tabellen zur Umrechnung. 29,95 Euro.
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