Gitta Beimfohr
· 15.04.2023
Die Temperaturen steigen allmählich. Viele Mountainbikerinnen und Mountainbiker starten jetzt richtig ihr Trainingsprogramm für größere Ziele wie Marathon oder Alpenüberquerung. Aber ohne ein fittes Herz geht es nicht. Wir haben vier Hobbybiker begleitet, die vorher noch den Sportmediziner aufgesucht haben. Aus guten Gründen.
“Irgendwas war heute nicht gut”, sagt der Münchner Thomas K. (Name v. d. Red. geändert) zu seiner Frau, als er Ende Juli 2020 von seiner Trainingsrunde zurückkehrt. Da sei plötzlich dieser Schmerz in Brust und Arm gewesen. Atemnot. Und Schwindel. So sehr, dass er sich 15 Minuten auf einen Stein habe setzen müssen, bevor er weiterfahren konnte. Seine Frau überredet ihn zu einem Termin beim Kardiologen. Da sich Thomas aber grundsätzlich fit fühlt, geht er ein paar Tage vor seinem Arzttermin noch mal eine Runde laufen. Schließlich muss er trainieren, weil er in zwei Wochen mit zwei Freunden eine Transalp fahren will. Thomas kehrt von dieser Laufrunde nicht mehr nach Hause zurück. Nach der Obduktion sagt der Arzt: “Ihr Mann hat nicht gelitten. Er verlor das Bewusstsein so schlagartig, dass er nicht mal mehr den Aufprall auf den Boden gespürt haben dürfte.”
Laut Statistik der Deutschen Herzstiftung trifft der plötzliche Herztod in Deutschland 0,7 bis 3 von 100 000 Sporttreibenden im Jahr. 96 Prozent davon sind Männer. Die Hauptursachen bei Männern unter 35 Jahren sind meist vererbte Krankheiten an Herzklappen, Hauptschlagader, Kranzgefäßen oder den Herzkammern. Diese Erkrankungen werden meist erst entdeckt, wenn es bei starken Belastungen im Sport zu Herzrhythmusstörungen kommt.
Bei Männern über 35 Jahren sind es dagegen vor allem die Koronare Herzkrankheit (Verkalkung der Kranzgefäße) und die Herzmuskelentzündung, die während der sportlichen Belastung zum Herzstillstand führen können. In beiden Fällen kommt es zu akuten Rhythmusstörungen, das Herz flimmert und pumpt kein Blut mehr in den Körper, das Gehirn wird nicht mehr mit Sauerstoff versorgt, der Betroffene verliert das Bewusstsein. Ohne Erste-Hilfe-Maßnahmen in Form von Herzdruckmassage und Defibrillator-Einsatz durch den Notarzt tritt in kürzester Zeit der Tod ein. Doch die gute Nachricht ist: Man kann dem plötzlichen Herztod vorbeugen.
Martin Bosch hatte selbst solch ein Schockerlebnis. Einer seiner Trainingspartner war mit Freunden auf Sonntags-Tour unterwegs und blieb plötzlich zurück. Das erschien der Gruppe nicht ungewöhnlich. Wahrscheinlich ein Platten. Also warteten sie. Aber der Freund kam nicht und ging auch nicht ans Handy – er konnte es nicht mehr. Alarmiert rief Bosch ein paar Tage später seinen alten Schulfreund an, Dr. Martin Schick, Oberarzt an der Uniklinik Freiburg. Bei dem Gespräch kam schnell die Frage auf: Wie ist es eigentlich um die eigene Herzgesundheit bestellt? Gemeinsam vereinbaren Sie einen Checkup-Termin im Institut für Bewegungsmedizin. Und um der alten Zeiten willen, laden sie dazu auch die anderen Kumpels aus ihrer alten, eingeschworenen Biker-Gruppe ein. Zu Schul- und Studienzeiten alle jung, fit und jede freie Minute auf dem Bike – heute: Mitte Vierzig, Familienväter, stressige Jobs und nur noch wenig Zeit für Sport. Im Prinzip also beste Voraussetzungen für die Entwicklung einer Koronaren Herzerkrankung.
Als sich die vier Männer im März 2022 im Wartezimmer der Klinik Freiburg treffen, ist die Freude übers Wiedersehen riesig, doch auch Nervosität schwingt mit. Was, wenn ich erfahre, dass ich künftig keinen Sport mehr machen darf? Martin Schick hatte vor ein paar Wochen eine Covid-Infektion und danach lange Atemprobleme, ob sich das Virus in Form einer Herzmuskelentzündung festgebissen hat? Markus arbeitet viel, hat zwei kleine Kinder, und seit er wegen Corona im Homeoffice sitzt, fehlen ihm die Trainingskilometer ins Büro. Die Folge innerhalb von zwei Jahren: zwölf Kilo mehr auf der Waage. Auch die 20 Zigaretten am Tag werden sich heute womöglich in irgendeinem Wert niederschlagen.
Doch da steht auch schon der Arzt in der Tür, es geht los. Nacheinander werden alle in die verschiedenen Teststationen gerufen.
Die genommenen Proben wandern direkt ins Labor. Eine wichtige Erkenntnis hieraus: der Blutfettspiegel. Erhöhte Cholesterin-Werte (speziell das LDL-Cholesterin, Triglyceride) sind mit für die gefährlichen Ablagerungen in den Blutgefäßen verantwortlich. Erhöhte Blutzuckerwerte sind Indikatoren für einen Diabetes mellitus, der sich auf Dauer in die Gefäßwände frisst. Vor allem ein unbehandelter, weil er womöglich noch nicht erkannt wurde. Zusätzlich geben Leber- und Nierenwerte sowie Veränderungen der roten und weißen Blutkörperchen Aufschluss über mögliche Entzündungen im Körper. Interessant im Urin: Liegen Entzündungszellen vor, die auf eine Erkrankung der Nieren und Harnwege schließen lassen?
Der Arzt fragt nach aktuellen Beschwerden und herzbedingten Vorerkrankungen, auch innerhalb der Familie (genetische Veranlagung). Außerdem nach Allergien, Alkohol- und Nikotin-Konsum, Medikation und Häufigkeit der sportlichen Betätigung. Dazu Abhören der Lungenfunktion, Abtasten der Lymphknoten und inneren Organe, Check der körperlichen Verfassung allgemein.
Größe, Gewicht, Messung des allgemeinen Körperfett- und Muskelanteils per Waage und per Fettfaltenmessung am Oberarm sowie, ganz wichtig: des Taillenumfangs. Ein Umfang von mehr als 102 Zentimetern bei Männern und 88 Zentimetern bei Frauen lässt laut WHO auch auf einen erhöhten Fettanteil in und um wichtige Organe herum schließen, und das erhöht das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen deutlich. Zwei gleich schwere Personen können also allein durch unterschiedliche Verteilung ihres Körperfetts unterschiedlich gefährdet sein.
Im Liegen werden Elektroden am Oberkörper angebracht. Sie messen Herzfrequenz und -rhythmus im Erholungszustand und zeigen den Lagetyp des Herzens. Gleichzeitig wird der Blutdruck an Armen und Knöchel gemessen. Der daraus resultierende ABI-Wert (Ankle-Brachial-Index) zeigt an, wie es um die Durchblutung der Beinarterien bestellt ist. Ein Wert unter 1 zeigt einen gefährlichen Verschluss dieser Gefäße an. Ein generell erhöhter Blutdruck (ab Werten von 140/90) zählt auf längere Sicht zu den Top-Risiken für einen Infarkt, da das Herz ständig gegen diesen Druck im Kreislauf anpumpen muss und die Gefäße schneller verkalken.
Liegend schaut man dem eigenen Herzen beim Schlagen zu. Der Arzt sieht auf dem Bildschirm noch mehr: Er misst die Gesamtgröße und die Pumpfunktion (Effizienz) des Herzens und der Kammern. Er sucht nach Schäden an den Herzklappen, möglichen Entzündungen des Herzbeutels und eventuellen Verengungen in der Aorta. Das gibt Aufschluss darüber, wie es um die Sauerstoffversorgung des Herzens bestellt ist. Ablagerungen in den Herzkranzgefäßen selbst lassen sich hier nicht erkennen.
Auf dem Fahrrad-Ergometer werden über Elektroden am Oberkörper die Herzströme und gleichzeitig der Blutdruck bei steigender Belastung gemessen (stufenweise Steigerung um 50 Watt alle drei Minuten bis Maximalbelastung). Hier lässt sich die individuelle Leistungsfähigkeit feststellen, aber auch Herzrhythmusstörungen und Anzeichen einer Koronaren Herzerkrankung. Stellt der Arzt Bewegungsstörungen des Herzmuskels in Station 5 und 6 fest, könnte noch eine weitere Ultraschalluntersuchung auf dem Ergometer (Stress-Echokardiografie) erwogen werden.
Hier werden die inzwischen vorliegenden Blut- und Urin-Werte aus dem Labor, eventuell auffällige Werte aus den übrigen Stationen und die daraus resultierenden Risiken für eine Herzerkrankung individuell besprochen. Die genauen Werte aller Untersuchungen werden anschließend noch mit der Post geschickt.
Alle vier Testkandidaten kommen erleichtert aus dem letzten Arztzimmer: Unter einer akuten Herzmuskelentzündung oder Koronaren Herzkrankheit, die zu einem plötzlichen Herztod beim Sport führen könnte, leidet keiner. Denkanstöße für eine Optimierung des Lebenswandels bekommt aber jeder mit. Allerdings kann das die Partystimmung der vier heute nicht mehr trüben. Jetzt wird gefeiert: mit einer kleinen Bike-Runde auf den Freiburger Trails (die es damals zu ihren Bike-Zeiten noch nicht gab), einem Afterride-Bier und einem anschließenden Grillfest, das bis in die Morgenstunden und – wie damals – bis an die körperlichen Grenzen gehen wird.
BIKE: Bei keinem der vier Probanden wurde eine Koronare Herzkrankheit oder Herzmuskelentzündung entdeckt – sind sie damit jetzt vor dem plötzlichen Herztod gefeit?
STEPHAN PRETTIN: Das Risiko eines plötzlichen Herztods im Sport kann mit solchen präventiven Untersuchungen deutlich gesenkt werden. Angeborene Herzfehler und Verengungen der Kranzgefäße hätten wir sehr sicher entdeckt. Aber man kann natürlich nicht ausschließen, dass es künftig, z. B. im Rahmen eines viralen Infekts zu einer Herzmuskelentzündung kommt.
In der Statistik der Todesfälle trifft es am häufigsten Fußballer. Radfahrer rangieren aber nur kurz dahinter. Wie kann das sein, wo doch Konditionssportarten, gerade im höheren Alter, eher gut fürs Herz sein sollen?
Der plötzliche Herztod im Sport wird am häufigsten durch eine Rhythmusstörung (Kammerflimmern), ausgelöst. Diese Störung kann beim vorgeschädigten Herz durch intensive körperliche Belastung getriggert werden. Bei jedem Sport. Dass es am häufigsten Fußballer treffen soll, ist sehr sicher eine statistische Verzerrung, die mit der generellen Anzahl der Sportler zu tun hat. Regelmäßiges körperliches Training wie Radfahren senkt das Gesamtrisiko für mitunter tödlich verlaufende Herzerkrankungen. Das ist Fakt.
Bei welchen Symptomen raten Sie zur Herzuntersuchung?
Zum Beispiel bei belastungsabhängigen Schmerzen im Brustbereich, unerklärlicher Luftnot unter Belastung oder deutlichen Leistungseinbrüchen ohne ersichtlichen Grund. Auch bei Herzrhythmusstörungen unter Belastung sollte eine Abklärung erfolgen.
Welche Untersuchungsergebnisse/Werte führen dazu, dass Sie einem Sportler vom Training abraten würden?
Eine akute Herzmuskelentzündung kann durch körperliche Belastung lebensbedrohliche Rhythmusstörungen auslösen. Da würde ich eine Pause empfehlen. Es gibt Konstellationen, in denen von hochintensivem, leistungsorientiertem Wettkampfsport langfristig abgeraten werden muss. Angeborene Erkrankungen des Reizleitungssystems etwa. Die Fortführung von regelmäßiger Bewegung bei bestehender Herzerkrankung ist aber nach erfolgter Therapie und unter regelmäßiger Kontrolle meist ausdrücklich erwünscht, da sie die Prognose nachweislich und langfristig verbessert.
Gibt es inzwischen Erkenntnisse, wie sehr eine Covid-Erkrankung dem Herz schadet?
In einigen Fällen kommt es auch bei dieser Virusinfektion zu einer Herzmuskelentzündung. Dabei handelt es sich jedoch um eine seltene Komplikation. Das Risiko einer Herzmuskelentzündung durch eine Infektion mit dem SARS-CoV-2-Virus liegt übrigens 100- bis 200-fach über dem Myokarditis-Risiko durch die Covid-Impfung. Auch gibt es Hinweise darauf, dass sich das Risiko für das Auftreten anderer Herzerkrankungen wie Vorhofflimmern, aber auch für Herzinfarkte in den Monaten nach einer Covid-Infektion erhöht.
Wie sehr belasten Stress in Job, Alltag und Familie, aber auch so manches Laster mein Herz? Und lässt sich das mit Radfahren wieder ausgleichen? Diese vier Männer wollten ihre Quittung.
Der plötzliche Herztod innerhalb unserer Touren-Gruppe war ein Schock. Zumal es für mich auch noch einen Verwandten traf. Durch Corona und all den Organisationsstress, den wir dadurch in den Krankenhäusern haben, sitze ich seit geraumer Zeit plus/minus 60 Stunden pro Woche im Büro. Trotzdem räume ich mir noch Zeit für Sport ein: 4–6 Stunden pro Woche gehe ich allein oder mit einer Trainingsgruppe Rad fahren und versuche zwei Mal morgens vor der Arbeit, laufen zu gehen.
Ergebnis der Untersuchung: Bei mir gab es Unklarheiten beim EKG auf dem Ergometer, aber erst bei Maximalpuls. Daher riet mir der Arzt zu einer weiteren Stress-Echo-Untersuchung. Die habe ich einige Tage später gemacht, und es gab Gott sei Dank Entwarnung. Die geplante Transalp im Sommer konnte ich damit erleichtert angehen.
Nachtdienste und das Arbeiten unter Volllast gehen manchmal an die Substanz. Aber dieser Rhythmus gehört zu meinem Leben und macht mir Spaß. Solange ich mich gut damit fühle, sollte diese Art Stress kein Problem sein. Allerdings hatte ich wenige Wochen vor dem Checkup eine Covid-Infektion und geriet lange Zeit danach schnell außer Atem beim Sport. Da habe ich mir schon etwas Sorgen gemacht.
Ergebnis der Untersuchung: Große Erleichterung – Covid hat keine Schäden hinterlassen. Jetzt weiß ich, dass künftig mein Kopf den Takt angeben darf, wenn ich wieder früh außer Atem gerate. Erstaunt war ich über meine Blutdruckwerte von 200/70 mmHg unter Belastung. Alles noch im normalen Rahmen, aber ich werde meine Werte künftig regelmäßig überprüfen. Bluthochdruck tut nicht weh, killt dich aber jeden Tag ein Stückchen mehr. Gefreut hat mich, dass ich 5 Watt/kg getreten habe und war erstaunt, wie gut meine Strava-/iWatch-Werte mit dem Test übereinstimmten.
Mit 5000 Radkilometern war ich vor Covid mit der Fitteste in unserer Touren-Gruppe. Doch mit meinem teilweise recht stressigen Job habe ich es bald nur noch geschafft, mit dem Rad ins Büro zu fahren (ca. 10 km einfach). Als das dann durch Corona und Homeoffice auch noch wegfiel, hatte ich ganz schnell zwölf Kilo mehr auf den Rippen. Treppen steigen, spazieren gehen und rumtollen mit den Kindern – ich bin erschreckend schnell aus der Puste. Was aber sicher auch mit meinem Konsum von einer Schachtel Zigaretten und dem ein oder anderen Feierabendbierchen zusammenhängt. Vor dem Checkup hatte ich Bammel, aber ich wollte meinen körperlichen Verfall jetzt schwarz auf weiß haben.
Ergebnis der Untersuchung: Jetzt habe ich es amtlich, ich habe zu viele Kilos auf den Rippen. Auch ein paar andere Werte sind deutlich schlechter, als ich erwartet hätte. Dafür aber weiß ich jetzt ganz genau, wo meine Defizite liegen und was ich dagegen tun kann. Toll übrigens die Erkenntnis, dass meine Fitness aus Vor-Corona-Zeiten noch nicht völlig verpufft ist. Also tun auch kurze Strecken in die Arbeit nachhaltig gut! Meine Ziele: Ich habe mir ein neues Bike gekauft und eine Fitnessroutine in den Alltag eingebaut. 400 km/Monat, gesunder Ernährungsplan – die Pfunde schmelzen bereits!
Meine Arbeitsbelastung schwankt je nach Saison, aber im Schnitt komme ich etwa auf 8,5 Stunden pro Tag. Den Weg in die Arbeit (10 Kilometer) mache ich jeden Tag mit dem Rad, dazu kommen 1–2 Mal laufen, und ein Mal die Woche gehe ich ins Fußballtraining. Im Prinzip ernähre ich mich gesund, aber wenn ich von etwas nicht die Finger lassen kann, dann sind das Chips.
Ergebnis der Untersuchung: Ich hätte es niemals gedacht, aber mein Blutdruck war im Ruhezustand leicht erhöht (Stufe 1). Das könnte daran liegen, dass ich in der Woche zuvor beruflich viel Stress hatte und nachts wenig geschlafen habe, da eines meiner Kinder Fieberkrämpfe hatte. Alle anderen Werte waren aber unauffällig. Meine Erkenntnis aus dem Test: Ich werde für mein Sportprogramm noch etwas mehr Zeit freiräumen.
Ein gesundes Herz macht viel mit. Kommen aber diverse Laster zusammen, kann es aus dem Takt geraten. Hier kommen sieben Tipps, wie Sie Ihren Motor immer schön im Rhythmus halten.
Vollkornprodukte, wenig Salz und ungesättigte Fette verwenden und möglichst abwechslungsreich essen. Auf Fertigprodukte mit schädlichen Transfetten (Chips, Pommes, alles Frittierte) so weit wie möglich verzichten.
Schon 15 Minuten am Tag helfen dabei, Cholesterinspiegel und Blutdruck zu senken. Wochenlang keinen Sport zu machen, um dann einen Tag Vollgas zu geben, belastet Herz und Kreislauf dagegen stark. Daher immer im lockeren Grundlagentempo starten, das stärkt auch das Immunsystem!
Übergewicht birgt die Gefahr von Bluthochdruck und Diabetes. Auch muss das Herz mehr leisten, um das Mehr an Körpermasse mit Blut und Sauerstoff zu versorgen. Speziell das Viszeralfett am Bauch kann zusätzlich wichtige Organe verfetten.
Die seelische Verfassung hat großen Einfluss auf den Blutdruck. Gestresste Menschen leiden auch oft unter Futterattacken und Schlaflosigkeit und zeigen höhere Cholesterinwerte.
Er ist nicht nur für die körperliche Erholung zuständig. Im Schlaf werden auch Abbauprodukte des Stoffwechsels abtransportiert.
Erkältungen oder Covid-Infekte “ausschwitzen” ist keine gute Idee. Wer mit einem Infekt Sport macht, riskiert eine Herzmuskelentzündung. Und damit kann der Arzt ein Sportverbot von 3–6 Monaten verordnen.
Beim Rauchen lagern sich unter anderem Tabakstoffe in den Blutgefäßen ab, die zu Arteriosklerose führen können. Alkohol kann den Sinusrhythmus des Herzens aus dem Takt bringen, Salz erhöht den Blutdruck, und zu viel Zucker schädigt das Nervensystem des Herzens.
Bei einem plötzlichen Herzstillstand zählt jede Sekunde. Das Gehirn muss weiter mit Sauerstoff versorgt werden. Das sind die wichtigsten drei Punkte, die Sie bei einer Wiederbelebung beachten müssen.
Sprechen Sie die Person an und rütteln Sie sie leicht an den Schultern. Wenn die Person nicht aufwacht: Rufen Sie sofort den Rettungsdienst 112.
Hebt und senkt sich der Brustkorb, sind Atemgeräusche zu hören? Wenn nicht, beginnen Sie sofort mit der Herzdruckmassage, um eine Minimalversorgung des Gehirns mit Sauerstoff sicherzustellen.
Der Betroffene liegt flach auf dem Rücken. Machen Sie den Brustkorb frei und legen Sie den Ballen der einen Hand auf die untere Hälfte des Brustbeins (senkrechter Knochen im vorderen Brustkorb, an dem die Rippen befestigt sind). Legen Sie Ihre andere Hand darüber. Strecken Sie die Arme durch und bringen Sie die Schultern über das Brustbein. Jetzt drücken Sie kräftig ca. fünf bis sechs Zentimeter tief in den Brustkorb, 100 bis 120 Mal pro Minute (makabre Eselsbrücke: nach dem Takt von „Highway to Hell“). So lange, bis der Rettungsdienst mit Defibrillator übernimmt. Laut Deutscher Herzstiftung ist ein Mund-zu-Mund-Beatmen von Laien nicht nötig, weil das Blut des Patienten noch Sauerstoff enthält. Wichtig ist jetzt, dass dieser im Gehirn ankommt.
TIPP: Es gibt Handy-Apps vom Roten Kreuz und „Defikataster“. Sie zeigen die Standorte von über 40.000 Defibrillatoren, die für Erste-Hilfe-Maßnahmen, vor allem an Sportstätten, angebracht sind und auch für Laien leicht zu bedienen sein sollen.