Laurin Lehner
· 02.01.2018
Spitzkehren können zum echten Flow-Killer werden. Es sei denn, man weiß, wie man sie bezwingt. MTB-Fahrtechnikexperte Stefan Herrmann verrät, wie man sein Bike elegant durch die Kurve dirigiert.
Alles, was sie über eine sauber gefahrene Spitzkehre mit dem Mountainbike wissen müssen, erfahren sie gleich hier:
Stefan Herrmann; Fahrtechnik-Experte: "Das Heck zur Seite zu schwingen, ist stilvoll, macht Spaß und beweist viel Bike-Beherrschung. Ich sage: Wer das Manöver richtig angeht und viermal die Woche eine halbe Stunde übt, hat es in sechs Wochen drauf."
Stefan, warum lohnt es sich, das MTB-Manöver Spitzkehre zu lernen?
Biken macht mehr Spaß, wenn man im Fahrfluss bleibt. Kommst du ohne abzusteigen um enge Kurven, bleibst du im Flow. Das Hinterrad muss man zugegebenermaßen nur bei sehr engen Kurven umschwenken.
Trotzdem wollen viele Deiner Fahrtechnikschüler lernen, das Hinterrad zu versetzen. Warum?
Ich glaube, es liegt nicht nur an der Funktion, sondern auch an der Begeisterung, so ein Manöver zu beherrschen. Ein bisschen wie beim Wheelie. Der ist zwar auch als Trail-Fahrtechnik wichtig, doch lernen wollen ihn die meisten, weil es dabei um Bike-Beherrschung geht. Das fühlt sich einfach gut an.
Wobei tun sich die meisten bei dem Move schwer?
Koordination! Denn es ist ein komplexer Trick. Man muss die Kehre scannen, bremsen, die Bewegung nach vorne oben ausführen und dann noch gleichzeitig den Hüftschwung einleiten. Das braucht Übung und Geduld.
Welche Tipps helfen Deinen Schüler am meisten?
Man muss das Manöver zerlegen. Tipp: Übt erst das dosierte Bremsen, dann das Hinterrad hochzubekommen und dann den Hüftschwung. Erst, wenn alle drei Punkte sitzen, sollte man die einzelnen Schritte wieder zusammenfügen. Danach gilt es, Geschmeidigkeit in die Bewegungen zu bekommen. Das Gute: Man kann überall üben. Zum Beispiel jetzt gleich, auf dem Parkplatz.
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