Markus Greber
· 27.11.2020
Irgendwann kommt sie garantiert: die Stufe, die man nicht einfach hinunterfahren kann. Jetzt heißt es: absteigen. Oder: droppen! EMTB-Fahrtechnik-Experte Stefan Schlie zeigt, wie.
Unser EMTB-Fahrtechnik Experte Stefan Schlie zeigt uns hier, wie ein klassischer Drop und ein Boost-Drop ganz einfach gelingen:
Mit dem E-MTB lassen sich extrem steile Stufen meistern. Durch den tiefen Schwerpunkt hat es sogar gegenüber dem klassischen Mountainbike einen Vorteil. Doch irgendwann setzt die Physik auch dem E-MTB Grenzen. Wenn fahren nicht mehr geht, hilft nur noch eines: droppen. Ziel ist es, das Abkippen des Vorderrades nach unten zu verhindern. Dazu zieht man kurz vor der Stufe das Vorderrad an und verlagert das Körpergewicht nach hinten in Richtung Hinterrad. Dadurch wird das Vorderrad komplett entlastet. Das Geheimnis des Erfolgs liegt im Zusammenspiel von Anfahrtsgeschwindigkeit und wohldosiertem Zug am Lenker. Wichtig: Der Zug erfolgt nicht, indem man die Arme anzieht, sondern indem man sie streckt und so das eigene Gewicht nach hinten verlagert. Entscheidend ist auch das Timing: Ist der Impuls nicht energisch genug, läuft man Gefahr, nach unten abzukippen. Zieht man zu stark, dann verliert man schnell die Kontrolle.
Vorteil dieses Moves: Man kann ihn easy üben – zum Beispiel an Bordsteinkanten. Am besten, man fängt ganz ohne Stufe an: raus aus dem Sattel, tief über den Lenker gehen, Spannung aufnehmen, dann dynamisch die Arme strecken und die Hüfte nach hinten schieben.
Das ist die Königsvariante des Drops, die mit dem E-MTB besonders gut funktioniert. Man braucht sie dann, wenn die Anfahrt zu kurz oder zu rumpelig ist, um genügend Geschwindigkeit aufzubauen. Das A und O ist das Pedal-Management.