Pumptrack-Fahrtechnik spielend lernenDie 3 Top-Moves im Pumptrack

Jan Timmermann

 · 21.11.2023

Mit der richtigen Fahrtechnik macht Pumptrack-Fahren gleich doppelten Spaß.
Foto: Max Fuchs
Auf dem Pumptrack ist es das Ziel, durch den Kurs zu rollen, ohne in die Pedale zu treten. Die Technik ist leicht zu lernen, bringt Spaß und ist auch bei Mountainbiken auf dem Trail von großem Nutzen. Wir stellen die drei wichtigsten Moves auf dem Pumptrack vor, die ehemalige deutsche Fourcross-Meisterin Steffi Marth zeigt, wie’s geht.

Schneller werden, ohne in die Pedale zu treten. Was klingt, wie Zauberei, ist auf dem Pumptrack das Ziel. Mit der richtigen Fahrtechnik lässt sich Geschwindigkeit generieren, ohne den Antrieb des Bikes zu nutzen. Die Technik ist leicht zu lernen, bringt Spaß und ist auch auf dem Trail immer wieder von großem Nutzen.

Runden auf dem Pumptrack sind zum einen ein großartiges Fitness-Workout, zum anderen legen sie den Grundstein für eine geschmeidige Technik auf dem Trail. Auf dem Rundkurs aus Wellen, Anliegerkurven und Tables macht Übung nicht nur den Meister, sondern auch richtig Spaß.

Eine, welche die wichtigsten Bewegungsabläufe auf dem Pumptrack hervorragend kennt, ist die mehrfache Deutsche Meisterin im Fourcross, Steffi Marth. In unserer Schritt-Für-Schritt-Anleitung erklären wir, wie Biker auf dem Pumptrack Tempo aufbauen können, während Steffi die Moves vormacht.

Pumptrack-Move Nr. 1: Pushen

Das Pushen ist die wichtigste Fahrtechnik auf dem Pumptrack und gleichzeitig eine geniale Übung fürs Biken im Gelände.Foto: Wolfgang WatzkeDas Pushen ist die wichtigste Fahrtechnik auf dem Pumptrack und gleichzeitig eine geniale Übung fürs Biken im Gelände.
  1. Vorbereitung
    Zum Üben langsam anfahren, Pedale auf eine Höhe. Arme und Beine sind in der Aktivposition leicht gebeugt.
  2. Drücken
    Drücken Sobald das Vorderrad am höchsten Punkt des Hügels ist, wird der Schwerpunkt nach vorne-unten abgesenkt. Das Heck wird entlastet, die Front in die Senke gedrückt. Der Blick scannt bereits die nächste Welle.
  3. Aufrichten
    Sobald das Hinterrad die höchste Stelle des Hügels passiert hat, werden die Beine dynamisch gestreckt und der Körper aufgerichtet – so, als würde man sich von der Schräge abstoßen.
  4. Zurück zur Mitte
    Am tiefsten Punkt der Senke erreicht der Körperschwerpunkt wieder die Mittelposition.
  5. Rhythmus
    In einer möglichst flüssigen Bewegung reagieren Arme und Beine auf den nächsten Hügel. Mit jedem Pumpen sollte die Geschwindigkeit steigen.

Pumptrack-Move Nr. 2: Anlieger fahren

Wer die Fahrtechnik beherrscht, kommt auf der anderen Seite der Kurve mit mehr Geschwindigkeit aus dem Anlieger.Foto: Wolfgang WatzkeWer die Fahrtechnik beherrscht, kommt auf der anderen Seite der Kurve mit mehr Geschwindigkeit aus dem Anlieger.

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  1. Einfahrt
    Die Geschwindigkeit vor Einfahrt anpassen. Für einen großen Radius die Kurve weit außen anfahren. Der Körper ist aufgerichtet. Arme und Beine bleiben locker und sind nur leicht gebeugt.
  2. Hingabe
    Sobald das Vorderrad den Punkt erreicht, an dem die Gerade in die Kurve übergeht, ist der Blick vorbei am Kurvenscheitel zum Ausgang gerichtet. Anders als bei einer offenen Kurve verbleiben die Füße auf einer Höhe. Durch Beugung der Gliedmaßen wird der Körper abgesenkt. Der Schwerpunkt bleibt mittig.
  3. Am Scheitelpunkt
    Erreicht das Vorderrad den Mittelpunkt der Kurve, kommt die Brust leicht nach vorne über den Vorbau, um das Bike in den Anlieger zu drücken.
  4. Gegendruck
    Das Rad liegt im Anlieger, der kurvenäußere Ellenbogen zeigt spitz nach außen. Wenn die G-Kräfte am stärksten sind, ist der richtige Zeitpunkt dür die Streckung der Beine.
  5. Ausfahrt
    Zurück in die Aktivposition sobald das Vorderrad den Kurvenausgang erreicht. Der Schwerpunkt ist wieder mittig.

Pumptrack-Move Nr. 3: Table surfen

Einen Table muss man nicht springen. Um Geschwindigkeit zu generieren, tut’s auch gekonntes Abrollen.Foto: Wolfgang WatzkeEinen Table muss man nicht springen. Um Geschwindigkeit zu generieren, tut’s auch gekonntes Abrollen.
  1. Vorbereitung
    Bei mittlerer Geschwindigkeit in Aktivposition anfahren. Ziel ist es, Air-Time zu vermeiden, um stattdessen möglichst viel Geschwindigkeit halten zu können.
  2. An der Kante
    Auf dem Absprung beugen sich Arme und Beine. Der Körper kompensiert den Rampen-Effekt durch Absenkung des Schwerpunkts.
  3. Hinten runter
    Das Hinterrad soll den Boden nicht verlassen. Sobald dieses die Kante überrollt, gehen Arme und Beine in die Streckung. Der Körper richtet sich auf, das Heck wird auf den Table gedrückt.
  4. Landeanflug
    Der Blick fokussiert die Landung. Der Körper kommt in einer geschmeidigen Bewegung leicht nach vorne über das Tretlager, um die Front abzusenken.
  5. In die Kompression
    Kurz bevor das Hinterrad die Kante der Landung erreicht, werden die Beine gebeugt und der Körper abgesenkt. Die weiter gestreckten Arme bereiten sich darauf vor die Landung abzufangen. Haben beide Räder Bodenkontakt, wird das Bike aktiv in die Landung gedrückt. Die Kompression generiert Beschleunigung.
FREERIDE-Redakteur Laurin Lehner fetzt im Geschwindigkeitsrausch durch den Pumptrack-Anlieger.Foto: Max FuchsFREERIDE-Redakteur Laurin Lehner fetzt im Geschwindigkeitsrausch durch den Pumptrack-Anlieger.

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