Manual-Magic5 Gründe, warum Du den Manual jetzt lernen solltest

Laurin Lehner

 · 20.05.2025

Manual-Magic: 5 Gründe, warum Du den Manual jetzt lernen solltestFoto: Max Fuchs
Kathi Kuypers zieht ihr Trek aufs Hinterrad und zack, setzt das Grinsen ein. Kein Wunder: Manuals machen nun mal glücklich.
Im Gegensatz zum Wheelie ist der Manual kein Eisdielen-Manöver. Die Technik macht dich zu einem besseren Mountainbiker und zugleich zu einem glücklicheren Biker. Wir verraten dir, warum – und geben dir hilfreiche Tipps zum Lernen.

Der Manual ist ein Fahrmanöver mit Stil und Köpfchen: Im Gegensatz zum Wheelie wird hier das Vorderrad nur durch Gewichtsverlagerung in die Luft gebracht – ganz ohne Pedalieren. Ursprünglich aus der BMX-Szene, hat der Manual längst seinen Platz im Mountainbiken gefunden. Ob auf dem Trail, im Park oder einfach zum Spielen mit dem Bike – wer den Manual beherrscht, ist stylischer, sicherer und kontrollierter unterwegs.

5 Gründe für den Manual

1. Safety first

Ein Manual macht immer Sinn – besonders aus rationaler Sicht, wenn der Untergrund unsicher ist, etwa bei einem Laubhaufen. Man weiß nie, was sich darunter verbirgt. Im schlimmsten Fall bleibt das Vorderrad hängen – und der Abflug über den Lenker ist vorprogrammiert. Deshalb: Zieh die Front hoch!

2. Feingefühl

Gerade Grobian-Biker sind beim Manual gefordert – denn hier zählt Fingerspitzengefühl. Einmal zu stark am Bremshebel gezogen, und schwupps schnellt das Vorderrad nach unten. Die Kunst liegt im dosierten Schleifenlassen. Aber keine Sorge: Das lässt sich risikofrei üben. Siehe weiter unten im Artikel.

3. Balance is King

Der Manual macht dich zu einem besseren Mountainbiker – denn das Manöver schult dein Gleichgewicht. Und davon profitierst du nicht nur beim Hinterrad-Surfen, sondern überall auf dem Trail: etwa in ausgesetztem Gelände, auf Skinnys, beim Bike-Bergsteigen oder bei steilen, sketchy Abfahrten.

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4. Sweetspot surfing

Die Manual-Position liegt irgendwo zwischen Frust und Fleischwunde: Entweder schnellt das Vorderrad nach vorn – oder schlimmer noch – das Heck kippt nach hinten. Wer den Manual beherrscht, vermeidet beides und gleitet im Sweetspot – und das fühlt sich magisch an. Wie surfen eben.

Hier surft Steffi Marth auf ihrem Dirtbike über Wellen auf dem Pumptrack.Foto: Wolfgang WatzkeHier surft Steffi Marth auf ihrem Dirtbike über Wellen auf dem Pumptrack.

5. Trockene Füße

Ziehst du das Bike vor einer Pfütze oder einem Bachlauf aufs Hinterrad, kommst du nicht nur sicherer drüber, sondern bleibst auch trocken. Durch die angehobene Front bleiben die Füße über dem Wasser – und statt dir den Rücken vollzuspritzen, wirbelt das Hinterrad das Wasser ins Leere.

Man wills nicht glauben aber ja, die Hintern, Rücken und Füße bleiben dank Manual bei Pfützen trockener.Foto: Wolfgang WatzkeMan wills nicht glauben aber ja, die Hintern, Rücken und Füße bleiben dank Manual bei Pfützen trockener.

Drei Schritte zum Erfolg

Für den Manual, wie auch den Wheelie, braucht es maßgeblich diese drei Skills.

Fingerspitzengefühl lernen: So klappts: Lasse die Vorderradbremse so dosiert schleifen, dass du neben dem Bike herlaufen kannst und das Heck gleichbleiben auf einer Höhe schwebt. Gerne dabei doof grinsen, wie unser Protagonist hier auf dem Foto.
Foto: Max Fuchs

1. Mit Feingefühl, bitte

Greife so dosiert in die Vorderradbremse, dass Du neben dem Bike herlaufen kannst und das Hinterrad während der Bewegung stets auf einer Höhe schwebt. Je geschmeidiger, umso dosierter bremst Du.

Für diese Übung brauchst du einen Helfer - darf auch eine Helferin sein.
Foto: Max Fuchs

2. Wo ist der "Sweetspot?"

Setze dich aufs Bike, Füße auf die Pedale. Bremse ziehen (!). Dein Kumpel greift an die Gabel und kippt das Bike an den Kipppunkt (Wheelie-Übung). Strecke nun die Beine und komm aus dem Sattel für die Manual-Version.

Eine weitere Trockenübung: Lerne die seitliche Balance, indem Du dich an eine Wand lehnst. Die Knie balancieren seitlich aus.Foto: Max FuchsEine weitere Trockenübung: Lerne die seitliche Balance, indem Du dich an eine Wand lehnst. Die Knie balancieren seitlich aus.

3. Die Arme sind immer lang!

Die Hüfte ist beim Manual das Bollwerk der Balance. Sie geht situativ nach vorne oder hinten. Zusätzlich kannst du die Schultern verschieben oder die Knie für die seitliche Balance ausklappen. Probiere diese Trockenübung an der Wand. Nochmal: Die Arme sind immer lang. Ganz wichtig! Redakteur Max Fuchs sagt: “Sobald ich geblickt hab, dass ich die Arme nie beugen darf, hat´s bei mir Klick gemacht”.


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