Markus Greber
· 14.06.2022
Cockpit, Sattel, Fahrwerk, Reifendruck – vor dem ersten Ausritt will das E-Mountainbike auf Körpergewicht, Fahrstil und Gelände eingestellt werden. Wer hier akribisch arbeitet, hat anschließend mehr Spaß auf dem Trail. Wir zeigen die wichtigsten Tipps.
Alle Bedienelemente, wie Gangschaltung, Unterstützungsstufenschalter und Bremshebel brauchen individuelle Einstellungen. Man beginnt beim Bremshebel. Justieren Sie diesen so weit Richtung Lenkermitte, dass der Zeigefinger am äußersten Ende des Hebels aufliegt. Bremsen Sie mit nur einem Finger, so haben Sie den Lenker am besten im Griff.
Auch der seitliche Winkel des Bremshebels ist wichtig. Stellen Sie diesen so ein, dass Sie das Handgelenk weder beugen noch verdrehen müssen. Am besten steht der Hebel in Verlängerung zum ausgestreckten Arm. Passt die Position, dann richten Sie Schalthebel, Modi-Schalter und Sattelstützen-Remote entsprechend aus.
Nichts macht einen größeren Unterschied wie das Verhalten von Federgabel und Dämpfer. Bockt das Bike auf Wurzeln oder fliegt es sanft darüber hinweg? Um das Optimum zu erreichen, muss das Fahrwerk an das Gewicht des Fahrers oder der Fahrerin inlusive Gepäck angepasst werden. Stellen Sie dazu zuerst den Negativ-Federweg (SAG) ein. Der SAG ist der Teil des Federwegs, um den die Federung schon beim Aufsitzen eintaucht. Streifen Sie zunächst die Gummiringe an Gabel und Dämpfer ganz nach unten.
Die Gummiringe zeigen nach dem Aufsteigen den SAG an. Dieser sollte zwischen 20 und 30 Prozent des Gesamtfederwegs betragen. Justiert wird dann der Luftdruck vorne und hinten mit der Dämpferpumpe.
Die Dämpfung (Ausfedergeschwindigkeit) wird über kleine Einstellschrauben an den Federelementen geregelt. Die Dämpfung funktioniert dann richtig, wenn die Räder den Bodenunebenheiten folgen. Hier hilft nur Ausprobieren.
Die Sattelhöhe und -position sind entscheidende Parameter. Kleine Änderungen können schon zu großen Verbesserungen bei Sitzkomfort und Fahreigenschaften führen. Sitzt man beispielsweise zu hoch, kippt das Becken hin und her, die Sitzknochen werden abwechselnd stark belastet und am Ende schmerzt es da und dort.
Faustregel bei der Sattelposition: Je weiter man den Sattel nach vorne montiert, desto besser bewältigt man steile Anstiege. Eine leicht abgesenkte Sattelnase hilft ebenfalls beim Klettern und vermeidet unangenehme Druckstellen. Das alles ist individuell abhängig von Körperanatomie und Trainingszustand. Auch hier gilt: experimentieren.
Der Luftdruck in den Reifen entscheidet maßgeblich über Traktion und Komfort. Je weniger Druck, desto besser kann sich das Profil in den Boden krallen. Zu wenig bedeutet allerdings Anfälligkeit für Platten. Dicke, schwere Reifen vertragen geringere Luftdrücke als Leichtbau-Pneus.
Ein Gefühl für den richtigen Luftdruck bekommt man durch simples Drücken. Wenn die Karkasse zu stark walkt, sollte man nachpumpen. Auch das subjektive Empfinden beim (Kurven-) Fahren spielt eine Rolle.
TEIL 2: TRAIL (ab 16. August)
TEIL 3: EXPERT (ab 11. Oktober)