How toEMTB-Uphill-Fahrtechnik #1 – Bike einstellen

Markus Greber

 · 14.06.2022

How to: EMTB-Uphill-Fahrtechnik #1 – Bike einstellenFoto: Markus Greber
Vor dem Fahren: E-MTB einstellen

Cockpit, Sattel, Fahrwerk, Reifendruck – vor dem ersten Ausritt will das E-Mountainbike auf Körpergewicht, Fahrstil und Gelände eingestellt werden. Wer hier akribisch arbeitet, hat anschließend mehr Spaß auf dem Trail. Wir zeigen die wichtigsten Tipps.

Cockpit justieren

Alle Bedienelemente, wie Gangschaltung, Unterstützungsstufenschalter und Bremshebel brauchen individuelle Einstellungen. Man beginnt beim Bremshebel. Justieren Sie diesen so weit Richtung Lenkermitte, dass der Zeigefinger am äußersten Ende des Hebels aufliegt. Bremsen Sie mit nur einem Finger, so haben Sie den Lenker am besten im Griff.

  Einstellung Bremshebel: Bei modernen Bremsen und Hebeln genügt ein Finger zum Bremsen.Foto: Markus Greber
Einstellung Bremshebel: Bei modernen Bremsen und Hebeln genügt ein Finger zum Bremsen.

Auch der seitliche Winkel des Bremshebels ist wichtig. Stellen Sie diesen so ein, dass Sie das Handgelenk weder beugen noch verdrehen müssen. Am besten steht der Hebel in Verlängerung zum ausgestreckten Arm. Passt die Position, dann richten Sie Schalthebel, Modi-Schalter und Sattelstützen-Remote entsprechend aus.

  Ausgestreckter Arm und Bremshebel bilden eine Linie, das Handgelenk ist weder gebeugt noch verdreht.Foto: Markus Greber
Ausgestreckter Arm und Bremshebel bilden eine Linie, das Handgelenk ist weder gebeugt noch verdreht.

Fahrwerk einstellen

Nichts macht einen größeren Unterschied wie das Verhalten von Federgabel und Dämpfer. Bockt das Bike auf Wurzeln oder fliegt es sanft darüber hinweg? Um das Optimum zu erreichen, muss das Fahrwerk an das Gewicht des Fahrers oder der Fahrerin inlusive Gepäck angepasst werden. Stellen Sie dazu zuerst den Negativ-Federweg (SAG) ein. Der SAG ist der Teil des Federwegs, um den die Federung schon beim Aufsitzen eintaucht. Streifen Sie zunächst die Gummiringe an Gabel und Dämpfer ganz nach unten.

  Suchen Sie sich eine Stelle zum Anlehnen, ziehen die Bremsen, und steigen Sie vorsichtig aufs Bike.Foto: Markus Greber
Suchen Sie sich eine Stelle zum Anlehnen, ziehen die Bremsen, und steigen Sie vorsichtig aufs Bike.

Die Gummiringe zeigen nach dem Aufsteigen den SAG an. Dieser sollte zwischen 20 und 30 Prozent des Gesamtfederwegs betragen. Justiert wird dann der Luftdruck vorne und hinten mit der Dämpferpumpe.

Die Dämpfung (Ausfedergeschwindigkeit) wird über kleine Einstellschrauben an den Federelementen geregelt. Die Dämpfung funktioniert dann richtig, wenn die Räder den Bodenunebenheiten folgen. Hier hilft nur Ausprobieren.

  Der Gummiring an der Federgabel zeigt den Negativfederweg. Vorher ganz nach unten schieben!Foto: Markus Greber
Der Gummiring an der Federgabel zeigt den Negativfederweg. Vorher ganz nach unten schieben!
  Die Ausfedergeschwindigkeit wird über die sogenannte Zugstufendämpfung eingestellt – an meist roten Schrauben am Federelement. Blaue Hebel oder Schrauben bestimmen in der Regel die Einfedergeschwindigkeit (Druckstufendämpfung).Foto: Markus Greber
Die Ausfedergeschwindigkeit wird über die sogenannte Zugstufendämpfung eingestellt – an meist roten Schrauben am Federelement. Blaue Hebel oder Schrauben bestimmen in der Regel die Einfedergeschwindigkeit (Druckstufendämpfung).
  Mit der Dämpferpumpe lässt sich der Druck in den Luftkammern auf das Gewicht von Körper + Gepäck anpassen. Ein wenig Spielraum für den eigenen Geschmack bleibt: Soll das Bike eher hart am Trail kleben oder ein wenig gemütlicher schaukeln? Einfach ausprobieren.Foto: Markus Greber
Mit der Dämpferpumpe lässt sich der Druck in den Luftkammern auf das Gewicht von Körper + Gepäck anpassen. Ein wenig Spielraum für den eigenen Geschmack bleibt: Soll das Bike eher hart am Trail kleben oder ein wenig gemütlicher schaukeln? Einfach ausprobieren.

Sattel anpassen

Die Sattelhöhe und -position sind entscheidende Parameter. Kleine Änderungen können schon zu großen Verbesserungen bei Sitzkomfort und Fahreigenschaften führen. Sitzt man beispielsweise zu hoch, kippt das Becken hin und her, die Sitzknochen werden abwechselnd stark belastet und am Ende schmerzt es da und dort.

  Die Sattelhöhe stellt man so ein, dass die Beine bei voll ausgefahrener Vario-Stütze und mit der Ferse (!) auf dem Pedal nicht ganz durchgestreckt sind.Foto: Markus Greber
Die Sattelhöhe stellt man so ein, dass die Beine bei voll ausgefahrener Vario-Stütze und mit der Ferse (!) auf dem Pedal nicht ganz durchgestreckt sind.

Faustregel bei der Sattelposition: Je weiter man den Sattel nach vorne montiert, desto besser bewältigt man steile Anstiege. Eine leicht abgesenkte Sattelnase hilft ebenfalls beim Klettern und vermeidet unangenehme Druckstellen. Das alles ist individuell abhängig von Körperanatomie und Trainingszustand. Auch hier gilt: experimentieren.

  Ein leicht nach unten geneigter Sattel hilft beim Klettern und vermeidet Druckstellen.Foto: Markus Greber
Ein leicht nach unten geneigter Sattel hilft beim Klettern und vermeidet Druckstellen.

Reifendruck einstellen

Der Luftdruck in den Reifen entscheidet maßgeblich über Traktion und Komfort. Je weniger Druck, desto besser kann sich das Profil in den Boden krallen. Zu wenig bedeutet allerdings Anfälligkeit für Platten. Dicke, schwere Reifen vertragen geringere Luftdrücke als Leichtbau-Pneus.

  Beim Reifendruck im Gelände gilt: So wenig wie möglich, so viel wie nötig. Experimentieren Sie - je nach Reifen und Gelände - mit Werten zwischen 1,3 und 1,8 Bar.Foto: Markus Greber
Beim Reifendruck im Gelände gilt: So wenig wie möglich, so viel wie nötig. Experimentieren Sie - je nach Reifen und Gelände - mit Werten zwischen 1,3 und 1,8 Bar.

Ein Gefühl für den richtigen Luftdruck bekommt man durch simples Drücken. Wenn die Karkasse zu stark walkt, sollte man nachpumpen. Auch das subjektive Empfinden beim (Kurven-) Fahren spielt eine Rolle.

  Schwammiges Fahrgefühl in Kurven? Bei zu niedrigem Reifendruck leiden Fahrstabilität und Sicherheit, die Pannenanfälligkeit steigt.Foto: Markus Greber
Schwammiges Fahrgefühl in Kurven? Bei zu niedrigem Reifendruck leiden Fahrstabilität und Sicherheit, die Pannenanfälligkeit steigt.

How to: EMTB-Uphill-Fahrtechnik – TEIL 1: BASICS

TEIL 2: TRAIL (ab 16. August)

TEIL 3: EXPERT (ab 11. Oktober)

  Seit der Gründung des EMTB-Magazins ist er unser Uphill-Flow-Experte: Stefan Schlie. Die neue dreiteilige Fahrtechnik-Serie mit How-to-Videos erkärt den Umgang mit dem E-MTB von den Grundlagen bis hin zu den Moves der Profis.Foto: Markus Greber
Seit der Gründung des EMTB-Magazins ist er unser Uphill-Flow-Experte: Stefan Schlie. Die neue dreiteilige Fahrtechnik-Serie mit How-to-Videos erkärt den Umgang mit dem E-MTB von den Grundlagen bis hin zu den Moves der Profis.
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