EMTB Magazin
· 11.07.2016
Oft davon geträumt, aber nie getraut? Mit dem E-Mountainbike rückt der Traum von der Transalp greifbar nahe. Erst recht, wenn sie vom Profi geführt wird. Denn MTB-Reise ist nicht gleich E-MTB-Reise.
Radreise ist nicht gleich Mountainbike-Reise ist nicht gleich E-Mountainbike-Reise. Fragt man die Veranstalter nach ihren speziellen Angeboten für E-Mountainbiker, merkt man schnell, dass nur wenige Tour-Operator sich bislang tiefer gehende Gedanken zu den Bedürfnissen der neuen Zielgruppe gemacht haben. Manche Veranstalter führen noch gar keine E-Mountainbike-Angebote im Portfolio, manche bieten E-MTBs als optionale Vehikel in normalen Mountainbike-Gruppen an – für konditionell schwächere Teilnehmer. Und andere haben ihre Reisen und Touren ganz speziell auf die Bedürfnisse der neuen Klientel zugeschnitten.
Vor allem geführte Alpenüberquerungen werden für E-Mountainbiker angeboten. Was aber macht ein gutes Produkt aus? Analoge und digitale Mountainbiker planlos zusammenzuwürfeln, in der Hoffnung, damit eher die Gruppen vollzubekommen, dürfte nicht der beste Ansatz sein. Über- und Unterforderung, fahrtechnisch wie konditionell, sind absehbar. Travel-S dagegen macht den analog-digitalen Mix zum Programm. Speziell für Paare und Freunde, die sich kennen und somit ihre Leistungsunterschiede einschätzen können, bieten die Bayern eine Transalp vom Tegernsee zum Gardasee an. Auf Nummer sicher gehen Anbieter mit durchweg E-bestückten Gruppen. Doch eine erfolgreiche E-MTB-Tour oder Transalp ist damit noch lange nicht garantiert. Der Spaßfaktor hängt maßgeblich von der Tauglichkeit der Strecke ab: Tragepassagen sind mit E-MTBs ein No-go, Schiebepassagen gilt es, so kurz wie möglich zu halten. Auf der anderen Seite können geeignete Trails mit dem E-MTB auch bergauf eine Menge Spaß machen und zum Gesamterlebnis beitragen.
Hier einige Reise- und Touren-Veranstalter, die spezielle Produkte für E-Mountainbiker anbieten:
• www.travel-s.de Transalp, Mehrtages-Touren, Tages-Touren und individuelle Gruppen-Touren – zumindest laut Programm haben die Bayern die Zielgruppe E-Mountainbiker ernsthaft ins Visier genommen.
• www.alpstours.eu Der Transalp-Spezialist bietet Alpenüberquerung für unterschiedliche Levels, über die Klassiker-Einsteiger-Route Via Claudia bis hin zur Transalp Alta Rezia oder zur Trans-Appenin.
• www.mtb-fahrtwind.de MTB-Fahrtechnik- und Touren-Spezialist Fahrtwind bietet explizit für E-Mountainbiker eine Transalp in fünf Etappen von Oberammergau zum Comer See.
• www.bikealpin.de Zwei Transalp-Touren für E-Mountainbiker haben die Franken im Programm, beide durch die Ostalpen: wahlweise von Ehrwald oder von Pfunds bei Landeck bis zum Gardasee.
• www.ulptours.de Eine Genießer-Transalp für Einsteiger und eine Flow-Transalp für Trail-Hungrige bietet Ulptours zum Thema E-MTB an – beide von Garmisch an den Gardasee.
• www.dav-summit-club.de Selbst die Nobel-Reiseabteilung des DAVs öffnet sich dem Trend. Eine E-MTB-Transalp von Garmisch über die Via Claudia bis an den Gardasee steht im Programm.
• www.guiders.de Fünftägige E-Transalp vom Tegernsee zum Gardasee
Welche Ansprüche muss eine E-Transalp erfüllen? - Interview mit Uli Preunkert von Ulp Tours
An welche Zielgruppe richten sich Eure E-Bike-Transalps?
An Biker, die sich eine Transalp ohne E-Antrieb nicht zutrauen würden. Aber auch Genuss-Biker, die den Uphill-Flow schätzen und das E-MTB als Spaßmobil sehen. Wir haben deshalb zwei verschiedene E-MTB-Transalp-Touren im Programm.
Was macht eine gute E-MTB-Transalp aus?
Wegen der Beschränkung durch den Akku sollten es eher konditionell leichtere Routen mit weniger als 1500 Höhenmeter am Tag sein.
Können auch Fahrer unterschiedlicher Leistungs-Levels zusammen auf Transalp gehen?
Ja, denn bei einer E-Transalp fährt die Gruppe homogener. Der Eine muss halt den Akku in der Mittagspause nachladen, der Andere kommt am Abend mit einem halbvollen Akku an.
Wie löst Ihr das Reichweitenproblem? Habt Ihr Wechsel-Akkus im Begleitfahrzeug?
Wir laden die Akkus in der Mittagspause nach. Die meisten Akkus lassen sich in gut 40 Minuten auf 70 Prozent laden. Das reicht für die Rest-Tour am Nachmittag.