Gitta Beimfohr
· 11.06.2018
Fragt man Transalp-Papst Uli Stanciu nach seiner liebsten MTB-Transalp-Route, dann fallen ihm sofort zehn ein. Am Ende kann er sich auf diese fünf Bike-Touren mit frisch entdeckten Trails festlegen.
455 km | 15396 hm
8 Etappen
Fahrtechnik 6 von 6 Punkten
Kondition 6 von 6 Punkten
Vom Val di Susa im Piemont bis zum Mittelmeer: Die Westalpen sind ein Revier für fortgeschrittene Mountainbiker. Entlang der italienisch-französischen Grenze folgt man dem Alpenhauptkamm gen Süden und klettert dabei drei Mal über 2600 Meter Höhe. Die alten Militärwege sind gröber, die Berge wilder, das Wetter unberechenbarer. Handys tasten oft Stunden lang nach Empfang. Dafür ist der Erlebnisfaktor auf dieser Route extrem hoch: Zwischen der Assietta-Kammstraße am ersten Tag und der Ligurischen Grenzkammstraße am Ende der Tour thronen legendäre Pässe wie der Col Lauson, Col d’Izoard (Foto ganz oben) und der 2744 Meter hohe Col d’Agnel.
368 km | 10567 hm
8 Etappen
Fahrtechnik 4 von 6 Punkten
Kondition 4 von 6 Punkten
Von Garmisch zum Gardasee – klassischer geht es eigentlich nicht. Allerdings zweigt diese mittelschwere Route von allen bisher bekannten Varianten immer mal wieder ab. Und zwar so, dass diese Transalp praktisch ohne Schiebepassage auskommt.
Die Kulissen bleiben aber grandios: Wetterstein, Karwendel, Brennergrenzkamm, Meran und am Ende dreht die Runde um die Brenta-Türme (Foto) bis zum Gardasee. Neu an dieser Route sind der alpine Trail von der Kreither Alm, die Schotter-Trail-Variante über den Rinnersattel und der spektakuläre 2,5 Kilometer lange Felstunnel vom Val di Non hinüber zum schönen Molveno-See.
173 km | 6637 hm
4 Etappen
Fahrtechnik 4 von 6 Punkten
Kondition 5 von 6 Punkten
In vier Tagen von Steinach am Brenner nach Bozen. Aber Vorsicht: kürzer bedeutet nicht automatisch leichter. Auch auf dieser Alpenüberquerung wartet jeden Tag ein Anstieg mit 1200 Höhenmetern am Stück, und teilweise wird’s auch steil. Die Höhepunkte heißen: Sandjoch, Valser Jöchl, Gfohler Alm und Auener Jöchl mit den berühmten Stoananen Mandln. Doch diese Bergaufmühen werden reichlich belohnt: mit großem Panorama, Südtiroler Spezialitäten auf den Hütten und langen, nie zu anspruchsvollen Abfahrts-Trails. Wer gern in Komfort-Hotels übernachtet, hat in Sterzing, Brixen und Bozen Gelegenheit dazu.
202 km | 3421 hm
4 Etappen
Fahrtechnik 4 von 6 Punkten
Kondition 3 von 6 Punkten
Von St. Moritz nach St. Moritz – eine Rund-Tour! Kann man da überhaupt von einer Alpenüberquerung sprechen? Ja, denn diese Tour kreist mitten durch den Hauptkamm. Das klingt nach langen, harten Anstiegen – wenn da nicht die Liftanlagen wären. 3421 Höhenmeter müssen zwar noch aus eigener Kraft bewältigt werden, aber das ist angesichts der 9629 Tiefenmeter auf legendären Flow-Country-Trails wirklich zu verschmerzen. Die Liste der prominenten Abfahrten ist lang: Suvretta-Trail, Bernina-Pass, Carossello 3000 in Livigno, Passo Trela, Bormio 3000, Baita Ables und Sta. Caterina. Und zurück in St. Moritz steigen Sie einfach wieder in Ihr Auto.
456 km | 15618 hm
8 Etappen
Fahrtechnik 5 von 6 Punkten
Kondition 6 von 6 Punkten
Von Seefeld nach Torbole. Auch diese Route passieren Mountainbiker den Alpenhauptkamm am Brenner – um Höhenmeter und Kräfte zu sparen. Denn nach dem Valser Jöchl geht’s direkt ins Gelobte Land aller Alpenüberquerer: die Dolomiten.
Gleich hinter Brixen begrüßen einen schon die Geisler Spitzen, dann steht die Prinzengarde der bleichen Berge vier Etappen lang Spalier. Es geht über Würzjoch, Gömajoch, den Passo Incisa, die Porta Vescovo und den Passo di Lusia. Bergauf hilft zwei Mal der Lift. Und für die letzten beiden Etappen hat Transalp-Papst Uli Stanciu völlig neue Trail-Routen über Trento gen Gardasee ausgegraben.
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