Routenplaner Wandrer & SquadratsRegionen, MTB-Trails & Wege spielerisch erkunden

Sandra Schuberth

 · 11.02.2024

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Foto: Midjourney / Sandra Schuberth
Die üblichen Bike-Runden oder MTB-Touren sind dir zu langweilig? Du willst lieber Neues erkunden und dabei die Unterstützung einer App nutzen? Dann könnten Wandrer und Squadrats hilfreiche und motivierende Tools sein, um spielerisch unbekannte Wege zu entdecken.

Es gibt Menschen, die am liebsten immer die gleiche Runde drehen. Nach Feierabend zum Beispiel. Oder am Wochenende, alleine oder in der Gruppe. Andere planen sich ihre MTB-Routen, ohne viel Aufwand oder Zeit reinzustecken. Und wieder andere lieben es, stundenlang vor der Routenplanungssoftware ihrer Wahl zu sitzen und akribisch Strecke um Strecke zu planen. Dabei müssen nicht einmal alle der geplanten Touren in die Tat umgesetzt werden. Das Träumen reicht manchmal ja schon.


Apropos Routenplanungssoftware, ein kleiner Exkurs. Heutzutage nutzen nur noch die wenigsten Outdoorsportlerinnen bzw. -sportler klassische Papierkarten, um ihre Routen zu planen. Stattdessen wird auf Online-Lösungen zur Routenplanung gesetzt, etwa outdooractive, komoot, Strava, Ride with GPS und mehr. Man kann dort Start und Ziel definieren und auch Zwischenpunkte setzen. Je nach Tool gibt es Fotos von den Wegen (komoots Trailview), 3D-Ansichten, es gibt Informationen zum Untergrund und auch zum Radwegenetz, zur Kategorie von Singletrails (also zum Schwierigkeitsgrad) und mehr.


Jetzt aber zum Thema. Wir stellen hier zwei Browser-Plugins vor, die ich selbst zur Routenplanung nutze: Wanderer.earth und Squadrats.

1. Mit Wandrer.earth neue Wege und Straßen entdecken

Wandrer.earth ist ein Erkundungsspiel, bei dem du gewinnst, indem du an Orte gehst, an denen du noch nie zuvor gewesen bist. - Wandrer

Bei Wandrer.earth geht es darum, das Wege- und Straßennetz zu erkunden. Dabei entdeckst du Unbekanntes in deiner Umgebung oder wo auch immer du unterwegs bist. Zusätzlich kannst du Punkte sammeln und dich mit anderen Nutzerinnen und Nutzern der Software vergleichen. Mir persönlich ist das unwichtig, es kann aber auch eine zusätzliche Motivationsspritze darstellen.

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Routenplanung: So siehst du, wo du schon warst und wo noch nicht

Mit einem Browser-Plugin kannst du dir bei Routenplanern im Browser ein Kartenoverlay anzeigen lassen. Bunte Überblendungen über den Straßen und Wegen zeigen dann, wo du schon warst und wo nicht. Und mit dieser Hilfestellung kannst du am Laptop oder PC deine nächste Tour planen - mit möglichst vielen neuen Metern.

Im Oktober: 90 Kilometer Grundlagentraining auf dem Rennrad, dabei immerhin 16,1 neue Kilometer gesammelt.Foto: Screenshot von Wandrer.earthIm Oktober: 90 Kilometer Grundlagentraining auf dem Rennrad, dabei immerhin 16,1 neue Kilometer gesammelt.

Um Wandrer zu nutzen, brauchst du ein Strava-Profil. Strava dürften viele Radfahrerinnen und Radfahrer aber ohnehin nutzen. Sobald Wandrer.earth mit Strava verbunden ist, werden deine neuen öffentlichen Aktivitäten automatisch synchronisiert. Gegen eine Gebühr von 30 US Dollar werden all deine öffentlichen Strava-Aktivitäten synchronisiert und du bekommst Zugang zum Browser-Plugin. Und für jeden Weg und jede Straße, auf dem du noch nicht warst, gibt es außerdem Punkte.

So sieht der komoot-Routenplaner aus, wenn das Wandrer.earth-Overlay angezeigt wird.
Foto: Screenshot komoot

2. Mit Squadrats Quadrate sammeln & Stück für Stück die Welt erkunden

Ähnlich und doch anders funktioniert Squadrats. Hier werden nicht Wege und Straßen gesammelt, sondern Quadrate unterschiedlicher Größe. Auf der Karte werden die Quadrate überblendet, in denen man schon war. Die Motivation ist, das große Quadrat in der Mitte Stück für Stück zu vergrößern. Das sogenannte Übersquadrat zeigt das Gebiet, das man schon lückenlos befahren hat.

Bei Squadrats werden Quadrate gesammelt. Orange überblendet sind die Quadrate, in denen man schon war, weiß sind zusammenhängende Quadrate und das große Quadrat in der Mitte ist das lückenlos befahrene Gebiet.Foto: Screenshot SquadratsBei Squadrats werden Quadrate gesammelt. Orange überblendet sind die Quadrate, in denen man schon war, weiß sind zusammenhängende Quadrate und das große Quadrat in der Mitte ist das lückenlos befahrene Gebiet.

Manch eine oder einer nimmt das ganz schön ernst. Das zeigt ein Blick auf die Standings. Die Namen und Profilbilder haben wir überblendet. Auf dem Bild wird deutlich, dass einige Personen ihre Routen wohl hauptsächlich planen, um ihr Quadrat zu vergrößern (zweite Zeile, dritte Spalte). Anderen ist die Größe ihres Quadrats zwar wichtig, andere Touren spielen aber auch eine Rolle (dritte Zeile, erste Spalte).

Die Standings verraten: Das Squadrats-Quadrat spielt für einige eine große Rolle bei der Routenplanung.Foto: Screenshot SquadratsDie Standings verraten: Das Squadrats-Quadrat spielt für einige eine große Rolle bei der Routenplanung.

Bei der Planung eigener Routen kann ein Blick auf die Quadrate eine Inspiration sein, komplett davon leiten lassen muss man aber natürlich nicht. Auch von Squadrats gibt es eine Browser-Erweiterung, die es zulässt, den Fortschritt bei verschiedenen Routenplanungstools einzublenden (komoot, Strava, BRouter, Garmin, Hammerhead, Naviki, bikerouter.de, Ride with GPS).

Bei komoot zum Beispiel lässt sich über einen Klick (links oben ist das Squadrats-Symbol neben dem Auge) der Squadrats-Fortschritt ein- und ausblenden. Quadrate, in denen man noch nicht war, die also Neuland wären, werden bei der Routenplanung farblich hervorgehoben, wenn man die Squadrats-Erweiterung nutzt. Damit lassen sich Routen mit komoot so planen, dass man ein paar neue Quadrate sammelt und gleichzeitig neue Gegenden erkundet.

Komoot-Routenplaner mit Squadrats-Browser-PluginFoto: Screenshot komootKomoot-Routenplaner mit Squadrats-Browser-Plugin

Auf der Website gibt Squadrats folgende Regeln bekannt:

  1. Verlasse dein Haus oder deine Wohnung.
  2. Zeichne deine Aktivität mit einem Telefon oder einem GPS-Gerät auf.
  3. Sammel Squadrats.

Fahren, rennen, gehen, schwimmen, Boot fahren - aber benutze dabei deine Muskeln, den Wind oder die Schwerkraft.

Motorfahrzeuge sind nicht erlaubt!


Einen besonderen Reiz hat die Verbindung von Wandrer.earth, Squadrats und komoot, um Routen zu planen. So sieht man, wenn man die geplanten Touren fährt, nicht nur neue Gegenden, sondern auch in bekannten Regionen ganz neue Straßen und Wege. Dabei offenbart sich immer wieder das ein oder andere Trail-Schmankerl, kleine Wege oder Sträßchen, von deren Existenz man gar nichts wusste.


Immer, immer: Das solltest du beachten!

Ein paar wichtige Hinweise zur Routenplanung noch:

  1. Viele Routenplanungs-Tools zeigen an, wenn das Biken auf einem Teilstück der geplanten Strecke verboten ist. Das solltest du berücksichtigen und dort entweder schieben oder die Route anders planen.
  2. Insbesondere bei Waldwegen und Trails kann es vorkommen, dass sie nicht mehr existieren, weil sie beispielsweise zugewachsen sind und nicht mehr gepflegt wurden. Reagiere in der Situation und suche einen neuen Weg, anstatt dich durch dichtes Dickicht zu schlagen.
  3. Achtung: Halte dich an mögliche Hinweis- und Verbotsschilder. Nur weil es möglich war, eine Route auf einem bestimmten Weg oder einer Straße zu planen, heißt es nicht, dass es auch erlaubt ist, dort mit dem Rad zu fahren.
  4. Saisonale oder ganzjährige Zugangsbeschränkungen gelten immer. Sperrungen zu Forstarbeiten und Wildschutzzonen gibt es nicht ohne Grund.

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