Die beiden kürzesten und fahrtechnisch leichtesten Trophy-Strecken sind 22 bzw. 37 Kilometer lang und führen durch das Weißenbachtal, das einst für die Holztrift, also den schwimmenden Transport von Holz, genutzt wurde. Noch heute zeugt davon die Chorinsky-Klause, die letzte funktionsfähige Holzklause Österreichs.
Beide Touren beginnen am Marktplatz von Bad Goisern und sind für MTB- und Gravel-Bikes geeignet. Die F-Strecke führt zuerst hoch zur Ewige Wand, dem ‚Wahrzeichen‘ der Salzkammergut-Trophy. 1955 wurde durch die Wand ein Höhenweg mit zwei Tunnels erbaut, der einen herrlichen Ausblick auf das Goiserer Becken bis hin zum Hallstättersee und dem Dachstein bietet. Die Abfahrt nach Lauffen, dem einst ältesten Markt des Inneren Salzkammergutes, führt entweder entlang eines schönen Trails oder einer Forststraße. Wir überqueren die Traun und fahren knapp zwei Kilometer flussaufwärts bis zum Weißenbachwirt.
(Wer die G-Strecke in Angriff nimmt, fährt von Bad Goisern ca. vier Kilometer direkt am rechten Traunufer flussabwärts zum Weißenbachwirt.)
Nach einer kurzen Rast im gemütlichen Gastgarten fahren wir weiter Richtung Westen ins Weißenbachtal, bei der ersten Weggabelung rechts auf die andere Seite des Baches und entlang der Dürrenstraße mit Blick auf das Katergebirge ca. 7,5 Kilometer Richtung Brunntalalm. Bei den ersten Almhütten überqueren wir erneut den Weißenbach, zweigen links ab und erreichen nach etwa 400 Metern die Chorinsky-Klause. An dieser 1819 eingeweihten Holztriftanlage wurde früher das Wasser gestaut, um tonnenschwere Holzstämme für die energieintensive Salzproduktion Richtung Traun zu schwemmen. Die unter Denkmalschutz stehende Anlage ist voll funktionsfähig erhalten und heute ein beliebter Rastplatz.
Nach weiteren 800 Metern talauswärts geht es scharf rechts etwa fünf Kilometer (ca. 300 Höhenmeter) hinauf zum Hochmuth. Am höchsten Punkt der beiden kürzesten Trophy-Strecken gibt es wieder zwei Varianten: Die Originalstrecke geht rechts auf einem fahrtechnisch etwas anspruchsvolleren Trail der Kategorie S2 Richtung Bad Goisern, die einfachere Variante links nach einem kurzen Schiebestück auf der Asphaltstraße ins Tal.
Ob Hallstättersee oder Gosausee, die Waldbachstrub-Wasserfälle oder der Dachstein- und Gosaukammblick, genügend Zeit zum Staunen und Verweilen sollten bei dieser Tour mit ins Gepäck.
Die 67 Kilometer lange Strecke mit knapp 2.000 Höhenmetern startet in Obertraun am Hallstättersee. Entlang des Sees geht es Richtung Hallstatt, im Ortsteil Lahn zweigen wir ins Echerntal auf die Waldbachleitenstraße ab und genießen alsbald wunderschöne Ausblicke auf den Hallstättersee und die Waldbachstrub-Wasserfälle, die bis zu 90 Meter in die Tiefe stürzen. Nach dem Mitterwand Tunnel überqueren wir den Waldbach, nicht ohne auf der steinernen Brücke anzuhalten und den tosenden Gletscherbach zu bestaunen. Den Plassen vor Augen folgen wir nun etwa sieben Kilometer der Forststraße zur Durchgangalm, dem mit 1.517 Metern höchsten Punkt der Strecke, und freuen uns auf die selbstgemachten Schmankerln auf der Rossalm.
Nach einer verdienten Rast geht es, abgesehen von zwei kurzen Gegenanstiegen, fast 12 Kilometer bergab. Und es wird noch besser: Der grandiose Ausblick auf den Vorderen Gosausee, den Gosaukamm und den Dachsteingletscher ist legendär! Anschließend geht es entlang des Gosaubachs zum Hallstättersee, entlang des Sees Richtung Bad Goisern und am idyllische Radweg entlang des Ostufers des Hallstättersees zurück nach Obertraun.
Bei der Salzkammergut Trophy am 13. Juli und bei der Streckenbesichtigung am 1. Juni darf man auch die Variante über den Hallstätter Salzberg fahren. Die 11 Kehren hinauf zum berühmten Hallstätter Gräberfeld und zum ältesten Salzbergwerk der Welt sind ein weiteres Highlight der Trophy!
Dem Trophy-Team ist es ein besonderes Anliegen, Neueinsteiger für die Marathon-Teilnahme zu begeistern. Die großzügigen Zeitlimits auf den Strecken über 22, 37, 55 und 79 Kilometer und die zahlreichen Ladestationen ermöglichen es auch Tourenbikern, die gewählte Distanz ohne Rennstress zu bewältigen. Das Ziel bei der Trophy ist eine möglichst lange, aber schaffbare Distanz als persönliche Herausforderung! Selbst auf der 120-km-Strecke ist man mit einem Schnitt von 10 km/h noch in der Wertung, auf der kurzen Strecke genügen 6 km/h.
Für Orientierung und Verpflegung entlang der Strecke ist bestens gesorgt und zusammen mit den vielen Gleichgesinnten und den Zuschauern im Ziel wird die Teilnahme für Hobbybiker zu einem Erlebnis, an das man sich auch Jahre später noch gerne erinnert!
An einen MTB-Marathon mit über 200 Kilometern und 7.000 Höhenmetern sollten sich nur wirklich gut Trainierte herantrauen. Aufgeteilt auf drei oder vier Etappen ist aber auch dieser Bewerb ein wunderschönes Bike-Erlebnis. Entlang der Strecke sind viele Cafés, Gasthöfe und Hütten mit Schnellladegeräten von Bosch ausgestattet. Die beiden Redakteur:innen Lisi Hager und Erwin Haiden sind vor einigen Jahren mit dem eMTB eine etwas verkürzte Variante an einem Tag gefahren und haben eine lesenswerten Reportage mit vielen tollen Bildern veröffentlicht: www.bikeboard.at/trophy
Streckenpläne, Höhendiagramme und GPS-Daten:
www.trophy.at/strecke
Tourenbeschreibung Strecke F und G auf Outdooractive:
www.trophy.at/outdooractive-F-Strecke
www.trophy.at/outdooractive-G-Strecke
www.trophy.at/outdooractive-Gravel-Strecke
Infos zum MTB- und Gravel-Marathon am 13. Juli 2024:
www.trophy.at/mtb
www.trophy.at/gravel