Im Sommer tummelt sich jede Menge stechendes oder beißendes Getier in der Natur. Stechmücken, Bremsen, Wespen, Bienen: Sobald Biker/-innen verschwitzt eine Pause einlegen, fliegen die Biester Attacke. Der gemütliche Tagesausklang im Biergarten oder am See wird dann schon mal zur Tortur.
Am besten, man lässt sich von den geflügelten Plagegeistern gar nicht erst stechen, klar. Wenn’s aber doch passiert ist, keine Panik. Wir haben verschiedene Methoden ausprobiert, sich vor den Stichen zu schützen oder sie wirkungsvoll zu behandeln.
Achtung Allergie: Bei starken Reaktionen wie Ausschlag, starker Schwellung, Schwindel oder gar Herzklopfen ist unbedingt ein Arzt aufsuchen!
Für Nicht-Allergiker ist der Insektenstich aber in der Regel nicht so schlimm. Schließlich übertragen Mücken in Deutschland kaum schwere Krankheiten. Es schmerzt und juckt, aber wenn man nicht kratzt, ist meist nach kurzer Zeit nichts mehr von dem Stich zu sehen. Die altbekannten Hausrezepte wie Kühlen oder das Auflegen einer aufgeschnittenen Zwiebel helfen, aber nur bedingt. Hier ein paar Tipps unserer Versuchspersonen:
Helle, lange Kleidung schützt die Haut, der Biker sie aber eher selten. Deshalb sollte man zur Prävention ein Schutzspray verwenden, wie z. B. Soventol Protect Intensiv-Schutzspray mit pflanzenbasiertem Wirkstoff. Ist schwitzfest, wirkt einige Stunden und riecht sehr angenehm.
Als zweites Mittel haben wir Ballistol Stichfrei ausprobiert. Fühlt sich durch die ölige Konsistenz auf der Haut gut an. Erfrischender Geruch, UV-Filter. Auch als Lotion für Kinder und als Tüchlein erhältlich. Sehr wirkungsvoll.
Nach einem Insektenstich schwillt die Haut um die Einstichstelle an, irgendwann juckt es. Kratzen sollte man jetzt tunlichst lassen. Das kurzzeitige Überlagern des Reiz’ hat meist negative Folgen. In die kleine Wunde können Krankheitserreger eindringen und Entzündungen auslösen. Manche schwören auch darauf, mit dem Fingernagel ein Kreuz in die juckende Beule zu drücken, mit ähnlichen Risiken. Grund: Unter Fingernägeln tummelt sich für gewöhnlich, was in verletzter Haut nichts zu suchen hat.
Wir haben im Handel erhältliche Produkte ausgesucht, die das Jucken und Brennen lindern sollen. Ob’s funktioniert, haben wir ausprobiert.
Heißer Tipp: Der von einer Testerin liebevoll “Zauberstab” genannte Stichheiler von Bite Away. Wärme soll die Wirkung des Insektengifts reduzieren, sodass die Einstichstelle gar nicht erst jucken und anschwellen kann. Was dabei genau passiert, weiß auch der Hersteller nicht so genau. Vom Verklumpen des Gift-Eiweißes über Reizüberlagerung bis zur Aktivierung von bestimmten Abbauprozessen kommen diverse Wirkmechanismen in Betracht. Die Forschung läuft.
Im ersten Moment ist die Hitze unangenehm, aber wenn man weiß, dass der Stich sich erst gar nicht entzündet und der Juckreiz ausbleibt, nimmt man das gerne in Kauf. Unser absoluter Favorit und in der Handhabung sicherer als Experimente mit anderen weniger regulierbaren Hitzequellen.
Den Mückenschutz Hoch² von Orthomechanik haben wir zwar nicht ausprobieren können, ein Testmuster lag uns nicht vor. Wir stellen ihn hier aber trotzdem als Alternative zum Bite Away vor. Wie der lindert auch der einzeln knapp 30 Euro teure schwarze Stick der Regenerationsexperten von Orthomechanik den Juckreiz nach einem Mückenstich durch Wärme. Die Temperatur ist hier komfortabel in vier Stufen zwischen 40–51 °C einstellbar. Zusätzlich soll eine leichte Vibration den dabei ausgelösten Schmerzreiz hemmen.
Gleichzeitig will Orthomechanik den Einsatz des Heizstabs verhindern. Aktuell bietet Orthomechanik ein 2-in1-Bundle namens Mückenschutz Hoch² an, das neben dem Wärmestab einen elektrischen Mückenschutz enthält. Ein kleines Ultraschallgerät im Schlüsselanhängerformat nämlich, aufladbar, das hochfrequente Schallwellen aussendet.
Die Ultraschalltöne sollen - so die Angabe des Herstellers - Mücken im Umkreis von bis zu einem Meter vertreiben sollen, weil sie angeblich natürliche Feinde wie Fledermäuse nachahmen. Bisher blieben ähnliche Geräte in der Regel ihre Wirksamkeit schuldig. Ob dieser kleine Ultraschallsender also tatsächlich funktioniert, können wir nicht sagen, wir haben es nicht getestet. Das Anti-Mücken-Paket Mückenschutz Hoch² ist aktuell für 49,95 Euro (statt 79,90 Euro) bei Orthomechanik erhältlich.
Freiheit durch Unabhängigkeit von Batterien bietet der Mousticlick: Das etwa 6 cm kurze Teil verteilt kleine “Stromstöße”, die offenbar ähnlich wie die Wärme funktionieren und ebenfalls den Symptomen des Stichs entgegenwirken - hauptsächlich dem Jucken. Rund 20 Elektroschocks bei 1-3 Anwendungen sind nötig und der Stich gibt Ruhe. Nicht ganz so komfortabel wie der elektrische Heizstab von Bite Away, dafür klein und energieautark. Der Piezo-Zünder ist gut für viele Tausend Klicks.
Gegen die Symptome eines Insektenstichs wie Jucken und Brennen oder gerötete Haut wirken auch kühlende Salben. Hier sind diverse Produkte in den Apotheken erhältlich, z. B. das Soventol-Gel oder Stift und Cremes mit Hydrocortison.
Allergiker oder Personen mit sehr empfindlicher Haut sollten - nach Absprache mit einem Hautarzt - zu einer verschreibungspflichtigen Cortison-Salbe greifen.
Grundsätzlich gilt: Schnell hilft viel. Je früher man nach einem Insektenstich reagiert, desto effektiver wirken die Gegenmaßnahmen. Das trifft für den kühlenden Umschlag wie für die oben gezeigten Technik-Gadgets gleichermaßen zu.