Mit pauschalen Trailverboten für Mountainbiker und anderen Waldbesuchern sowie massiven Nutzungseinschränkungen für kleinere Gruppen hatte der Entwurf eines neuen hessischen Waldgesetzes für Aufregung gesorgt. Mit ihrer Kampagne „Open Trails Hessen” mobilisierte die DIMB mehr als 45.700 Teilnehmer der entsprechenden Online-Petition. Der Widerstand gegen den Gesetzesentwurf zahlte sich aus, die hessische Umweltministerin Lucia Puttrich lenkte ein und lud alle Interessenvertretungen, die im Rahmen des Gesetzgebungsverfahrens zum neuen hessischen Waldgesetz eine Stellungnahme eingebracht hatten, am 17.09.2012 an den sogenannten Runden Tisch.
Einen erfolgreichen Abschluss der Verhandlungen verzeichnete Thomas Kleinjohann, Vorsitzender der DIMB, nach dem fünfstündigen Gesprächsmarathon, zu dem sich die Vertreter der verschiedenen Nutzerverbände am 17. September 2012 in Wiesbaden trafen. Statt weiter in der Öffentlichkeit gegeneinander zu kämpfen, hätten sich alle Interessengruppierungen aufeinander zu bewegt und sachlich und konstruktiv über inhaltliche Lösungen diskutiert. Die dabei einvernehmlich erzielten Ergebnisse wurden als Leitlinien niedergeschrieben und in einer Pressemitteilung des hessischen Ministeriums für Umwelt, Energie, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (HMUELV) veröffentlicht. Die Positionen der Mountainbiker, der Reiter und aller anderen Waldbesucher, die in Gruppen im Wald unterwegs sind, wurde deutlich gestärkt.
„Wir Radfahrer sind insbesondere erleichtert, dass wir den im Rahmen der öffentlichen Diskussion teilweise entstandenen Eindruck revidieren konnten, ohne Rücksicht auf Verluste überall durch den Wald brettern zu wollen“, zeigte sich Kleinjohann zufrieden. Denn die Forderung Open Trails! sei seit jeher untrennbar mit dem Zusatz verbunden, dass die Wege „für Radfahrer nutzbar sein sollten, sofern dies mit dem Naturschutz vereinbar und sozialverträglich ist.“ Genau so steht es nämlich auch auf der DIMB-Seite.
Somit war die Zustimmung zum gefundenen Ansatz der gegenseitigen Rücksichtnahme und auch der beabsichtigten Beschränkung des Radfahrens auf Wege kein Problem, „auf denen gefahrloser Begegnungsverkehr möglich ist“. Der DIMB-Vorsitzende Thomas Kleinjohann blickt optimistisch in die Zukunft: „Werden Konfliktbereiche mit entsprechenden Gefährdungen festgestellt, sind wir Radfahrer dann gefordert, uns vor Ort beispielsweise bei der Installation einer funktionierenden Besucherlenkung aktiv einzubringen. Was für uns heißt, dass eine eventuell tatsächlich notwendige Wegesperrung in der Regel durch ein attraktives Alternativangebot begleitet werden sollte, damit die Akzeptanz der Maßnahme möglichst hoch ist. Wenn der begonnene Dialog weiterhin derart konstruktiv fortgeführt wird, sollte auch dies gelingen.“