Glücksbringer-TrailsDie Lieblingstrails von Gerhard Czerner

Gerhard Czerner

 · 27.08.2023

Enduro-Tour Fiescheralp, Schweiz
Foto: Martin Bissig
Das Leben ist zu kurz für Gurken-Trails. Daher zeigen wir euch die MTB-Trails, die richtig Laune machen. Die Tipps kommen dieses Mal von Abenteurer und Bike-Nomade Gerhard Czerner.

Enduro-Tour Fiescheralp, Schweiz

Schau’ Dir das an: eine achtspurige Autobahn aus Schnee und Eis! Der Aletsch-Gletscher ist der längste (22,6 km) in den Alpen. Ihn musst Du mit eigenen Augen gesehen haben. Diesen Ausblick gibt es selten in den Alpen. Und es wird noch besser: Denn die Trails hier sind ähnlich spektakulär wie das Panorama und stellenweise so anspruchsvoll, dass Du von der irren Landschaft gar nix mitbekommst. Deswegen öfter anhalten und staunen! Ich liebe Fels. Das liegt vielleicht daran, dass ich Kletterer bin. Daher komm’ ich auf diesem Trail voll auf meine Kosten. Man rollt über Granitplatten, Steinstufen, durch enge Kehren, bunnyhoppt über Wasserrinnen – immer den Gletscher vor Augen. Unterhalb der Baumgrenze wird aus alpinem Freeriden dann Singletrail-Surfen. Diese Abwechslung hat mir besonders gefallen. Ich sage: Dieser Trail gehört auf Deine Trail-Bucket-Liste! Start ist Fiescheralp im schönen Wallis. Von hier geht’s mit der Gondel hoch. Mehr Infos bei Aletscharena.ch.

Gletscherbahn: Fiescheralp, SchweizFoto: Martin BissigGletscherbahn: Fiescheralp, Schweiz

Cathedral-Trail, Azoren/Portugal

Azorenhoch – das hat jeder schon gehört, doch von den kleinen Inseln mitten im Atlantik weiß kaum jemand was, oder? Schon gar nicht, dass es hier von Enduro-Trails nur so wimmelt. Kraterseen auf der einen Seite, der endlose Atlantik auf der anderen – die Szenerie begeistert. Mein Tipp: der Cathedral-Trail. Oben fährst Du über Vulkangestein mit technischen Herausforderungen, um weiter unten in den Dschungel zu tauchen und schließlich am Strand zu enden. Dort gehst Du dann baden und spülst Staub und Schweiß von der Haut – großartig! Das Gesamterlebnis auf dem Cathedral-Trail ist irre. Die Bike-Szene auf den Azoren ist gut entwickelt, Shuttle-Rides lassen sich leicht buchen. Infos bei Trail Forks.

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Vom Vulkan in den Dschungel: Cathedral-Trail, Azoren (Portugal)Vom Vulkan in den Dschungel: Cathedral-Trail, Azoren (Portugal)

Sella Ronda, Italien

Die Dolomiten sind Berge wie aus Träumen. Und auf der Sella Ronda kriegt man von dem Supergebirge am meisten mit. Hier fällt mir kein einzelner Trail ein, mir gefällt alles. Super: Überall kann man Lifte benutzen, und überall gibt es Trails in allen Schwierigkeitsgraden. Manche technisch, manche flüssig, sogar Jumplines gibt es. Und alles ist verknüpft mit diesem Wahnsinnspanorama. Das flasht mich komplett. Im Herbst sind die Dolomiten am schönsten. Dann ist es ruhiger als im Sommer, und die Farben sind noch intensiver. Ich starte meist von Gröden aus. Das Bergdorf eignet sich in meinen Augen besonders gut als Ausgangsbasis für Trail-Missionen.

Supergebirge: Sella Ronda in den Dolomiten, ItalienFoto: Martin BissigSupergebirge: Sella Ronda in den Dolomiten, Italien

Blackhole-Trail, Slowenien

Wie verrückt ist das bitte – alpines Freeriden unter Tage? In der stillgelegten Bleierz-Mine von Mežica zackt ein speziell für Biker angelegter Trail über 150 hm in die Tiefe. Der Trail ist einzigartig auf der Welt. Du rollst über Felsrutschen, Steilabfahrten, musst den Kopf einziehen, präzise steuern, die Linie treffen. Fahrtechnisch ist der Trail sehr anspruchsvoll, besonders die eigenartige Optik im Schein der Stirnlampen verwandelt den Ride zur Geisterbahn. Das Erlebnis gibt’s nur als geführte Tour, kostet 50 €, doch ich verspreche Euch: Das lohnt! Ganz in der Nähe: der Bikepark am Petzen. Infos über Podzemlje Pece

Erdarbeiter: Blackhole-Trail, SlowenienFoto: Martin BissigErdarbeiter: Blackhole-Trail, Slowenien

Kilimandscharo, Tansania

Der „Kili“ ist fast 6000 Meter hoch und recht einfach zu erwandern. Da ich nicht gerne bergab laufe, kam mir schnell die Idee, mit dem Bike den höchsten Berg Afrikas runter zu fahren. Früher durfte man hier nicht biken, weil Nationalpark. Ich hatte Glück, bekam eine der ersten Genehmigungen, heute darf jeder und kann jeder eine Bike-Tour zum Gipfel buchen (zirka 2200 Euro). Fünf Tage dauert der Aufstieg, und dann kommt der lange Downhill, den man am besten in zwei Tagen absolviert. 4000 Tiefenmeter auf 35 Kilometern, je nach Fahrkönnen bis auf 200 Höhenmeter alles fahrbar. Afrika, Kultur, Landschaft, Riesenberg – die Schlagworte machen den Kilimandscharo zur Superlative und die Abfahrt zum Erlebnis „of a Lifetime“ – da gebe ich Dir mein Wort drauf!

Gerhard Czerner am Gipfel des Kilimandscharos (5895 m), Afrikas höchstem Berg. 4000 (!) Tiefenmeter liegen jetzt vor ihm.Foto: Martin BissigGerhard Czerner am Gipfel des Kilimandscharos (5895 m), Afrikas höchstem Berg. 4000 (!) Tiefenmeter liegen jetzt vor ihm.

Gerhard Czerner, Abenteuer-Biker

Der Augsburger liebt alle Facetten des Mountainbikings. Ursprünglich kommt Gerhard aus dem Trial-Sport. Sein Motto: „Ich will Augenblicke sammeln, nicht Dinge!“ Die Augenblicke findet er in Chile, Pakistan, Israel, China oder vor der Haustüre.

Abenteurer Gerhard CzernerFoto: Martin BissigAbenteurer Gerhard Czerner
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