Laurin Lehner
· 28.05.2025
Damit Bikeparks nicht nur Adrenalinjunkies, sondern auch Einsteiger und Familien begeistern, braucht es mehr als steile Downhill-Strecken. Gefragt sind anfängerfreundliche Trails, Fahrtechnikbereiche, familienfreundliche Infrastruktur und ein Umfeld, das Spaß, Sicherheit und Gemeinschaft vereint. Wir haben 6 solcher Bikeparks herausgesucht. Das ist unsere Top 6:
Der Bikepark Klinovec – auch Keilberg oder Bozí Dar genannt – liegt direkt hinter der deutschen Grenze. Fünf Hauptstrecken warten, darunter die zehn Kilometer lange Azul – wetterfest, mit Wellen und Anliegern für Einsteiger und Familien. Der Rubin-Trail (8 km) ist ähnlich, aber schneller und damit ideal für Fortgeschrittene. Noch mehr Airtime bietet der Baron-Trail (6 km) – flowig, verspielt. Wer Wurzeln liebt, fährt den Irmsch-Trail: eine kernige Enduro-Line mit natürlichem Gelände. Die DH-Strecke ist schnell, steinig, breit – aber ohne echte Stunts.
Der Spot nennt sich zwar Trailcenter, ist aber im Grunde ein kleiner Bikepark. Der Schlepplift läuft nur von Freitag bis Sonntag und überwindet 100 Höhenmeter. Wer die kompletten 190 Höhenmeter nutzen möchte, muss den Uphill-Trail hochkurbeln. Von dort starten fünf Trails. Unser Highlight: die spaßige Einsteiger-Jumpline Kenda-Line. Mehr Airtime gibt’s auf der Kenda Airline. Enduristen und Singletrail-Jäger können an der Hohen Wand Wiese aus dem Vollen schöpfen: Hawi D’Ehre und Co. sind Vorzeige-Trails, dummerweise nur zu kurz.
Der Bikepark im Sauerland bietet ein breites Streckenangebot. Willingen will die ganze Familie bespaßen, so gibt es für Park-Neulinge und Kinder drei gelungene Flow-Strecken, eine ist etwas anspruchsvoller und besitzt Table-Sprünge (alle ca. 200 hm). Für DH-Cracks gibt’s die ehemalige Worldcup-Downhill-Strecke und Enduristen können auf die anspruchsvolle DM-Enduro-Strecke abbiegen. Für Spaß bergauf sorgt eine Uphill-Flow-Line, hier können E-Biker hochkurbeln. Nur für Jumpline-Fans gibt’s bisher noch kein angemessenes Angebot.
Der Bikepark im Bayerischen Wald zählt zu den besten Deutschlands. Seit 2020 steht hier ein schneller Sessellift parat. Zwar gibt der Hang nur 260 Höhenmeter her, die werden aber ideal genutzt. Super: die Vorzeige Flow-Strecke Flowcountry (2,5 km) für Familien & Einsteiger. Die Downhill richtet sich mit ihrem groben Terrain und gewagten Sprüngen an Cracks. Enduristen und Singletrail-Fans kommen auf der Enduro 1 und 2 auf ihre Kosten und E-Biker können über den spaßigen Uphill-Trail (Foto) zum Einstieg kurbeln. Super: die spaßige Tableline.
In Park gibt es sechs Hauptstrecken (420 hm): zwei Freeride-Strecken (Brechsand), zwei Downhills (Waldboden), ein Singletrail und eine Familien-Line (Brechsand). Die Family-Line führt sanft ins Tal und die blaue Freeride-Strecke eignet sich mit Tables und Anliegern für Park-Einsteiger. Die rote Strada del Sole bietet Herausforderungen mit mittelgroßen Table-Sprüngen. Unsere Enduro-Teststrecke ist die Wurzel-Abfahrt Hill Bill (Nässe-empfindlich). Zornig: Die Downhill. Epic Rides gibt’s außerhalb des Parks, z. B. auf dem Frommes Trail (1000 hm).
Mehr Flowtrails passen kaum in eine Hochgebirgsflanke – und genau das macht das circa 70 km starke Trailnetz in Sölden so besonders. Ein Muss: die einfache, aber spaßige Gahe-Line (620 hm) und der naturbelassene Leiterberg-Trail oder die verspielte Teäre Line (575 hm). Wer länger bleibt, sollte den 10 km langen Long-Trail-Ferner fahren – ein echter Epic-Ride für Könner. Echte Downhills sucht man in Sölden jedoch vergeblich. Naturtrails gibt’s auch auf der anderen Talseite – aber ohne Liftanbindung.