Text: Kerstin Börß
Herrliches Licht, leere Radwege und ausreichend Stopps mit warmen Getränken: Fahrradfahren im Winter hat sehr schöne Facetten, die zu entdecken sich lohnt. Das gilt für die Strecken vor der eigenen Haustür, die sich im Laufe der Jahreszeiten verwandeln genauso wie für Radtouren in anderen Regionen. Damit das Fahrrad in diesem Winter nicht im Keller versauert, haben wir hier ein paar Radel-Reisetipps zusammengestellt, die zur Urlaubsplanung oder einfach zum Träumen anregen. Es geht unter anderem zum Luganer See im Tessin, dem sonnigen Süden der Schweiz, wo fantastische Aussichten aufs Wasser locken.
Ganz gleich, wo in diesem Winter geradelt wird, natürlich sollten vor der Tour das Wetter sowie der Zustand der Wege und Straßen gecheckt werden. Denn auch dort, wo meistens milde Temperaturen dominieren, gibt es im Winter mal ungemütlichere Tage. Dann darf ausnahmsweise auch das Fahrrad kurz abgestellt und die regionalen Köstlichkeiten dürfen getestet werden. Da viele der Regionen in Meer- oder Bergnähe sind, sollte auch immer eine gute Regenjacke in der Fahrradtasche dabei sein. Im besten Fall bleibt diese dann den ganzen Urlaub unangetastet dort verstaut.
Willkommen im Tal der Sonne. Während im Winter große Teile der Schweiz unter einer Schneedecke verschwinden, bleibt das Tessin meist von diesem weißen Winterbesucher verschont – ganz zur Freude der Bike-Fans. Die Faustregel besagt: Je weiter von den Alpen entfernt, desto mehr Wege sind zugänglich. Besonders wer gerne mit dem Mountainbike unterwegs ist, findet im südlichsten Kanton der Schweiz eine große Auswahl an Strecken mit verschiedenen Schwierigkeitsstufen.
Ein wunderschönes Beispiel ist die Vicania Bike Nr. 351. Bei dieser circa 25 Kilometer langen leichten Tour steht die mediterran geprägte Region rund um Lugano im Mittelpunkt. Start und Zielpunkt der Runde ist die Gemeinde Paradiso am Luganer See, hier ist der Name Programm. Auf der Halbinsel, die in den pittoresken See hereinragt, geht es mit dem Rad vorbei an Kirchen und Klöstern sowie Wiesen und Weiden und einem Botanischen Garten. Oder Sie erkunden bei einer anspruchsvolleren, gut 20 Kilometer langen Tour mit dem Namen Ceneri Bike die Magadinoebene. Steile Anstiege, herrliche Kastanienwälder und Ausblicke bis zum Lago Maggiore sind einige der Hauptzutaten bei dieser Strecke.
Außerdem gibt es eine Reise in die Vergangenheit – dank Thementafeln zur Geschichte der Region entlang der Via del Ceneri. Wer viel radelt, braucht natürlich auch ausreichend Nahrung, damit nicht die Kraft ausgeht. Zum Glück ist das Tessin auch in Sachen Essen eine Top-Adresse. In den Küchen und Weinkellern der Region duftet die Polenta aus dem Kupfertopf, die Torta di Pane (Tessiner Brottorte) backt gerade im Ofen, und in die Gläser wird der Walnusslikör Nocino oder ein lokaler Wein gefüllt. Und natürlich darf dann auch ein Stück Tessiner Käse nicht als Proviant in der Fahrradtasche fehlen.