Meine 5 Top-TrailsDie neuesten Fundstücke des Maxi Dickerhoff + Videos

Der Supertrail am Piz Nair über St. Moritz ist kein Unbekannter. Aber vor der Abfahrt die Spätherbstnacht dort oben zu verbringen, war für Maxi dann doch ein unter die Haut kriechendes Spezial-Erlebnis.
Foto: Inside Out Studio
Es ist gar nicht lange her, da fragten wir Maxi schon einmal nach seinen Lieblings-Trails. Doch der Allgäuer ist wegen seines neuen Projekts “Supertrails” so emsig in den Alpen unterwegs, dass er seine Favoriten-Liste komplett neu sortieren musste. Zum Beweis hat er Videos mitgebracht!

Text: Maxi Dickerhoff

Trail 1: Bernina-Trail

Engadin: von Pontresina über den Berninapass nach Poschiavo

Der Trail am Bernina-Pass bespaßt erst Kilometer lang bergauf und dann maximal bergab bis nach Poschivo hinunter.Foto: SupertrailsDer Trail am Bernina-Pass bespaßt erst Kilometer lang bergauf und dann maximal bergab bis nach Poschivo hinunter.

Oberhalb von Pontresina erhebt sich der „Festsaal der Alpen“ – die Bernina-Gruppe mit dem Piz Bernina (4048 m), dem höchsten Gipfel der Ostalpen. Am Fuße dieses beeindruckenden Bergmassivs verläuft ein ebenso beeindruckender Trail. Von Pontresina aus zieht ein Singletrail die nördliche Seite der Passstraße hinauf bis zur Montebello-Kurve und weiter über Bernina Suot zum Berninapass auf 2330 Meter Höhe. Nach dem Passieren des Lago Bianco startet schließlich die Abfahrt ins liebliche Val Poschiavo. Der Trail folgt dabei oft den Gleisen der Rhätischen Bahn, auf denen der legendäre Bernina Express bis ins italienische Tirano spektakulär hinunter kurvt.



Trail 2: Piz Nair-Trail

Engadin: vom Piz Nair durchs Val Suvretta nach St. Moritz

Vom Piz Nair blickt man zuerst auf den berühmten Bianco-Grat und auf der anderen Bergseite auf dieses Schmuckstück von nicht enden wollendem Mega-Trail.Foto: Inside Out StudioVom Piz Nair blickt man zuerst auf den berühmten Bianco-Grat und auf der anderen Bergseite auf dieses Schmuckstück von nicht enden wollendem Mega-Trail.

Auf der anderen Seite der Berninagruppe liegt St. Moritz – nur einen Katzensprung von Pontresina entfernt. Hier wartet der nächste Supertrail: die Abfahrt vom 3057 Meter hohen Piz Nair. Von seinem Gipfel aus bietet sich ein gigantisches 360-Grad-Panorama, wobei der Blick auf den legendären Biancograt an der Nordflanke des Piz Bernina besonders beeindruckt.

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Die Abfahrt führt über die Rückseite des Berges zum Suvretta-Pass hinunter, vorbei am Bergsee Lej Suvretta, und weiter das Val Bever hinaus. Im letzten Drittel erwartet einen ein gebauter Flowtrail, der die ganze Tour noch mal zu einem außergewöhnlichen Erlebnis macht.


Trail 3: Phoenix-Trail

Wallis: vom Giw nach Visp hinunter

Der Sessellift erspart die Bergaufkurbelei. Danach 1200 Tiefenmeter auf magischer Flow-Natur-Trail-Mixtur: der Phoenix-Trail im Schweizer Wallis.Foto: SupertrailsDer Sessellift erspart die Bergaufkurbelei. Danach 1200 Tiefenmeter auf magischer Flow-Natur-Trail-Mixtur: der Phoenix-Trail im Schweizer Wallis.

Vor knapp 14 Jahren schockierte ein verheerender Waldbrand die Bewohner der kleinen Gemeinde Visp, im Schweizer Kanton Wallis. Oberhalb des Ortes stand eine ganze Hangflanke in Flammen. Das Feuer hinterließ nichts als Asche. Und aus dieser Asche entstand der Phoenix-Trail.

Die Zufahrt zum Trail verläuft über das malerische Bergdorf Visperterminen, bekannt für den Heida-Weißwein. Von dort bringt eine Sesselbahn auch Mountainbiker zur Bergstation Giw auf 1962 Meter Höhe. Die Abfahrt über den Phoenix-Trail bietet rund 1200 Höhenmeter Fahrspaß und verwebt Flow- mit Natur-Trail auf ganz magische Weise.



Trail 4: Lumini-Trail

Gardasee: Auf der Südseite des Monte Baldo

Eine Perspektive, die man am Gardasee nicht so oft hat. Nämlich vom Lumini-Trail in den Südflanken des Monte Baldo.Foto: SupertrailsEine Perspektive, die man am Gardasee nicht so oft hat. Nämlich vom Lumini-Trail in den Südflanken des Monte Baldo.

Fernab vom Trubel am Nordufer des Gardasees findet man am südlichen Monte Baldo zahlreiche, kaum bekannte Trail-Perlen. Eine dieser Perlen beginnt in Torri del Benaco und führt über die Hochebene von Lumini hinauf zum Rifugio Fiori del Baldo auf etwa 1800 Meter Höhe.

Von dort schlängelt sich der Trail Richtung Garda den Monte Baldo hinab. Diese Tour empfiehlt sich besonders für E-Mountainbiker, denn die Topografie ist von einem ständigen Auf und Ab gekennzeichnet. Das Grande Finale ereignet sich auf der Landzunge von Punta San Vigilio – hier wartet der Aperol direkt am Wasser in der Taverna San Vigilio.


Trail 5: Bocca Saval

Gardasee: Bobbahn zum Ledrosee

Mit dem E-MTB erreicht man selbst am Gardasee noch unbekannte Trail-Einstiege. So wie diesen, der sich zum Ledrosee hinunter windet.Foto: SupertrailsMit dem E-MTB erreicht man selbst am Gardasee noch unbekannte Trail-Einstiege. So wie diesen, der sich zum Ledrosee hinunter windet.

Die Goldgräber-Stimmung der Mountainbike-Community am Gardasee ist längst verblasst. Doch dort, wo man nur mit viel Schweiß und Willen hinkommt, gibt es immer noch zahlreiche kaum befahrene Trails. So findet man auf den Alpwiesen der Malga Saval den Trailhead zu einem wahren Goldstück.

Der Trail führt vom Sattel der 1740 Meter hoch gelegenen Bocca Saval satte 1079 Tiefenmeter hinunter an den Ledrosee. Der Trail ist gespickt mit Laufrad-hohen Absätzen, Bobbahn-ähnlichen Hohlwegen und jeder Menge High-Speed-Passagen.

Das ist Maxi Dickerhoff

Einst Downhill-Racer, später aktiv im EWS-Zirkus unterwegs, dann Test-Redakteur und nun leidenschaftlich auf der Suche nach den besten Trails der Alpen - für seine neue Plattform supertrails.bike. Dort stellen Maxi und Fotograf Markus Greber laufend ihre neuesten Fundstücke vor und zwar in Form von Videos, Podcasts, detaillierten Tourenbeschreibungen und GPS-Daten.

Zuletzt war Maxi über den Dächern von Genua unterwegs - auch ein Supertrailspot, der über all die Jahre unentdeckt geblieben ist.Foto: SupertrailsZuletzt war Maxi über den Dächern von Genua unterwegs - auch ein Supertrailspot, der über all die Jahre unentdeckt geblieben ist.

Maxi Dickerhoff sagt

“Bei vielen Freunden dreht sich derzeit alles um die feine Körnung deutschen Normschotters. Nicht bei mir. Denn allen Trends zum Trotz ist der Kelch des Gravels gekonnt an mir vorbeigeschwebt. Meine Leidenschaft gilt nach wie vor den Stollenreifen - und jenen Pfaden, auf denen selbst das grobe Profil eines Maxxis Minion gerade grob genug ist. Anstatt körnig mag ich’s kernig. Und kernige Trails bieten die Alpen nöch und nöcher, vor allem in der Schweiz. Wenn Naturkulisse und Fahrfreude Hand in Hand gehen, dann hat man einen Supertrail gefunden. Im Oberengadin liegen gleich zwei solche Supertrails.”

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