Ralf Glaser
· 29.02.2016
Herzstück der Gebirgsgruppe um Sexten sind die weltberühmten Drei Zinnen. Doch als Mountainbiker weicht man besser auf ruhigere Wege aus, die neben Top-Panorama auch deutlich mehr Fahrspaß bieten.
Eigentlich sind die Sextener Dolomiten ja noch Teil des Hochpustertals, doch die Tourenauswahl in dieser Region ist so groß, dass man damit locker eine eigene Rubrik füllen kann. Herzstück dieser Gebirgsgruppe sind die berühmten Drei Zinnen. Das spürt man schon daran, dass auf den Wegen zu diesen drei markanten Dolomitenpfeilern Ströme von Wanderern pulsieren. So richtiger Fahrfluss kommt da beim Biken nicht auf. Daher weicht unsereins besser auf ruhigere Wege aus, die neben spektakulärem Panorama auch noch deutlich mehr Fahrspaß bieten. Von der Dreitagestour bis zum eintägigen Panorama-Klassiker.
„Es gibt einen neuen Nature Trail bei uns, den 'Orto del Toro'. Er ist fünf Kilometer lang und braucht sich hinter unserem berühmten 'Monte Spina-Trail' nicht verstecken. Schon der Gedanke an diese Abfahrt wirkt wie das beste Anti-Depressivum. Und auch, wenn ich der Meinung bin, dass man sich diesen Trail ehrlich verdienen sollte, verrate ich, dass man sich die Auffahrt mit der Bahn zum 'Stiergarten' deutlich erleichtern kann. Danach auf eine 'Pustertaler Freiheit' zum Biketreff ins Gasthäusl Putschall.“ (Markus Lanzinger, Bikeacademy Sextner Dolomiten)
„Als DIE Neuigkeit ist sicher die "Giro-Singletrail-Tour", eine Bahnen-Tour der Bikeacademy Sextner Dolomiten über vier Berge mit 4500 Tiefenmetern auf natürlichen Singletrails. Zudem ist neu, dass die Bergbahn Drei Zinnen nun für jeden Biker offen ist und zudem eine Zeitregelung für die anderen Bahnen eingefürt wird. Bisher war die Bahn nur mit Guide ein Thema.“ (Arno Feichtner, Bikeguide Sexten)
- "Military-Trail" Marchkinkele: 65 km/1800 hm, Schwierigkeit: schwer
Bei der traumhaften Auffahrt auf einer alten Militärstraße aus dem 1. Weltkrieg wird man vom einmaligen Panorama der Sextner Dolomiten samt der Drei Zinnen bei jedem Tritt begleitet. Abschließende Abfahrt über einen coolen Trail zur Silvesteralm
.
- "Demuth & Monte Spina Trail": 35 km/1400 hm, Schwierigkeit: schwer
Auffahrt mit der Helmbahn auf 2000 Meter. Hier beginnt die traumhafte Trail-Tour über den Karnischen Kamm mit 360-Grad-Blick auf die Sextner Dolomiten und die Zillertaler Alpen; teilweise technisch schwierige Passagen mit anschließenden flowigen Trails über den Monte Spina in die Nachbarprovinz Belluno.
- Plätzwiese und Strudelkopf: 48,9 km/1160 hm, Schwierigkeit: mittel
Von Niederdorf auf Asphalt nach Prags und weiter zu den Plätzwiesen. Von dort weiter zur Dürrensteinhütte. Nach der Einkehr geht’s zum alten Fort am Strudelkopf hinauf mit Prachtpanorama auf die Drei Zinnen.
- Stoneman-Trail von Ex-Marathon-Weltmeister Roland Stauder:
In drei Tagen von einem landschaftlichen Highlight zum nächsten und dabei Pass-Stempel sammeln. Die Abzweige sind mit Steinmännchen markiert.
Teil 1: Von Moos über Nemes-Alpe und Rotwandwiesen – 27,4 km/1177 hm
Teil 2: Über Sillianer Hütte und Demuth-Passage – 60,6 km/3090 hm
Teil 3: Über Kniebergsattel und Monte Spina – 43,8 km/1470 hm
Detaillierte Streckeninfos: www.stoneman.it und www.trails
- Lavaredo Ultra Trail: 118 km/5740 hm, Schwierigkeit: schwer
Der Lavaredo Ultra Trail ist unter Trail-Läufern ein berüchtigter Kurs. Der britische Fotograf und Abenteurer Dan Milner wagte die Runde dennoch mit dem Bike. Hier die BIKE-Geschichte und die Route zum Lavaredo Ultra Trail.
Das Revier
In der Region Sexten/Hochpustertal liegt der Fokus noch immer klar auf dem Wandertourismus. Doch außer im direkten Umfeld der Drei Zinnen bestehen keine Bikeverbote. Allerdings sind Mountainbikes in sämtlichen Seilbahnen und Liften vom Transport ausgeschlossen. Auch in den Bussen ist der Transport problematisch. Die Sextener Dolomiten sind daher noch ein klassisches Touren-Revier. Man muss sich sein Panorama noch selbst erarbeiten.
Anreise
Mit dem Auto: Über die Brenner-Autobahn bis zur Ausfahrt Brixen/Pustertal. Auf der SS49 weiter Richtung Bruneck und Innichen bis Sexten.
Mit dem Zug: Toblach und Innichen sind gut mit der Bahn zu erreichen. Das Problem ist eher der Biketransport in den italienischen Zügen. Info: www.trenitalia.it und www.bahn.de
Wetter
Das Mikroklima vor Ort ist eine Art Zwitter. Einerseits steht die Region unter südlichem Einfluss, andererseits macht sich die Nähe zum Alpenhauptkamm bemerkbar. Daher vorher immer den Wetterbericht studieren.
Touren-Literatur
BIKE Guide "Dolomiten" mit 30 Touren zwischen Sexten und Rosengarten, inkl. Roadbooks zum Herausnehmen, Karten und GPS-Daten. Ralf Glaser, Delius Klasing Verlag, Preis: 29,90 Euro, www.delius-klasing.de
Geführte Touren
Bikeacademy Sextner Dolomiten, Arno Feichter, www.bikeacademy-sextnerdolomiten.com
Bike-Shops
Papin Sport Innichen, www.papinsport.com
Bikeacademy Sextner Dolomiten, www.bikeacademy-sextnerdolomiten.com
Karten
Tabacco, Blatt 010 "Sextener Dolomiten" und Blatt 017 "Dolomiti di Auronzo e del Comelico" (1:25000)
Infos allgemein
Tourismusverband Hochpustertal in Toblach, Tel. 0039/0474/913156, www.hochpustertal.info
Unterkünfte
BIKE-Tipp: Dolomites.Life.Hotel.Alpenblick****s
Das Dolomites.Life.Hotel. Alpenblick in Sexten ist das erste Bike-Hotel in Sexten. Chef Markus und Chefin Sabine sind Gastgeber aus Leib und Seele sowie ausgebildete Bikeguides. Gemeinsam mit anderen Bikebegeisterten haben sie die Bikeacademy Sextner Dolomiten gegründet. Ihr Ziel ist es, Sexten step by step zu einer ausgezeichneten Mountainbikedestination auszubauen.
www.bikehotel-dolomiten.com
Tel. 0039/0474/710379
Weitere Unterkünfte mit speziellem Service und GPS-Touren-Angebot für Mountainbiker findet man unter: www.bikehotels.it