Josh Welz
· 10.01.2017
Der Vater träumt von knackigen Trails, die Kinder von knuddeligen Hasen. Lassen sich diese Wünsche auf einer Mountainbike-Tour mit Familie vereinen? EMTB-Chefredakteur Josh Welz wagte den Versuch.
"Ich bin dann mal weg." Das war alles, was Markus zu sagen hatte. Ich fasse es nicht! Einfach abgehauen. Verschwunden in einer dunklen Wand. "So ein Schisser!", verfluche ich unseren Fotografen – und wünsche mir im selben Moment, ich hätte es nicht ausgesprochen. In Katjas Augen erkenne ich ein nervöses Flackern. Vor einer Stunde noch schien die Sonne, ein paar drollige Haufenwolken waren schüchtern über den Alpenhauptkamm gestolpert. Jetzt haben sie sich zu einer finsteren Gewitterfront verschworen. Nichts mehr zu sehen von der Brenner-Autobahn, die 1000 Meter unter uns die Urlauber in den Süden bringt. Ein Blitz funkelt böse durch die schwarze Wolkendecke. Vor uns der Einstieg in den Trail: vielleicht 300 Höhenmeter bis zur rettenden Waldgrenze. Schmal und ausgesetzt klemmt sich der Pfad an die karge Bergflanke, wo er nach wenigen Metern von einer Regenwand verschluckt wird. Hier müssen wir rein. Auf unseren E-Mountainbikes, mit Anhängern, auf denen sich Milla und Matti ängstlich festklammern.
Rückspultaste. "Müssen wir noch an etwas denken?", fragt meine Frau. "Nein Schatz, läuft alles", lüge ich. Planung ist das halbe Leben. Aber eben nur das halbe. In der Freizeit lasse ich mich gerne treiben, und manchmal weiß ich sonntags nach dem Frühstück noch nicht, auf welchem Berg ich am Mittag stehen werde. Mit dieser Einstellung habe ich auch unsere Familien-Bike-Tour auf mich zudümpeln lassen. Als wär’s ein Wellness-Wochenende im Schwarzwald. Das Auto ist gepackt, doch nun kriecht das schlechte Gewissen in mir hoch. Was, wenn die Wege zu schwierig sind, die Kinder verweigern, das Wetter einbricht? Als Eltern malt man sich ja die schlimmsten Horrorszenarien aus. Sind die Trails mit Anhänger überhaupt fahrbar? Plötzlich kommt mir diese Zweitages-Bike-Tour mit der Familie durch die Hochalpen riskanter vor als eine Busreise durch Burkina Faso. "Also, passt alles?", fragt Katja. "Sicher, Schatz."
Es ist Freitagnachmittag, als wir mit Sack und Pack in Vinaders am Brenner stehen. Die Anhänger von Tout Terrain klemmen nun das erste Mal an den Scott-Bikes. Imposante Gespanne, denke ich und kratze mir den Haarschopf. "Stimmt was nicht?", fragt meine Frau. "Nein, nein, alles gut, Schatz." Drei Räder, vielleicht zweieinhalb Meter Radstand und rund 30 Kilo schwer. Alles gut? Ich kenne den Tout Terrain. Das Gerät ist eigentlich eine wahre Sänfte. Mit seinen 160 Millimetern Federweg schmatzt er über Wurzeln und Felsen wie ein Rolls Royce über einen Kanaldeckel. Nur, was ich nicht bedacht hatte: Durch die riesigen Plus-Räder an den Scott-Bikes ist nun kaum mehr Platz zwischen Hinterrad und Deichsel – das Gespann hat die Geländegängigkeit eines tiefer gelegten Golf GTI!
Vinaders – Brenner-Grenzkamm – Gossensaß – Vinaders. Das ist die Tour, die wir uns für die nächsten zwei Tage vorgenommen haben. Der Plan: Am späten Nachmittag wollen wir die 500 Höhenmeter bis zur Sattelbergalm geschafft haben, dort übernachten. Am nächsten Tag dann der steile Anstieg bis zum Brenner-Grenzkamm auf 2100 Meter. Von dort auf der alten Militärstraße bis zum knapp 2200 Meter hohen Sandjoch. Dann das Highlight der Tour: Die Singletrail-Abfahrt bis fast nach Gossensaß. Und von hier – mit hoffentlich einem Rest Batterie – über den Radweg zurück zum Startort in Vinaders. 40 Kilometer, 1343 Höhenmeter – diese Streckendaten wirken auf arrivierte Mountainbiker nicht gerade furchteinflößend. Aber mit Kinderanhänger?
Der vier Kilometer lange Schotteranstieg von Vinaders bis zur Sattelbergalm kommt gerade recht, damit sich Mensch und Material miteinander anfreunden können. An meinem Antrieb gibt es vier Unterstützungsstufen: Eco, Tour, Sport, Turbo. Mit Anhänger, Kind und Gepäck zählt jede einzelne Wattstunde, die ich einsparen kann. Voller Tatendrang entscheide ich mich für die ökonomischste Fahrstufe. "Ein bisschen Sport muss schon sein", rufe ich übermütig. Außerdem traue ich meinen eigenen Beinen natürlich ein klein wenig mehr zu als denen meiner Frau. Im Eco-Modus tut sich erst mal nicht viel – das merke ich schnell daran, dass Katja und Milla schon hinter der ersten Kurve verschwinden. Na gut, im Tour-Modus werden wir’s auch bis zur Alm schaffen, denke ich. Zu meinem Erstaunen fühle ich keine Veränderung. Mein Sohn wird missmutig: "Papa, Du hast gesagt, das fährt wie ein Motorrad den Berg rauf." "Nein, ich habe gesagt, das ist ein Rad mit einem Motor, mein Hase. Das ist ein Unterschied!"
Nervös schalte ich in den Sport- und dann in den Turbo-Modus. Wo jetzt eigentlich der Kies unter dem Hinterreifen wegspritzen müsste, kriechen wir mit kaum messbarer Geschwindigkeit voran. Ich habe mal gehört, dass Pedelec-Motoren einen Überlastungsschutz haben, der den Motor auf Notbetrieb einschläfert. Aber jetzt? Nach etwa 500 Metern und 50 Höhenmetern? Ich beginne zu rechnen: 22 Kilo Bike, 80 Kilo Fahrer, 10 Kilo Rucksack, 8 Kilo Anhänger, 20 Kilo Sohn. Macht 140 Kilo. Sollte hier das Problem liegen? Nach einer Viertelstunde bade ich im eigenen Schweiß. Wie irre geworden zappe ich zwischen den Unterstützungsstufen hin und her. Ohne Erfolg. Es ist 16 Uhr mittags. Die Batterieanzeige meldet noch keine Anzeichen von Verbrauch. Meine Oberschenkel schon. Ich fühle mich wie auf dem Schlussanstieg nach Alpe d’Huez. Nur, dass mich keine kreischenden Massen erwarten. Stattdessen hocken Katja und Milla gelangweilt auf einer Pausenbank. Dem Blick meiner Tochter kann ich ablesen, dass sie gerade an ihre Freundinnen denkt. Ans Schwimmbad, an die Eisdiele, an ihre Hasen in unserem Garten. "PAUSE!", huste ich. Eine erste Rast also nach 150 Höhenmetern. Damit hätten wir ein Drittel der Strecke bis zur Sattelbergalm. "Kein Problem. Bis dorthin schaffe ich es zur Not auch schiebenderweise!"
"Seids Ihr auf’m Weg an den Gardasee?", fragt uns Hüttenwirt Luis Nagele, als er das Tablett mit den Weißbieren auf unserem Tisch abstellt. Jetzt im August ist Hauptsaison für Alpenüberquerer. Einen Moment denke ich darüber nach, wie viele Wochen wir unter diesen Umständen dafür wohl brauchen würden. Müde deute ich auf unsere E-Bikes mit Anhänger und auf meine Kinder, an denen sich gerade Hängebauchschwein Paula den borstigen Rücken reibt. "Ah, Ihr seid’s mit Motor unterwegs." Nagele ist Hüttenwirt in dritter Generation. Früher war die Hütte nur eine Alm mit ein paar Kühen. In den 80er-Jahren wurde die Gegend als Skigebiet erschlossen, doch heute sind die Liftanlagen wieder abgebaut – die Mountainbiker kamen da gerade recht. Als in den 90er-Jahren der Transalp-Boom einsetzte, lag die Alm genau auf der Rennstrecke. Eineinhalb Stunden Uphill, dann ist man von hier auf der Brenner-Grenzkammstraße, die über die grüne Grenze nach Italien führt. "Mein Opa hätte sicher gesagt, d’ spinnen ja, mit an Radl auf’n Berg fohr’n," schmunzelt Luis. Die Wahrheit ist: Die Biker haben der Familie die Existenz gerettet. Heute kann Nagele 70 Gäste auf seiner Alm beherbergen. "Ein Großteil sind Mountainbiker", sagt er. "Und heuer auch immer mehr mit Motor."
Mittlerweile ist auch unser Fotograf auf der Alm eingetroffen. Mit der ganzen Entourage – mit Freundin Sabine und ihren Teenager-Söhnen Flo und Thomas. Markus wirkt völlig ausgeruht, trotz schwerem Fotorucksack. "Mei, die paar Meter. Wird sind halt im Turbo-Modus hochgeflogen." Ich gebe mir Mühe, die letzten zwei Stunden zäher Schinderei zu verdrängen. Hauptsache, die Laune der Kinder ist gerettet. Milla und Matti herzen die Bewohner des Streichelzoos. Später dann werden sie sich glückselig in ihre rot-weiß karierten Federbettchen mümmeln, von Hängebauchschwein Paula und den fünf flauschigen Hasen träumen. Meine Gedanken gelten der morgigen Etappe. Markus checkt die Wetter-App: "Am späten Nachmittag soll’s zusammenbrechen." "Ja, wir müssen frühzeitig los", gebe ich mich gewissenhaft – und bestelle die nächste Runde Weißbier.
Über den feuchten Wiesen schweben Nebelschwaden. Die Sattelbergalm dämmert noch schlaftrunken in der Morgensonne, als wir aufbrechen. Eigentlich hätten wir keine Eile, könnten mit den Kinder alles entspannt genießen. Mit den E-Bikes müsste die Strecke locker in zwei drei Stunden zu schaffen sein, unterwegs hätten wir reichlich Zeit für Picknicks, Pilzesammeln und Herumlümmeln. Doch mein Motorproblem vom Vortag ist immer noch nicht gelöst. Wir haben den Speichenmagnet gecheckt, und auch ein Reset der Elektronik half nichts. Bei geringer Steigung zieht die Fuhre ohne Probleme los. Doch, sobald es steiler wird, schaltet der Motor auf Notbetrieb. Dann geht es nur noch im Kriech-Modus voran. Das kann heute also eine zähe Nummer werden. Schließlich soll der Anstieg zum Sattelberg 20 Prozent steil sein.
"Wann sind wir endlich da?!" Nicht, dass Milla diese Frage noch nie gestellt hätte. Ich kenne diese Nörgelei von der Autofahrt in der Urlaub. Dann schiebt man "Bibi und Tina" oder "Wicky und die starken Männer" in den CD-Player, und das Problem ist erst mal gelöst. Aber das hilft mir im Moment nicht weiter. "Schau mal, Mäuschen, das tolle Panorama!" "Papa! Wann sind wir endlich daahaaa?!!" Ich kann meiner Tochter die Ungeduld nicht verdenken. Dass wir momentan in die falsche Richtung fahren und sich durch den lichten Bergwald sogar die Sattelbergalm wieder in unser Blickfeld schiebt, liegt an meiner ausgeprägten Fehlsichtigkeit. Um die Richtung vom GPS-Gerät ablesen zu können, hätte ich eigentlich meine Brille aufsetzen müssen. Doch da sich mein E-Antrieb an der ersten Weggabelung gerade mal entschieden hatte, vollen Schub zu liefern, bin ich meinem Instinkt gefolgt und hab’ beherzt in die Pedale getreten. Nun sind wir dabei, die kostbaren Höhenmeter wieder auf Null zu drehen, um an der Weggabelung diesmal die richtige Richtung einzuschlagen.
Die Rettung wartet hinter einer Kurve, hat sprödes, braunes Fell und einen lustigen zotteligen Schopf. "Papaaa, schau maaal!", flötet Milla, und schmiegt sich schon mit verträumter Miene an das Pony, das malmend am Wegesrand steht. Die Laune meiner Tochter ist erst mal gerettet. Ein Glück, schließlich habe ich die ersten Lebensjahre meiner Kinder keine Mühen gescheut, damit sie eine gewisse Begeisterung für die Mountainbike-Leidenschaft ihres Vaters entwickeln. Im Garten steht eine BMX-Rampe, und auf kleinen Touren verlange ich meinen Kindern nie zu viel ab. Sie haben Spaß an ihren Bikes, und dieses gerade schüchtern aufkeimende Interesse soll von den Erinnerungen an unsere erste gemeinsame Bike-Tour in den Bergen bitte nicht erschüttert werden. Pilze sammeln, Blümchen pflücken, Frösche fangen, Weidevieh streicheln, und zwischendurch reichlich Picknickpausen – so wünschen sich Kinder eine Bike-Tour. Die kurzen Minuten dazwischen im Sattel sollen bitte nur der schnellen Überbrückung solcher Highlights dienen.
Mir bietet unser Stopp die Gelegenheit, einen Blick auf die Karte zu werfen. Vor uns liegt die grüne Grenze – und ein Etappenpunkt, den ich meinen Kindern besser verschweige: Vor einigen Jahren soll hier ein Bauer sein Unwesen getrieben haben, der als "der böse Bauer vom Brenner-Grenzkamm" in die Annalen der Alpenüberquerungen einging. Wer für die paar Meter über seinen Grund den Wegezoll nicht entrichten wollte, wurde unter Drohungen mit der Mistgabel vertrieben. Doch Hüttenwirt Luis Nagele hatte uns beruhigt: Der mürrische Bauer geistert längst durch die ewigen Biker-Jagdgründe und wurde von seinem etwas milder gestimmten Sohn beerbt. Dennoch hat Nagele mittlerweile eigenhändig eine Umgehung angelegt. Doch die 40-minütige Schiebe- und Tragepassage kommt für uns angesichts der E-Bikes und Anhänger nicht in Frage. Wir nehmen den direkten Weg, legen aber zur Sicherheit den Turbo-Gang ein.
Der Schlussanstieg zum Sattelberg hat es noch mal in sich. Der alte Militärweg auf italienischer Seite ist so steil, dass unmotorisierte Mountainbiker hier immer wieder absteigen. An manchen Teilstücken bäumen sich die grobschottrigen Rampen mit über 20 Prozent auf. Markus und die anderen schnurren den Anstieg ohne Mühe hinauf. Katja und Milla schaffen es im kleinsten Gang und höchster Fahrstufe sogar mit Anhänger ganz gut. Nur ich würge schwer schnaufend durch den Kies. Mein Motor hat mal wieder auf Notstrombetrieb umgestellt. Theoretisch könnte Matti mittreten – doch bei 20 Prozent Steigung, an einem untermotorisierten E-Bike hängend? Also lasse ich ihn an seinem Salamibrot knabbern, Eichhörnchen zählen und mich wie einen Rikschafahrer antreiben.
Nach 300 kernigen Höhenmetern spuckt uns die Schotterrampe kurz unterhalb des Sattelberggipfels auf der Brenner-Grenzkammstraße aus. Wir rasten an einer der vielen italienischen Bunkeranlagen. Ich lasse meinen Blick schweifen: Stubaier Alpen, Zillertaler Alpen, und im Südosten recken sich die markanten Kalksteingipfel der Dolomiten in den Himmel. Wir befinden uns mitten im Herz der Alpen. "Ist das nicht fantastisch, Kinder?", will ich wissen. Doch Milla und Matti turnen längst über die alten Gemäuer, feixen durch Schießscharten und inspizieren neugierig eine alte Latrine.
Ein Jahrhundert widersteht dieser Weg nun schon den Kräften der Natur. Hier und da sind die gemauerten Randbefestigungen weggebröckelt. Mussolini ließ diese Trasse nach dem Ersten Weltkrieg in die kargen Bergflanken schlagen. Er befürchtete, dass die Österreicher nach ihrem geliebten Südtirol trachten, das sie nach dem ersten Weltkrieg an Italien abtreten mussten. Die Grenzkammstraße gehört zu einem dichten Netz an Militärstraßen, das Bunker, Schießscharten und andere Festigungsanlagen miteinander verbindet. Heute ist das Werk des größenwahnsinnigen Diktators eine der begehrtesten Transitstrecken für Mountainbiker auf ihrem Weg in den Süden.
Ich werfe einen Blick auf die Karte, Katja blickt grübelnd auf ihre Akku-Anzeige: "Zwei Balken nur noch. Reicht das denn?" "Sicher, Schatz." Natürlich wird das knapp. Noch etwa zehn Kilometer kurvt das grasüberwucherte Schotterband in sanftem Auf und Ab über Flachjoch und Kreuzjoch bis zum Sandjoch, wo unser Trail wartet. Mein E-Antrieb verrichtet auf den sanften Steigungen willig seine Dienste. Immer wieder geben die Berge den Blick übers Etschtal frei. Matti fiept vor Vergnügen, duckt sich auf den Abfahrten tief über seinen Lenker, weist mich auf kleine Rampen und Singletrail-Fragmente am Wegesrand hin. Wir gleiten mühelos dahin. Doch mir entgeht nicht, dass von Osten nun finstere Gewitterwolken herbeieilen.
Das Inferno hat begonnen. Wir stecken mitten im Trail, der in engen Kehren vom Sandjoch hinab ins Etschtal klettert. Schwerer Regen prasselt auf uns herab, die Nässe ist längst unter die Jacken gekrochen. Katja rutscht über glitschige Wurzeln, wuchtet wütend den Anhänger über Felsen. Milla und Matti stolpern hinterher. Ein schmaler Trail, technisch eigentlich nicht sehr schwierig, aber durchsetzt von Stufen und Kehren – mit den Anhängern ist an Fahren kaum zu denken. Dann wird der Trail endlich einfacher. Wir sitzen auf, tauchen bald in einen lichten Pinienwald ein, wo die Reifen lautlos in weichen Boden greifen. Kurve um Kurve entfliehen wir dem Regen in den dichter werdenden Wald, bis wir auf Markus und die anderen treffen.
Als uns der Trail oberhalb von Giggelberg ausspuckt, bricht die Sonne durch die Wolken. Die fetten Almwiesen dampfen jetzt in den warmen Sonnenstrahlen. Es duftet nach Blüten und Kräutern. Milla und Matti pflücken Blumen, das Gewitter haben sie bereits vergessen. Katja atmet tief ein: "Das wäre dann wohl geschafft." Zehn Kilometer sind es noch bis zu unserem Startort, immer entlang der alten Bahntrasse nach Norden. So weit werden die Akkus noch reichen. "Ja, Schatz", sage ich. "Alles nach Plan."
...
Länge: 39,5 km, 1350 hm
Als Familien-Tour mit Anhänger generell geeignet. Nach der Sattelbergalm führt ein Stück des Weges über Privatgrund. Wer absteigt und schiebt, sollte keine Probleme bekommen. Es gibt auch eine Umgehung, allerdings heißt es dort: tragen und schieben – für E-Bikes also weniger geeignet, schon gar nicht mit Anhänger. Der Anstieg zum Sattelberg ist steil, mit dem E-MTB aber fahrbar. Weiter in sanftem Auf und Ab über die Brenner-Grenzkammstraße bei herrlichen Ausblicken in die Zentralalpen bis zum Sandjoch. Der 800 hm lange Trail bis nach Giggelberg ist technisch nicht zu schwierig, im oberen Teil mit Anhänger aber nicht zu empfehlen. Alternative: Kurz vor dem Trail biegt die Schotterstraße links ab. Sie kreuzt einige Male den Trail Nr. 1 – man kann also auch weiter unten einsteigen. Zurück geht’s dann bis zum Brenner entlang der Bahntrasse auf Radweg, ab dem Ort Brenner über die Bundesstraße bis nach Vinaders zurück.
Mit Kindern bietet sich die Tour als Zweitages-Tour an, selbst mit E-MTB. Vier Kilometer nach dem Start in Vinaders erblickt man linker Hand die Sattelbergalm, hübsch gelegen zwischen den Tuxer und Stubaier Alpen, mit Sonnenterrasse, Streichelzoo, Schaukel und Hot Spot. Die Übernachtung mit Frühstück kostet 35 Euro, für Kinder 12–17 Euro. Infos: www.sattelbergalm.at
Unter diesem Link finden Sie die GPS-Daten der in EMTB #2 beschriebenen Tour: hier klicken