Gitta Beimfohr
· 19.05.2016
Wie viele dieser legendären Trails sind Sie bereits gefahren? Welcher wird der Nächste sein? Steigen Sie in die Planung ein mit unserer Trail-Liste.
1. Megavalanche-Trail
32 km | 2500 hm | Schwierigkeitsgrad: Schwer
Der längste, fahrbare Abfahrts-Trail der Alpen befindet sich im französischen Alpe d’Huez. Hunderte Biker stürzen
sich einmal im Jahr in diesen Kurs bei der Megavalanche ins Tal. Gestartet wird auf dem 3300 Meter hohen Gletscher. Nach einer eiskalten Schneerutschpartie übernehmen schließlich die Trails, die anspruchsvoll, panoramareich und flowig bis nach Allemond hinunterführen. Und dieser Ort liegt auf 700 Metern Höhe. Nach Alpe d’Huez zurück geht es anschließend mit dem Shuttlebus.
2. Der Brasilianer
30 km | 2000 hm | Schwierigkeitsgrad: Schwer
Der große Kurventraum im Val d’Annivers im Schweizer Kanton Wallis. Mit der Gondel schwebt man auf den Col
de Cret und schiebt von der Bergstation noch weitere 400 Höhenmeter zum Col de Cou. Dort überblickt man schon, woher Der Brasilianer seinen Namen hat: In unzähligen Kehren tanzt der Pfad ins Rhonetal hinunter.
3. Goldsee-Trail
22,6 km | 2000 hm | Schwierigkeitsgrad: Schwer
Zum Stilfserjoch hinauf nimmt man am besten den Shuttlebus und schiebt dann das kurze Stück zur Dreisprachenspitze hoch. Ein Blick zurück auf die Gletschermassen des Ortlers, dann geht’s mit Schwung in den anfangs flowigen Trail, der sich an der Bergflanke dahinzieht. Oberhalb der Furkelhütte werden viele schieben müssen (ca. 300 hm), doch ab der Stilfseralm fließt es bis nach Glurns hinunter wieder störungsfrei dahin.
4. Plose-Trail
14 km | 2000 hm | Schwierigkeitsgrad: Schwer
Rund um den Hausberg der Brixener ranken sich viele Trails. Doch der Längste wickelt sich von der Plosehütte (2447 m) über einen sehr ausgesetzten Pfad zur Ochsenalm hinüber, wo man in den Weg Nr. 4 einbiegt. Dieser Pfad führt schließlich sehr varianten- reich bis zum Domplatz von Brixen hinunter. Bis Anfang Oktober hilft die Gondel bergauf!
5. Col-d’Anzana-Trail
15 km | 1800 hm | Schwierigkeitsgrad: Mittel
Der alte Säumerweg zackt sich im südlichen Val Poschiavo bis ins italienische Tirano hinunter. Dabei lässt er die 1800 Tiefenmeter in langen Schlägen mit anschließender Spitzkehre nur ganz langsam durch den Tacho rasseln.
6. Gornergrat-Trail
15 km | 1760 hm | Schwierigkeitsgrad: Schwer
Man sagt, die Abfahrt von der 3090 Meter hohen Gornergrat-Bergstation wurde von Göttern angelegt. Vor der Kulisse des berühmten Matterhorns drückt man das Bike hier durch eine Art natürlichen Pumptrack und kann sich an der Landschaft kaum sattsehen. Tipp: Wer mit der letzten Gondel hochfährt (18:30 Uhr) hat freie Bahn!
7. Göflaner Schartl-Trail
21 km | 1730 hm | Schwierigkeitsgrad: Schwer
Vor Kurzem erst entdeckter Pfad im Vinschgau, der den bereits eingefahrenen Holy-Hansen-Trail um 700 spannende Höhenmeter von oben verlängert. Stufen, Steinplatten, Spitzkehren! Allerdings ist die Auffahrt lang, und gen Ende wartet noch mal eine 450-Höhenmeter-Tragepassage.
8. Col-Lauson-Trail
20 km | 1700 hm | Schwierigkeitsgrad: Schwer
Das Aostatal liegt nicht gerade vor der Haustür, aber die weite Anreise lohnt sich, weil man sich hier kaum
entscheiden kann, vor lauter superlangen Trails rund um den Gran Paradiso. Die längste Spaßabfahrt wickelt sich vom Col Lauson ins Valsavaranche hinunter. Ausgangspunkt: Cogne. Ein Lift hilft ein Stück bei der Auffahrt,
den Rest zur 3296 Meter hohen Startrampe muss man aus eigener Kraft hochdrücken. Der Trail ist extrem vielseitig und birgt auch ein paar kurze, verblockte Schlüsselstellen, die man eventuell schieben muss.
9. Porta-Vescovo-Trail
14,5 km | 1600 hm | Schwierigkeitsgrad: Schwer
Auf der Südseite des Sellastocks steigt man in Arabba in den Lift. Oben angekommen muss man sich vor dem Prachtpanorama auf die Marmolada erst mal ins Gras setzen. Dann die Abfahrt: Der Hochgebirgspfad bahnt sich wie eine Murmelbahn durch die Almwiesen und verzweigt sich auf dem Weg zur Malga Lasté immer mal.
Am besten mit GPS fahren. Kurze Gegenanstiege ab der Hälfte der Strecke verlängern den Abfahrtsrausch noch.
10. Strada-de-la-Vena-Trail
17 km | 1500 hm | Schwierigkeitsgrad: Leicht
Einer der längsten und gleichzeitig einfachsten Trails der Dolomiten – wenn man am Einstieg nicht vorbeischießt: Am Rifugio Averau folgt man nur etwa 50 Meter der sehr groben Schotterabfahrt gen Marmolada-Blick, dann weist ein grüner Pfeil an einer Felsstufe nach rechts. Diese Stufe klettert man mit 5–6 Schritten hoch, dann sieht man den Trail schon. Er flankiert eine Dolomitenwand und windet sich dann im sanften Zickzack erst durch Gestein, dann durch Gras und schließlich durch den Wald bis nach Alleghe. Sehr abwechslungsreicher Trail, aber gänzlich ohne Tücken – bis auf einen kurzen Gegenanstieg.
11. Forte-Jafferau-Trail
12 km | 1500 hm | Schwierigkeitsgrad: Mittel
Im Piemont wartet das Val di Susa mit alten Militärwegen entlang der italienisch-französischen Grenze. Die durchgehend längste Abfahrt startet am Jafferau-Fort auf 2800 Metern Höhe und führt als beschilderte MTB-Strecke nach Bardonecchia hinunter. Oben ist der Pfad schnell, dann folgen Spitzkehren mit Stufen und im Wald nur noch Flow mit angenehm sanftem Gefälle.
12. Monte-Tamaro-trail
19 km | 1400 hm | Schwierigkeitsgrad: Mittel
Der absolute Trail-Klassiker im Tessin. Da der Monte Tamaro als Aussichtsberg auch von vielen Wanderern besucht wird, sollte man entweder früh oder mit der letzten Gondel starten. So hat man mehr vom Flow (vereinzelte S2-Stellen) und dem fotogenen Rausch später im Birkenwald.
13. Mont-Chaberton-Trail
10 km | 1400 hm | Schwierigkeitsgrad: Schwer
Für diesen Trail sollte man unbedingt fit sein, schon weil es keinen Lift bergauf gibt. Bergab läuft es vom Mont Chaberton zum Col Chaberton noch ganz flockig dahin, doch in der anschließenden Felslandschaft schreien nur noch gute Fahrtechniker Hurra. Etwas leichter geht’s dann schließlich ab der Waldgrenze nach Montgenevre hinunter.
14. Vellil-Trail
9,3 km | 1390 hm | Schwierigkeitsgrad: Schwer
Er ist nicht nur lang, sondern auch sehr fotogen, der Vellil-Trail über den Dächern von Ischgl. Lange Zeit balanciert der Pfad am grünen Berggrat entlang. Dann fädelt er in von Hand geshapte Parkkurven ein, um unten wieder etwas bockig in die freie Natur abzudriften.
15. Russenweg
6,3 km | 1329 hm | Schwierigkeitsgrad: Mittel
Alban Lakatas Lieblings-Hometrail in Lienz. Schon bei der Auffahrt wird klar, woher der amtierende Marathon-Weltmeister seine Kondition hat. Der Weg zur 2018 Meter hoch gelegenen Hochsteinhütte startet steil und endet noch steiler. Das Gefälle passt allerdings zur Abfahrt ganz hervorragend, denn es geht fast ausschließlich über sanften Waldboden dahin. Warum der Weg Russenweg heißt, weiß übrigens niemand …
16. Similaun-Trail
5,6 km | 1320 hm | Schwierigkeitsgrad: Schwer
Auch kein Lift in Sicht: Die Auffahrt zur Similaun-Hütte (3017 m) ist nur am Ende zu steil zum Fahren. Wer oben übernachtet, hat den Abfahrts-Trail zum Vernagtstausee hinunter am nächsten Morgen für sich. Oben sehr verblockt, die ersten 300 Tiefenmeter werden die meisten schieben müssen.
17. Rosetta-Trail
13 km | 1300 hm | Schwierigkeitsgrad: Schwer
Wer durchs Val Venegia cruist, ahnt nicht, dass hinter den imposanten Zacken der Pale di San Martino eine steinige Hochebene mit einem sensationellen Trail wartet. Um auf das Altipiano di San Martino zu gelangen, muss man sogar den Lift nehmen. Dann folgt man dem anfangs schottrigen Pfad mit leichten Gegenanstiegen an der Malga Campigat vorbei bis nach Agordo.
18. Mer-de-GlaceTtrail
k. A. km | 1300 hm | Schwierigkeitsgrad: Schwer
Steile Auffahrt bis zum Eispanzer des Mer-de-Glace-Gletschers am Mont Blanc und dann im Hasen-Zickzack (enge Serpentinen, steil) zurück nach Chamonix. Ein Traumerlebnis für Fortgeschrittene!
19. Herrensteig-Trail
8 km | 1300 hm | Schwierigkeitsgrad: Mittel
Der Kronplatz im Pustertal ist schon länger als Trail-Dorado bekannt. Absoluter Klassiker ist der Herrensteig-Trail, der in unterschiedlich engen Kehren nach Reischach hinunterzirkelt.
20. Trais-Fluors-Trail
7 km | 1200 hm | Schwierigkeitsgrad: Mittel
Von allen Flow-Country-Trails im Oberengadin ist das wohl der anspruchsvollste Hochgebirgspfad. Vom Piz Nair zieht er sich zum Lej Alv und dann steil zum Trais Fluors hinauf (Sessellift nur freitags in Betrieb). Ab hier meist flowig, mit teils bockigen Abschnitten nach Samedan hinunter.
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