EMTB Revier-Guide4 Super-E-Bike-Touren in der Toskana

Max Schumann

 · 20.10.2022

Von wegen Land der harmlosen Zypressen-Alleen: In der Toskana sind immer mehr Trail-Liebhaber am Werk.
Foto: Max Schumann

Wochenlang haben die beiden Enduro-Profis Ines Thoma und Max Schumann die Toskana nach den besten Trails durchforstet. Wir haben sie nach ihren Favoriten-Spots gefragt und das ist ihre Top 4-Auswahl: Piombino, Punta Ala, Orbetello und die schöne Insel Il Giglio -inkl. Download der GPS-Daten.

Diese Geschichte beginnt eigentlich im Jahr 2013 – wir sitzen in Punta Ala am Strand. Der Sand ist warm, das Bier in der Hand eiskalt. Hinter uns wellen sich die Toskana-Hügel mit ihren versteckten Trails, und vor uns liegt das Gefühl einer neuen Zeit. Gerade ist hier das allerers­te Rennen der Enduro World Series zu Ende gegangen, und wir sind so erschöpft wie euphorisch. Wir beobachten, wie die Sonne langsam und feuerrot im Mittelmeer versinkt und alles in ein warmes Licht taucht. Ein Moment für die Ewigkeit. Uns ist klar, dass wir wiederkommen werden. Auch wenn das „E-Mountainbike“ für uns zu diesem Zeitpunkt eine noch völlig unbekannte Vokabel ist.

Die Rückkehr: Mit dem E-MTB auf Trail-Suche in der Toskana

Fast ein Jahrzehnt vergeht, bis wir unser Rückkehrversprechen tatsächlich wahrmachen. Mittlerweile sind wir mit Eco-, Trail- und Boost-Modus vertraut und wissen die Vorzüge der aktiven Elektro-Mobilität zu schätzen. So, wie all die anderen Toskana-Geheimtipps, die sich seit unserem ersten Punta-Ala-Besuch inzwischen aufgetan haben sollen. So führt uns unsere Reise zunächst in die dichten Wälder nördlich von Piombino. Anschließend besuchen wir den Mountainbike-Hotspot Punta Ala, bevor es weiter nach Orbetello zum Monte Argentario geht. Zum Abschluss machen wir noch einen Abstecher auf die kleine Insel Il Giglio.

Die E-MTB-Touren in der Toskana in der Übersichtskarte Foto: Karin Kunkel-Jarvers
Die E-MTB-Touren in der Toskana in der Übersichtskarte

Erster Toskana-Stopp: Piombino - die Heimat von Trail-Architekt Matteo

Trail-Bauer Matteo hat in seinen Hausberg Poggio Grosso einen wahren Spaghetti-Knoten in den Wald gebuddelt. Alles Flowtrails vom Feinsten, und so bricht bereits die Dunkelheit an, bis wir voller Begeisterung endlich wieder aus dem Wald herausfinden und direkt zum Fisch­restaurant in der kleinen festungsartigen Altstadt von Populonia steuern. Die Spaghetti hier sind ebenso vorzüglich wie die Trails. Pasta-Party ist hier einfach echter Genuss und nicht nur Mittel zum Zweck. Am zweiten Tag führt uns Matteo zu Beginn unserer Ausfahrt ins Country Communication Centre in der Bucht von Baratti. Hier lebt die Niederländerin Frida zusammen mit Gleichgesinnten aus aller Welt in selbst erbauten Lehmhütten. Wie die Etrusker etwa 900 v. Chr. versorgen sie sich selbst. Aus Flachs und Hanf werden Stoffe gewebt, aus eigenen Trauben etruskischer Wein gekeltert. Auch Gäste dürfen am fruchtigen Likör schnuppern und in schwindelerregender Höhe im Baumhaus übernachten, sofern sie sich frühzeitig ankündigen und nicht, wie wir, mit dem euphorischen Matteo einfach so reinplatzen. Unsere Tour führt weiter nach Piombino. Von außen eine wenig einladende Industriestadt, von der die meisten wohl nur den Fährhafen nach Elba kennen. Doch Matteo führt uns durch die überraschend hübschen Gassen der Altstadt.

Der studierte Architekt Matteo hat ein ganz neues Kreativ-Gebiet für sich entdeckt: Die Hügelketten zwischen Piombino und Punta Ala. Arbeitsgeräte: Rechen, Spaten, Schaufel. Foto: Max Schumann
Der studierte Architekt Matteo hat ein ganz neues Kreativ-Gebiet für sich entdeckt: Die Hügelketten zwischen Piombino und Punta Ala. Arbeitsgeräte: Rechen, Spaten, Schaufel.
Monte Massoncello: An seinem Hausberg vor den Toren Piombinos hat sich Matteo mit seinen Flowtrails verewigt. Foto: Max Schumann
Monte Massoncello: An seinem Hausberg vor den Toren Piombinos hat sich Matteo mit seinen Flowtrails verewigt.
„Die Stadt hat ihre Blütezeit hinter sich. Die letzten Stahlwerke, die Mitte des 20. Jahrhunderts die ganze Region ernährt und geprägt haben, sind mittlerweile geschlossen. Jetzt wird der Tourismus immer wichtiger. Und damit auch die Akzeptanz für uns Biker“, erklärt Matteo stolz.

Als studierter Architekt steckt er seine ganze Kreativität und Leidenschaft mittlerweile in die Kunst des Trail-Baus. Damit hat er sich in der Bucht von Baratti, dem wohl schönsten Strand Italiens, bereits einen Namen gemacht, und leben kann er auch ganz gut davon.

Tour 1: E-Bike Trail-Highlights zwischen Populonia und Piombino

Die meisten Trails wickeln sich durch den Wald, aber hin und wieder gibt der den Blick doch übers Meer frei.
Foto: Max Schumann
Fotogalerie: Trail-Highlight-Tour zwischen Populonia und Piombino
  • Distanz: 44,6 Kilometer
  • Bergauf: 1012 Höhenmeter
  • Fahrzeit: 4,5 Stunden
  • Fahrtechnik: 50 % leicht, 40 % mittel schwer, 10 % schwer
Foto: Bike GPS
Foto: Bike GPS

E-MTB Touren-Beschreibung Populonia/Piombino:

Die Tour startet in Populonia, Poggio all’Agnello, vor der Tür von Tuscany Bike. Auf Nebenstraßen geht es südwärts an der Küste entlang zum Hügelgebiet zwischen Populonia und Piombino. Hier krallen sich Korkeichen in den sandigen Boden, das Gestrüpp drum herum ist dicht und immergrün. Auch deshalb kommen technische Herausforderungen in Form von recht steinigen Abschnitten und steilen Gegenanstiegen manchmal schneller, als man schalten kann. Nach zwei sehr spaßigen Trail-Abfahrten von Monte Grosso und Monte Massoncello führt die Runde zu einer kleinen Bucht hinunter, dann am Meer entlang bis in die Altstadt von Piombino. Eine Oase nach der Durchquerung der Industrievorstadt und perfekt für eine ausgedehnte Mittagspause. Anschließend geht’s auf Trail- und Waldweganstieg zurück in Matteos Trail-Berge, denn die dritte Abfahrt über den Monte Pecorino steht noch aus. Dank unzähliger Abzweigungen und Trail-Abschnitte kann die Tour mit Meerblick je nach Kondition und Batteriestatus beliebig in die Länge gezogen werden. Man kann aber auch eine Abkürzung zur Strandbar von Baratti nehmen und dort den Sonnenuntergang bewundern oder das auf einem Hügel thronende Städtchen Populonia ansteuern. Dieses war übrigens die einzige Stadt der Etrusker direkt am Meer, und es lohnt sich ein Blick in die engen und verwinkelten Gässchen.

Zweiter Toskana Stopp: Enduro-MTB-Mekka Punta Ala

Punta Ala: Den Spot kennt wohl jeder, der mit dem Camper ans Meer fahren, aber auf gute Trails nicht verzichten möchte. Die Touren ins Hinterland starten direkt am Campingplatz. Foto: Max Schumann
Punta Ala: Den Spot kennt wohl jeder, der mit dem Camper ans Meer fahren, aber auf gute Trails nicht verzichten möchte. Die Touren ins Hinterland starten direkt am Campingplatz.

Der Strand ist in Punta Ala fast genauso schön, vor allem in der Bucht Cala Violina. Gut versteckt ist dieser Sandstrand nur zu Fuß oder mit dem Bike zu erreichen – und Biker sind hier schon länger beliebte Gäs­te. So waren hier bereits weit vor der ersten EWS 2013 Shuttle-Busse im Einsatz. Heute pedalieren wir die holprigen Forststraßen natürlich selbst mit dem E-MTB hinauf. Dabei stellen wir fest, dass sich in den Hügeln im Hinterland noch so manch lohnende Verbindung versteckt, die dank Motorunter-stützung natürlich ausprobiert werden kann. „Der Großteil der Pfade wurde vor Jahrhunderten zum Köhlern genutzt“, erklärt Davide, genannt „Bibo“, der hier seit Jahren die Trails pflegt. „Das erkennt man bis heute an den schwarzen Böden hier, mitten im Wald.“ Leider hat es in den letzten Tagen stark geregnet, das setzt dem sandigen Boden schnell zu. Einige Trails sind so ausgewaschen, dass wir uns auf die Linien voll konzentrieren müssen. Und dann der Campingplatz direkt am wunderschönen Strand! Hier könnten wir ewig bleiben.

Tour 2: E-MTB Enduro-Runde von Punta Ala

Früher der Arbeitsweg von Köhlern, heute gefeierte Urlaubs-Trails für Mountainbiker: die Trails von Punta Ala
Foto: Max Schumann
Fotogalerie: Enduro-MTB-Mekka Punta Ala
  • Distanz: 54,9 Kilometer
  • Bergauf: 1409 Höhenmeter
  • Fahrzeit: 5 - 6 Stunden
  • Fahrtechnik: 65 % leicht, 25 % mittel schwer, 10 % schwer
Foto: Bike GPS
Foto: Bike GPS

Tourenbeschreibung E-MTB Trail-Tour Punta Ala:

Vom Campingplatz Punta Ala aus führen schmale Asphaltwege und Schotterstraßen im sachten Auf und Ab, aber auch mal zornig ansteigend ins Trail-Gebiet des Küstengebirges. Gerade bei heißen Temperaturen sind diese Anstiege hier kein Eiscremeschlecken. Da lohnt sich in Caldana ein aufbauender Kaffeestopp, bevor die letzten Höhenmeter zum Monte Calvo hinauf anstehen. In der Gegend um Gavorrano angekommen, entfaltet die Tour dann ihren vollen Abenteuercharakter: Auf wilden, steinigen und teils verwachsenen Pfaden quert man die Hügelkette. Es geht im Wellengang auf technischen Trails dahin. Dabei sollte man immer vorausschauend fahren und ständig bereit sein, aus dem Sattel zu gehen, um kleine, technische Anstiege zu meistern. Das E-Bike erleichtert da natürlich vieles. Zurück im klassischen Trail-Gebiet von Punta Ala schließt sich ein sehr schön gebauter Enduro-Trail an, der nun ausschließlich bergab ins kleine Bergdörfchen Scarlino hinunterführt. Es geht durch Spitzkehren, Felspassagen und besonders flowige Anlieger zum Schwungholen. Nach einer kurzen Asphaltpassage folgt ein super-steiler Uphill-Trail zum Piano Masotto, der ohne E-Bike gar nicht zu schaffen wäre. Ab dem Kloster wartet wieder ein gebauter Trail entlang eines Bachbetts, der aber mit technischen Herausforderungen gespickt ist. Nach der Hauptstraße (hier kann die Tour auch beendet werden) folgt eine Schleife durch das strandnahe Trail-Gebiet mit Abfahrt bis zum Meer an der wunderschönen Cala Violina. Vorsicht: Nicht zu lange nach Sonnenuntergang am Strand verweilen, da man noch 15 Minuten auf Schotterwegen zum Campingplatz kurbeln muss.

Abends schwärmt Bibo beim Rotwein von der Insel Giglio im Südwesten der Toskana. Deren Trails seien etwas ganz Besonderes. Unsere Abenteuerlust ist gleich geweckt und so packen wir den Camping-Bus und ziehen bald weiter gen Süden. Kurz hinter Talamone, wo James Bond in „Ein Quantum Trost“ auch schon ein paar sonnige Tage verbracht hat, geht es auf die Halbinsel Monte Argentario. Von der Straße, die hier entspannt auf den 635 Meter hohen Gipfel des Monte Telegrafos klettert, zweigen einige lohnende Trails ab. Vor allem der felsige Pfad, der in den Süden der Halbinsel führt, begeistert mit seinen spektakulären Aussichten.

E-MTB Tour 3: Orbetello - Monte Argentario

Frischer geht fast nicht: Artischocken auf dem Gemüsemarkt von Orbetello.
Foto: Max Schumann
Fotogalerie Orbetello - Monte Argentario
  • Distanz: 48,7 Kilometer
  • Bergauf: 1596 Höhenmeter
  • Fahrzeit: 5 - 6 Stunden
  • Fahrtechnik: 75 % leicht, 15 % mittel schwer, 20 % schwer
Foto: Bike GPS
Foto: Bike GPS

Tourenbeschreibung E-MTB Tour 3: Orbetello - Monte Argentario

Von der Lagune in Orbetello führt die Tour an einer malerischen Windmühle, dem Wahrzeichen der Küstenstadt, vorbei und über die Brücke auf die Halbinsel Monte Argentario. Hier übernimmt ein gemäßigter Asphaltanstieg die Führung zum höchsten Punkt, den 635 Meter hohen Il Telegrafo (Poggio Tondo). Viel von der Aussicht hat man hier noch nicht, denn die Straße windet sich durch einen Wald, der immer dichter wird, je höher man kommt. Wenn man Pech hat, ist auch der Gipfel noch wolkenverhangen, weil über der Halbinsel ein eigenes Klima brodelt. Aber wenn der Himmel klar ist, genießt man von hier oben einen genialen Rundumblick. Viele der sich nun auftuenden Bike-Trails sind gebaute Abfahrten. Zum Großteil flowig und sehr abwechslungsreich. Der erste Trail zweigt noch vor dem Gipfel scharf von der Straße ab und wartet gleich zu Beginn mit Sprüngen und Anliegern auf, die man gut treffen sollte. Deutlich flowiger folgen die zweite und dritte Abfahrt mit schön in den Hang integrierten Abschnitten, aber auch einigen Sprüngen. Im Gegensatz dazu ist die letzte Abfahrt ein naturbelassener Wanderweg, der sich spektakulär auf einem Grat Richtung Süden hangelt. Da er weniger befahren wird, kann er entsprechend zugewachsen, steinig oder auch von Wildschweinen zertrampelt sein. Dafür bietet er ein spektakuläres Panorama im unteren Abschnitt und die Möglichkeit, direkt einen Abstecher zu einem der einsamen Strände im Süden zu unternehmen, bevor es am Meer entlang zurück zum Ausgangspunkt nach Orbetello geht.

Vierter Toskana-Stopp: Die kleine Insel Il Giglio

Die kleine Insel vor Orbetello überrascht mit einem ganz eigenen Charakter. Foto: Max Schumann
Die kleine Insel vor Orbetello überrascht mit einem ganz eigenen Charakter.

Am nächsten Tag geht es auf die Insel Giglio. Wir erwischen die erste Fähre und vertäuen unsere Bikes im Rumpf des Schiffes gleich neben dem Gemüselaster, der frische Lebensmittel auf die kleine Insel bringt. Die Fähre schwankt, und die Brise des Mittelmeers wirbelt uns durch die Haare. Wasser hat einfach immer etwas absolut Magisches. Und auch wenn die Fährfahrt relativ kurz dauert, fühlt es sich für uns Festland-Biker doch wie ein kleines Extra-Abenteuer an. Kaum hat das Schiff den Hafen von Porto Santo Stefano verlassen, gleiten wir auch schon an der Küste der Halbinsel Monte Argentario entlang. Vorbei an kleinen, schönen Badebuchten, die man von der oberhalb verlaufenden Inselstraße wahrscheinlich gar nicht sieht. Nach der Stunde auf See stoppt das monotone Stampfen des Schiffsmotors abrupt. Dann vibriert der Boden an Deck, der Motor setzt wieder ein, wir driften seitwärts. Beeindruckend, mit welcher Präzision der Kapitän das Schiff am roten und grünen Leuchtturm vorbei in die enge Hafeneinfahrt von Giglio manövriert. Die bunten Häuserfassaden strahlen in der Morgensonne, als wir durch die Gassen von Giglio Porto rollen. So, wie das Gesicht von Francesco, der bereits vor seinem kleinen Laden Ecobike auf uns wartet. Ein witziger Haushaltswarenladen, bei dem man laut Schild im Schaufenster aber auch E-Bikes und Kinderanhänger leihen kann. Wir haben uns bei Francesco wegen Touren-Tipps angekündigt, erfahren dabei aber seine verrückte Lebensgeschichte. Als Seemann habe er früher gearbeitet, und als 2013 die Costa Concordia hier vor Giglio auf Grund lief, sei er zu den Bergungsarbeiten gerufen worden. „Dabei habe ich meine Frau auf dieser schönen Insel kennen gelernt, und wir leben nun hier mit unserer Tochter und betreiben diesen Shop.“

“Viele Biker sind es noch nicht, die sich nach Giglio aufmachen, aber es werden jedes Jahr ein paar mehr.” Francesco, Geschäftsführer von Eco Bike
Francesco vor seinem Laden “Eco Bike” - ein Haushaltswaren-Geschäft mit E-MTB-Verleih.Foto: Max Schumann
Francesco vor seinem Laden “Eco Bike” - ein Haushaltswaren-Geschäft mit E-MTB-Verleih.

Alle Wege seien für Biker freigegeben, man dürfe überall fahren. Francescos Worte klingen noch nach, als wir einige Stunden später über die Trails der Insel balancieren. Es sind hauptsächlich felsige Trails. Manchmal liegen große, runde, aber überraschend griffige Steine im Weg. Trotzdem eignet sich nicht jeder Weg wirklich zum Fahren. Aber insgesamt ist die Tour, die uns sternförmig in sämtliche Winkel dieser kleinen Insel führt, ein eindrückliches Erlebnis. Vor allem der labyrinthartig verzweigte, uralte Ortskern von Giglio Castello hat einen ganz besonderen Charme.

E-MTB Tour 4: Die Trails der Insel Il Giglio

Eine Stunde dauert die Fährfahrt von Orbetello nach Giglio. Inklusive einer äußerst engen Hafeneinfädelei.
Foto: Max Schumann
Fotogalerie: Die MTB-Trails von Il Giglio
  • Distanz: 34,2 Kilometer
  • Bergauf: 1228 Höhenmeter
  • Fahrzeit: 3 - 4 Stunden
  • Fahrtechnik: 65 % leicht, 10 % mittel schwer, 25 % schwer
Foto: Bike GPS
Foto: Bike GPS

Tourenbeschreibung der Trails der Insel Il Giglio:

Der Tag beginnt früh: parken in Porto Santo Stefano, eine Stunde Fährfahrt mit spannender Ankunft im engen Hafen von Giglio, ein obligatorischer Caffè in der Bar. Los geht’s auf der Hauptstraße hinauf auf gemäßigten Anstiegen bis zur Altstadt Giglio Castello. Spannend zu sehen, wie die freundlichen Bewohner heute noch in den verwinkelten Gassen leben. Über steile Rampen folgt der letzte Teil des Anstiegs zum Gipfel: Chapeau, wer den komplett im Sattel schafft! Am Gipfel des Poggio della Chiusa angekommen, wartet eine spektakuläre Aussicht über den Hafen, das Festland und die Halbinsel Monte Argentario. Die erste Abfahrt bis zur Südspitze Faro di Capel Rosso kommt einem erstaunlich lang vor. Die Trails sind sehr abwechslungsreich, oben felsig und verblockt auf riesigen Steinblöcken – absteigen ist hier keine Schande. Das Gelände ist sehr anspruchsvoll, der Fels aber griffig. Die letzten Trail-Meter zum Leuchtturm müssen auf demselben Weg wieder hochgeschoben werden, können daher auch ausgelassen werden. Es folgt ein schöner Anstieg zurück Richtung Giglio Castello. Wieder im Wald, geht es auf einem alten Felsenpfad weiter (Achtung: moosige, rutschige Steine!). Unten am Küstenort Giglio Campese angekommen, darf man sich vor dem Rückweg einen Caffè gönnen, denn die kleine Extrarunde zur Nordspitze Faro di Punta del Fenaio, die noch aussteht, lohnt sich sehr. Allerdings ist dieser kleine Abstecher sehr technisch. Bei schwächelnder Kondition kann man den Abstecher zur Nordspitze aber auch auslassen. Zumal die letzte Abfahrt zurück zum Hafen ebenfalls sehr technisch, verblockt und steil ist. Wer es deutlich entspannter mag, folgt einfach der Hauptstraße zurück zum Hafen in Giglio Porto.

Den Sonnenuntergang genießen wir wieder vom Heck der Fähre aus. Wir haben Dosenbier zum Anstoßen dabei und dazu eine Pizza aus dem Karton auf dem Schoß. Wahrscheinlich wird es dunkel sein, bis wir in den Hafen von Porto Santo Stefano einlaufen. Aber egal. In mir breitet sich wieder dieses warme, zufriedene Gefühl nach einem tollen Erlebnis aus. Und die Gewissheit, dass wir wiederkommen werden.

Die Pflichtlektüre für Mountainbiker, die einen Toskana-Urlaub planen. Foto: Delius Klasing Verlag
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