Andrew Shandro
· 14.07.2011
Der Anaconda-Trail am Monte Velo war der Gardasee-Lieblingstrail des kanadischen Freeride-Pros Andrew Shandro. Seit dem neuen Trail-Gesetz, das 2016 im Trentino gilt, ist der Pfad aber verboten!
Hier die Supertrail-Geschichte von Andrew Shandro aus BIKE 7/2011. Mittlerweile ist der Anaconda-Trail am Gardasee allerdings verboten!
Ich sag’s jetzt einfach mal so, wie es ist: Seit vier Jahren komme ich zum BIKE-Festival nach Riva del Garda und kenne mittlerweile viele Trails. Aber – sorry, an alle Gardasee- Fans – ich habe den Hype um dieses Revier nie verstanden. Die Trails hier sind steil, oft brutal verblockt und extrem technisch. Einfach mal laufen lassen, beherzte Turns ziehen und Geschwindigkeit spüren, kann man hier nicht. Permanent hoppelt man hier über Felsen und Stufen, die nur darauf warten, dass du einen Fahrfehler machst. Und wenn sie dich dann endlich zu Boden gezerrt haben, treten sie gern noch mal nach mit ihren scharfen Ecken und Kanten. So etwas wie Flow habe ich hier bisher noch nie gespürt.
Aber jetzt. Ich weiß gar nicht genau, wie es kam. Auf einmal saß ich mit in diesem Shuttlebus. Darin eine Handvoll von Leuten, die hier am Lago zu Hause sind und immer noch neue Trails suchen und finden. Obwohl man annehmen könnte, dass in diesem Gebiet kein Pfad mehr unentdeckt ist.
Es ist tatsächlich eine Forststraße, ich kann es gar nicht fassen. Nummer 637. Die weiß ich deswegen so genau, weil ich sie mir nach diesem Ausflug direkt aufgeschrieben habe. Damit ich sie nie mehr vergesse. Sie ist nämlich der Einstieg zum wirklich Besten, was ich als Kanadier je am Gardasee erlebt habe: den Anaconda-Trail.
Achtung: Der Anaconda-Supertrail am Gardasee ist seit 2016 offiziell verboten!