Tobias Störch
· 20.07.2021
Jedes Jahr im September dürfen Mountainbiker den berühmten Fernwanderweg Tour du Mont Blanc befahren. Drei Chiemgauer haben die Gipfelrunde versucht.
Der Fernwanderweg Tour du Mont Blanc ist ausgeschildert, wickelt sich auf 170 Kilometern Länge rund ums Mont-Blanc-Massiv und führt dabei durch die Schweiz, Italien und Frankreich. Einmal im Jahr findet auf dieser Strecke auch der UTMB, ein Ultratrail-Marathon für Läufer, statt. Trotz hohen Wandereraufkommens dürfen auch Mountainbiker die Route fahren. Allerdings nicht in der Hauptsaison von Juni bis August. Ein Großteil der Tour führt durch alpines Gelände, jenseits der Baumgrenze. Alpine Erfahrung, ausgereifte Fahrtechnik und der Biss für längere Tragepassagen sind dringend notwendig.
Als Bikepacker ist man relativ flexibel, was das Schlafen und die Etappenlängen betrifft. Allerdings muss man das Übernachtungsmehrgepäck und die zusätzliche Verpflegung in hochalpinem Gelände auch mitschleppen. Das „Not-Biwakieren“ ist in den Alpen grundsätzlich erlaubt, allerdings nicht mit Zelt und nur von Sonnenuntergang bis zum Morgengrauen. Hüttenübernachtungen machen die ganze Sache um einige Kilos leichter. Allerdings schließen die meisten Hütten entlang der Route bereits Mitte September. Das Zeitfenster ist mit knapp zwei Wochen also relativ kurz. Es gibt aber auch einige Selbstversorger-/Schutzhütten.
Wer sich das Übernachtungsgepäck trotzdem sparen möchte, kann die Etappen so planen, dass er abends einen Talort erreicht. Wenn es die Pandemie zulässt, sollten die Pensionen und Hotels (z. B. in Chamonix und Courmayeur) diesen Herbst wieder geöffnet haben. Dann allerdings darauf achten: drei Länder, drei verschiedene Corona-Richtlinien!
Der Revier-Report kostet 1,99 Euro. Darin finden Sie den BIKE-Webcode, der Sie zum Download der kostenlosen GPS-Daten für diese Touren führt.
Entlang des Fernwanderwegs warten in regelmäßigen Abständen bewirtschaftete Hütten. Wer bis Mitte September unterwegs ist, wird keine Einkehrprobleme haben. Wer sich aber selbst verpflegen will: Einkaufsmöglichkeiten gibt es in La Fouly, Courmayeur (Achtung: Im italienischen Aostatal haben die Supermärkte mittags zu!), Les Contamines-Montjoie und Chamonix.
Im September werden die Tage in den Alpen deutlich kürzer und die Nächte auf 2000 Metern Höhe um die 0 Grad kalt. Schlafsäcke von Selbstversorgern sollten darauf ausgerichtet sein. Gewitter sind zu dieser Jahreszeit selten, aber nicht unmöglich. Wahrscheinlicher sind sogar kurze Schnee-Einbrüche oder Nebel. Drei Szenarien, die besonders in den Westalpen gefährlich werden können. Daher vor dem Start immer die Großwetterlage checken und unterwegs die Tour zur Not abbrechen.
Aktuelles zur Originalroute mit Hüttenadressen, Karten und Wettergeschehen: www.autourdumontblanc.com