Radreise ArdècheUnbekanntes Radreise-Paradies im Südosten Frankreichs

Sven Bremer

 · 10.08.2024

Die Pont d’Arc im Abendlicht – die Felsenbrücke mit dem charakteristischen Steinbogen ist die spektakulärste Sehenswürdigkeit im Ardèche-Tal.
Foto: Henning Angerer
Auf seiner Radreise durch die Ardèche ist unser Autor der imposanten Natursteinbrücke Pont d’Arc im Canyon Gorges de l’Ardèche ganz nahe gekommen. Abgesehen vom berühmtesten Spot in der Region hat er noch viel mehr entdeckt, was einen Radurlaub im Südosten Frankreichs lohnt.

Christophe Nury rollt mit den Augen und schneidet eine Grimasse, um möglichst furchterregend auszusehen. Als er fertig ist mit der Grimassenschneiderei, schaut er wieder genau so freundlich drein wie zuvor und ­erklärt lächelnd: „Manchmal halten mich die Leute für einen Zombie oder ein Alien.“ Nury ist unterwegs auf einer Mission. Weder auf einer fremden Galaxie noch als ­Untoter, sondern auf einer ganz und gar irdischen ­Mission: als eine Art Kämpfer für das Gute auf zwei ­Rädern. Christophe­­ Nury versucht seit Jahren, den ­Radtourismus in der ­südfranzösischen Region Ardèche zu fördern, das bestehende Netz an Radwanderwegen ­auszubauen und neue ­touristische Attraktionen für Radler zu schaffen. Aber wenn er den verantwortlichen Politikern seine Ideen unterbreitet, dann käme er sich eben so vor, sagt er, wie ein Wesen von einem anderen Stern.

Dolce Via: Unterwegs auf einem der besten Radwege Europas

Es ist kaum zu glauben. Aber in dem Land, in dem mit der Tour de France das größte und berühmteste Rad­rennen der Welt stattfindet – eine Art Heiligtum für die Franzosen –, haben Freizeit- und Alltagsradler so gut wie keine Lobby. Klimawandel, hohe Spritpreise – scheint kaum jemanden zu interessieren. Zum Bäcker um die Ecke fährt man in Frankreich mit dem Auto – und in den Urlaub sowieso. Rennradfahrer werden verehrt, Radtouristen eher spöttisch belächelt. Umso bemerkenswerter ist es, was Nury und seine Mitstreiter in den vergangenen Jahren dann doch erreicht haben in Sachen ­Infrastruktur für Radler in ihrer Heimatregion, dem ­Département Ardèche. MYBIKE wollte testen, wie gut die Bedingungen sind; auf einer Rundreise auf der Via ­Rhona, der Dolce Via, durch den Parc naturel régional des Monts d’Ardèche, vorbei an zahlreichen „Villages de ­charactère“ und entlang der Gorges de l’Ardèche.

Meistgelesene Artikel

1

2

3

Auf dem Weg durch das Dèpartement Ardèche überqueren Radler auf ehemaligen Bahntrassen einige alte Brücken.Foto: Henning AngererAuf dem Weg durch das Dèpartement Ardèche überqueren Radler auf ehemaligen Bahntrassen einige alte Brücken.

Schon bald nach dem Start in Valence biegen wir ab auf die Dolce Via. Die Route durch das wildromantische Tal des Eyrieux dürfte wohl einer der schönsten Bahntrassenradwege in ganz Europa sein. Das haben Christophe Nury & Co. übrigens sogar schriftlich: 2017 ist der Radweg durch die traumhaft schöne Landschaft auf der Fahrradmesse „Fiets en Wandel­beurs“ in Utrecht als bester Radweg Europas aus­gezeichnet worden. Einst rauchten hier im Vallée de l’Eyrieux die Schornsteine von Fabriken, in denen überwiegend Seide produziert wurde. Und bis 1968 fuhr hier eine Eisenbahn, um Rohstoffe zu liefern und die produzierten Waren abzutransportieren. Heute rauchen weder die Schornsteine der Seiden­spinnereien noch die der Lokomotiven.

Entlang steiler Hänge zum Hotspot Pont d’Arc

Es geht beschaulich zu in den Dörfern und Städtchen. ­Bilderbuch-Frankreich, schon fast ein bisschen kitschig. Auf dem Dorfplatz, im Schatten mächtiger Platanen, klackern die Boule-Kugeln, man sitzt vor den Bars und Cafés beim Pastis und hält ein Schwätzchen. Terrassierte, bisweilen steile Hänge prägen das Bild entlang des Flusses. Die Äste der Kirschbäume biegen sich unter der Last der knallroten Früchte, Wein wird ebenfalls angebaut. Alle paar ­Meter könnte man eine Badepause im Fluss machen, aber dann käme man ja gar nicht voran. Mal rollt man über astreine Asphaltwege, dann wieder knirscht ­feiner Schotter unter den Pneus. Und an den ehe­maligen Bahnhöfen wurden Picknickbänke errichtet, man kann die Akkus seiner E-Bikes aufladen, Luft ­aufpumpen und sich an den Infotafeln über die ­Region informieren. Viel ­besser als die Dolce Via kann ein Radweg nicht sein.

Wer an Ardèche denkt, der denkt wahrscheinlich in ­erster Linie an die Gorges de l’Ardèche, einen dieser atemberaubenden Canyons im Süden Frankreichs.

Zum Fuß des 54 Meter hohen Naturdenkmals Pont d‘Arc zieht es auch Sonnenanbeter und Freunde des Wassersports.Foto: Henning AngererZum Fuß des 54 Meter hohen Naturdenkmals Pont d‘Arc zieht es auch Sonnenanbeter und Freunde des Wassersports.

Naturschauspiel im UNESCO-Geopark

Im Laufe von Millionen von Jahren hat der Fluss sich zwischen Vallon-Pont-d’Arc und Saint-Martin-d’Ardèche seinen Weg durch das Kalksteingebirge gegraben. Und genau dort wollen natürlich auch wir hin – zum Canyon und zur spektakulären Natursteinbrücke Pont d’Arc. Nur gut, dass der Weg dorthin alles andere als eine schnöde Überführungsetappe ist. Vom Vallée de l’Eyrieux führt uns der Weg hinein in den Parc naturel régional des Monts d’Ardèche, der zudem auch noch als UNESCO-­Geopark ausgezeichnet ist. Und schon nach ein paar ­Pedalumdrehungen weiß man genau, warum die ­Kastanien in dieser Region eine der kulinarischen Speziali­täten und eine der Haupteinnahmequellen der ländlichen Bevölkerung sind. Mitte des 19. Jahrhunderts wurden jährlich rund 40.000 Tonnen Kastanien geerntet, heute sind es immerhin noch 6.000 Tonnen, verarbeitet zu Eis, Püree, Marmelade, Wein, Bier und Likör.

Antraigues-sur-Volane im Westen des Départements trägt das offizielle Label „Village de caractère“.Foto: Henning AngererAntraigues-sur-Volane im Westen des Départements trägt das offizielle Label „Village de caractère“.

Einen Radweg durch diese einsame Gegend gibt es noch nicht, aber die Straßen sind so wenig befahren, dass man als Radler keine Sorgen haben muss. Und wenn man ein E-Bike unter dem Allerwertesten hat, macht es einem eben auch nichts aus, wenn man vom Eyrieux aus gut 600 Höhenmeter auf nur knapp 20 Kilometern zum Col de Mezinhac zu bewältigen hat. Es war eher das Wetter, das uns Sorgen bereitet hat; ein Gewitter, das sich langsam, aber sicher zusammengebraut hat, das aber dann so freundlich war, uns erst zu erreichen, als wir wiederum Antraigues-sur-Volane erreicht hatten. An der Place de la Résistance sitzen wir wohlig warm in einem französischen Bilderbuch-Restaurant bei einer Cuisse de ­canard confite aux pêches et balsamique, also einer Entenkeule mit Pfirsich-Balsamico-Confit, einem guten Rotwein und einem Kastanieneis zum Nachtisch. Als das Gewitter vorbeigezogen ist, geht es weiter auf winzigen Sträßchen nach Vals-les-Bains. Die wirklich großen ­Zeiten des Kurorts sind vorüber, aber es ist genau dieser leicht ­morbide Charme, der uns gefällt. Genauso wie uns der samstägliche Markt in Aubenas gefällt, wo wir uns mit Nüssen und getrockneten Früchten eindecken.

Auf dem Bahntrassen-Radweg Via Ardèche zum Anfang der Schlucht

Kurz vor Aubenas sind wir erstmals auf den Fluss ­gestoßen, nach der die Region Ardèche benannt wurde, und etwas weiter bei Vogüé, ausgezeichnet als eine der „Plus beaux villages de France“, sitzen wir direkt am Flussufer und genießen einen Pastis. Inzwischen sind wir auf einem weiteren Bahntrassen-Radweg gelandet, der Via Ardèche. Es lässt sich gut rollen auf dem Radweg ohne Autoverkehr, schnurgerade verläuft er und mit keinerlei nennenswerten Steigungen. Aber vom Blick in die Ferne mal abgesehen ist es vergleichsweise unspektakulär, was es links und rechts des Wegs zu sehen gibt. Deswegen machen wir einen Umweg nach Balazuc. Auf den Felsen beziehungsweise in die Felsen hineingebaut, liegt dieses historische Städtchen – ebenfalls gekürt zu einer der „Plus beaux villages de France“ – direkt an den Felswänden der Ardèche, und die Vorfreude auf die ­Gorges de l’Ardèche steigt.

Bei Balazuc führt die Via Ardèche zwischen steil aufragenden Felswänden hindurch.Foto: Henning AngererBei Balazuc führt die Via Ardèche zwischen steil aufragenden Felswänden hindurch.

Den Ort Vallon-Pont-d’Arc schenken wir uns und rollen gleich zum gleichnamigen Naturdenkmal, dorthin, wo die Gorges de l’Ardèche ihren Anfang nehmen. Es hat sich ein bisschen was verändert, seit ich vor vierzig Jahren das erste Mal hier war. Statt zwei Campingplätzen gibt es inzwischen an die 60, mehr als 3.000 Kajaks sind im Verleih, und in der Hochsaison ist es wirklich so, dass man trockenen Fußes von einem Ufer zum anderen ­käme – man müsste nur von Kajak zu Kajak hüpfen. So unfassbar schön diese Ecke der Region auch sein mag – es hat eindeutig etwas von „overtourisme“. „Man muss es einmal in seinem Leben gesehen haben, aber man findet auch abseits von den Gorges so viel Sehenswertes: fantastische Höhlen, mittelalterliche Dörfer, guten Wein, eine tolle regionale Küche“, sagt Nathalie Sisteron vom Tourismusbüro Ardèche und macht darauf aufmerksam, dass es im ganzen Département keinen einzigen Autobahnkilometer gibt. „Wenn du unberührte Natur suchst, dann bist du bei uns genau richtig.“

Magisches Licht an der Natursteinbrücke

Aber man kann das schon verstehen, dass die Menschen zum Pont d’Arc pilgern. Es ist früher Abend und, ein ­geradezu magisches Licht beleuchtet die rund 50 Meter hohe Natursteinbrücke. Wir knipsen das Naturdenkmal aus allen Perspektiven, bis die Akkus unserer Kameras ihren Geist aufgeben. Am nächsten Morgen nehmen wir die rund 35 Kilometer lange Strecke entlang der Gorges de l’Ardèche in Angriff. Man könnte die Strecke mit dem E-Bike in zwei Stunden schaffen. Aber daraus wird nichts; wir brauchen mehr als vier Stunden, weil wir an zehn der elf Aussichtspunkte anhalten und jedes Mal aufs Neue staunen über das grandiose Naturspektakel.

Von Saint-Martin d’Ardèche schlängeln wir uns auf regionalen Radrouten in Richtung Bourg-Sainte-Andéol an der Rhône und landen wieder auf der Via Rhôna. Vor uns noch gut hundert Kilometer auf einem der bekanntesten und meistfrequentierten Fernradwege Frankreichs, von dem wir uns nicht allzu viel erwartet hatten. Die ersten Kilometer beim Start führten schließlich durch Gewerbegebiete recht weit entfernt vom Fluss. Doch wir werden positiv überrascht. Die Zikaden zirpen, ein Adler schwebt majestätisch vor der Felskulisse entlang des Stroms, es duftet nach Lavendel und Rosmarin. Wir rollen durch malerische Flussauen, durch Wälder und Obstplantagen sowie durch pittoreske Städtchen wie Viviers und gruseln uns ein wenig beim gigantischen Atomkraftwerk von Cruas, ehe wir wieder nach Valence gelangen.

Die sehenswerte Hängebrücke bei Rochemaure ist Teil des Radweges Via Rhôna.Foto: Henning AngererDie sehenswerte Hängebrücke bei Rochemaure ist Teil des Radweges Via Rhôna.

Schwankender Boden: Mit dem Rad über die Hängebrücke

Ganz besonders empfohlen hat Christophe Nury uns die Hängebrücke auf der Via Rhôna bei Rochemaure. Auf den Fundamenten einer Brücke aus der Mitte des 19. Jahrhunderts wurde hier eine moderne Hängebrücke für Rad­fahrer und Fußgänger errichtet, die auch den Namen „Paserelle himalayenne“ trägt. Es schwankt ganz schön, als wir über dieses architektonische Meisterwerk hinwegradeln. Aber in Erinnerung wird uns eine andere Brücke bleiben: die Pont du Robinet über die Rhône bei Donzère. Sie ist so breit, dass zwei Lastwagen locker ­nebeneinander passen. Aber als ich mit meinem Fahrrad an der Brüstung lehne und die Aussicht genieße, fährt ein Auto hupend auf mich zu; der Fahrer beschimpft mich wüst und fährt schließlich so nahe an mich heran, dass er meine Sattel­taschen streift.

Gegen solche Idioten kann auch Christophe Nury nichts ausrichten. Aber er kann seinen „Kampf“ weiterkämpfen für bessere Bedingungen für Radler im Süden Frankreichs. Als wir Christophe am Ende der Tour noch einmal treffen, lobt er sich einfach mal selbst, indem er unsere rund 320 Kilometer lange Strecke ein „tolles Patchwork“ nennt. Wir können ihm nur recht geben und „merci“ ­sagen. Und ihm vor allem wünschen, dass er Erfolg hat, damit man solchen aggressiven Schwachköpfen wie auf der Rhônebrücke möglichst nicht begegnet auf einer ­Radtour in der wunderschönen Ardèche-Region.

Allgemeine Infos & Reise-Tipps für die Ardèche

Das Département de l’Ardèche (Ordnungsnummer und Autokennzeichen 07) liegt im Südosten Frankreichs in der Region Auverge-Rhône-Alpes, erstreckt sich westlich der Rhône auf einer Fläche von rund 5.500 Quadratkilometern und hat insgesamt rund 330.000 Einwohner. Die Hauptstadt des Départements ist Privas, größte Stadt mit rund 16.000 Einwohnern ist Annonay, gefolgt von Aubenas (12.000 Einw.), das direkt an der MYBIKE-Route liegt.

Im Süden zieht sich die Ardèche 35 Kilometer lang in großen Schleifen durchs Gebirge – und bildet so eine der beeindruckendsten Schluchten Frankreichs, die Gorges de l’Ardèche.Foto: Henning AngererIm Süden zieht sich die Ardèche 35 Kilometer lang in großen Schleifen durchs Gebirge – und bildet so eine der beeindruckendsten Schluchten Frankreichs, die Gorges de l’Ardèche.

Benannt wurde die Region nach dem gleichnamigen Fluss, der im Parc naturel régional des Monts d’Ardèche im Westen entspringt und bei Pont-Saint-Esprit in die Rhône mündet. Bekannt ist die extrem dünn besiedelte, vielfach bewaldete und bergige Gegend vor allem durch die Gorges de l’Ardèche. Zwischen Vallon-Pont-d’Arc und Saint-Martin-d’Ardèche hat sich der Fluss im Laufe von Jahrtausenden tief in den Kalkstein eingegraben; die Schlucht zählt neben dem Grand Canyon du Verdon und den Gorges du Tarn zu den beeindruckendsten Schluchten Frankreichs.

Tourencharakter

Die Route verläuft überwiegend auf ausgeschilderten Radwegen: auf dem Dolce Via, auf dem Via Ardèche – beides ehemalige Bahntrassen – und auf dem Via Rhona entlang der Rhone; ein kleinerer Teil der insgesamt ca. 320 Kilometer langen MYBIKE-Route verläuft auf kleinen, verkehrsarmen Nebenstraßen. Nur auf dem Part entlang der Gorges de l’Ardèche ist mit etwas mehr Verkehr zu rechnen. Der größte Teil der Radwege ist asphaltiert, ansonsten fährt man über gut befahrbaren Schotter, nur zwischen Saint-Didier-sous-Aubenas und Saint-Sernin führt die Route über eine ziemliche Holperstrecke.

Die Radwege Dolce Via und Via Ardèche verlaufen beide mehr oder weniger steigungsfrei auf ehemaligen Bahntrassen.Foto: Henning AngererDie Radwege Dolce Via und Via Ardèche verlaufen beide mehr oder weniger steigungsfrei auf ehemaligen Bahntrassen.

Auf dem Abschnitt entlang des atemberaubenden Canyons zwischen Vallon-Pont-d’Arc und St. Martin d’Ardèche, aber auch auf dem Radweg kurz vor Vallon-Pont-d’Arc, warten einige fiese Steigungen. Wer bereit ist, sich ein bisschen zu quälen, kann die Tour mit einem Trekkingbike machen, für alle anderen empfiehlt sich ein Bike mit elektronischer Unterstützung.

Ladestationen: Entlang des rund 80 km langen Teilstücks auf dem Via Rhona findet man neun Ladestationen, auf dem Dolce Via immerhin ein halbes Dutzend und auf dem Via Ardèche vier.

Tourenverlauf


320 Kilometer, 2700 Höhenmeter

Valence – Beauchastel – Les Ollières-sur-Eyrieux – Le Cheylard – Dornas – Mezilhac – Antraigues-sur-Volane – Vals-les-Bains – Aubenas – Vogüé – Vallon-Pont-d’Arc – Les Gorges de l‘Ardèche - St. Martin d’Ardèche – Bourg-Saint-Andéol – Viviers – La Voulte-sur-Rhone – Soyons - Valence

GPX-Daten zur Radreise durch die Ardèche

Den GPX-Track zur Radreise durch die Ardèche finden Sie im DK Tourenportal:

Empfohlener redaktioneller Inhalttouren.bike-magazin.de

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel ergänzt. Sie können ihn sich mit einem Klick anzeigen lassen und wieder ausblenden.

Externer Inhalt
Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogenen Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unseren Datenschutzbestimmungen.

Anreise

Bahn: Ab Frankfurt, Karlsruhe und Mannheim gibt es Direktverbindungen mit dem TGV über Lyon nach Valence, bei einigen Verbindungen muss man in Straßburg noch einmal umsteigen. Andere führen über Paris, was eigentlich immer mit einem – nervigen - Bahnhofswechsel innerhalb der französischen Hauptstadt verbunden ist. Fahrtdauer mit dem TGV ab Mannheim ca. sechs Stunden. Die Fahrradmitnahme in den TGV-Zügen ist grundsätzlich möglich, bedarf aber einer sehr genauen Planung. Infos: bahn.de oder sncf-connect.com

Bus: Der Flixbus fährt zumindest nach Lyon, von Frankfurt aus braucht man etwas mehr als zwölf Stunden, von München aus (mit Umsteigen in Straßburg) bei den meisten Verbindungen schon etwas länger. Fahrräder können transportiert werden, E-Bikes nicht. flixbus.de

Auto: Die Anreise mit dem Auto erfolgt entweder via Luxemburg, Metz und Nancy (A31/A6) oder ab Mulhouse auf der A36 via Belfort und Besancon in Richtung Dijon. Ab dort auf der l’Autoroute über Lyon nach Valence. Von Köln aus sind es beispielsweise 820 km, von Leipzig aus knapp 1.200 km. Zu den Benzinkosten kommen pro Strecke etwas mehr als 40 € an Mautkosten hinzu. Das Netz an E-Ladestationen ist in Frankreich weiter entwickelt als in Deutschland.

Flugzeug: Direktflüge nach Lyon gibt es ab mehreren deutschen Flughäfen. U. a. mit der Lufthansa, Eurowings und Volotea.

Fahrradservice

Culture vélo Soyons, sehr gut sortierter Laden in einem Gewerbegebiet in Soyons bei Valence, die verschiedene Modelle (Gravel, Trekkingbike oder E-Bike verleihen). Die Ausleihe eines E-Bike kostet pro Tag 40-50 Euro, pro Woche ca. 180 Euro, Trekkingbikes 35/150 Euro.
Z.C les Freydières, 07130 Soyons, Tel +33 475 404208, culturvelo.com

Ähnliche Preise kann man bei Cycles AMC7 (amc7.com) in Aubenas und Chandolas erwarten.

Empfehlenswerte Unterkünfte

Soyons:

  • Logis Hôtel le Cèdre de Soyons, DZ ab 100 Euro, logishotels.com
  • La Gare de Soyons, DZ ab 60 Euro, lagaresoyons.fr

Saint-Martin-de-Valamas:

Hôtel Restaurant Le Payanke Ardéchois, DZ ab 59 Euro, lepayankeardechois.fr

Vals-les-bains:

Logis Grand Hôtel de Lyon, DZ ab 110 Euro, logishotels.com

Gorges de l’Ardèche:

Hôtel Le Belvédère, DZ ab 140 €, le-belvedere-hotel.com

Viviers:

Hôtel Relais de Vivarais, DZ ab ca. 100, relaisduvivarais.fr

Essen und Trinken

In den Restaurants der Region Ardèche findet man in der Regel all die Klassiker der französischen Küche, die auch in Paris oder Marseille auf den Teller kommen. Allgegenwärtig in der regionalen Küche ist die Kastanie, sie wird in Suppen und Eintöpfen verwendet, zum Frühstück gibt es eigentlich immer Kastanien-Konfitüre, an der Eisdiele ist die Geschmacksrichtung Kastanie der Renner und als Aperitif trinkt man einen Crème de Chataigne mit Sekt.

Auch im Salade Ardèchoise findet man die „Chataigne“ und neben frischen grünen Salaten, Speck und Zwiebeln auch die Caillettes, eine Terrine bzw. Klößchen aus Schweinefleisch, Mangold oder Spinat und je nach lokaler Tradition verschiedenen Gewürzen, Nüssen oder natürlich mal wieder Kastanien.

Wer zum Abschluss des Menüs noch ein „Plateau à fromage“ bestellt, der kann sich ziemlich sicher sein, das unter den Käsesorten auch der regionaltypische Ziegenkäse Picodon ist.

Ob rot, weiß oder rosé, in der Ardèche werden inzwischen hervorragende Weine produziert, darunter natürlich auch zahlreiche gute Côtes du Rhône.

MYBIKE-Tipp:

Erstklassige regionale Küche, modern interpretiert und in gemütlicher Atmosphäre genießt man im Restaurant Arkadia in Vallon Pont d’Arc. arkadia-restaurant.business.site/

Der Markt in Aubenas lohnt einen Umweg.Foto: Henning AngererDer Markt in Aubenas lohnt einen Umweg.

Ausflugstipps/Sehenswertes

Am Pont d’Arc führt die Route direkt vorbei; die natürliche Steinbrücke über die Ardèche ist ein einzigartiges Naturschauspiel, das man sich allerdings mit Scharen von anderen Touristen teilen muss.

Unweit des Städtchens Vallon-Pont d’Arc findet man die Grotte Chauvet. 1994 wurden hier Höhlenmalereien entdeckt, die vor rund 36.000 Jahren entstanden und damit die ältesten der Menschheitsgeschichte sind. Die Original-Höhle ist nicht zu besichtigen, zu fragil ist das Klima in der Höhle und könnte die 2014 in die Liste des UNESCO-Welterbe aufgenommenen Kunstwerke zerstören. Um der Öffentlichkeit die einzigartigen Höhlenmalereien zu präsentieren, wurden quasi Kopien der Originale erstellt, die im Besucherzentrum Grotte Chauvet 2 Ardèche zu bewundern sind (grottechauvet2ardeche.com).

Samstagmorgen ist Markt in Aubenas und - auch wenn es ordentlich bergauf geht von der Ardèche aus - unbedingt einen Umweg wert. Ansonsten kann man in fast jedem Städtchen gut eine Pause am Boule-Platz einlegen, staunen über die Treffsicherheit der Spieler und eintauchen in die typisch französische Lebensart.

Die schönsten Orte entlang der Route sind Balazuc und Vogüé an der Ardèche, Beauchastel und Viviers an der Rhone sowie Antraigues-sur-Volane.

Veranstaltungen und Aktivitäten

Alljährlich im Juni wird L’Ardèchoise gestartet, eine der größten Jedermann-Veranstaltungen weltweit. Start für alle Radsportverrückten – von knallhart bis sportlich – ist in Saint-Félicien nordwestlich von Valence (ardechoise.com).

Bitte umsteigen! Eine Fahrt mit dem Kajak auf der Ardèche ist ein besonderes Erlebnis. Bootsverleih und Tourenangebote gibt es entlang der Strecke viele.Foto: Henning AngererBitte umsteigen! Eine Fahrt mit dem Kajak auf der Ardèche ist ein besonderes Erlebnis. Bootsverleih und Tourenangebote gibt es entlang der Strecke viele.

Paddeln statt strampeln. In und um Vallon Pont d’Arc gibt es mehr als 50 Kanu-Verleihstationen. Wer zwar im wahrsten Sinne des Wortes mit dem Strom paddeln, aber nicht unbedingt gemeinsam mit hunderten von anderen Kajaks auf der Ardèche unterwegs sein möchte, dem sei eine zweitägige Tour mit Biwak-Übernachtung empfohlen. Die Touren starten deutlich später als die üblichen Tagesausflüge und im Canyon zu übernachten, ist ein besonderes Erlebnis.
mehr Informationen dazu unter en.gorges-ardeche-pontdarc.fr

Karten und Literatur

Reiseführer Südfrankreich, Michael-Müller-Verlag, (9. Auflage 2022), 28,90 Euro, michael-mueller-verlag.de

Ardèche, Tarn und Cevennen, DuMont direkt, (2. Auflage 2022), 12,95 Euro, dumontreise.de

Nützliche Links

  • de.francevelotourisme.com/radroute/dolce-via
  • dolce-via.com
  • de.viarhona.com

Infos und Auskunft

Agence de Développement Touristique de l'Ardèche
Pôle Bésignoles, 6 route des Mines, 07000 Privas, Tel.: +33 475 640466, ardeche-guide.com

Atout France - Französische Zentrale für Tourismus
Postfach 100128, D-60001 Frankfurt am Main, de.france.fr/de

Meistgelesen in der Rubrik Touren