Bike-Tour über legendäre Tour-de-France-Pässe

Gitta Beimfohr

 · 22.09.2018

Bike-Tour über legendäre Tour-de-France-PässeFoto: Jérémie Reuiller
Bike-Tour über legendäre Tour-de-France-Pässe

Wenn Enduro-MTB-Profi Jérôme Clementz seine Westalpenüberquerung über 7 Tour-de-France-Pässe legt, dann deshalb, weil die Straßen fürs Shuttle asphaltiert und die Trails bergab besonders lang sind.

650 Kilometer liegen zwischen Nizza am Mittelmeer und Montreux am Genfer See. Davon legt man auf der Route von Enduro-Biker Jérôme Clementz 190 Kilometer mit dem Mountainbike zurück. Auf den Abfahrten aller sieben Pässe rauscht man insgesamt 12660 Tiefenmeter ins Tal. Trotz Shuttle und Liftnutzung sammeln sich auf der Westalpen-Überquerung insgesamt aber auch 3320 Höhenmeter zum Selbsthochtreten an. Ein Video mit allen Passabfahrten gibt's hier:

Diese 7 Tour-de-France-Pässe sind dabei:

  • Cold’Allos
  • Col de Vars
  • Col d'Izoard
  • Col du Galibier
  • Col de L’Iseran
  • Kleiner St. Bernard
  • Großer St. Bernard


Die Kurz-Steckbriefe der sieben Tour-de-France-Pässe finden Sie auf den nächsten Seiten.

  Die Enduro-Transalp in der ÜbersichtFoto: Infochart
Die Enduro-Transalp in der Übersicht


Die komplette Reportage zur Westalpenüberquerung von Jérôme Clementz mit Touren-Steckbriefen der sieben Pässe lesen Sie in BIKE 5/2018 – ab 3. April am Kiosk.


1. Col d’Allos – 11 km, 1091 tm, 120 hm

Der 2247 Meter hohe Pass in den Seealpen ist die Startrampe des Enduro-Rennens Tribe 10000 und der Übergang zum Ubaye-Tal. Wir haben den Trail Richtung Barcelonnette durch den Canyon genommen. Leider ist der Trail hier stark verfallen, man muss das Bike oft schieben. Besser die Tribe-10000-Abfahrt Richtung Foux d’Allos wählen. Die ist deutlich fahrbarer.


schwer 5 von 6 Punkten

  Col d'AllosFoto: Jérémie Reuiller
Col d'Allos
  Col d'Allos: Auch Profis wie Jérôme Clementz müssen Ihr Bike mal tragen...Foto: Jérémie Reuiller
Col d'Allos: Auch Profis wie Jérôme Clementz müssen Ihr Bike mal tragen...


2. Col de Vars – 14 km, 1226 tm, 400 hm

Der Abfahrts-Trail vom Col de Vars (2109 m) führt durch magische Landschaften und ist vom Pass bis nach Guillestre extrem abwechslungsreich. Oben einsam und offen, mit Blick auf ein Gletschertal. Wir treffen sogar auf eine Herde Gämse. Dann erhöhen Felsstufen den fahrtechnischen Schwierigkeitsgrad. Am Ende bohrt sich der Pfad durch ein enges, etwas ruppiges Flusstal.


schwer
4 von 5 Punkten

Col de Vars
Foto: Jérémie Reuiller


3. Col d’Izoard – 11,6 km, 900 tm, 315 hm

Rennradfahrer lieben den 2360 Meter hohen Tour-de-France-Pass. Schon wegen seiner Südseite mit der Casse Déserte. Der Trail durch diese gigantischen Schutthalden ist ein Rodeoritt. Ganz anders die Nordseite: Hier windet sich der Pfad durch Almwiesen, und nach einer Bergaufpassage von 15 Minuten geht’s auf einem Waldpfad mit Stufen und Wurzeln nach Briancon. Ausgesetzt!


schwer 5 von 6 Punkten

Col d'Izoard
Foto: Jérémie Reuiller


4. Col du Galibier – 33,3 km 2880 tm 500 hm

Der 2642 Meter hohe Tour-de-France-Pass markiert den Übergang in die Savoyer Alpen. Der Einstieg ist verblockt, entspannt sich aber bis Valloire. Hier hilft der Lift zum nächsten Trail-Einstieg. Oben krallt sich der Pfad sehr ausgesetzt in den Fels, kurvt dann aber sehr flowig um ein paar Bäume, bevor es im Wald steiler zur Sache geht. Am Ende rollt man in Saint-Michel-de-Maurienne aus.


schwer
4 von 5 Punkten

Col du Galibier
Foto: Jérémie Reuiller


5. Col de L’Iseran – 4,8 km 715 tm

Der 2764 Meter hohe Col de l’Iseran ist der höchste mit dem Auto befahrbare Pass der Alpen. Sein Trail nach Val d’Isère hinunter ist kurvenintensiv und felsig, dafür aber ohne Gegenanstiege. So bleibt noch Zeit für einen zweiten Super-Trail: vom Parkplatz an der Grande Sassière mit spektakulärer Aussicht auf ausgesetztem Trail nach Tignes Villaret hinunter (7,55 km / 820 tm / 166 hm).


schwer
4 von 5 Punkten

Der höchste asphaltierte Pass ist der Col d’Iseran (2764 m). Hier von seiner natürlichen Seite. 
Foto: Jérémie Reuiller


6. Kleiner St. Bernard – 7,8 km 1061 tm 65 hm

Der Trail startet nicht direkt am Kleinen St. Bernard, sondern an seinem Nebengipfel, den man mit dem Lift erreichen kann. Mit Blick auf den Mont Blanc und eine gigantische Gletscherzunge geht’s direkt in eine Abfahrt der Enduro World Series: Steil, steiler und verblockt – man braucht sehr gute Fahrtechnik. Erst im Bikepark von La Thuile kann man auf leichtere Trails wechseln.


schwer 5 von 6 Punkten

Kleiner St. Bernhard
Foto: Jérémie Reuiller


7. Grosser St. Bernard – 25 km 1900 tm 430 hm

Das große Finale zwischen Italien und der Schweiz: Der Trail-Einstieg wartet auf der Aosta-Talseite. Dort muss man sein Bike eine Stunde bergauf schieben. Doch dann geht es in offener Landschaft mit Blick auf die Grandes
Jorasses dahin. Der Weg ist steinig, aber nie zu schwer. Achtung Wanderer! In Fouly lohnt eine Rast auf der Hütte, dann schönes Cruisen bis Orsières.


schwer
4 von 5 Punkten

Großer St. Bernhard
Foto: Jérémie Reuiller


Diesen Artikel bzw. die gesamte Ausgabe BIKE 5/2018 können Sie in der BIKE-App (iTunes und Google Play) lesen oder die Ausgabe im DK-Shop nachbestellen: