Vennbahn-Radweg und EuroVelo 5Auf ausgezeichneten Radwegen durch die Wallonie

Sven Bremer

 · 27.03.2024

An der Maas rollt es auf dem EuroVelo 5 vor imposanter Kulisse von Dinant bis Namur entspannt dahin.
Foto: Henning Angerer
Durch die Ardennen an die Maas: Auf dem ­Vennbahn-Radweg und dem EuroVelo 5 entdecken Radfahrer fernab von motorisiertem Verkehr die vielfältige Natur und Kultur der Wallonie. Beide Radwege haben deshalb renommierte Auszeichnungen bekommen.

Im Sommer dieses Jahres hat Christoph Hendrich zehnten Geburtstag gefeiert. Und er hat sich so gefreut, wie sich ein Zehnjähriger freut, wenn er zum ersten runden Geburtstag eine Playstation geschenkt bekommen hat – und noch ein Mountainbike dazu. Allerdings war es gar nicht Hendrichs eigener Geburtstag und schon gar nicht der zehnte. Der Mann ist 40 Jahre alt, und gefreut hat er sich über den zehnten Geburtstag der Vennbahn, einem der längsten und schönsten Bahntrassen-Radwege Europas.

Unterwegs auf einem Vier-Sterne-Radweg und der Radroute des Jahres 2023

Die Vennbahn ist nicht nur für deren Projektmanager Hendrich ein Geschenk und ein veritabler Grund zur Freude, sondern für alle, die entspanntes Dahinrollen lieben – auf beinahe perfekten Wegen durch eine höchst abwechslungsreiche Landschaft. Die ehemalige Bahnstrecke, die in den 1880er-Jahren erbaut und 2001 stillgelegt wurde, führt von Aachen durch das Hohe Venn in Ostbelgien und endet in Troisvierges in Luxemburg. So schön es dort auch sein mag: wir haben uns entschieden, die Vennbahn bis Sankt Vith unter die Räder zu nehmen und dann abzubiegen in Richtung Ardennen - auf den EuroVelo 5. Das Teilstück in Belgien ist 2023 als Europas Fahrradroute des Jahres ausgezeichnet worden. Und die Vennbahn wurde jüngst einmal mehr vom ADFC mit vier von fünf Sternen ausgezeichnet - so eine gute Bewertung bekommen nur ganz wenige Fernradwege.



Schon bald nach dem Start in Aachen sind wir uns einig, dass wir fünf Sterne vergeben hätten. Die Route führt durch dichte Mischwälder. Kleine Bäche, ja sogar Wasserfälle plätschern und rauschen die Hänge hinunter, die Rur mäandert in zahlreichen Schleifen durchs Tal. Wer früh im Jahr unterwegs ist, erlebt die einzigartige Narzissenblüte Ostbelgiens, die die sanft gewellte Hügellandschaft in ein leuchtendes Gelb taucht. Wir sind im Mai auf Tour, die meisten Narzissen sind verblüht, dafür springt der Löwenzahn ein und flankiert die Vennbahn, während nur ein paar Pedalumdrehungen weiter die Ausläufer des Hohen Venns die Kulisse bilden. Das Hohe Venn ist eine urwüchsige und in Mitteleuropa einzigartige Moor- und Heidelandschaft, die man sonst nur in nördlicheren Breitengraden oder deutlich höheren Lagen findet. Das Hochmoor gehört zum Naturpark Hohes Venn-Eifel, Biber, Luchse und sogar Wölfe haben sich dort wieder angesiedelt.

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Eher Hügel als Berg

Mit Christoph Hendrich treffen wir uns in der Brasserie Belgium Peak Beer, der höchstgelegenen Bierbrauerei Belgiens - nur ein paar Pedalumdrehungen vom Signal de Botrange entfernt, dem mit 694 Metern höchsten Berg Belgiens. Na ja, es ist eher ein Hügel als ein echter Berg. Überhaupt ist die Landschaft ein bisschen so etwas wie ein „Teletubbie“-Land, nur ohne diese quietschbunten, piepsenden und leicht beschränkten Figuren aus der Kinder-Fernsehserie. Ein wenig erinnern die grünen Hügel auch ans Auenland aus dem Herrn der Ringe – nur eben ohne Hobbits.

Zuhause ist hier die deutschsprachige Gemeinschaft der Ostbelgier, gerade einmal 70.000 Menschen in neun Gemeinden, und dennoch ist Deutsch anerkannte dritte Amtssprache in Belgien - neben Niederländisch in Flandern und Französisch in der Wallonie. Es ist schon ein wenig kurios, wenn man durch Ostbelgien rollt, man weiß nie so recht, woran man ist. In einem Dorf wird Deutsch gesprochen, im nächstgelegenen Weiler Französisch. „Lustig wird’s“, sagt Jacques, in dessen Garage wir uns während eines Regenschauers unterstellen dürfen, „wenn man sich in jemanden aus dem Nachbardorf verliebt, wo die andere Sprache gesprochen wird, dann muss man schnell entweder Deutsch oder Französisch lernen.“

Christoph Hendrich spricht perfektes Deutsch, mit einem leichten, dem Rheinischen ähnlichen Singsang, garniert immer wieder mit französischen Wörtern wie „voilà“. „Das Besondere an der Vennbahn“, sagt er, „ist eben auch, dass sie drei Länder, verschiedene Kulturen und Sprachen miteinander verbindet. Man überquert 14-mal die Grenze, auch das macht die Vennbahn so einzigartig.“ Und er hat sich festgelegt: „Am schönsten finde ich den Abschnitt zwischen Küchelscheid und Sourbrodt. Hier ist die Landschaft unglaublich abwechslungsreich und man erlebt auf diesem Teilstück ganz besonders, dass man auf einer alten Eisenbahntrasse unterwegs ist.“

Der Bahntrassenradweg Vennbahn verbindet drei Länder, verschiedene Kulturen und Sprachen miteinander.Foto: Henning AngererDer Bahntrassenradweg Vennbahn verbindet drei Länder, verschiedene Kulturen und Sprachen miteinander.

Wie Yoga auf zwei Rädern

Bei Sankt Vith heißt es Abschied nehmen von der Vennbahn. Ein bisschen Wehmut kommt schon auf, aber das verfliegt rasch. Denn auch in Richtung Ardennen führt die Route entweder über kleine verkehrsarme Straßen oder über die sogenannten RAVel. RAVel steht für „Réseau Autonome de Voies Lentes“ und bedeutet übersetzt so viel wie „Autonomes Netz für langsam fließenden Verkehr“. Alles, was motorisiert ist, hat auf den RAVeL nichts zu suchen und deshalb ist es ein genauso entspanntes Dahinrollen wie auf der Vennbahn - so ein bisschen wie Yoga auf zwei Rädern.

Aber ehrlich gesagt haben wir den Abstecher auch deshalb gemacht, weil die Brasserie Lupulus nun mal nicht an der Vennbahn liegt, sondern in Courtil – auf dem Weg nach Bastogne, wo wir auf den EuroVelo 5 stoßen. Auf den Namen Lupulus ist der Gründer Pierre Gobron gekommen, weil „Humulus Lupulus“ die botanische Bezeichnung für echten Hopfen auf Latein ist. Und „Lupulus“ bedeutet wörtlich übersetzt „kleiner Wolf“. Über Jahrhunderte war die waldreiche Gegend der Ardennen Heimat zahlreicher Wolfsrudel. Der Überlieferung kamen sie einst aus Slowenien, wo damals der Hopfenanbau eine große Rolle spielte. „Voilà, fertig war der Name der Brasserie”.

Wir gönnen uns bei unserem Stopp ein Lupulus Blonde, gebraut tatsächlich noch aus slowenischem Styrian Golding Aromahopfen und Hallertauer Magnum Bitterhopfen, dazu gibt es feinsten Ardenner Schinken und Käsespezialitäten. Mathieu Close, Sales Manager der Brasserie, erklärt: „Alle Lupulus-Biere werden zum zweiten Mal in der Flasche vergoren. Das wirkt sich positiv auf das Hefearoma, den Geschmack und die Produktqualität aus.“ Christoph Hendrich nennt diese erstklassigen Biere aus seiner Heimat „Spezialbiere“. Wenn er vom Biertrinken spricht, dann beinahe so als würde ein Sommelier über Spitzenweine aus dem Bordeaux dozieren. Sich ein Bier gedankenlos hinunterzukippen, im schlimmsten Fall noch ein Dosenbier – das geht gar nicht für Hendrich. Er zelebriert das Biertrinken und für jedes der Spezialbiere muss ein passendes Glas her.

Die Biere mit dem kleinen niedlichen Wolf (Lupulus) im Logo zählen definitiv zu den besten Bieren Belgiens.Foto: Henning AngererDie Biere mit dem kleinen niedlichen Wolf (Lupulus) im Logo zählen definitiv zu den besten Bieren Belgiens.

Originalgetreu wieder aufgebaut

Wir rollen weiter in Richtung Houffalize, ins wunderschöne Tal der Ourthe. Ein Biber schiebt sich langsam durch den Fluss, ein Bussard dreht am Himmel seine Runden. Im Schatten der Kirche und hübschen Natursteinhäuser sitzen die Menschen und tun das, was sie in der Wallonie besonders gut können: es sich bei einem Spezialbier oder einem leckeren Abendessen so richtig gutgehen lassen. Dabei lag hier vor knapp 80 Jahren fast alles in Schutt und Asche. Auch Houffalize wurde im Zweiten Weltkrieg fast vollständig zerstört, als die Allliierten die Ardennenoffensive der deutschen Wehrmacht zurückschlugen. Aber fast überall in den Ardennen wurden anschließend die zerstörten Häuser originalgetreu wieder aufgebaut. Bastogne steht wie kein anderer Ort in der Wallonie für Krieg, für unermessliches Leid und den Tod vieler Menschen; allein 20.000 US-Soldaten verloren bei der „Battle of the Bulge“ im Winter 1944/45 ihr Leben. Heute erinnern das Bastogne War Museum und das angegliederte Mardasson Memorial an die Schrecken des Krieges.

Houffalize: im 2. Weltkrieg zerstört, heute wieder ein BilderbuchstädtchenFoto: Henning AngererHouffalize: im 2. Weltkrieg zerstört, heute wieder ein Bilderbuchstädtchen

Radsportfreunde verbinden mit dem Ort eher das Radrennen Lüttich-Bastogne-Lüttich, eines der sogenannten fünf Monumente des Radsports. „La Doyenne“, ist das älteste noch ausgetragene Radrennen der Welt und unzählige Legenden ranken sich um den Eintagesklassiker. So wie die Geschichte über den ersten Sieger Leon Houa im Jahr 1892, der die letzten 10 Kilometer in Richtung Lüttich quasi einbeinig absolvieren musste, nachdem ihm ein Pedal abgebrochen war. Lüttich-Bastogne-Lüttich gilt als eines der schwersten Rennen der Welt. Es geht nie wirklich hoch hinaus auf der rund 260 Kilometer langen Achterbahnfahrt durch die Ardennen, aber die Profis sammeln insgesamt um die 4.500 Höhenmetern an den sogenannten Côtes, verhältnismäßig kurzen, aber dafür umso steileren Anstiegen. Und weil wir so gar keine Lust auf die Abteilung „Quäl-dich-du-Sau“ hatten, haben wir uns für E-Bikes entschieden. Nur Barbara, unsere Mitradlerin und unser Guide von Visit Wallonia, kämpft sich tapfer ohne E-Unterstützung die Anstiege hinauf. Die Abfahrten genießen wir gemeinsam, zum Beispiel die hinunter nach La Roche-en-Ardenne. Die malerische Kleinstadt mit der alles überragenden Burgruine gilt als Perle der Ardennen. Kaum zu glauben, dass auch in diesem Bilderbuchstädchen einst kaum ein Stein auf dem anderen geblieben war.

Die Maas entlang

Als wir früh am nächsten Morgen aufbrechen, wabern dichte Nebelschwaden über der Ourthe. Stare geben ihr Morgenkonzert, ein Fischreiher segelt über das Tal. Ein paar Angler sitzen schweigend am Ufer. Für einen von ihnen scheint es auch noch zu früh zu sein, er ist einfach vorne übergekippt und schläft. Vielleicht hatte er aber auch schon ein Spezialbier zu viel. Die Sonne schickt die ersten Strahlen durch den Morgennebel und in der Altstadt von Marche-en-Famenne strahlt sie bereits aus einem wolkenlosen Himmel. Nach einem steten Auf- und Ab rollen wir schließlich hinunter nach Dinant an die Maas und von dort aus weiter entlang des Ufers in Richtung Namur.

An der Maas rollt es auf dem EuroVelo 5 vor imposanter Kulisse von Dinant bis Namur entspannt dahin.Foto: Henning AngererAn der Maas rollt es auf dem EuroVelo 5 vor imposanter Kulisse von Dinant bis Namur entspannt dahin.

Unsere Reise auf der Vennbahn und dem EuroVelo endet in Namur. Mit dem Zug nach Lüttich und ab dort auf dem EuroVelo 3 geht es zurück nach Aachen. Während meine Mitradler Barbara und Henning noch darüber sinnieren, ob und wo man in Aachen vielleicht ein echtes belgisches Spezialbier kaufen könne, greife ich tief in die Packtaschen und zaubere drei Flaschen Lupulus-Bier heraus. Das Risiko, dass mir die Flaschen auf der Tour zerdeppern, war es mir wert. Wir stoßen an auf die Vennbahn und den EuroVelo 5, auf die freundlichen Menschen und natürlich auf die wunderschöne Landschaft. Nur die passenden Gläser, die hab‘ ich nicht mehr unterbekommen in den Packtaschen. Ich denke, Christoph Hendrich wird’s uns verzeihen.

GPS-Daten zur Radreise durch die Wallonie auf Vennbahn und Eurovelo 5

Die GPS-Daten zur Radreise durch die Wallonie finden Sie im Delius Klasing Tourenportal zum direkten Download

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Allgemeine Infos und Reise-Tipps für Vennbahnradweg und Eurovelo 5

Die Vennbahn ist mit 125 Kilometern einer der längsten Bahntrassen-Radwege Europas. Sie führt von Aachen durch eine abwechslungsreiche Mittelgebirgslandschaft entlang der deutsch-belgischen Grenze durch Ostbelgien nach Troisvierges in Luxemburg. Von Aachen aus geht‘s stetig leicht bergauf, aber so gut wie nie mit mehr als zwei Prozent. Wer lieber fast komplett bergab rollen möchte, sollte in Troisvierges (von Köln mit dem Zug ca. 2,45 Stunden) starten. Die Route ist autofrei, bestens ausgeschildert und bietet Radlern mehr als nur feinsten Asphalt unter den Reifen: Sehenswürdigkeiten und fahrradfreundliche Unterkünfte in der Nähe sind ausgewiesen, Infotafeln erzählen Wissenswertes zu Flora und Fauna sowie zur Historie der alten Eisenbahnstrecke. Zahlreiche Picknickbänke laden zur Rast. Leckere regionale Köstlichkeiten werden in alten Bahnhofsgebäuden, ehemaligen Stellwerken oder in zu Restaurants umgebauten historischen Waggons serviert. Im Juli 2023 feierte die Vennbahn zehnjähriges Jubiläum.

An vielen Stellen findet man Relikte der ehemaligen EisenbahnstreckeFoto: Henning AngererAn vielen Stellen findet man Relikte der ehemaligen Eisenbahnstrecke

Der EuroVelo 5 (Via Romea Francigena) führt über rund 3.200 Kilometer von England nach Rom bzw. von London nach Brindisi an der südlichen Adria (3.900 Kilometer). Belgien durchquert er auf einer Länge von knapp 400 Kilometern – von Geraardsbergen in Flandern via Brüssel, Namur, Dinant und Bastogne in der Wallonie bis nach Martelange an der Grenze zu Luxemburg. Führt der Fernradweg in der Wallonie über die sogenannten RAVeL – häufig ebenfalls ehemalige Bahntrassen –, dann geht’s gemütlich daher. Bisweilen allerdings warten in den Ardennen knackige Steigungen, so dass Genussradler die Tour lieber per E-Bike in Angriff nehmen sollten.

Wandern im Hohen Venn

Wer die Radtour auf der Vennbahn mit Wanderungen verbinden will, die ins Herz des Hohen Venn führen, dem sei die im Sommer 2023 offiziell eröffnete Venntriologie empfohlen: ein gut hundert Kilometer langer Premiumwanderweg mitten durch den Naturpark im deutsch-belgischen Grenzland.
Weitere Informationen unter: ostbelgien.eu/de/wandern/venntrilogie

An- und Abreise

Von Köln aus mit der Regionalbahn nach Aachen, aussteigen am Bahnhof Rote Erde direkt am Start der Vennbahn.

Die Fahrrad-Stellplätze für die etwas komplizierte Rückfahrt aus Belgien (Namur-Lüttich / Lüttich-Welkenraedt / Welkenraedt-Aachen) kann man nicht reservieren. Auf der Website der belgischen Bahn (belgiantrain.be/de) liest man zu diesem Thema nur den Hinweis, dass Reisende den nächsten Zug nehmen müssen, wenn die Fahrradplätze bereits belegt sind (sind sie aber nur selten). Manche Züge sind mit recht komfortablen Fahrradabteilen ausgestattet, in anderen gibt es lediglich ein kleines Sperrgepäck-Abteil, dass vom Zugpersonal auf- und abgeschlossen werden muss und dass zumindest für E-Biker eine echte Herausforderung darstellt. Das Fahrrad-Tagesticket in Belgien kostet 4 €. Alternativ zur Zugfahrt mit den „Bimmelzügen“ ab Lüttich kann man sich nochmal aufs Rad setzen und auf dem EuroVelo 3 rund 60 Kilometer durchs Herver Land zurück nach Aachen rollen.

Übernachten

  • Bütgenbach, Hotel Bütgenbacher Hof, Marktplatz 8, 4750 Bütgenbach, hotelbutgenbacherhof.com
  • Houffalize, Hotel Vayamundo, Ol Fosse d'Outh 1, 6660 Houffalize, en.vayamundo.eu/houffalize
  • La Roche-en-Ardenne, Hotel La Claire Fontaine, Rue Vecpré 64, 6980 La Roche-en-Ardenne, clairefontaine.be
  • Profondeville, Hotel Vedette, Chaussée de Namur 51, 5170 Profondeville, hotelvedette.be

Fahrradfreundliche Unterkünfte entlang der Radroute sind mit dem Label „Bienvenue vélo“ ausgezeichnet.

Das MYBIKE-Team hat die Tour auf Vennbahn und Eurovelo 5 sichtlich genossen.Foto: Henning AngererDas MYBIKE-Team hat die Tour auf Vennbahn und Eurovelo 5 sichtlich genossen.

Essen und Trinken

Die Küche orientiert sich am Nachbarland Frankreich, Genuss wird großgeschrieben. Die besten Pommes Frites weltweit werden traditionell eigentlich in Rinderfett frittiert. Die meisten Frittenbuden greifen jedoch zu normalem Speiseöl, sind also auch für Vegetarier und Veganer zu empfehlen. Die haben es sonst nicht leicht in der Wallonie: Üppige Fleischgerichte, gerne in Bier geschmort, dominieren die Speisekarten, auf denen man fast immer auch Moules-frites findet, in Weißwein oder Gemüsesud gegarte Miesmuscheln mit Pommes. Viele Restaurants entlang der Vennbahn setzen auf die Marke „Made in Ostbelgien“ – hochwertige regionale Produkte, oft biozertifiziert: Rohmilchkäse, Fleisch von glücklichen Kühen und frische Forellen aus den Bächen und Flüssen entlang der Radroute.

Kulinarische Stationen

Distillerie Radermacher
Die 1836 gegründete Distillerie Radermacher in Raeren ist die älteste Schnapsbrennerei Belgiens. Heute werden hier in bereits fünfter und sechster Generation feinste Brände destilliert: Edle Whiskys, verschiedene Rumsorten, Liköre und Gin, wovon wir die absolut empfehlenswerte Clementine Version probieren durften. Angeschlossen an die Brennerei ist das Restaurant 1836, in dem traditionelle Gerichte modern interpretiert werden. Infos zu den Produkten und zu den Führungen unter distillerie.biz

Brasserie Belgium Peak Beer
„Das Bier aus belgischer Höhe“. So wirbt die erst 2016 gegründete Brauerei unweit von Belgiens höchstem Berg, dem Signal de Botrange, für ihre Produkte. Und die dort von einer Gruppe junger Bierenthusiasten gebrauten Biere genügen definitiv höchsten Ansprüchen. Blonde, Brune, Triple oder Peak Mirtylle (mit frischen Heidelbeeren) und erst recht das Peak Grand Cru versprechen Biergenuss pur. peakbeer.be/de/home

Lupulus
Die Biere mit dem kleinen niedlichen Wolf (Lupulus) im Logo zählen definitiv zu den besten Bieren Belgiens. Bereits 1982 begann der Gründer Pierre Gobron mit dem Bierbrauen in seiner Brasserie Achouffe, die er 2004 an Duvel verkaufte. Seit 2007 braut der Senior gemeinsam mit seinen Söhnen im kleinen Weiler Courtil. Das Blonde, das Hopera, ein hopfenbetontes Pale Ale, aber auch das biozertifizierte Organicus finden reißenden Absatz, so dass der Familienbetrieb noch einmal expandiert, um den Bedarf nach erstklassigen, nach traditioneller Braukunst produzierten Spezialbieren, zu decken. lupulus.be

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Foto: Henning Angerer
Besonders Bierfans unter den Radfahrern sollten die Brasserie Lupulus mit Brauerei besuchen

Maison Bouillon & Fils
Eine Institution in den Ardennen. Hausgemachte Pasteten, verschiedene Wurstspezialitäten und natürlich feinste, über Buchen- und Eichenspänen geräucherte Ardenner Schinken werden im traditionsreichen Familienbetrieb in La Roche-en-Ardenne verkauft. maison-bouillon.be

Restaurant-Tipp

Café de la Gare
Klein, gemütlich, unprätentiös und trotzdem raffiniert. Das Café de la Gare serviert erstklassige wallonische Küche, aber auch internationale Gerichte wie Osso buco oder eine hervorragende Cassoulette. Wer sich wundert über das maritime Ambiente so weit vom Ozean entfernt: Der Chef Jean Boreux war in einem früheren Leben professioneller Taucher an der Küste vor Marseille. trouvetonresto.be

Karten

Radkarte des ADFC, Belgien, Wallonie, Maßstab 1:150.000, 9,95, fahrrad-buecher-karten.de

In den Tourist-Infos vor Ort erhält man die regionalen RAVeL-Karten (Province de Liège, Province de Namur und Province de Luxembourg).

Die Tour lässt sich gut in fünf Etappen aufteilen. Start- und Zielort sind per Bahn erreichbar.Die Tour lässt sich gut in fünf Etappen aufteilen. Start- und Zielort sind per Bahn erreichbar.

Infos & Nützliche Links

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