Im Profisegment kommt 2024 die Tour de France in die Emilia Romagna. Richtig: Der französische Rennradklassiker startet am 29. Juni 2024 in Florenz erstmals von italienischem Boden aus und führt mit Ankunft in Rimini in die Emilia Romagna. Bis zum 1. Juli bleibt die Tour de France mit den Etappen Cesenatico – Bologna und Piacenza – Turin italienisch. Eine denkwürde Hommage an ein Land von Fahrradenthusiasten, das mit Gino Bartali, Gastone Nencini, Fausto Coppi oder Marco Pantani einige Toursieger hervorgebracht hat. Letzterer hat übrigens 1998 nicht nur die Tour de France, sondern auch den Giro d’Italia gewonnen. Das „rosa rennen“ war bereits 2023 in der Emilia Romagna, vom 14. bis 16. Mai über die Strecken Savignano sul Rubicone – Cesena und Scandiano – Viareggio.
Mit der Zahl der E-Bike-Fahrer wächst auch die Anzahl der Radler, die einen entschleunigten Radurlaub schätzen: mit ausreichend Zeit zum Schlemmen und für Kulturgenuss. In der Emilia Romagna entwickeln sich rund ums Fahrrad immer mehr Tourismusprojekte, die sich durch Innovation, Nachhaltigkeit und Aufwertung des Territoriums auszeichnen. Dienstleistungen für Radfahrer werden weiterentwickelt, darunter die Fahrradhotels des Konsortiums Terrabici. Die kartierten Radwege und Radrouten auf verkehrsarmen Straßen, auf Schotterwegen oder unbefestigten Strecken haben mittlerweile knapp 9.000 Kilometer erreicht und unterscheiden sich in Länge und Schwierigkeitsgraden. Hinweise auf gastronomische Stationen und historisch-künstlerisch empfehlenswerte Stopps sind Teil des Radnetzes durch die neun Provinzen der Region.
So vielseitig wie die Emilia Romagna selbst ist, so abwechslungsreich sind die ausgeschilderten Radrouten durch die Region. Eine besonders schöne Strecke ist der Via Romagna Radweg. Auf 460 Kilometern verbindet der permanente Radweg auf asphaltierten Neben - und Schotterstraßen Comacchio mit San Giovanni in Marignano, den Norden mit dem Süden der Romagna. Unterwegs gibt es Dörfer, Burgen und Schlösser zu entdecken, führt die Tour durch Weinberge und warten zahlreiche authentische Einkehrmöglichkeiten auf hungrige Radler mit Lust auf die abwechslungsreichen kulinarischen Köstlichkeiten der Region. Diese lassen sich auch auf der Food Valley Bike Radroute genießen, die zwischen Geschmack und Kultur auf 70 Kilometern durch das Herzen der Emilia Romagna führt. Durch die Ländereien von Giuseppe Verdi und die Herkunftsorte so berühmter Wurstwaren wie den Culatello di Zibello. Auf der Ciclovia di Dante wird auf den Spuren des großen Dichters von Ravenna nach Florenz geradelt. 255 Kilometer, die überwiegend auf Feldwegen und verkehrsarmen Nebenstraßen verlaufen und die Emilia Romagna per Rad mit der Toskana verbinden. Zu INHERIT, die Abkürzung für ein europäisches Projekt für „Nachhaltige Tourismusstrategien zur Erhaltung und Aufwertung des Gebietes zwischen Catrocaro, Bagno di Romagna, Riolo Terme und Brisighella“ gehören die beiden neuen 130 und 60 Kilometer langen Radwege Romagna-Toskana-Radweg und Thermen-Radweg. Auf ihnen geht es in faszinierender Berg- und Talfahrt auch durch die Hügel von Faenza. Der RomagnaToskana Radweg gehört zu den erst jüngst erschlossenen Radwegen und führt die Radler einerseits durch malerische historische Dörfer, andererseits durch die herrliche Natur des Nationalparks Foreste Casentinesi, Monte Falterona und Campigna: ein Gebiet Jahrhunderte alter Wälder, Klöster und Wasserfälle. Gleich zehn neue Radwanderrouten stehen auf der Tourismus-Website der Gemeinde Ravenna und laden zum Erkunden der Stadt wie der gesamten gleichnamigen Provinz ein.
Mit auf Fahrradfahrer zugeschnittenen Übernachtungsangeboten setzt das regionale Konsortium von Bike-Hotels – Terrabici – Maßstäbe in Sachen zielgruppenorientierter Tourismus. Neben den Bike Hotels mit Radfahrerextras wie abschließbare Fahrradräume oder passend ausgestattete Werkstätten für kleine Reparaturen gehören auch besondere Angebote und Pakete zum Service von Terrabici.
Zuschauen, wie die Profis den Berg hinauf treten, sich selbst mit anderen Hobbyradfahrern und Semiprofis im Wettkampf messen oder einfach nur als Radtourist genießen: Die Emilia Romagna hält zahlreiche Radsportveranstaltungen bereit, die für Radsportbegeisterte schon fast ein Muss sind. Sich selbst sportlich zu betätigen, dazu bieten zahlreiche Granfondo-Rennen in der Emilia Romagna bereits ab März Gelegenheit, wenn die Saison mit dem Granfondo del Po di Ferrara eröffnet wird. Im Mai geht es weiter mit dem Granfondo von Cesenatico oder ebenfalls im Mai beim Granfondo Squali von Cattolica, der ins Hinterland der Romagna und der Marken und wieder zurück ans Meer führt. Zu den wichtigen, traditionellen Granfondo-Rennen zählen auch das Nove Colli, vom Start in Cesenatico aus ins Hinterland der neun Hügel, oder das Granfondo Riccione. Bis September halten zahlreiche Granfondo-Rennen interessante Strecken und fordernde Höhenmeter für Radenthusiasten bereit. Alles bestens organisiert, nur anmelden und in die Pedale treten muss man selbst.
So viele Ferientage kann man gar nicht haben, wie diese Region bräuchte, um alle kulturellen und kulinarischen Besonderheiten zu entdecken. Kommen noch die sportlichen Events dazu, sollte man die zur Verfügung stehenden Urlaubstage besonders gut planen.
Weitere Informationen
www.visitemiliaromagna.de
www.italia.it/en/emilia-romagna