Graubünden im Osten der Schweiz ist mit 7105 Quadratkilometern flächenmäßig der größte Kanton des Landes, bekannt unter anderem durch Wintersport-Destinationen wie Davos oder St. Moritz im Engadin. Drei Sprachen werden dort gesprochen (Deutsch, Italienisch und Rätoromanisch), landschaftlich sind große Teile vom Hochgebirge der Bündner Alpen durchzogen. Mit fast 1000 Berg-Gipfeln, circa 150 Tälern und Hunderten von Seen ist der Kanton wie gemacht für erlebnisreiche Gravelbike-Touren.
Inspiriert von Sternekoch Andreas Caminada, hat die Region das “Menu for Cyclists” geschaffen – Tourenpakete jeweils für Rennradler wie für Gravelbiker. Genau zehn Graveltouren stehen auf der Speisekarte, die über Schottersträßchen, Bergwege und Asphaltpassagen durch die Region führen. Eingeteilt ist das Programm in “Vorspeise”, “Hauptgang” und “Dessert”. So können sich Gravelfans kürzere und leichtere Strecken zwischen 10 und 25 Kilometer (ab 250 Hm) aussuchen oder tagesfüllende, anspruchsvolle über bis zu 65 Kilometer und mehr als 1500 Höhenmeter sowie mehrtägige Touren. Auf den Wegen erreichen Biker, teils über spektakuläre Alpenpässe, Aussichtspunkte im Hochgebirge mit weiten Rundumblicken. Sie radeln durch atemberaubende Schluchten und idyllische Täler mit glasklaren Seen sowie vorbei an Burgen und Schlössern und duftenden Blumenwiesen. Auf den mehrtägigen Touren gelangt man am Vorder- beziehungsweise am Hinterrhein entlang auch zu deren Zusammenfluss bei Reichenau.
Auto: Die A13 München–Milano führt quer durch Graubünden. Von Zürich über die Autobahn A3 in gut 60 Minuten. Autobahn-Vignette in der Schweiz: CHF 40 (gilt rund 1 Jahr).
Bahn: Von Deutschland aus über Chur oder Landquart mit den vielfältigen Zugverbindungen in der Region in die einzelnen Orte Graubündens.
Flugzeug: Von den Flughäfen München, Zürich oder Basel geht es per Zug oder Auto in 2 bis 4 Stunden nach Graubünden.
Die “Graubünden Bike Hotels” sind auf Mountainbiker ausgerichtet und auch für Gravelbiker zu empfehlen. Dies sind geprüfte und zertifizierte Betriebe mit verschiedenen Serviceleistungen für Radfahrer. www.graubuenden.ch/de/buchen/unterkuenfte/hotels/mountainbike-hotels
Über Werkstätten und fachkundiges Personal verfügen die “Graubünden Bike Hotels” (s. o.). Einen mobilen Service zwischen Davos und Chur bietet an: https://bikefix-manno.ch/. Die Bahnen – inklusive Bergbahnen – oder das Postauto nehmen Gäste inklusive deren Rad mit. Meist ab einer Übernachtung in einem Mountainbike-Hotel (s. o.) kostenfrei. Oder mit dem “Graubünden Pass Bike”. Für eine Mehrtagestour wird auch der Gepäcktransport von Hotel zu Hotel angeboten.
www.graubuenden.ch/de
Der nördliche Gardasee sowie seine nähere und weitere Umgebung sind schon lange ein Eldorado für Mountainbiker. Nun wird die Region auch von und für Gravelbiker entdeckt. An der Westküste, dem Alto Gardo, sowie in dem gebirgigen und seenreichen Gebiet zwischen Riva del Garda und Trient finden sich viele Wege, die mit Schotter- und Naturwegen, asphaltierten Radwegen und wenig befahrenen Straßen wie gemacht sind fürs Graveln.
Hier können sich sportlich Gesinnte herausfordern auf Rundkursen wie der “Terlago-Banale Gravel-Experience” über 64 Kilometer und mehr als 1650 Höhenmeter im oberen Teil des Valle dei Laghi. Sie startet am Terlago-See und führt nach Südwesten über Comano am Fuße der Dolomiten an weiteren kleinen Seen entlang wieder zurück. Kürzer ist die “Ponale Gravel Experience”. Von Riva del Garda geht es circa 15 Kilometer lang überwiegend über die für den Verkehr gesperrte “Vecchia Ponale” immer am See entlang hoch nach Pregasina auf etwa 530 Meter und wieder zurück. Mit den herrlichen Ausblicken über den Gardasee und mehrerer Tunneldurchfahrten ist die Strecke ein echtes Erlebnis – wie auch die anderen Graveltouren der Region.
Auto: Von Norden über die (mautpflichtige) A22 Brenner-Modena, Ausfahrt Rovereto Sud/Lago di Garda. Dann über die SS240 ins Garda Trentino. 17 km bis Riva del Garda. Von Süden über die A22 Modena-Brenner, Ausfahrt Rovereto Sud/Lago di Garda Nord oder über die SS45 Gardesana Occidentale.
Bahn: Nach Rovereto, von da mit dem Bus zum Gardasee. Von Süden z. B. über den Bahnhof Verona und von dort per Bus zum See.
Flugzeug: Flughafen Verona, von dort per Bus oder Hoteltransfer-Service oder Mietwagen.
Auf der Website des Garda Trentino werden “Outdoor-Friendly-Unterkunftsbetriebe” herausgefiltert: www.gardatrentino.it/de/outdoor/radwelt/bikehotels
Die Region bietet ein Netzwerk an Bike-Stop-Reparatursäulen, wo sich z. B. kleinere Reparaturen erledigen lassen. Außerdem gibt es viele Radshops mit Service und Verleih (vorher erkundigen, ob Gravelbikes angeboten werden). Zudem werden Shuttle-Wagen angeboten, die Rad und Fahrer zu ihrer ausgesuchten Strecke chauffieren.
www.gardatrentino.it/de/outdoor/radwelt/überblick-radwelt
www.gardatrentino.it/de
Die unweit von Trier gelegene Mittelgebirgsregion in Rheinland-Pfalz zwischen Rhein und Mosel zieht sich über eine Hochfläche, deren höchste Erhebung, der Erbeskopf, 816 m beträgt. Die Region ist recht dünn besiedelt und bietet dafür Natur pur. Im Nationalpark Hunsrück Hochwald oder im Naturpark Soonwald-Nahe findet sich mitten in Deutschland ein Stück Wildnis mit einer besonders vielfältigen Fauna und Flora.
Fürs Gravelbiken ist das offizielle Streckennetz im Naturpark Saar-Hunsrück mit seinen ausgedehnten Schotter- und Naturwegen ideal. Es gibt Passagen durch dichten Wald, auf ruhigen Straßen über die leicht hügelige Hochfläche mit weiten Blicken über die Landschaft sowie Abschnitte an Bächen und kleinen Flüssen. Spektakuläre Felsgebilde, Talsperren oder das beeindruckende Viadukt bei Rascheid sind auf den Gravelrouten zu entdecken. Je nach sportlichem Ehrgeiz stehen schwere Varianten zur Verfügung (”Konditionstour zur Primtalsperre”: 53 km, 1000 Hm) oder gemäßigtere (“Über den Rücken des Hochwalds”: 58 km, 800 Hm).
Auto: Z. B. über die A61 in die Region, am Autobahnkreuz Rheinböllen oder Bad Kreuznach auf die Bundesstraße und über diese und ggf. Landstraßen zum Zielort.
Bahn: Von Trier Hauptbahnhof mit dem RadBus Ruwer-Hochwald nach Kell am See oder Hermeskeil. Fahrpläne unter www.radbusse.de
Fahrradfreundliche Unterkünfte unter www.bike-region-hunsrueck-nahe.de
In unmittelbarer Nähe des Streckennetzes liegt das Radhaus Thalfang. Weitere Werkstätten unter www-bike-region-hunsrueck-nahe.de
www.bike-region-hunsrueck-nahe.de
Tirol ist ein Paradies für Outdoor-Sportler, auch Gravelbiker kommen dort auf ihre Kosten. Gravel.Tirol ist ein Zusammenschluss der Tourismusregionen Lechtal, Naturparkregion Reutte, Tannheimer Tal und Tiroler Zugspitz Arena, die das “Tiroler Außerfern” bilden – und laut eigener Aussage die “wohl größte Gravel-Region” Tirols. Sie verläuft entlang der deutsch-bayerischen Grenze von der Zugspitze bis nach Lech, Füssen und Oberjoch.
Insgesamt 1.000 Streckenkilometer mit vielen naturbelassenen Wegen sind ausgewiesen, zu befahren auf 18 Routen. Viele von ihnen stellen höchste Ansprüche: Die wohl schwierigste Route “Durch die Lechtaler und Ammergauer Alpen” umfasst 85 Kilometer und 3200 Höhenmeter. Dagegen ist beispielsweise die “Arena Runde” durch die Tiroler Zugspitz Arena mit 41 Kilometern und 481 Höhenmetern leichter. Alle führen durch die teils spektakuläre Hochgebirgswelt mit Gipfelblicken, See-Umrundungen und wilden Flussläufen.
Auto: Aus Ulm über die A7 nach Füssen, von dort über Bundesstraßen an die Zielorte (nach Tannheim: Ausfahrt Berkheim), aus München auch über die A95 nach Garmisch-Partenkirchen, über Bundesstraßen weiter in die Zugspitz Arena oder auch nach Reutte.
Bahn: Bahnhöfe in Reutte (ggf. von dort oder vom Bahnhof Imst auch per Anreise-Voucher ins Lechtal und per Bus ins Tannheimer Tal) und in den Orten der Zugspitz Arena; ins Tannheimer Tal per Shuttlebus kostenlos von Ulm gegen Vorlage einer Buchungsbestätigung, aus Sonthofen per Bus.
Spezialisierte Bike-Hotels sind zu finden unter: www.gravel.tirol/unterkuenfte
Lechtal: Auf www.lechtal.at, unter “Aktivitäten”, “Radfahren”
Naturpark Reutte: Auf www.reutte.com, unter “Erleben”, “Sport- und Freizeitaktivitäten”, “Radfahren”
Tannheimer Tal: Auf www.tannheimertal.com, unter “Aktiv im Sommer”, “Radfahren”
Zugspitz Arena: Auf https://zugspitzarena.com unter “Sommer-Erlebnis”, “Biken”
Plus: Radmitnahme in vielen Zügen und Bussen, etwa im Lechtal und in der Zugspitz Arena.
www.gravel.tirol
Das Ruhrgebiet ist inzwischen ein attraktives Ziel für Radreisende. Alleinstellungsmerkmal der Region ist die beeindruckende Industriekultur mit einer hohen Dichte an Industriedenkmälern wie stillgelegten Zechen und Hochöfen. Daneben erzählen auch die von Menschenhand geschaffenen Halden als Landmarken sowie die Arbeitersiedlungen die Geschichte des Ruhrgebiets. Stillgelegte Bahntrassen und die am Wasser gelegenen Kanaluferwege zählen ebenfalls zu den Highlights. Vieles davon ist perfekt per Gravelbike zu erkunden.
Es warten sportliche, aber für die meisten Gravel-Fans schaffbare Touren mit einer abwechslungsreichen Kombination aus asphaltierten Abschnitten, schönen Schotter- und Feldwegen, kniffligen Passagen durch den Wald und anspruchsvollen Auffahrten auf die Halden. Die meisten umfassen etwa 50 Kilometer mit 250 bis 450 Höhenmetern. Die Enneppe-Runde (45 km, 460 Hm) zum Beispiel führt entlang der ehemaligen Kleinbahntrasse Haspe-Voerde-Breckerfeld in weiten Bögen über eine Mischung aus Schotter- und Waldweg hoch zur Hasper Talsperre, dann hoch nach Voerde und hinter dem Höhepunkt Enneppetalsperre steil bergab. Der “Haldencross Linker Niederrhein” (48 km, 310 Hm) verbindet auf 49 Kilometern drei Halden ganz im Westen der Region.
Auto: Die Autobahnen A2, A3, A40, A42 und A52 führen in die Region.
Bahn: Zahlreiche kleine und größere Städte liegen im Ruhrgebiet dicht beieinander und sind per Zug leicht erreichbar.
Flugzeug: Die Flughäfen Dortmund, Düsseldorf oder Weeze befinden sich im oder nahe dem Ruhrgebiet.
Bett+Bike-Betriebe für alle Orte der Radreiseregion Ruhrgebiet sind zu finden unter: www.radrevier.ruhr/radurlaub-im-ruhrgebiet/bett-bike/
Radleihe, Abstellplätze und weitere Service-Angebote:
www.radrevier.ruhr/radurlaub-im-ruhrgebiet/fahrradverleihsysteme/
www.radrevier.ruhr
Rund um das malerisch gelegene Andermatt im Kanton Uri nahe Graubünden bieten acht Pässe und Bike-Trails vielfältige Möglichkeiten für Graveltouren, um die atemberaubende alpine Landschaft zu erleben. Vom sportlich Ambitionierten bis zum Genießer findet hier jeder etwas für sich. Hartgesottene fahren auf der Strecke des Events Octopus Gravel mit 140 sehr anspruchsvollen Kilometern (ca. 4400 Hm), die auch in einzelnen Etappen gefahren werden können. Gemäßigter ist die Tour bis zur Vermigelhütte über 18 Kilometer mit Einkehrmöglichkeit in der Hütte. Noch relaxter ist die Runde von Andermatt nach Realp und zurück über circa 21 Kilometer auf flachen Single Trails und Schotterpisten.
Auto: Über die Autobahn bis nach Göschenen, von dort 10 Minuten bis Andermatt. Autobahn-Vignette in der Schweiz: CHF 40 (gilt rund 1 Jahr).
Bahn: Per Bundesbahn z. B. über Basel, Zürich oder St. Gallen, in Göschenen in die Matterhorn Gotthard Bahn umsteigen.
Flugzeug: Nächstgelegener Flughafen ist Zürich. Von da aus etwa 2 Stunden Zugfahrt. Etwas weiter weg sind die Flughäfen Basel, Genf und Lugano.
Radisson Blu Hotel Reussen www.radissonhotels.com
Hotel Schlüssel www.hotelschluessel.com
Weitere: www.andermatt.swiss/de/ferien-planen-buchen/uebernachten
Viele Service- und Leihmöglichkeiten. Z. B.:
Die sich über Sachsen und Böhmen erstreckende Region Erzgebirge/Krušnohoří mit ihrer 850-jährigen Bergbaugeschichte wurde von der UNESCO als “Welterbe” ausgezeichnet. Die unterirdischen Schätze – Silber, Zinn, Kobalt, Eisen und Uran – machten einst Sachsens Herrscher reich. Heute lädt ein Netz aus natürlichen Waldpisten, gut ausgebauten Forstwegen und malerischen Straßen Gravelbiker zu Touren ein, um die vielfältige Natur und Kultur dort zu erkunden. Es geht durch tiefe Wälder, weite Felder und malerische Orte. Für Ambitionierte gibt es anspruchsvolle Routen mit knackigen Anstiegen auf die Höhenlagen des Mittelgebirges. Wer es lieber genussvoll mag, findet auf Wegen durch idyllische Flusstäler sein Glück.
Die “Kammtour” folgt über rund 170 Kilometer weitgehend dem Gebirgskamm. Die mehrtägigen Routen “Radfernweg Sächsisches Mittelgebirge” in Sachsen und “Radmagistrale Erzgebirge” in Tschechien sind ideal, um das Erzgebirge umfassend zu befahren. Aber auch einzelne Etappen für einen kürzeren Ausflug lohnen sich.
Auto: Über die Autobahnen A72 aus Richtung Leipzig oder Hof, über die A4 aus Richtung Dresden oder Erfurt oder über die A17 aus dem Osterzgebirge/Sächsische Schweiz.
Bahn: Größere Städte wie Chemnitz oder Zwickau sind per ICE erreichbar, diverse Regionallinien und Busse steuern die kleineren Orte an.
Flugzeug: Nächstgelegener Flughafen ist Dresden. Von dort ist man per Zug oder Leihauto schnell im Erzgebirge.
www.erzgebirge-tourismus.de/radfahren/unterkuenfte-angebote
www.erzgebirge-tourismus.de/radfahren/verleih-service
www.erzgebirge-tourismus.de/gravel